Aktuelle deutsche Politik

[RipVanWinkle]

CDU leidet unter Realitätsverlust. Will der SPD keine weitreichenden Zugeständnisse geben, aber eine schnelle Regierungsbildung erzwingen ohne auch nur irgendwas in der Hand zu haben, warum die SPD das tun sollte. Cool.

[Firebird]

Und dann sich wundern, wenn die SPD resigniert abhaut.

[Railway Dash]

Nö, nicht wundern, sondern die SPD als bösen Buhmann darstellen, der ja nur nicht willens ist, seiner Verantwortung nachzukommen und nur egoistische Interessen verfolgt.

Mit dem Finger auf andere zeigen und motzen ist immer leicht und lenkt wunderbar von den eigenen Fehlern und Problemen ab, das weiß man.offenbar auch in der CDU.

[Firebird]

Dann muss denen bei der Union aber klar sein, dass mit so einer Einstellung keine Groko entstehen kann.

[RipVanWinkle]

@Railway: Also für mich steht der Buhmann schon fest, da kann die CDU im Nachhinein behaupten, was sie will.
Schließlich hat man u.a. mit solchem Verhalten den ganzen Schlamassel erst verschuldet. Aber das interessiert ja nicht und scheint auch immer noch bei genug Leuten zu funktionieren.

[Laylilay]

Ich finde das Verhalten der Medien in den nächsten Wochen sollten wir mal genau beobachten. In der letzten Zeit waren die ja doch SEHR CDU zugesandt. Und gerade anhand der Berichterstattung über die kommenden Sondierungen kann man schön ablesen wie "unabhängig" unsere Presse wirklich ist

[Firebird]

Ehrlich gesagt finde ich, das hat sie verdient: Bei den Umfragewerten verharrt die Partei bei nur noch 8 Prozent und in anderen Umfragen meinten drei Viertel jener Wähler, die die FDP gewählt haben, dass sie die Partei nicht ein zweites Mal wählen würden. Daran ist nur Lindner schuld. Erst die Partei in neue Höhen führen, dann sein ganzes Verhalten während und nach den jamaika-Sondierungen. Das war ja geradezu politischer Selbstmord.

[Lord Zymix]

(18.12.2017)Firebird schrieb:  Daran ist nur Lindner schuld.

Und das die Groko nicht klappt ist die Schuld von Schulz.

[RipVanWinkle]

Groko soll aber gar nicht klappen.

[Firebird]

(18.12.2017)Lord Zymix schrieb:  

(18.12.2017)Firebird schrieb:  Daran ist nur Lindner schuld.

Und das die Groko nicht klappt ist die Schuld von Schulz.

nur zum Teil, ja, er hat Groko ausgeschlossen und sich damit alles erst eingebrockt, aber weite Teile der Basis wollen von vornherein keine Groko und auch die Union ist schuld, wenn die Groko nicht kommt, wegen ihrer starren Haltung.

[Lord Zymix]

(18.12.2017)Firebird schrieb:  und auch die Union ist schuld, wenn die Groko nicht kommt, wegen ihrer starren Haltung.

Ich bin der Meinung das die Union diese starre Haltung schon die ganze Zeit hatte, und deswegen Jamaika gescheitert ist.

Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.


Dazu kommt das immernoch 50%+ der Bevölkerung zusammen die Groko gewählt haben, genauso wie Jamaika. Wenn man keine Groko will, dann Jamaika auch nicht.

[Jandalf]

(18.12.2017)Lord Zymix schrieb:  

(18.12.2017)Firebird schrieb:  und auch die Union ist schuld, wenn die Groko nicht kommt, wegen ihrer starren Haltung.

Dazu kommt das immernoch 50%+ der Bevölkerung zusammen die Groko gewählt haben, genauso wie Jamaika. Wenn man keine Groko will, dann Jamaika auch nicht.

Den SPD Wählern unterstellen zu wollen, sie hätten für eine GroKo gestimmt ist schon gewagt. Die hatten ziemlich klar angesagt, dass sie für eine Solche nicht zur Verfügung stehen.

[Lord Zymix]

(18.12.2017)Jandalf schrieb:  Den SPD Wählern unterstellen zu wollen, sie hätten für eine GroKo gestimmt ist schon gewagt. Die hatten ziemlich klar angesagt, dass sie für eine Solche nicht zur Verfügung stehen.

Was haben sie mit der SPD denn sonst gewählt? Rot-Rot-Grün?

[Firebird]

Ich sehe es ehlrich gesagt wie Zymix. Dieses Wahlergebnis vom September war keine Abwahl der Groko, sondern eine Abstrafung- Wäre es eine Abwahl gewesen, wäre eine Groko gar nicht erst möglich gewesen.

[404compliant]

Na jedenfalls konnte man noch nie so viele Parteien wählen, die keine Regierungsverantwortung übernehmen wollen. Gute Zeiten für Protestwähler.

[Firebird]

Ach du gute AfD, als reichte es nicht, dass du so viel Negativschlagzeilen machst, jetzt willst du auch noch einen der größten deutschen Demokraten für dich missbrauchen? Im Januar soll des Geldes wegen eine Stiftung gegründet werden und Gauland meinte dazu: „Die AfD strebt die Anerkennung einer parteinahen Stiftung an. Ich würde es begrüßen, wenn sie Gustav-Stresemann-Stiftung heißen würde“ Ausgerechnet die antidemokratische, antieuropäische Partei will den Demokraten und Europafreund schlechthin vereinnahmen, meiner Meinung nach geschmacklos.

[Darth Salkin97]

So etwas ist mir auch schon beim Betrachten eines dieser komischen Plakate aufgefallen. Darauf priesen die Volksentscheit als Demokratie an. Die scheinen wohl schon länger die Demokratie anwenden um an die Macht zu kommen. Ob eben jene Demokratie und Volksnähe dann auch weiterhin für die Afd relevant ist oder überhaupt beachtet wird, darf meiner Meinung nach gerne bezweifelt werden. Mit anderen Worten: sie geben Werbeversprechen, die sie aller wahrscheinlichkeit nach nicht einhalten (umgangssprachlicher kann ich das auf Grund der Forenregeln wohl nicht ausdrücken, glaube ich).

[RipVanWinkle]

Die Sache ist ja die, dass sich die AfD nicht als antidemokratisch und auch nicht wirklich antieuropäisch sieht. XD Von daher machte aus deren Sicht halt Sinn.

[Firebird]

Ich sehe so viele Paralellen zwischen AfD und NPD in diesem Stresemann-Fall. Auch die NPD hat eine große, historische Person für ihre Zwecke instrumentalisiert, Martin Luther, mit einem Bild von ihm auf Wahlplakaten und dem Satz: ich würde die NPD wählen, ich könnte nicht anders. Das hat mich mindestens genauso empört wie das mit Stresemann, da keiner nach 500 Jahren wissen kann, wen Luther wählen würde. Nur, weil er antisemitisch war, müsste er keine NPD wählen, hier ist der Kontext wichtig, da dieser Antisemitismus bei fast allen Reformatoren zu finden war, also normal für den Zeitkontext war. In der Tat regt mich das mit Stresemann und der AfD noch mehr auf. Immerhin war es Stresemann, der die Weimarer Republik solange zusammengehalten hat. Ohne ihn wäre diese schon wohl in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre zusammengebrochen. Wie kann es da die AfD wagen, eine solche Person instrumentalisieren zu wollen, die nichts mit deren Werten zu tun hat, die vielleicht sogar die Republik vor Hitler hätte retten können, hätte er denn länger gelebt, also ein Jahrzehnt,

[RipVanWinkle]

"Wie kann sie es wagen." Naja, es geht halt. Wenn man sich im politischen Erbe dieser Person sieht (ob es stimmt oder nicht), dann macht es halt Sinn. Das mag blöd sein, aber Tote können sich nicht wehren und auch nicht dazu äußern.