Bundestagswahl 2017 24.09.

[Conqi]

(25.09.2017)Rocket Jumper schrieb:  Wie gesagt, hätte es eine andere Partei als die AfD gegeben, die sie und ihre Probleme ernst genommen hätte,

Bis auf die Unzufriedenheit mit der Mietpreisbremse (die viele Parteien als Thema haben, am Ende helfen aber sowieso nur mehr Wohnungen) lese ich in deinem vorherigen Post nur von Problemen mit Flüchtlingen und allgemein Ausländern. Wenn das, was die AfD da als Ideen einbringt, für sie tatsächlich nach einer Lösung klingt und sie den Kandidaten der AfD zutrauen, eine menschenwürdige Politik auch für diese Leute zu machen, dann halte ich auch deine Familie für nicht ganz helle.

[Lord Zymix]

(25.09.2017)PrimeColor schrieb:  Seid mal ehrlich wie viele von euch haben das Wahlprogramm, das ganze Wahlprogramm einer Partei gelesen? Und ich meine nicht das gekürzte Broschürenzeugs.

Ich habe das ganze Wahlprogramm der AfD gelesen
Aber mir gefallen die Personen nicht, Petry wäre nice gewesen. Auf Höcke, Gauland etc. würde ich am liebsten verzichten.

(25.09.2017)Conqi schrieb:  dann halte ich auch deine Familie für nicht ganz helle.

Bei sowas wundert es mich nicht, wenn die AfD mehr Zuspruch bekommt.

[Conqi]

(25.09.2017)Lord Zymix schrieb:  Bei sowas wundert es mich nicht, wenn die AfD mehr Zuspruch bekommt.

Is mir ziemlich egal. Diese Logik habe ich zudem noch nicht ganz verstanden. Wenn ich also sage, dass AfD Wähler Deppen sind, weil sie eine homophobe und rassistische Partei wählen, dann treibt das andere Personen dazu an, die AfD zu wählen? Wählen als Trotzreaktion statt wegen Inhalten bestätigt meine Ansicht ja irgendwie nur noch mehr.

[Firebird]

Sorry, aber bei einem Spitzenkandidaten Gauland, der offen Nazi-Parolen nutzt und einer Weidel, die Trump-Rhetorik anwendet, ist es unser gutes Recht, die Wähler der AfD argwöhnisch zu beäugen und auch deren Zurechnungsfähigkeit anzuzweifeln. Plus jeder, der das rückständige Wahlprogramm gelesen hat, hätte wissen müssen, was diese Partei ist.

[Lord Zymix]

(25.09.2017)Conqi schrieb:  Wählen als Trotzreaktion statt wegen Inhalten bestätigt meine Ansicht ja irgendwie nur noch mehr.

Wenn man selber laufend beschimpft wird man wäre nen "Nazi" oder nen "Rassist" geht die Hemmung runter, diese auch zu wählen. Wenn man laut anderen Parteien ein "Pack" oder gleich "Nazi" ist, warum sollte man die wählen?

Und laut Medien sind 3/4 der Wähler einfach nur Protestwähler, damit die da oben (angeblich) auf den Sack bekommen.

@Firebird
Oh jetzt wird schon die Zurechnungsfähigkeit angezweifelt. Ist ja schön.

[Conqi]

(25.09.2017)Lord Zymix schrieb:  Wenn man selber laufend beschimpft wird man wäre nen "Nazi" oder nen "Rassist" geht die Hemmung runter, diese auch zu wählen.

Hmm, das ist nachvollziehbar. Hatte ich tatsächlich nicht in dem Maße im Kopf.
Ich würde auch nicht jeden AfD Wähler als Nazi bezeichnen, aber die AfD zu wählen ohne Hang zu rassistischem Gedankengut erscheint mir zumindest ziemlich abwegig. Gerade wenn man sich die Politiker der AfD anguckt. Da wurde praktisch die "Crème de la Crème" der Burschenschaften dieses Landes versammelt.

(25.09.2017)Lord Zymix schrieb:  Und laut Medien sind 3/4 der Wähler einfach nur Protestwähler, damit die da oben (angeblich) auf den Sack bekommen.

Wissentlich die Politik der AfD zu unterstützen, nur um jemandem einen Denkzettel zu verpassen, erscheint mir äußerst egoistisch.

[Herr Dufte]

(25.09.2017)Lord Zymix schrieb:  Wenn man selber laufend beschimpft wird man wäre nen "Nazi" oder nen "Rassist" geht die Hemmung runter, diese auch zu wählen. Wenn man laut anderen Parteien ein "Pack" oder gleich "Nazi" ist, warum sollte man die wählen?

Wenn man sich angesprochen fühlt, wenn Gabriel Nazis , die ihn dafür beleidigen nicht so ein toller Arier wie sein papa zu sein, als pack bezeichnet, sollte man vll eher über seine eigene Gesinnung nachdenken. Oder alternativ wenn man sich vom gutmenschentun zensiert fühlt, weil der Lob daran, dass die Wehrmachtsoldaten einen guten job gemacht haben und pflichtbewusst waren, heftig kritisiert wird.

[Firebird]

(25.09.2017)Lord Zymix schrieb:  Oh jetzt wird schon die Zurechnungsfähigkeit angezweifelt. Ist ja schön.

Ja, das tue ich. Gauland und Weidel als ernstzunehmende Politiker anzusehen oder gar diese Personen samt Partei als Alternative für Deutschland, finde ich schon sehr grenzwertig bis hin zur Unzurechnungsfähigkeit.

[PrimeColor]

Wie deutsche Gefängnisse im Ausland, was die AfD im Programm hat - Würde ja nicht genauso wenig Sinn machen wie, dass unsere Regierung aktuell für teuer Geld von unseren Nachbarn ungetrennten Müll kauft, da sonst die Verbrennungsanlagen unterversorgt wären.

Und man solche Gefängnisse auch Internierungslager/Konzentrationslager nennt und das wird gerade bei PEGIDA und der rechten Bevölkerung wie Reichsbürgern gut ankommen.

Und wie gut kann die AfD sein, wenn sich die Partei intern auch gegenseitig zerfleischt? Stichwort: Gauland vs. Petry. Sieht man sich Gauland und Konsorten gerade bei ihrer Pressekonferenz mal an, Petry verlässt noch kurzer Rede sofort den Saal und der Rest vom Fest erklärt JETZT was hinter ihren Sprüchen usw. steckt und ja alles Missverständnisse sind. Zudem hat Frauke Petry nach einer kurzen Rede den Saal verlassen, in der Sie auch erklärt hat nicht in der AfD-Bundestagsfraktion zu sein. Zudem hat sie wiederholt erklärt, dass Gauland den RECHTEN Teil der Partei vertritt.

Nachher sagen sie: "Sorry, unser ganzes Wahlprogramm war missverständlich formuliert!" Oder was?

Gerade macht sich die AfD doch ziemlich zum Affen.

[RipVanWinkle]

Schon lustig, wie sehr sich Leute hier aufregen, direkt den Teufel an die Wand malen und nach NSDAP-Vergleichen rufen, die völlig unangebracht sind. Die Situation ist ne völlig andere, also beruhigt euch mal wieder. Die AfD ist und bleibt eine Protestpartei. Verstanden? Sie wird gewählt weil die Leute unzufrieden mit dem Parteien sind und die sich ändern sollen. Die AfD wird NICHT gewählt, weil die Leute von deren Programm überzeugt sind. Das Programm der AfD ist eigentlich sogar recht irrelevant. Sie sind gegen die anderen aktuellen Parteien und diese sind auch gegen die AfD und schließen sie aus. Gibt zwei klare Fronten. Dann das mit der Trotzreaktion. Die AfD spricht ein paar Sachen an, die viele Leute stören und sie bekommt Aufmerksamkeit, verdammt viel Aufmerksamkeit. Deswegen wird sie gewählt. Protestparteien sind quasi austauschbar. Man braucht nur eine und die erfolgversprechenste ist immer die kontroverse Partei, die am meisten Aufmerksamkeit bekommt. Und das ist hält die AfD. Und das ist alles. Dieser Sache muss man sich einfach bewusst machen, dass es sich um den Ausdruck von Unzufriedenheit handelt. Man kann das dumm finden, wenn Leute wegen solcher Sachen die AfD wählen. Aber es ist noch dümmer das nicht einzusehen. Denn helfen wird nur ein Wandel, der sich gegen die eigentlichen Gründe für die Erfolge der AfD richtet. Und nicht "was für eine Schande, Nazis, 1933, Hitler, dumme Idioten, menschenunwürdig, lest doch mal das Wahlprogramm, rechtes Pack, unzurechnungsfähig" schreien. Das ist auch dumm.

[Herr Dufte]

Wenn man sich mit Nazis gemein macht, um Menschen zu legitimieren, deren Ansichten man abstoßend findet, um der Regierung einen denkzettel zu verpassen, dann zweifle ich an deren Demokratieverständnis.
Protestwähler ist ein blöder Euphemismus, natürlich wählen die aus Protest, aber auch weil sie mit der Afd am meisten gemein haben. Sonst würden sie ja linke wählen, oder MLPD, oder die Partei... Aber ja, diese Menschen zu entmündigen indem man sie als protestwähler bezeichnet, die das ja eig gar nicht so meinen ist besser. Was wollen die dann damit demonstrieren, wenn sue durch ihre Wahl keine Position beziehen? Im Grunde muss man die afd dann also sich ignorieren, weil die Wähler ja gar nicht diese Positionen beziehen?

Wie reagiert man also, wenn weiter so nicht geht, aber die Leute auch nicht wissen was sie wollen?


Ich sehe nur 3 Gründe für afd wählen: Sie sagt am meisten zu, man will die Regierung einfach mal kaputt machen oder man hat ein verqueres Demokratieverständnis...

[Firebird]

Der Begriff Protestwähler ist es, der mich aufregt. Wenn sie gegen die Regierung protestieren, dann hätten sie auch eine der anderen kleinen Parteien wählen können um ein Zeichen zu setzen, aber bewusst und bei vollem Verstand nahmen sie die Alternative, die die Demokratie und freie Wahlen weg haben will. Das ist für mich keine Protestwahl mehr. Sie wussten, wofür die AfD stand und haben diese "Partei" trotzdem gewählt. Also ist die Bezeichnung Nazis für einige dieser Wähler nicht falsch.

[Meganium]

Das Ergebnis in der Sächsichen Schweiz/Osterzgebirge ist extrem besorgniserregend.

[Herr Dufte]

@firebird genau das.

Was ich nochmal anmerken will: ich behaupte nicht dass alle Leute die mit der Afd die meisten Schnittstellen haben Nazis sind. Das ist Schwachsinn und würde eben jene verharmlosen. Die gehen eben Kompromisse ein, die ich noch eingehen könnte, aber da kann ich niemanden reinreden. Ich sehe nur nicht ein diese Leute zu entmündigen und jeder Verantwortung zu entziehen, indem ich sie als Protestwähler betitelt.

[Vidar]

Und da verliert die AfD die Petry. War zwar abzusehen das die irgendwann die Schnauze voll hat von ihren Nazi Kollegen, aber so schnell nach der Bundestagswahl? Das hat mich ziemlich überrascht. Tja bei dem Kurs den die AfD seit Jahren ansetzt werden mit der Zeit mehr und mehr Harliner dort reingehen und alle Gemäßigten verdrängen. Zuerst Lucke der dann das Feld der Petry überlies welche rechts von ihm war und nun verliert die AfD die Petry welche neben ihrne Kollegen als gemäßigt rüberkam. Wenn das so weitergeht wird von der Partei bald nicht mehr viel übrig bleiben. Die Spitze dort wird nach einiger Zeit wieder versuchen sich selbst zu zerfleischen.

Aber hey nun wird Gauland versuchen die Merkel zu jagen.

[RipVanWinkle]

@Dufte und Firebird: Wie gesagt, die AfD ist kontrovers und sie bekommt massive Aufmerksamkeit. Deswegen wird sie aus Protest gewählt und nicht irgendwas aus den Sonstigen. Man merkt deutlich was für eine Wirkung es erzielt, dass die AfD so viel Prozente hat. Das wäre mit den Kleinstparteien nicht möglich. Und ja, das ist wichtiger als das Programm.
Was das mit einer Entmündigung zu tun hat ist mir schleierhaft. Natürlich haben die Protestwähler die AfD trotz ihres Programms gewählt.
Das kann für demokratieschädlich halten wie man will. Aber das ändert nichts.
Man muss einfach von dem Denken wegkommen, dass die AfD-Wähler halt dumm sind oder gegen Demokratie sind. Klar sind ein paar das. Aber ein Umdenken und Zurückgewinnen der Unzufriedenen ist geboten. Einfach weiter über die Rechtsradikalen schockiert sein ändert nix. Man muss irgendwo auch mal von seinem geglaubt moralisch überlegenen hohen Ross runterkommen und einfach schauen was die Leute eigentlich wollen, an denen man offensichtlich vorbeiregiert hat.

[Firebird]

Nageblich will ja die CSU die Union mit der CDU lösen. Würde auch allerhöchste Zeit, da diese Ego-Bayern-Partei schon zu viel Schaden angerichtet hat. Dann wäre die Regierungsbildung einfacher, jedoch würde dann die Mehrheit fehlen.

[Lord Zymix]

Moment mal, wenn man mit der AfD als Protestwähler auch deren ihr Wahlprogramm wählt, dann will man doch garnicht die Demokratie weg haben. Man will sie sogar erweitern, weil die AfD für die direkte Demokratie ist.

Aber sowas kommt halt, wenn man das Wahlprogramm nicht gelesen hat :^)

Und warum AfD als Protest? Ganz einfach, sieht man schon an den Posts hier warum man da nicht lieber Die Partei oder eine andere gewählt hat.

Aber keine Sorge, ich sehe es als Besorgniserregend, das die Grünen wieder "so viel" Prozente haben.

Jeder kann ja irgendwas als Besorgniserregend sehen

@Firebird
Ich hoffe die lösen sich, dann ist die CDU nochmal dezimiert.

[Firebird]

Das mit der Direktdemokratie ist Bauernfängerei, Zymix. Das steht nur im Programm um jene anzulocken, die mit der jetzigen Regierung unzufrieden sind. Ob diese Partei so etwas umsetzen wird, ist eher fraglich.

[Eazy]

(25.09.2017)Firebird schrieb:  Das mit der Direktdemokratie ist Bauernfängerei, Zymix. Das steht nur im Programm um jene anzulocken, die mit der jetzigen Regierung unzufrieden sind. Ob diese Partei so etwas umsetzen wird, ist eher fraglich.

"Das Parteiprogramm hat nur antidemokratische Nazi-Inhalte!"
...
"Das Parteiprogramm wird sowieso nicht so umgesetzt!"

Klingt ein wenig seltsam, nich? Nicht?