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21.11.2024, 18:02



Tierschutz
#1
02.04.2018
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Beiträge: 13.955
Registriert seit: 11. Mai 2012

Tierschutz
Fortsetzung aus dem Vegetarier/Veganer-Fanclub.

(02.04.2018)Meganium schrieb:  
(02.04.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Es gibt einen entsprechenden Thread?
Vielleicht. Weil unter "Spaß und Sinnlos" werde ich sicherlich kein Pamphlet halten, was an Jagd alles falsch läuft. In "Spaß und Sinnlos" kann ich potentielle Rezepienten nicht ansprechen, weil die sich immer woanders aufhalten.

Fine! Ein extra-Thread für unseren Posthunter... Pinkie approved

Also es ging um das Argument, dass Jagd dem Tierschutz diene. Nur fadenscheinige Ausflüchte um die Jagd zu rechtfertigen? Was bringt es, welche Alternativen gibt es? Wie Tiere effektiv schützen?

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#2
02.04.2018
Meganium Offline
Busfahrerpony
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Beiträge: 11.197
Registriert seit: 15. Jan 2012

RE: Tierschutz
(02.04.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Fine! Ein extra-Thread für unseren Posthunter... Pinkie approved
+1! Thanks bro! Pinkie happy

(02.04.2018)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Also es ging um das Argument, dass Jagd dem Tierschutz diene. Nur fadenscheinige Ausflüchte um die Jagd zu rechtfertigen? Was bringt es, welche Alternativen gibt es? Wie Tiere effektiv schützen?
Nun, dass Jagd dem Tierschutz diene ist durchaus als Ausflucht zu sehen. In einer Zeit, in der das Tier als Ware, als Fleischlieferant und alles Mordobjekt angesehen wird, und nicht als Lebewesen, würde sonst einem was fehlen. Dem Konsumenten fehlt es an Fleisch, den Jägern fehlt es an Arbeitsplätzen und Spielwiesen zum Töten. Die Ausflucht ist selbstverständlich konsequent.

Aber was sagt uns das, dass Jagd dem Tierschutz diene? Prinzipiell nichts weiter, als dass Amokläufe zum hoffentlich in naher Zukunft kommenden Waffenverbot dienen. Oder, dass Rassenaufstände und Pogrome dazu dienen, Rassismus zu bekämpfen.
Bleiben wir doch mal beim Tierschutz. Es gibt Leute, die meinen, Jagd sei notwendig für Schutzmaßnahmen. Das dies natürlich völliger Humbug ist, sollte anhand vieler immernoch sehr bedrohten Tierarten bewiesen werden. Was ist denn letztens mit dem nördlichen Breitmaulnashorn geschehen? Der vermutlich letzte, noch lebende Bulle ist verstorben. Die Art gilt als ausgerottet. Vom Menschen wegen seines Fleisches und seines Hornes bejagt wurde das Individuum für nichts weiter, als Ware angesehen. Bis zuletzt befanden sich noch wenige Exemplare in einem Schutzreservat. Das war sicherlich notwendig geworden, wegen der Wilderei. Die zuletzt instabile Lage im Kongo bedeutete natürlich, dass auf das Schutzreservat geschissen wurde.
Generell sollte ein Schutzreservat dazu dienen, dass Populationen sich erholen können, nach der Ausbeutung durch den Menschen. Doch wenn weiterhin Tiger, Löwen, Elefanten, Nashörner und Pandas als Ware angesehen werden, dann bringt auch das ethisch schönst geschriebene Schild vor dem Schutzreservat nichts, und das Morden wird, eventuell mit ein bisschen Schmiergeld, über Nacht durchgeführt.
Ein weiteres Beispiel: 1983 wurde der chinesische Flussdelfin unter strengen Schutz gestellt. Ob das die Leute aber gekümmert hat? Nö. Weiterhin wurde Jagd gegen den Flussdelfin gemacht, weiterhin wurde es in Kauf genommen, dass der Flussdelfin in Fischernetzen verendet, es wurde ein gigantisches Staudammprojekt in die Wege geleitet, und der Yangtze weiterhin mit Müll und Fäkalien verseucht.
Doch bleiben wir bei der Jagd, und nicht bei Umweltaspekten. Jagd dient nicht für Schutzmaßnahmen. Jagd ist ein RL-Spiel für Menschen, die Tiere als Ware ansehen, und Schutzreservate werden diese Menschen nicht davon abhalten, das Tier für wertvolles Horn, Pelz, Leder oder Öl zu töten.

Und die Situation in Deutschland? Hier gibt es eine informative Seite, sie heißt "Lusttöter". Das sollte für erste genügen, denn verlinken werde ich den Inhalt nicht, da die Startseite groteske Inhalte zeigt. Betreten auf eigene Gefahr.
Das Perverse: Deutschland setzt sich strikt für den Artenerhalt ein. Luchse und Wölfe, sowie Bären stehen unter strengem Naturschutz. Ein Freudenschrei für den Jäger, der in internen Kreisen nach Ruhm, Anerkennung und Highscores streben kann, wenn er endlich mal Wölfe mit der Flinte abschießen darf, weil die Gemeinde befürchtet, Wölfe würden bald in Siedlungen herumstreunen. Plötzlich ist der Artenschutz passé. Dass dann auch mal ein Hund, anstatt ein Wolf niedergeschossen wird, wird mit einem Huppsala übertüncht. Kann ja jedem mal passieren.

Sicherlich gilt es auch den Menschen zu schützen, keine Frage, aber mir scheinen die Methoden verdächtig undurchdacht zu sein, wenn alle 2 Jahre wieder eine bedrohte Tierart zum Abschuss freigegeben werden darf. Lobbyismus etwa? Möglich. Aber das kann ich schlecht beurteilen. Jedenfalls habe ich fürs erste genug geschrieben. Und weil es meine Meinung ist, gehört es sich selbstverständlich, diese solange anzufechten, bis ich mich vom Gegenteil überzeugen lasse. Denn das ist der Sinn einer Meinung, bzw. einer Diskussion. Zur Not empfiehlt es sich, einen Meinungsverstärker zur Hilfe zu holen.

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#3
02.04.2018
Mc Timsy Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 2.316
Registriert seit: 01. Jul 2013

RE: Tierschutz
Meganium schrieb:Nun, dass Jagd dem Tierschutz diene ist durchaus als Ausflucht zu sehen.

Ich möchte dir insoweit zustimmen, als dass ich glaube, es wird von vielen Jägern durchaus als billige Ausrede benutzt.
Jedoch bitte ich zu bedenken, dass dieser Aussage eine nicht zu verleugnende Logik inne wohnt. Soll heißen, es kann sich durchaus um einen zielgerichteten Plan zum Artenschutz handeln, direkt und indirekt.

Kommen wir erst einmal auf die Situation in Deutschland zu sprechen. In manchen Gegenden machen sich wieder Wölfe und Bären breit, was aus Umweltgründen zu begrüßen ist. Diese Tiere finden allerdings keine Wälder mehr vor in denen sie sich über Wochen bewegen könnten, ohne auf menschliche Zivilisation zu treffen. So lange die Populationen sich in gewissen Rahmen bewegen, sollte das Risiko vernachlässigbar sein. Aber wenn das Wolfsrudel dann vielleicht mal größer wird, dann kann es schnell zur Gefahr für andere Populationen in dem Wald werden. Da alle Tierarten unter eingeschränkter Mobilität leiden, kann ein Wachstum von Raubtieren dann die Existenz von anderen lokalen Arten fundamental gefährden. Von den potentiellen Schäden die Wildtiere im Agrarbereich anrichten können brauchen wir dann noch nicht anfangen und im Zweifel kann auch eine direkte Gefahr für Menschen ausgehen. Daher sehe ich schon einen Sinn darin, eine Population lokal auszudünnen um die Lebensbedingungen dort auf einem Maß zu halten, dass mit dem spärlichen Platz noch auskommen kann. Geschieht übrigens nicht nur bei Tieren, sondern auch Pflanzen. In dem Ort wo ich aufgewachsen bin gibt es ein Naturschutzgebiet in dem alle Jubeljahre von Menschen gezielt abgeholzt, oder mit Hilfe von Schafen gearbeitet wird. Der Grund dafür ist, dass das Naturschutzgebiet eingerichtet wurde um bestimmte seltene Kräuter und Farne zu beherbergen. Allerdings werden die im Laufe der Zeit zwangsläufig von Hartholzgewächsen verdrängt, von denen die Region mehr als genug hat. Kurz gesagt: Wir Menschen haben das Gleichgewicht kaputt gemacht, jetzt müssen wir von Zeit zu Zeit eingreifen, damit immerhin die Arten erhalten werden. You break it, you own it!

Dieser Punkt wird natürlich dadurch in ein etwas kritisches Licht gerückt, weil genügend Jäger dort draußen unterwegs sind, die definitiv nur zum Spaß jagen. Auch wer schon einmal das zweifelhafte Vergnügen hatte mit einem offensichtlich schwer angetrunkenen, aber noch immer bewaffneten Vertreter dieses Schlages darüber diskutieren zu müssen, dass der Hund definitiv an der Leine läuft und demnach auch nicht abgeschossen werden muss, hat danach ein etwas kritisches Verhältnis dazu. Auch wäre der Schaden im Agrarbereich vermutlich niedriger, wenn Jäger nicht selbst die Populationen durch den Winter füttern würden.
Aber, es ist nicht zu verleugnen, dass in vielen Gegenden in Deutschland, wie in ganz Europa, einfach kein natürliches Gleichgewicht mehr möglich ist. Platz und Ressourcen sind zu eingeschränkt um gesunde Populationen ohne menschliche Eingriffe auf Dauer zu ermöglichen und in diesem Rahmen kann ich auch durchaus akzeptieren und respektieren, dass von Zeit zu Zeit einige Wildschweine, Wölfe, Rehe, Hasen oder sonstiges aus einem lokalen Bestand entfernt werden müssen.


Der andere Punkt ist der Schutz von Arten durch zielgerichtete Jagd auf ebendiese. Das erscheint im ersten Moment entgegen der Intuition, aber ist auch hier wieder der Tatsache geschuldet, dass das Wohl dieser Tiere mit dem der Menschen in Einklang gebracht werden muss.
Aus der Fischerei kennen wir ja bereits zur genüge das Konzept von Fangquoten. Bei allen Problemen die sowas mit sich bringt, es ist trotzdem eine geeignete Antwort auf die Frage, wie wir den Beständen eine Erhohlung ermöglichen, ohne dabei gleich komplett zu verzichten und den Wirtschaftszweig in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Ähnliches kann auch auf andere Spezies angewendet werden. Lieber kontrolliert jagen, so dass wir in Zukunft noch etwas vorfinden, als zu riskieren, dass wir uns garnicht darum kümmern.
Ebenso gibt es die Idee, dass durch gezielten Jagdtourismus eine Alternative zur Wilderei geschaffen werden kann. Wenn in Afrika ein Dorf mehr Geld damit verdienen kann, reichen Touristen die Jagd nach einem Löwenpelz zu ermöglichen, dann besteht kein so großer Grund mehr selber zur Flinte zu greifen und das Nashorn zu erschießen. Um das Konzept einfach darzustellen.

Das sind alles keine Lösungen die das Problem komplett beheben werden. Insbesondere beim Thema Wilderei braucht es noch wesentliche Verbesserungen bei der entsprechenden internationalen Strafverfolgung und beim trocken legen der Absatzmärkte. Zielgerichtete Fang- und Jagdquoten können allerdings ein Weg sein, die Interessen der lokalen Bevölkerung mit dem Überleben der Tierarten zu vereinbaren und unkontrollierte Kriminalität zu verhindern. Oder auch, wie in den Fällen Kanada und Grönland, durch gesonderte Jagdrechte für indigene Völker deren kulturelle Lebensart zu erhalten.

Ich kann deine Position verstehen Meganium und mein Text wird dich sicher nicht zum "Befürworter" solcher Praktiken machen. Aber vielleicht siehst du warum ich derartige Vorschläge und Konzepte nicht ausschließlich als Ausflucht der Jägerlobby betrachte.

Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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#4
03.04.2018
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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Beiträge: 13.955
Registriert seit: 11. Mai 2012

RE: Tierschutz
(02.04.2018)Mc Timsy schrieb:  Der andere Punkt ist der Schutz von Arten durch zielgerichtete Jagd auf ebendiese. Das erscheint im ersten Moment entgegen der Intuition, aber ist auch hier wieder der Tatsache geschuldet, dass das Wohl dieser Tiere mit dem der Menschen in Einklang gebracht werden muss.
Aus der Fischerei kennen wir ja bereits zur genüge das Konzept von Fangquoten. Bei allen Problemen die sowas mit sich bringt, es ist trotzdem eine geeignete Antwort auf die Frage, wie wir den Beständen eine Erhohlung ermöglichen, ohne dabei gleich komplett zu verzichten und den Wirtschaftszweig in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Ähnliches kann auch auf andere Spezies angewendet werden. Lieber kontrolliert jagen, so dass wir in Zukunft noch etwas vorfinden, als zu riskieren, dass wir uns garnicht darum kümmern.
Ebenso gibt es die Idee, dass durch gezielten Jagdtourismus eine Alternative zur Wilderei geschaffen werden kann. Wenn in Afrika ein Dorf mehr Geld damit verdienen kann, reichen Touristen die Jagd nach einem Löwenpelz zu ermöglichen, dann besteht kein so großer Grund mehr selber zur Flinte zu greifen und das Nashorn zu erschießen. Um das Konzept einfach darzustellen.

Äh ja. Wilderer hören sofort auf illegal (gratis) zu jagen, wenn sie stattdessen für ein paar tausend Dollar legal jagen gehen können. Wenn diese Logik zuträfe, warum gibt es dann noch Mafiosi? Die könnten ja auch für etwas weniger Geld ehrlich arbeiten gehen. Immerhin gibt es ja genügend ehrliche Jobs. Derpy confused

Ich würde ja eher annehmen, dass Leute nicht dadurch moralischer werden, weil ihnen die Gelegenheit dazu gegeben wird. Die einen handeln (halbwegs) moralisch und halten sich dann zähneknischernd an Jagdverbot und die anderen gehen wildern, weil es eben billiger kommt und weil sie dann etwa Elfenbein am Schwarzmarkt verkaufen oder sich illegaler Weise irgendwo ne Trophäe hinstellen.

Diese Jagdquoten sind eine billige Ausrede dafür, warum man ohnehin schon bedrohte Tierarten weiter bejagen dürfen sollte. Dass die Jagdlobby dieser Meinung ist, ist wenig überraschend.

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#5
03.04.2018
Mc Timsy Offline
Wonderbolt
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RE: Tierschutz
HeavyMetalNeverDies schrieb:Äh ja. Wilderer hören sofort auf illegal (gratis) zu jagen, wenn sie stattdessen für ein paar tausend Dollar legal jagen gehen können.

Du hast das Konzept missverstanden. Aber ok, ich habe es auch nur sehr grob angeschnitten.
Das Ziel ist nicht die lokale Bevölkerung für Jagdtourismus zahlen zu lassen, sondern Wilderei unattraktiv zu machen. Die Wilderer kommen ja allgemein nicht aus dem Westen, sondern sind aus der Umgebung angereist und in der lokalen Bevölkerung verwurzelt. Die Unterbindung und Strafverfolgung fällt dem entsprechend auch relativ schwer, da die Wilderer in ihren Dörfern Schutz finden und ihren Familien und Gemeinden Geld über den illegalen Verkauf einbringen.
Der erste Weg dafür ist natürlich den Druck auf den Schwarzmarkt zu erhöhen und so gut es geht den Handel mit diesen Stoffen zu unterbinden. Da tut sich auch was, allerdings vergleichsweise langsam und wie bei allen Formen organisierter Kriminalität müssen Strukturprobleme bekämpft werden. In diesem Fall die Armut und Chancenlosigkeit auf dem afrikanischen Land, um einfach mal anzufangen.
So schön es wäre diesen Markt einfach komplett verbieten zu können und den lokalen Gemeinden andere Berufe zur Verfügung zu stellen, da ist Afrika noch lange nicht. Aber, mit kontrolliertem Jagdtourismus, in den genug Geld hinein fließt, könnte eine Alternative geboten werden. Wenn die Gemeinde die notwendigen Gelder besser durch Verkauf von Jagdlizenzen an reiche Westler und Asiaten eintreiben kann, dann wird unkontrollierte Wilderei für diese Gemeinde selbst wieder zur Bedrohung. Dadurch soll dann die Kooperationsbereitschaft mit staatlichen Behörden steigen und die Bereitschaft Wilderer zu decken gleichzeitig sinken. Je schwerer man es dann international dem Handel macht, desto besser.
Organisierte Kriminalität existiert immer mit Rückhalt der Bevölkerung, weil zu viele Menschen von der Illegalität profitieren. Da kann man an vielen Stellen ansetzen, aber der Plan den Menschen eine Möglichkeit zu liefern Geld zu verdienen und dabei gleichzeitig die Wilderei als Problem zu identifizieren ist dabei, gemessen an den finanziellen und zeitlichen Ressourcen die zum Schutz der Arten zur Verfügung stehen, zumindest nicht der schlechteste. Der Löwe soll von dem reichen Touristen abgeschossen werden, nicht vom eigenen Nachbarn. Das ist die Motivation die sich erstmal festsetzen soll. Insbesondere weil der Touri reglementiert werden kann.

Ein perfekter Plan? Selbstverständlich nicht. Aber die Strukturprobleme sind so gewaltig, dass die dortigen Staaten kreativ werden müssen, wenn sie die Bevölkerung einspannen wollen. Das hat nichts damit zu tun, dass wir diese Leute "moralisch" machen wollen. Die haben Hunger und wollen sich ganz bereits moralisch um das Wohlergehen ihrer Freunde und Familien kümmern. Der Plan soll nur eine Möglichkeit eröffnen dies auf eine Art zu machen, die mit dem Tierschutz etwas besser vereinbar ist, als das Zugrundejagen der Bestände. Und kein Schwein hält sich zähneknirschend an ein Jagdverbot, wenn die Alternative der eigene Hungertod ist. Da oute ich mich auch einfach mal als sehr verstehend gegenüber diesen Leuten. In meiner aktuellen Position würde ich niemals auf ein Tier schießen, außer zur Selbstverteidigung und als Gnadenschuss für die Tiere die offensichtlich zu schwer verletzt sind um sich zu erholen.
Gib mir eine Familie zu ernähren, kein Geld um diese Familie zu versorgen und keinen Job in der Nähe der auch nur ansatzweise da dran kommt und ich schicke höchst persönlich das letzte Nashorn zu Boden.

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#6
03.04.2018
HeavyMetalNeverDies! Offline
 
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RE: Tierschutz
Wieso tu ich mir nur schwer zu glauben dass das Geld beim kleinen Mann ankommt? Das streicht sich irgend ein ohnehin schon Vermögender ein und bei den "Dorfbewohnern" ändert sich gar nichts. Ist ja überall das selbe.

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#7
03.04.2018
Herr Dufte Offline
Royal Guard
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RE: Tierschutz
Dann hat halt der Vermögende ein Interesse daran die Tiere zu schützen.

„We need women and gender fluid characters in video games in order to trigger the incels. Ayy Lmaooo."
~ Karl Marx, ca. 1850
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#8
03.04.2018
Mc Timsy Offline
Wonderbolt
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RE: Tierschutz
Zitat:Wieso tu ich mir nur schwer zu glauben dass das Geld beim kleinen Mann ankommt? Das streicht sich irgend ein ohnehin schon Vermögender ein und bei den "Dorfbewohnern" ändert sich gar nichts. Ist ja überall das selbe.

Das stellt dann aber ein anderes Problem dar, als die Jagdlizenzen selber. RD wink

Und welchen Weg würdest du denn vorschlagen? Komplette Illegalisierung ist nicht umsetzbar. Wird zwar seit Jahrzehnten versucht, aber erstmal konnte man nicht jedes Land in Afrika überzeugen den Schutz so zu priorisieren. Der Rest kämpft mit genug anderen Problemen und kann keine Armeen abstellen um Gorillas und Nashörner zu schützen. Während dessen wildern die lokal gut vernetzten Wilderer weiter und die chinesische Regierung macht zwar ein bisschen mehr als noch vor zehn Jahren. Aber genug Chinesen bezahlen immernoch für die angeblich potenzsteigerende Wirkung von Nashorn Hörnern. Also, wenn du so rund heraus den Vorschlag einer legalen Jagdalternative ablehnen willst, was wäre denn dein Vorschlag?

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#9
18.10.2020
Ayu Offline
Faust
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RE: Tierschutz
Seit Sommer 2019 bin ich privat in der Igelpflege tättig, und habe gerade auch meine erste Eigenaufzucht. Auch wenn man den Großteil der Arbeit nicht sieht, da die Prime-Time für Igel bei 22-2Uhr liegt, merkt man, dass es die Leute mitbekommen, da ich auf meiner Nachtrunde immer mehr neue Wasserstellen und "Igelhäuser" finde, ist sehr schön (wir haben übrigens eine andere Igel-Art als Deutschland). Pinkie approved

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#10
19.10.2020
Magic Twilight Offline
Doku-Pony
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RE: Tierschutz
Okay. Süß. Twilight happy

Wie bekommt man eine Stelle für so etwas?
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#11
19.10.2020
Ayu Offline
Faust
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RE: Tierschutz
Wenn die diversen Igelpflegestellen hilfe brauchen, schreiben die das auch direkt auf ihren Social Media Seiten aus, am meisten werden aber Plätze zum Überwintern gesucht (da hat man ergo nur den Igel im Garten/Keller und schaut täglich nach ihm, während er Winterschlaf hält). Ist aber halt alles Ehrenamtlich.

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#12
19.10.2020
Magic Twilight Offline
Doku-Pony
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RE: Tierschutz
Ach so. Danke für die Auskunft.
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#13
19.10.2020
Railway Dash Offline
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RE: Tierschutz
(18.10.2020)Ayu schrieb:  (wir haben übrigens eine andere Igel-Art als Deutschland). Pinkie approved

Welchen habt ihr? Den Weißbrustigel?

Hier daheim in Frankenberg haben wir jetzt auch ein Igelhaus, was sofort richtig gut angenommen wurde Pinkie approved

[Bild: sig-tatras-01-04-2018-3.png]
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#14
19.10.2020
Ayu Offline
Faust
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RE: Tierschutz
(19.10.2020)Railway Dash schrieb:  Welchen habt ihr? Den Weißbrustigel?

Hier daheim in Frankenberg haben wir jetzt auch ein Igelhaus, was sofort richtig gut angenommen wurde Pinkie approved
Jup, Nördlicher Weißbrustigel, gibt es in meinen Ort zu Hauf, nur werden gerade scheinbar alle verlassenen Gründstücke "gesäubert" und zubetoniert, dadurch fallen viele Überwinterungsoptionen in der Natur weg.

Direkt im Garten haben wir auch ein Igelhaus mit einer Familie (Mutter+zwei Jungtiere), die ich täglich fütter, weil sie sonst den Winter nicht überstehen, unter 5°C schaltet ihr Körper nämlich ab, und sie haben offensichtlich noch nicht die benötigten 600g.

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#15
20.10.2020
Railway Dash Offline
~Chief Plush~ Lokführerpony
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Beiträge: 5.849
Registriert seit: 20. Nov 2012

RE: Tierschutz
Hier bei uns in Sachsen ist der Braunbrustigel die dominierende Spezies; ob wir auch die "Weißbrustversion" haben: keine Ahnung, hab noch keine gesehen.

Problematisch ist eben auch, daß viele Menschen offenbar allzu gerne "aufräumen und Ordnung schaffen" wollen in ihren Gärten und Grundstücken... und zack, weg sind wichtige Laub- und Unterholzhaufen, weg sind die Winterquartiere FS sad

Ich war vorhin gerade hinten draußen und hab unser Igelhaus, nachdem es aufgestellt wurde, zum ersten Mal in echt gesehen (bin ja nicht dauerhaft hier in Frankenberg) - ja, sieht ganz ähnlich aus, was die Laubverteilung angeht FS grins Mutter + zwei Jungtiere? Dürfte nach dem, was ich im September hier selber gesehen habe, bei uns eine ähnliche Konstellation sein: Mutter + 3 Jungtiere, eines davon allerdings noch sehr klein. Die beiden größeren dürften ihre benötigten 600 g bereits haben, der kleine: schwer zu sagen FS sad Meine Eltern sorgen auch dafür, daß die Igel genug zu fressen finden.

Allgemein haben wir hier mehrere nachtaktive Tiere in unmittelbarer Umgebung: Hausmarder (sehe ich manchmal nachts sogar), Rotfuchs (zumindest auf der Durchreise), ein Waschbär hat uns vor zwei Jahren mal besucht, natürlich Hauskatzen, durch den Bach neben unserem Grundstück (fließt durch die Stadt) mindestens drei Rattenarten (so man sie mal zu sehen bekommt, die sind unheimlich scheu), Mäuse (nicht sicher, welche Spezies genau), natürlich Fledermäuse (dürften vermutlich im Kirchturm überwintern)... die Nacht steckt voller Leben Luna Cutie Mark

[Bild: sig-tatras-01-04-2018-3.png]
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#16
26.12.2020
Paprika Offline
Wonderbolt
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RE: Tierschutz
Ist zwar schon etwas her, aber im September wurde ein neuer Gesetzentwurf vorgelegt, der das Töten von männlichen Küken bei der Eiproduktion verbieten soll. Vollkommen zurecht. Es sollen dann entweder die Männchen zur Fleischproduktion genutzt oder schon vorher im Ei bestimmt werden, sodass das Küken gar nicht erst schlüpft.
https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tier...n-ovo.html

Auf jeden Fall schon ein Schritt in die richtige Richtung, wenn das durchkommt Pinkie approved

And where there is no echo there is no description of space or love. There is only silence.
All Shall Perish
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#17
19.11.2021
Ayu Offline
Faust
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Registriert seit: 29. Nov 2013

RE: Tierschutz
Der französische Senat hat gestern einige neue Tierschutz-Gesetze beschlossen:
- größere Tiere (Meerschweinchen, Hasen, Katzen, Hunde, etc) dürfen nicht mehr im Handel angeboten werden
- kleinere Tiere dürfen nicht mehr in der Auslage oder beim Eingang zur schau gestellt werden
- es gibt eine Woche verpflichtende Bedenkzeit vor dem Kauf um Impulskäufe zu verhindern
- Hunde und Katzen dürfen nurnoch von staatlich-geprüften Züchtern angeboten werden
- Delphin- und Orcas in Gefangenschaft werden verboten
- Zirkustiere und ähnliches werden verboten
AJ Prost

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.11.2021 von Ayu.)
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#18
19.11.2021
Killbeat Offline
Alicorn
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RE: Tierschutz
(19.11.2021)Ayu schrieb:  - Hunde und Katzen dürfen nurnoch von staatlich-geprüften Züchtern angeboten werden

und was ist mit welchen aus Tierheimen?
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#19
19.11.2021
Meganium Offline
Busfahrerpony
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Registriert seit: 15. Jan 2012

RE: Tierschutz
(19.11.2021)Ayu schrieb:  - Zirkustiere und ähnliches werden verboten
AJ Prost
Na, dann werde ich auf französischen Landstraßen ja keine überüberlangen LKW von Zirkussen mehr sehen, die irgendwie immer eine Ausnahmegenehmigung haben oder als Convoi Exceptionelles herumfahren dürfen, manchmal drei Anhänger mitführen und z.T. ohne Begleitfahrzeuge herumfahren, während ein Zirkus in Deutschland bei 16,50m oder 18,75m (je nach Zugkombination) aufhören muss.

Fällt ja immer irgendwie ein Anhänger für Tiertransporte weg.

...
[Bild: bug.gif]
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#20
19.11.2021
D4rkni9htblue Online
Great and Powerful
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RE: Tierschutz
So was sollte eigentlich eher von der EU kommen. Welpenhandel ist ja Staatsübergreifend und echt schlimm.
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