27.04.2019 |
Esobrony
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Kennt ihr denn auch so natürliche legale opioide Schmerzmittel wie Kratom usw. ?
Ja die machen glaub ich abhängig...wenn man sich nicht unter Kontrolle hat und das täglich als Rauschdroge missbraucht.
Außerdem gibt es auch noch so natürliche legale Schmerzmittel wie (nicht so wirksam wie Kratom aber ein wenig schmerzlindernd und wahrscheinlich nicht süchtig machend) : Giftlattich, Goldmohn, Nutzhanf (hochdosiert)
Also bei Giftlattich und Nutzhanftee (jeweils 40 g als Tee mit Milch für 1 Stunde im Druckkochtopf gekocht) hatte ich eine gaanz deutliche Wirkung gespürt/bemerkt ...Ist aber recht teuer mit 80 € für guten Nutzhanftee
Den Post kann man auch löschen wenn hier unerwünscht
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.04.2019 von Esobrony.)
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27.04.2019 |
Herrmannsegerman
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
(27.04.2019)Mephysta schrieb: sondern mit der Art und Weise, wie der Körper mit und auf Schmerzen reagiert.
Ich glaube das Problem ist, wenn man konstant einen Wirkstoffpegel aufrecht erhält. Also dieses Klassische "man nimmt immer Pillen" was man von Rücken her kennt.
Wenn man teilweise mal Tage lang nichts nimmt, dann aber mal wieder viel, ist es weniger wahrscheinlich das diese Effekte auftreten. Ich persönlich kenne sowas jedenfalls nicht.
(27.04.2019)Mephysta schrieb: Wobei ich Novalgin jetzt auch nicht unbedingt als harmlos bezeichnen würde. Da kommen ein paar üblere Nebenwirkungen zustande als bei den freiverkäuflichen - was vermutlich auch der Grund ist, warum das in anderen Ländern gar nicht erst eingesetzt wird.
Novalgin hat das entscheidende Problem das es in seltenen Fällen Agranulozytose verursacht. Manche Studien geben hier teilweise recht Atemberaubende Todeszahlen an, andere sagen das nur etwa einer von 4,5 Millionen Behandelten diesbezüglich auffällt. Andere Studien besagen aber, dass das Medikament sogar sicherer als Ibuprofen und Paracetamol ist. Die Wahrheit wird dazwischen liegen, aber deswegen wird bei einer Dauerbehandlung das Blut regelmäßig kontrolliert. Viele Länder haben es deswegen (mehr oder weniger Sinnvoll) verboten, aber man tauscht Pest gegen Collera. Die Alternativen sind halt Tilidin und Tramadol, beides Opiate. Haben zwar (noch) weniger Nebenwirkungen, sind aber Suchterzeugend. Und Tilidin ist schon gefährlich, das habe ich selber schon festgestellt.
Frei verkäuflich ist es aber vor allem deswegen nicht, weil es ziemlich stark auf den Blutdruck schlägt. Ich hab das zum Anfang hin vor allem bei Tropfengabe gemerkt, das verschwindet aber schnell. Es hat aber potenzial ziemlich zuzuschlagen, weswegen man es nicht einfach so nehmen sollte, erst recht wenn man nicht weiß wie man reagiert. Meine Mutter z.B. hat es aus den Socken gehauen.
(27.04.2019)Mephysta schrieb: Don't get me wrong: Ich halte es für absolut richtig, was Nighty gesagt hat.
Ich glaube wir meinen schon im Prinzip dasselbe. Ich finde auch nicht das man ohne bedenken Gummibärchenartig die Tabletten sich reinfressen sollte, aber wenn es einen legitimen Grund gibt, dann sollte man dies tun.
Nur kommt halt Mr. Facebookspacko Nr. 300.000 an und erzählt "iCh NEhmE nIE tABleTTen, WiE haBeN DAS diE LEutE fRüHer GemAChT?" und es nervt mich etwas, mich immer andauernd zu rechtfertigen warum ich jetzt Schmerzmittel nehme, vor allem vor Leuten die noch nie selber ernsthaft Krank waren.
(27.04.2019)Mephysta schrieb: Wenn ich jetzt aus dem Stand 2000mg Novalgin einnehmen würde, würde ich vermutlich sämtliche potentielle Nebenwirkungen abfangen und meinen Körper völlig ausknocken.
Keine Sorge, ich auch.
Diese Dosis habe ich mal auf Anweißung meines Arztes genommen als ich mich beschwert habe weil ich nach starker Belastung noch starke Schmerzen habe. Ich habe ihm dann gesagt das ich nie mehr als 1000 mg auf einmal genommen habe, meinte er ich solle mal 2000 mg auf einmal ausprobieren. Das hat nichts gebracht, aber so lernt man halt wie man mit den Medikamenten möglichst effizient umgeht.
(27.04.2019)Herrmannsegerman schrieb: Ich verstehe deine subtile Kritik, aber ich werde trotzdem nicht zur Kunsttherapie gehen.
Oh, das galt nicht so sehr der Überzeugung Deiner Person, sondern eher einer generellen Darstellung der Probleme, wie ich sie für diese Patienten häufiger erlebe. Am Ende kann (und sollte mMn) natürlich jeder für sich selbst entscheiden, welche Behandlungen er zulässt und welche nicht. Aber: Auch, wenn das jetzt vermutlich eher 'n Witz war, der Vollständigkeit halber trotzdem, um Verwirrungen vorzubeugen: Schmerzgruppen sind keine "Wir malen unsere Gefühle und reden im Anschluss darüber"-Bastelkreise. Das sind medizinische Informationsgruppen, die einem einen verantwortungsvollen Umgang mit seinen Beschwerden, deren Behandlung (u.A. Pharmaka) und Ursachen beibringen. Zudem kriegt man eine Reihe Übungen an die Hand, die man durchführen kann, wenn die Schmerzen ins Unerträgliche abrutschen, damit man die Schmerzen kurzfristig wieder abbauen kann und ggf. den "Anfall" wieder in den Griff bekommt, ohne in die Hausapotheke zu greifen.
Ich würd' Dir das ehrlich gesagt aber auch gar nicht raten - wenn man von vornherein skeptisch ist, macht man die Übungen nicht voll mit, hört nicht auf das, was die Psychoedukation einem rät und macht generell einfach weiter sein eigenes Ding. Das ist nicht mal böse gemeint oder so. Ich hab' viele Patienten erlebt, die von den Interventionen nicht profitiert haben, weil sie sich nicht richtig 'drauf einlassen konnten und deshalb am Ende jeder Stunde trotzdem noch da standen, wo sie angefangen haben. Für einige ist's vermutlich auch einfach nicht das Richtige - ähnlich, wie der Eine auf Paracetamol nicht anspricht, dafür aber Ibuprofen super verträgt. Am Ende des Tages sind psychotherapeutische Interventionen nicht anders als medizinische - die greifen von Patient zu Patient sehr unterschiedlich.
Ich habe allerdings einen großen Haufen Patienten erlebt, die deutlich gebessert aus diesen Gruppen hervorgegangen sind und die vorher gar nicht mehr 'dran geglaubt haben, je wieder ein einigermaßen (wenn 'ne körperliche Ursache vorliegt, die nicht verändert wird, werden die Beschwerden natürlich nicht einfach komplett verschwinden) schmerzfreies Leben führen zu können - denen hat das geholfen. Also vermutlich kein "Wundermittel", aber, naja... Medizin halt.
[/quote]
Ja, das war in der Tat ein Witz weil ich mal Kunsttherapie empfohlen bekommen habe, von jemanden der Wissen sollte das ich jemand bin der definitiv nicht zur Kunsttherapie geht.
Nichtdesto trozt interessiert mich das Thema natürlich sehr. Man hört ja viel davon und ich kenne einige die ziemlich positive Erfahrungen damit gemacht haben. Das sind aber vor allem Patienten mit Bandscheibenvorfällen. (Jemanden der meine Probleme teilt habe ich leider nichtmal im Internet ausfindig machen können. Das Krankheitsbild ist wohl relativ selten.)
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27.04.2019 |
TrenkTausendschlag
Changeling
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Mein Lieblings Cocktail sind Ibu 800er mit Alkohol. Dann kann ich gut pennen.
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27.04.2019 |
Crash Override
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Och, zum gut Schlafen können reicht mir eine Penicillin... War damals, als ich zum Zahnarzt musste, allerdings nicht so praktisch - Glücklicherweise gab es keinen Gegenverkehr und der Rückwärtige Verkehr hatte Abstand gehalten gehabt, so das ausser mir selbst keiner zu schaden kam.
Seither fasse ich das Zeug nichtmal mehr mit ner Kneifzange an.
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28.04.2019 |
Mephysta
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
(27.04.2019)Herrmannsegerman schrieb: Ich glaube das Problem ist, wenn man konstant einen Wirkstoffpegel aufrecht erhält. Also dieses Klassische "man nimmt immer Pillen" was man von Rücken her kennt.
Wenn man teilweise mal Tage lang nichts nimmt, dann aber mal wieder viel, ist es weniger wahrscheinlich das diese Effekte auftreten. Ich persönlich kenne sowas jedenfalls nicht.
Das zum Einen, ja. Kommt aber auch noch 'drauf an, wie regelmäßig die Schmerzen sind bzw. wie regelmäßig man 'drauf reagiert. Der Körper ist auch bis zu 'nem gewissen Grad dazu in der Lage, passiv zu "lernen", wann und wie er Schmerzmittel bekommt.
Das meinte ich z.B. mit dem Aushalten - wenn man akute Schmerzen (chronische einfachheitshalber mal außen vor gelassen) immer erst solange aushält, bis gar nix mehr geht und dann die Tablette nimmt oder sich hinlegt oder was auch immer, trainiert man seinen Körper langfristig darauf, sofort mit stärkeren Schmerzen zu beginnen (statt sich halt langsam hochzuschaukeln), weil die schwächeren Schmerzen ja zu keinem Ergebnis führen. Schmerz ist 'ne sehr unterschwellige Angelegenheit, die der Körper erstaunlich stark regulieren kann.
(27.04.2019)Herrmannsegerman schrieb: Frei verkäuflich ist es aber vor allem deswegen nicht, weil es ziemlich stark auf den Blutdruck schlägt. Ich hab das zum Anfang hin vor allem bei Tropfengabe gemerkt, das verschwindet aber schnell. Es hat aber potenzial ziemlich zuzuschlagen, weswegen man es nicht einfach so nehmen sollte, erst recht wenn man nicht weiß wie man reagiert. Meine Mutter z.B. hat es aus den Socken gehauen.
Ja, das sind so die Sachen, die ich meinte. Ich meine - klar, im Endeffekt ist es besser als Opiate. Ich bin aber auch eigentlich allgemein kein Freund davon, abhängigkeitserzeugende Medikamente bei Bedarf zu verschreiben. Ich sehe das z.B. auch häufig mit Beruhigungsmitteln bei Schlafstörungen, innerer Unruhe usw. - die Patienten sitzen dann irgendwann bei uns im Sessel, weil zu ihren anderen Problemen noch eine Sucht dazu gekommen ist.
(27.04.2019)Herrmannsegerman schrieb: Nur kommt halt Mr. Facebookspacko Nr. 300.000 an und erzählt "iCh NEhmE nIE tABleTTen, WiE haBeN DAS diE LEutE fRüHer GemAChT?" und es nervt mich etwas, mich immer andauernd zu rechtfertigen warum ich jetzt Schmerzmittel nehme, vor allem vor Leuten die noch nie selber ernsthaft Krank waren.
Ach, rechtfertigen solltest Du Dich dafür keinesfalls - das ist ja 'ne persönliche Entscheidung und obendrein beeinflusst das ja auch niemand Fremdes, dem es irgendein Recht geben würde, sich da einzumischen. Sorry, falls das meinerseits so gewirkt haben sollte. ^^
(27.04.2019)Herrmannsegerman schrieb: Ja, das war in der Tat ein Witz weil ich mal Kunsttherapie empfohlen bekommen habe, von jemanden der Wissen sollte das ich jemand bin der definitiv nicht zur Kunsttherapie geht.
Nichtdesto trozt interessiert mich das Thema natürlich sehr. Man hört ja viel davon und ich kenne einige die ziemlich positive Erfahrungen damit gemacht haben. Das sind aber vor allem Patienten mit Bandscheibenvorfällen. (Jemanden der meine Probleme teilt habe ich leider nichtmal im Internet ausfindig machen können. Das Krankheitsbild ist wohl relativ selten.)
Randbemerkung: Wirksamkeit von Kunsttherapie halte ich nur für ganz knapp über Placebo und maximal auf einem Level mit einem kurzen laien-therapeutischen Gespräch.
Also im Zweifelsfall kannst Du Dir natürlich so oder so 'ne Gruppe ansehen (das wird meist ambulant irgendwo in 'nem psychotherapeutischen Zentrum oder Ähnlichem geregelt) - aber halt auf die Gefahr, dass sich das im Nichts verläuft, wenn es nichts für Dich ist. Also der Maximalverlust wäre wohl in dem Fall einfach nur 'ne verschwendete Stunde Lebenszeit.
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28.04.2019 |
Herrmannsegerman
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
(28.04.2019)Mephysta schrieb: Ja, das sind so die Sachen, die ich meinte. Ich meine - klar, im Endeffekt ist es besser als Opiate. Ich bin aber auch eigentlich allgemein kein Freund davon, abhängigkeitserzeugende Medikamente bei Bedarf zu verschreiben. Ich sehe das z.B. auch häufig mit Beruhigungsmitteln bei Schlafstörungen, innerer Unruhe usw. - die Patienten sitzen dann irgendwann bei uns im Sessel, weil zu ihren anderen Problemen noch eine Sucht dazu gekommen ist.
Ich glaube offen gesagt das du da etwas vorbelastet bist weil du natürlich immer die schlimmen Fälle siehst. Ich habe jedenfalls nie Probleme mit einem Abhängigkeits- oder Gewöhnungseffekt erlebt, auch nicht mit Muskelrelaxanen die ich von Zeit zu Zeit mal nehmen soll (Ein Nebeneffekt von kaputten Füßen ist leider das man quasi immer schief steht und recht schnell Verspannungen im Rücken bekommt die teilweise hartnäckig sein können) und die noch eher kritisch sind als Schmerzmittel.
Ich habe da aber auch von seiten der Ärzte nie nennenswert Vorbehalte gehört. Man sollte halt versuchen eine solche Behandlung nicht zum Dauerzustand werden zu lassen, aber Vorbehalte in deine Richtung hatte bisher niemand auch nur erwähnt. Außer beim Tilidin, aber das war eh nur eine Notlösung aus Gründen die ich jetzt nicht weiter ausführe.
(27.04.2019)Herrmannsegerman schrieb: Ach, rechtfertigen solltest Du Dich dafür keinesfalls - das ist ja 'ne persönliche Entscheidung und obendrein beeinflusst das ja auch niemand Fremdes, dem es irgendein Recht geben würde, sich da einzumischen. Sorry, falls das meinerseits so gewirkt haben sollte. ^^
Ja, das ist schon okay. Ich bemerke nur langsam das da irgendwie eine Stimmung aufkommt die ich nicht gut finde weil sich - typisch für diese Zeit - Leute in Belange einmischen wollen die sie nichts angehen.
Krank ist ja auch nur wer Krank aussieht, und alles andere ist ja eh nur Mumpitz und Ausrede.
(27.04.2019)Herrmannsegerman schrieb: Randbemerkung: Wirksamkeit von Kunsttherapie halte ich nur für ganz knapp über Placebo und maximal auf einem Level mit einem kurzen laien-therapeutischen Gespräch.
Also im Zweifelsfall kannst Du Dir natürlich so oder so 'ne Gruppe ansehen (das wird meist ambulant irgendwo in 'nem psychotherapeutischen Zentrum oder Ähnlichem geregelt) - aber halt auf die Gefahr, dass sich das im Nichts verläuft, wenn es nichts für Dich ist. Also der Maximalverlust wäre wohl in dem Fall einfach nur 'ne verschwendete Stunde Lebenszeit.
Da kenn ich aber jemanden der ist da nicht so einverstanden mit.
Nein, ich verschwende lieber meine Zeit beim Sanitätshaus. Gegen Einwurf von Münzen können die Wunder vollbringen und die haben jetzt eine Carbonwerkstatt. Ich brauch schon mindestens ein Hilfsmittel aus Sichtcarbon.
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28.04.2019 |
Mephysta
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
(28.04.2019)Herrmannsegerman schrieb: Ich habe da aber auch von seiten der Ärzte nie nennenswert Vorbehalte gehört. Man sollte halt versuchen eine solche Behandlung nicht zum Dauerzustand werden zu lassen, aber Vorbehalte in deine Richtung hatte bisher niemand auch nur erwähnt.
Zum Rest kann ich eigentlich nicht mehr viel hinzufügen, aber dazu nur so viel: Die meisten Ärzte wären auch schön blöd, wenn sie die Mittel, die sie verschreiben, in Verruf geraten ließen. Einerseits ist das Verschreiben von Medikamenten die denkbar einfachste Lösung, um es als Patientenintervention bei der Krankenkasse abzurechnen - man muss mit dem Patienten selbst nicht viel interagieren, das ist einfach verdiente Kohle und nicht jeder Arzt ist so gewissenhaft, dass er sich wirklich im das Wohl seines Patienten Gedanken macht. Andererseits steht da oft ein Vertrag mit irgendwelchen Pharmakonzernen im Hintergrund, die Zuschüsse geben, wenn man ihre Medikamente an den Mann bringt. Plus: Viele Ärzte haben null Ausbildung in Statistik und mathematischen Kennziffern. Ironischerweise haben die häufig keinen Schimmer, was genau sich hinter statistischen Angaben zu Wirkungen und Nebenwirkungen verbirgt. Ich habe mehrere Studien gelesen, in denen verschiedene Ärzte darum gebeten wurden, bestimmte Risiken anhand von vorgegebenen Kennziffern zu schätzen. Die lagen zu großen Teilen so dermaßen falsch, dass es schon ein bisschen gruselig ist. Sicherlich betrifft das nicht alle Ärzte und ich will mir jetzt auch nicht den Aluhut aufsetzen, aber man sollte da nicht komplett blind drin vertrauen, dass das schon alles richtig ist so. Bei manchen Medikamentenplänen kriegt man ne mittelgradige Krise, wenn man 'was von Stoffgruppen und Wirkung versteht. Man kann eigentlich jeden fragen, der einen medizinischen Beruf ausübt (und nicht unbedingt selbst Arzt ist) - da hat eigentlich jeder ein paar Horrorgeschichten, in denen Ärzte viel zu lax einfach irgendwas verschrieben haben. Hatte auch schon ein paar Mal Patienten vor mir sitzen, die ich nicht unbedingt als kritische Substanzmissbrauchgruppe sehen würde und die mit etwas völlig Anderem in Behandlung waren, deren Medikamentenpläne aber so ne Vollkatastrophe waren, dass man echt überlegen musste, ob das nicht fahrlässige Körperverletzung oder so'n Scheiß sein könnte.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.04.2019 von Mephysta.)
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29.04.2019 |
Nighty
Great and Powerful
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Zitat:Daher muss ich gestehen das alleine dieses Wort ein leichter Triggerfaktor ist weil man meiner Erfahrung nach Schmerzen zu schnell als phsychisches Problem abtut ohne die Ursache einzustellen.
Das war auf keinen Fall beabsichtigt und in meinen Augen ist so etwas ein Fall für den Neurologen, der ist in vielen Fällen auch Psychiater und im Dienst schätze ich diese Kombi sehr. So jemand geht sehr viel geschickter an viele Patienten heran und hört sehr genau zu auch wenn er langsam ist. Alles in die Richtung Schilddrüse kann auch sehr merkwürdige Dinge verursachen, wird so was schlecht eingestellt macht das Dinge auf die man nie vermuten würde und Vorsicht die Normwerte aus dem Lehrbuch können täuschen. Eigentlich sieht man Endzündungen im Labor aber je nachdem wo und wie groß kann das tückisch sein, kleine Ursache große Wirkung.
War bei mir der Weg wie ich mein linkes Trommelfell verlor, ich schätze ich hab da immer noch eine Endzündung doch Antibiose da heran zu bekommen ist nicht einfach, alles was da wirkt ist so stark das es Probleme machen wird und mein Hörvermögen kriege ich nicht wieder. Also bleibt es bei Knopf im Ohr.
Zitat:Nur kann man halt diverse Probleme nicht sofort abstellen. Aber um deine Konkrete Frage zu beantworten: Würde der Schmerzmittelkonsum aus dem Rahmen fallen, hätte man chirurgische Möglichkeiten. (Gelenk rekonstruieren, Gelenk fixieren)
Hmm nimm das bitte mit einem Körnchen Salz aber wenn eine chirurgische Lösung machbar ist hätte das seine Vorteile allein schon die Reduktion von Stress und Anspannung. Ich kenne viele Geschichten bei denen Leute mit chronischen Bandscheiben Probleme aus Angst die konservative Therapie wählen, Jahrelang leiden um dann doch die OP wählen. Das Wesentliche dabei ist einen erfahrenen Operateur zu finden der gut ist in dem was er macht.
Zitat:Ich bin aber auch eigentlich allgemein kein Freund davon, abhängigkeitserzeugende Medikamente bei Bedarf zu verschreiben. Ich sehe das z.B. auch häufig mit Beruhigungsmitteln bei Schlafstörungen, innerer Unruhe usw. - die Patienten sitzen dann irgendwann bei uns im Sessel, weil zu ihren anderen Problemen noch eine Sucht dazu gekommen ist.
Compliance ist nie etwas mit dem man so unbedingt rechnen kann, am Ende hat man ein Barbiturat Bärchie...
Da gibt es inzwischen zumindest einiges mit geringerem Abhängigkeitspotential bei längerem Einsatz, zwar auch nicht harmlos aber besser als die Bomben.
Zitat:Sicherlich betrifft das nicht alle Ärzte und ich will mir jetzt auch nicht den Aluhut aufsetzen, aber man sollte da nicht komplett blind drin vertrauen, dass das schon alles richtig ist so. Bei manchen Medikamentenplänen kriegt man ne mittelgradige Krise, wenn man 'was von Stoffgruppen und Wirkung versteht. Man kann eigentlich jeden fragen, der einen medizinischen Beruf ausübt (und nicht unbedingt selbst Arzt ist) - da hat eigentlich jeder ein paar Horrorgeschichten, in denen Ärzte viel zu lax einfach irgendwas verschrieben haben. Hatte auch schon ein paar Mal Patienten vor mir sitzen, die ich nicht unbedingt als kritische Substanzmissbrauchgruppe sehen würde und die mit etwas völlig Anderem in Behandlung waren, deren Medikamentenpläne aber so ne Vollkatastrophe waren, dass man echt überlegen musste, ob das nicht fahrlässige Körperverletzung oder so'n Scheiß sein könnte.
Volle Zustimmung, durch meine Hände gehen genug Medikamentenpläne, gerade bei Senioren kann das der blanke Horror sein. In den letzten Jahren beobachte ich besonders eine Gruppe die rapide zunimmt und ist alles aus der Gruppe Psychopharmaka ganz besonders Antidepressiva. Lakonisch heißt das bei mir dann: "Ach schau an so jung und schon Zombie Pillen vom Hausarzt aber vermutlich keine echte Therapie". Tja und auch mit Diagnosen ist das so eine Sache, da werden aus chronischen Schulterschmerzen gerne mal Thoraxschmerzen die dann beim Kardiologen landen. Oder der Stroke aus dem Altenheim, der einfach nur Fieber hat und exsikkiert ist. Kommen noch Sprachbarriere, Desinteresse und Zeitdruck dazu wird das "interessant" so manche Einweisung die ich sehe ist das Papier nicht wert. Wenn du mich fragst, leben wir in einer dauererregten Gesellschaft die so langsam ihre Murmeln verliert aber das ist ein anderes Thema.
Als Patient würde ich mich immer in meine Krankheiten und deren Therapie einlesen, natürlich mit Hirn und nicht einfach google mit Symptomen füttern. Selbständig Denken ist als Patient nützlich, nicht den Arzt einfach laufen lassen. Aber für viele Leute ist das auch einfach nicht möglich.
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29.04.2019 |
Herrmannsegerman
staatlich geprüftes
Gurkenpony
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
(29.04.2019)Nighty schrieb: Alles in die Richtung Schilddrüse kann auch sehr merkwürdige Dinge verursachen, wird so was schlecht eingestellt macht das Dinge auf die man nie vermuten würde und Vorsicht die Normwerte aus dem Lehrbuch können täuschen.
Schilddrüse hat mir den ganzen Spaß erst beschert. Das zugrunde liegende Übel hinter all meinen Probleme ist der Schaden den eine losgelassene Hashimoto-Thyeroditis anrichtet. Leider hat es niemand rechzeitig gemerkt und die Krankheit wurde erst dann Diagnostiziert als ich vollkommen ausgemergelt mit effektiv nicht mehr funktionierender Schilddrüse beim Hausarzt aufgetaucht bin nachdem mich ein Erkältung fast zerstört hat. Da dachte auch jeder an diverste Dinge, nur nicht an die Krankheit die 1 % der Bevölkerung hat, die aber manchmal halt schwerer verlaufen kann. (Gut, kann bei sowas wirklich passieren. Schilddrüsenkrankheiten können Ekelhaft zu diagnostizieren sein.)
Und dann als das vorbei war, haben die Füße angefangen die zuerst ein Orthopäde ansah und eine Orthopädische Ursache ausschließ. Die Entzündung hat dann keiner gefunden weil sie keine erhöten Entzündungswerte hervorrief und dann keiner mehr nach etwas mechanischem suchte sondern nach etwas exotischem oder phsychischem. Dabei waren die Fußschmerzen einfach nur - Achtung - Fußschmerzen. Zwar sehr exotische Fußschmerzen, aber immerhin ist man mit Fußschmerzen schon mal im richtigen Körperteil.
Im Endeffekt ist meine ganze Geschichte der beste Beweis für: "Wenn du Hufe klappern hörst, denke nicht an Zebras"
(29.04.2019)Nighty schrieb: Hmm nimm das bitte mit einem Körnchen Salz aber wenn eine chirurgische Lösung machbar ist hätte das seine Vorteile allein schon die Reduktion von Stress und Anspannung. Ich kenne viele Geschichten bei denen Leute mit chronischen Bandscheiben Probleme aus Angst die konservative Therapie wählen, Jahrelang leiden um dann doch die OP wählen. Das Wesentliche dabei ist einen erfahrenen Operateur zu finden der gut ist in dem was er macht.
Ja, was heißt machbar. Man kann es tun, ja. Die OP ist aber ziemlich "groß" und recht kompliziert. Sie wird auch nicht so häufig durchgeführt und ist nicht so Erfolgversprechend. 25 % sind danach Beschwerdefrei, 50 % erleben eine Verbesserung und bei 25 % wird es gar nicht besser. Ich bin da nicht so ganz überzeugt von, und mein Arzt auch nicht.
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30.04.2019 |
Eldur
Wonderbolt
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
(27.04.2019)Mephysta schrieb: Häufig sind da Patienten bei uns gelandet, die sich (wie Eldur) einfach so dermaßen mit Schmerzmitteln überdosieet haben, dass diese jegliche Wirkung verloren haben...
Das ist vielleicht falsch rübergekommen - ich hab die Einnahme von 2-3 800ern 2x täglich verschrieben bekommen und sollte tatsächlich, falls das immer nicht reichen sollte, noch ne vierte nachlegen, mehr aber nicht. Daraufhin hatte ich einmal 2, dann einmal 3 und danach einmal 4 Stück genommen und es dann nach weiterer Rücksprache mit dem Arzt komplett sein gelassen, weil es ja nichts gebracht hatte. Er war eh der Meinung, dass es das sinnvollste ist, das Leiden konservativ zu behandeln, was ich dann auch gemacht hatte, eben mit bewusst nicht statischer Körperhaltung, generell Bewegung und auch Gymnastik wie z.B. Dehnübungen, die eben schmerzen und dabei vorsichtig ans Limit herantasten. Das war ein/zwei Wochen lang richtig hart, hat am Ende aber dazu geführt, dass ich jahrelang damit keine Beschwerden mehr hatte. Die Schmerzen waren nach ca. 4-6 Wochen weg, genau weiß ich es nicht mehr. Korreliert aber mit dem, was ich momentan erlebe. Fing vor ca. 2 Wochen an und lässt langsam endlich nach
Was ich damit eigentlich sagen möchte, ich stehe eben auch hinter der Position, dass man es gerade mit Schmerzmitteln nicht übertreiben sollte. Und wenn es nicht die erwünschte Wirkung bringt, sollte man es (bei ärztlicher Verordnung natürlich nach Absprache) sein lassen, damit man es sich nicht für den später vielleicht eintretenden Ernstfall vergeigt. Aspirin bei Migräne hab ich z.B. auch erst dann eingenommen, wenn es so heftig wurde, dass mir davon übel wurde. Seit die wahrscheinlichste Ursache (schwankender Augeninnendruck) bekannt ist, hab ich das gar nicht mehr so heftig gehabt und zudem auch bei weitem nicht mehr so häufig. Zu besten Zeiten während meiner Ausbildung hatte ich das an 5-6 Tagen die Woche, quasi durchgehend und gerade deswegen hatte ich eben auch nur in den stärksten Fällen überhaupt etwas genommen, was dann vielleicht 1x im Monat der Fall war (250mg ASS, also nur ne Halbe, und dann sofort ne Mütze Schlaf). Momentan vielleicht einmal alle 2 Monate...
Und dass es durchaus Mittel gibt, die wirken, merke ich, wenn ich mal wieder beim Zahnarzt ran muss. Der sagt immer, dass die Betäubung nach 2-3 Stunden nachlässt... dauert bei mir immer eher 5-8 Stunden, also wirkt das Zeug doch deutlich besser als erwartet
Ich hatte z.B. auch mal kurz vor einer OP einen grippalen Infekt in der Klinik bekommen, richtig geil - denn sowas kann die Wirkung der Narkosemittel beeinträchtigen und dann wird halt einfach nicht operiert und man darf länger bleiben (zu dem Zeitpunkt war ich schon 2 Wochen drin). 3 Tage lang 3x täglich 600 Ibu verordnet bekommen. War eh ohne Schmerzen, aber das Zeug hat das Fieber gesenkt und offenbar auch die Entzündung ordentlich gehemmt - hatte noch nie in meinem Leben ne Erkältung so schnell weg wie dieses eine Mal. Würde das aber nie auf eigenen Huf machen, wenn es mich mal wieder erwischt
Dazu kommt noch die Tatsache, dass ich solches Zeug schlicht nicht geschluckt bekomme... hab die Dinger also schlicht zerkaut und runtergespült, hat zum Glück trotzdem wie erhofft gewirkt. Ich erwähne das aber auch immer, denn es gibt ja auch genügend Mittel, die erst im Darm wirken sollen, damit sie auf dem Weg dorthin nicht von der Magensäure zersetzt werden bzw. nicht die Magenschleimhaut angreifen oder schlicht, weil die Aufnahme im Darm einfach besser funktioniert. Bin daher prinzipiell kein Fan von Pillen, die man wirklich unbedingt schlucken muss, wo es dann auch keine Alternativen gibt... hatte das zum Glück bisher nicht nötig
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30.04.2019 |
Mephysta
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Ah, okay, das klang an, als hättest Du einfach mal erhöht und geguckt, was passiert - sorry, my bad. ^^
Aber ja, Körperhaltung, Muskelspannung und Co. können da echt Wunder wirken - das kriege ich auch häufig von Schmerzpatienten zurückgemeldet. Übungen zur inneren Entspannung (autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Body Scan,...) können auch helfen, eine Grundanspannung aus der Muskulatur zu nehmen.
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03.05.2019 |
Eldur
Wonderbolt
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
(30.04.2019)Mephysta schrieb: Ah, okay, das klang an, als hättest Du einfach mal erhöht und geguckt, was passiert - sorry, my bad. ^^
Aber ja, Körperhaltung, Muskelspannung und Co. können da echt Wunder wirken - das kriege ich auch häufig von Schmerzpatienten zurückgemeldet. Übungen zur inneren Entspannung (autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Body Scan,...) können auch helfen, eine Grundanspannung aus der Muskulatur zu nehmen.
Das mache ich sowieso schon recht häufig, nahezu regelmäßig (wenn ich mal ganz Beschwerdefrei bin, lass ich es auch einfach aus). Mein aktueller Hausarzt verweist zudem auch immer gerne auf das hier:
Anders gesagt, es kommt tatsächlich auch auf die Haltung an. Handinnenflächen nach vorne drehen richtet z.B. die Wirbelsäule auf. Und das Ganze Beschwerdebild kann eben auch die Somatisierung von psychichen Beschwerden sein, andersrum können diese aber auch durch Körperfehlhaltungen (hab z.B. eine Skoliose) und mangelnder Fitness begünstigt werden, weswegen man gerne körperliche Aktivität "verschrieben" bekommt.
Hab seit gestern übrigens recht plötzlich einen recht heftigen grippalen Infekt und dachte mir dann heute, ich geh doch mal zum Doc und erwähne das auch mit den Lendenwirbelproblemen. Zu letzterem gab es tatsächlich nur die Tips. Ich hätte eigentlich gerne mal ein vollständiges MRT meiner Spinalnerverkrankung, gerade jetzt, wo die Rückenbeschwerden auch auf ein paar Bereiche weiter oben ausstrahlen (fühlt sich wie ne schwache Vorwölbung an, zum Glück immer nur kurzzeitig). Ich frage mich, wie heftig man dran sein muss, um dazu eine Überweisung zu bekommen, denn mit einer Syringomyelie ist absolut nicht zu spaßen, aber leider ist das Krankheitsbild selbst heute noch bei den Ärzten eher unbekannt. Meiner Meinung nach sollte man da, ähnlich wie mit einem OCT der Augen, ne Momentaufnahme festhalten, um in Zukunft bei Beschwerden feststellen zu können, ob sich da was dran ändert oder eben nicht. Gerade beim Zentralen Nervensystem sollte man wirklich absolut keine Möglichkeiten, eventuell etwas Schlimmeres zu verhindern, auslassen. Hab ja selbst schon genug Lebensqualität und Erwerbsfähigkeit dank IGeL verloren.
Zum grippalen Infekt hab ich allerdings gleich ein Privatrezept für 400er Ibus bekommen und habe den Fehler gemacht, sie auch zu holen. Warum das ein Fehler ist, kann man schnell im Netz, unter anderem im Ärzteblatt nachlesen. Zudem kommt die eklatante Tatsache dazu, dass in Europa sämtliche Gegenanzeigen des Wirkstoffes bei grünem Star überhaupt nicht erwähnt werden. Sowohl in Russland als auch in den Staaten wird vor der Einnahme in diesem Fall gewarnt, da es nachweislich zu Skotomen führen kann. Schon geil, wie man von der Pharmaindustrie verarscht wird... wenn man sich nicht selbst schlau macht, kommt man da noch in Teufels Küche. Übrigens, die Maximaldosis ist in Europa tatsächlich 2400mg pro Tag, also hatte ich da wohl was falsches in Erinnerung. Hatte dann wohl eher den ersten Tag 2x eine 800er genommen und den 2. dann 3. Kann mich nur dran erinnern, dass die Dosis vergleichsweise hoch war und ich sie auch nach Absprache gesteigert hatte. Fun Fact am Rande auch hier: In den USA liegt die Maximaldosis bei 3200... Ach ja, der Arzt hatte tatsächlich auf meine Frage, ob die Erkältungszeit nicht eigentlich schon rum ist, erwähnt, dass er wochenlang schon keine Erkältungspatienten mehr da hatte und ich heute hingegen schon der 5. war... die Epidemie macht wohl gerade mal wieder die Runde
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03.05.2019 |
Mephysta
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Jap, was Du zu Körperhaltung und Co sagst, ist absolut korrekt. Ist auch mit eines der ersten Dinge, die man unseren Patienten in solchen Fällen mit auf den Weg gibt. ^^
Was das MRT angeht: Kriegt man natürlich immer nur mit Anordnung eines Arztes, der das vor der Krankenkasse dann auch begründen muss, warum die Aufnahme gemacht werden soll. Aber haste schon mal angefragt, ob sowas gemacht werden könnte bzw. wenn nicht, warum dann nicht? Schaden kann's ja nicht - im Zweifelsfall stößt man den Arzt damit nur auf etwas, das er geflissentlich übersehen hat. ^^
Ansonsten, was Nebenwirkungen angeht: Bin bei Ibu gerade nicht darüber im Bilde, aber solche Infos können manchmal mit Vorsicht zu genießen sein, weil da manchmal die Zahlen etwas falsch an den Mann gebracht werden.
Ich erinnere mich an einen Fall, in denen die Babypille in Verruf geraten ist, weil sie "doppelt so häufig Thrombose auslöst wie die Pille der vorherigen Generation". Folge war, dass massenweise Frauen diese abgesetzt und einen Babyboom ausgelöst haben. Zahlenmäßig drehte, sich diese "Verdopplung" um 2 pro 100'000 Fällen statt 1 pro 100'000 (oder zumindest etwas in der Größenordnung )
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04.05.2019 |
Herrmannsegerman
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Ein Rezept für das MRT kriegst du aber im Regefall auch eher vom Facharzt als vom Allgemeinarzt. Gerade wenn du ein bekanntes Problem hast, sollte das jetzt nicht so schwer sein. (Termine habe ich beim Radiologen im übrigen super flexibel bekommen. War etwas überrascht.)
(03.05.2019)Mephysta schrieb: Ansonsten, was Nebenwirkungen angeht: Bin bei Ibu gerade nicht darüber im Bilde, aber solche Infos können manchmal mit Vorsicht zu genießen sein, weil da manchmal die Zahlen etwas falsch an den Mann gebracht werden.
Ich erinnere mich an einen Fall, in denen die Babypille in Verruf geraten ist, weil sie "doppelt so häufig Thrombose auslöst wie die Pille der vorherigen Generation". Folge war, dass massenweise Frauen diese abgesetzt und einen Babyboom ausgelöst haben. Zahlenmäßig drehte, sich diese "Verdopplung" um 2 pro 100'000 Fällen statt 1 pro 100'000 (oder zumindest etwas in der Größenordnung )
Sowas ist auch ganz häufig aus Situationen heraus entstanden, bei der eine bestimmte Nebenwirkung relativ viel Mediale Aufmerksamkeit bekommen hat. Gerade in den USA kommt dann sicherlich auch noch der Faktor hinzu das man sowas überkorrekt erwähnen muss weil jemand mal einen Schadensersatzprozess gewonnen hat.
Wo wir gerade darüber reden: Es ist in den USA recht populär mit Medikamenten Werbung zu machen, um dann Patienten dazu zu bringen den Arzt darauf anzusprechen. Deswegen laufen im Fernsehen auch Tonnen von Werbung für teils recht bombige Medikamente wie Antideppresiva oder stärkste Schmerzmittel die dann auch die wichtigsten Nebenwirkungen sehr explizizt betonen. Teilweise gibt es "State-Laws" nach denen sogar die Nebenwirkungen in derselben Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit vorgelesen werden müssen, wie die eigentliche Werbung. Auf einen Europäer wirkt das recht komisch, weswegen man mehr Angst vor den Medikamenten bekommt als das man sich aufgeklärt fühlt.
Es ist auch etwas komisch, weil in den USA z.B. Ibuprofen in der 1000er-Packung frei erhätlich ist, jegliche Diclofenachaltigen Tabletten aber unter Rezeptpflicht sind und man als Ausländer komischerweise auch nur extrem schwer Medikamente verschrieben bekommen kann, selbst wenn man den Arzt selber bezahlt. Deswegen ist es relativ wichtig genug Medikamente aus Europa mitzunehmen, für die man aber umbedingt ein englischsprachiges Attest braucht weil sehr viele Europäische Medikamente keine Zulassung in den USA haben und man die auch nur halb einführen darf. Auf den offiziellen Infoseiten wird es nicht konkret erlaubt, aber auch nicht verboten sofern man kein legal resident ist.
Ich würde bei diesen Themen offen gesagt lieber europäischen Standarts vertrauen als Amerikanischen.
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04.05.2019 |
Esobrony
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Ich weiß jetzt auch nicht ob das in den Thread passt.
Ich habe nächste Woche einen Zahnarzttermin weil mir meine Zähne an verschiedenen Stellen wegbröckeln, Löcher haben und ziemlich stark schmerzen . Jetzt habe ich Angst vor den Schmerzen beim Zahnarzt weil man da sicher ziemlich viel(...bis zum Nerv ...) machen muss. Und ob die Lokalanästhetikaspritze so gut wirkt weiß ich auch nicht. Spritze in den Mundbereich ...da graut es mir. Ich brauch irgendwas angstlösendes und schmerzstillendes. Was spricht dagegen vor dem Zahnarzttermin Opiate zu nehmen ?
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04.05.2019 |
Herrmannsegerman
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
(04.05.2019)Esobrony schrieb: Was spricht dagegen vor dem Zahnarzttermin Opiate zu nehmen ?
Sehr vieles. Zum Beispiel das Opiate keine Zuckerpillen sind. Ich kann dich aber soweit beruhigen das mir selber alle Weisheitszähne gerissen wurden, und ich nicht wirklich mehr gespührt habe als ein leichtes ziehen.
Wenn du Angst vor dem Zahnarzt hast, und vor allem vor der Spritze, kann ich dir als professionller Spritzenautist erstmal nur dazu raten das deinem Arzt zu sagen. Es gibt mittlerweile sehr gute Lokalanästhetika die man aufsprüht und die den Einstich nicht spürbar machen. Zudem kann der Arzt etwas vornarkotisieren damit man auch bei einer Kanalanästhesie nichts mehr spürt. (Da kann man das Aufsprühmittel nicht nehmen weil es nicht so tief wirkt.)
Ich habe auch mittlerweile darum gebeten die Spritze abzudecken wenn ich in das Zimmer komme, und nicht vor mir aufzuziehen bis es soweit ist. Das hat wirklich wunder gewirkt und ich bin viel entspannter.
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04.05.2019 |
Mephysta
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Plus: Der Einstich ist wirklich weniger schlimm als man den erwartet. Hatte kürzlich drei Weisheitszahn OPs an verschiedenen Terminen und wurde jedes Mal mit nem Lokalanästhetikum betäubt. Das ist zwar nicht wirklich angenehm, aber ist eigentlich vergleichbar als würde man sich mit dem Fingernagel in die entsprechende Stelle drücken. Ist eigentlich eher unangenehm als wirklich schmerzhaft.
Ich würde im Zweifelsfall auch eher mit den Behandler über die Sorgen und deren Lösung sprechen - im Zweifelsfall zeigen Opiate möglicherweise auch nicht die gewünschte Wirkung und bringen einem nur noch zusätzliche Probleme. (Genauso wie Benzos und andere Beruhigungsmittel - die würde ich nicht auf Verdacht nehmen. Schon allein, weil das Wechselwirkungen geben kann, wenn es ganz blöd läuft.)
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05.05.2019 |
Terran_wrath
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
(04.05.2019)Mephysta schrieb: Plus: Der Einstich ist wirklich weniger schlimm als man den erwartet. Hatte kürzlich drei Weisheitszahn OPs an verschiedenen Terminen und wurde jedes Mal mit nem Lokalanästhetikum betäubt. Das ist zwar nicht wirklich angenehm, aber ist eigentlich vergleichbar als würde man sich mit dem Fingernagel in die entsprechende Stelle drücken. Ist eigentlich eher unangenehm als wirklich schmerzhaft.
Kann ich bestätigen. Ist in etwa wie ein Hummelstich. Das Druckgefühl ist schlimmer als der Piekser.
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10.05.2019 |
Nighty
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RE: Lieblings Arznei / Medikamente
Zitat:Schilddrüse hat mir den ganzen Spaß erst beschert. Das zugrunde liegende Übel hinter all meinen Probleme ist der Schaden den eine losgelassene Hashimoto-Thyeroditis anrichtet. Leider hat es niemand rechzeitig gemerkt und die Krankheit wurde erst dann Diagnostiziert als ich vollkommen ausgemergelt mit effektiv nicht mehr funktionierender Schilddrüse beim Hausarzt aufgetaucht bin nachdem mich ein Erkältung fast zerstört hat.
Ah ja, ich hab es mir schon fast gedacht. Hashi ist ein alter Bekannter von mir, meine Frau hat ebenfalls Hashi und wurde am Anfang mit einer Depression fehl-diagnostiziert. Bis dann unser Hausarzt auf unser Drängen doch mal genauer in die Blutwerte schaute. Bei ihr hat die Pille das ganze Drama angestoßen, ich verstehe bis heute nicht warum fast jeder Gyn. dieses Verhütungsmittel so sorglos verschreibt. Danach setzten dann selbst nach dem Absetzen die für Hashi typischen Symptome schleichend ein. Unser schlaues Kind von Hausarzt stellte sie zwar ein, klebte aber am Normwert für L-Thyroxin und selbst nach meckern und mehrmaligen Korrekturen war sie immer noch zu niedrig eingestellt. Dann hatte ich eine kleine Unterhaltung mit einer Kollegin, die interessantesten Gespräche führt man oft nach 03:00 morgens, sie hat auch Hashi aber dank korrekter Einstellung so gut wie keine Symptome. Schau an, das geht auch, also den Arzt gewechselt, das L-Thyroxin hoch gesetzt und schau an, sie verliert Gewicht, die Laktose Intoleranz ist weg und sie hat wieder Energie. Warum nicht gleich so? Menschen kann man nicht normen also machen Normwerte nur sehr begrenzt Sinn.
Zitat:Ich erinnere mich an einen Fall, in denen die Babypille in Verruf geraten ist, weil sie "doppelt so häufig Thrombose auslöst wie die Pille der vorherigen Generation". Folge war, dass massenweise Frauen diese abgesetzt und einen Babyboom ausgelöst haben. Zahlenmäßig drehte, sich diese "Verdopplung" um 2 pro 100'000 Fällen statt 1 pro 100'000 (oder zumindest etwas in der Größenordnung
Die Pille ist weiß Gott nicht harmlos und das Thrombose Risiko ist nicht mal so sehr der Punkt. Das endokrine System einer Frau ist nicht gerade unempfindlich und die Pille kann da Einiges durcheinander bringen, zumal es ständig in einer gewissen Fluktuation ist. Dazu hat so mancher Arzt die Pille nicht ständig auf dem Radar. Die Pille kann schleichende Wesensveränderungen erzeugen, die Libido einer Frau abwürgen bis sie nicht mehr vorhanden ist usw. Prima wenn eine Frau sie gut verträgt aber bei bestimmten Effekten würde ich mal genauer über die Nebenwirkungen nachdenken.
Zitat:Aber ja, Körperhaltung, Muskelspannung und Co. können da echt Wunder wirken - das kriege ich auch häufig von Schmerzpatienten zurückgemeldet. Übungen zur inneren Entspannung (autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Body Scan,...) können auch helfen, eine Grundanspannung aus der Muskulatur zu nehmen.
Das erinnert mich an die Aussage eines Krankenpflegers, dass man mit bei Spannungskopfschmerzen auch ruhig mal etwas Muskelentspannendes geben kann und das unter Umständen besser wirkt als ein Schmerzmittel.
Zitat:Ja, was heißt machbar. Man kann es tun, ja. Die OP ist aber ziemlich "groß" und recht kompliziert. Sie wird auch nicht so häufig durchgeführt und ist nicht so Erfolgversprechend. 25 % sind danach Beschwerdefrei, 50 % erleben eine Verbesserung und bei 25 % wird es gar nicht besser. Ich bin da nicht so ganz überzeugt von, und mein Arzt auch nicht.
Hmm klingt nach etwas für das man den richtigen Operateur braucht, der genau in diesem Bereich genügend Erfahrung hat. Auch Chirurgen haben so ihre "Spezialitäten" wenn du dir da einen suchen kannst, dessen Spezialität dieser Eingriff ist würde das die Erfolgsaussichten vermutlich ordentlich verbessern.
Zitat:Und ob die Lokalanästhetikaspritze so gut wirkt weiß ich auch nicht. Spritze in den Mundbereich ...da graut es mir. Ich brauch irgendwas angstlösendes und schmerzstillendes. Was spricht dagegen vor dem Zahnarzttermin Opiate zu nehmen
Gegenvorschlag: Nach dem Setzen der Lokalanästhesie, dem Betäubungsmittel auch genügend Zeit geben um richtig zu greifen. Ich habe auch das Problem, dass es bei mir relativ lange dauert bis alles taub ist, liegt genügend Zeit zwischen dem Setzen der Spritze und dem Beginn der Behandlung merke ich nichts. Mancher Zahnarzt trifft nicht gleich perfekt.
Der Einstich selbst ist nicht sonderlich schmerzhaft, das ist eher Kopfsache und ich würde wetten, das dein Problem eher da liegt. Außerdem, gib dir keinen Zahnarzt bei dem du dich nicht wohl fühlst...
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