Aktuelle deutsche Politik

[Crash Override]

ich denke mal, das du nciht verstehst, wie der wortlaut "unwählbar" gemeint ist. 2017 haben viele aus Protest AFD gewählt, weil die keinen bock mehr auf die CDU hatten - seih es durch die Flüchtlingspolitik oder ähnlichem.

"unwählbar" heist eigentlich, das mans ie nicht Wählen sollte, weil deren Punkte, die sie für den Wahlkampf setzen, entweder schwachsinnig oder Ignorant waren. als beispiel seih das genannt, das sie die Klimaerwärmung geleugnet haben - oder auch, das sie alles, was nciht "hetero" ist, auch nicht als Familie haben wollen; sprich: das klassische Familienbild, bei der die Frau daheim zu bleiben hat und für's essen + Kinder zu sorgen hat während der Mann arbeitet.

Oder willst du mir weismachen, das man das absichtlich damals gewählt hat?

Mir ist genau aufgefallen was damals passierte. Schau in den entsprechenden Thread. Bei mir war damals sogar eine Partei namens "die Grauen", also eine Partei, die für mehr Senioren-Rechte kandidierte (aber die Jugend vernachlässigen würde) die mit der höchsten Gleichungsrate - und, ironie, selbst die CDU war mit 60,5% recht weit mit dem, was mir bei der wahl zusagen würde (dennoch weiß ich, das ich was anderes gewählt habe).

[Fulcrum]

(01.11.2020)Crash Override schrieb:  das man das absichtlich damals gewählt hat?

Ja.
Selbst wenn man nicht in allen Punkten mit dem Programm der AfD übereinstimmt, die Schnittmenge der politischen Standpunkte aber am ehesten übereinstimmen, sehe ich keinen Grund sie nicht zu wählen.
Ich gehe mit bei der Annahme über den großen Anteil an Protestwählern. Wenn sich der Kurs der Altparteien allerdings nicht ändert bleibt man wohl auch als nicht ganz so rechter bei der AfD, denn eine Partei mit signifikant anderer Ausrichtung als dem Kurs der etablierten gibt es nicht.

Zur „Wählbarkeit“ der AfD gibt es mittlerweile auch aus rechten Kreisen Bedenken, durch die anbiedernden Versuche „koalitionsfähig“ zu werden. Was wohl nie geschehen wird

[Magic Twilight]

Okay. Verstehe.

Unwählbar so etwas wie "ungenießbar". Die AfD ist nicht schmackhaft für die Wählerschaft?

Ich habe das Gefühl, dass so 5% der Menschen das ernst meinen könnten. Oder vielleicht 1,2 %. Ist aber auch schon eine Zahl, die zusammenkommt.
Puh. Doch keine Gefahr?! ^^'

[404compliant]

Die Gefahr bei dem Ansatz "Ich wähle die Partei, weil sie am meisten mit meinen Ansichten überein stimmt" ist, dass so manche Partei ihr Fähnchen nur nach dem Wind dreht, mal gegen zu lasche Krisenpolitik wettert, wenns gerade der Stimmung entspricht, und dann wieder gegen zu strenge Krisenpolitik wettert, wenn die Stimmung gerade anders herum ist. Politik ist immer am leichtesten, wenn man sie nur versprechen und nicht umsetzen muss.

Und wenn du in der Politik gewählt werden willst, sag bloß nie die Wahrheit, denn die Wahrheit wird nicht gewählt. Nach der Wiedervereinigung hat die CDU blühende Landschaften versprochen, und die SPD Steuererhöhungen. Ratet mal, wer gewählt wurde, und wer recht behalten hat.

[Crash Override]

Nun, Fulcrum, bei mir war damals die AFD ebenfalls mit knapp über 60% Übereinstimmung dabei, dennoch wähle ich kein "rechtes Pack", das keine rücksicht auf andere nimmt sondern sogar gegen einige meiner Glaubenssätze geht (wie eben dem, das das "Klassische Familienbild" im aktuellen Jahrhundert überholt ist - oder das man den Klimawandel stoppen sollte, oder wenigstens bremsen). Daher ist und bleibt jene gruppierung für mich unwählbar, selbst wenn sie "durch deren Lügen" auf eine Übereinstimmung von über 90% käme. Ist ja nicht so, das ich nur mal den Wahl-o-Mat anschmeiße und dessen ergebnis 1:1 auf nen Wahlzettel eintrage - ich lese mir da auch das durch, was die partei, die am ehensten übereinstimmt (von den bekannten - die Grauen kenne ich nicht, und außerdem interessierte jene nur die Rechte der Senioren, aber irgendwie nicht der rest) für den fall raushaut, was sie tun würden, wenn sie gewählt würden. Das hinterfrag ich mit dem gedanken, was sie davon reell umsetzen können, und was nur gelaber ist - oder ob ich damit einverstanden bin oder nicht.

Klingt nach viel arbeit, aber eben das ist nötig - damit man am ende nicht einfach irgendwas wählt und dann feststellt, das das, was man gewählt hat, nicht das ist was man wollte.

[mowny]

(01.11.2020)Crash Override schrieb:  Daher ist und bleibt jene gruppierung für mich unwählbar, selbst wenn sie "durch deren Lügen" auf eine Übereinstimmung von über 90% käme. Ist ja nicht so, das ich nur mal den Wahl-o-Mat anschmeiße und dessen ergebnis 1:1 auf nen Wahlzettel eintrage - ich lese mir da auch das durch, was die partei, die am ehensten übereinstimmt für den fall raushaut, was sie tun würden, wenn sie gewählt würden. Das hinterfrag ich mit dem gedanken, was sie davon reell umsetzen können, und was nur gelaber ist - oder ob ich damit einverstanden bin oder nicht.

Eben. Der Wahl-O-Mat geht danach, was die Parteien über sich selbst aussagen, nicht danach, was sie tatsächlich tun. Ob die Aussagen auch nur ansatzweise mit der Realität zu tun haben, muß man schon selber recherchieren. Der Wahl-O-Mat taugt daher nur dafür, schonmal alle auszusieben, bei denen einem schon die Selbstdarstellung zuwider ist.

[Leon]

Zumindest bei der AfD spiegelte der Wahl-O-Mat deren Einstellung schon relativ gut wieder. Wenn man eine deutlich davon abweichende politische Einstellung hat und den Wahl-O-Mat richtig bedient, landet diese eigentlich relativ weit unten im Ranking.

[Mc Timsy]

Gute Übereinstimmungen geben eigentlich alle Parteien im Wahl-O-Mat ab. Lügen ist meistens weniger das Problem. Die Struktur der Fragen und die anschließende Zusammenfassung sind es, die das Ergebnis etwas verfälschen.

Wer zu SPD, Grünen oder Linkspartei tendiert findet normalerweise auch sehr gute Übereinstimmungswerte mit der NPD, weil die ebenfalls über eine ausgeprägte Agenda für soziale Themen und Umweltschutz verfügt. Sozialstaat für die kleine Gruppe an "Deutschen" die die Partei anerkennt, was bei genauerer Betrachtung vermutlich eine klare Minderheit unter den Menschen hier im Land wäre.
Zwar gibt es beim Wahl-O-Mat Möglichkeiten zur Priorisierung einzelner Themen, die Natur eines solchen Werkzeugs kann aber nicht jahrelange Auseinandersetzung mit den Parteien, Studium der Parteiprogramme oder ähnliches ersetzen. Wer also nicht genau hinsieht, kann wegen hohen Übereinstimmungen bei einigen Themen im Wahl-O-Mat etwas angezeigt bekommen, was letztlich so überhaupt nicht zu einem passt. So 'a la AfD oder NPD wacht man dann eines morgens im rassistischen Führerstaat auf, weil man sich dachte, die paar Punkte zur Kriminalitätsbekämpfung und liberaler Wirtschaftsordnung klingen überzeugend.

Ich persönlich mag den Wahl-O-Maten, weil er einen schnellen Überblick ermöglicht und Orientierungshilfe für diejenigen bietet, die sich mit den Parteien nicht ausreichend beschäftigt haben. Aber wenn jemand alleine darauf entscheiden würde, hätte ich davon Bauchschmerzen. Meiner persönlichen Erfahrung nach sind aber Verwender des Wahl-O-Maten schon vor der Benutzung letztlich relativ sicher wo ihre Stimme hingehen soll. Ich habe jedenfalls noch von keinem Fall gehört, wo jemand sich schlagartig komplett anders entschieden hätte, nur weil der Wahl-O-Mat verwendet wurde. Aber wer sich einen Gefallen tun will nutzt diesen Fragebogen um für sich die Zahl an Wahlprogrammen einzugrenzen die man sich noch unbedingt durchlesen sollte. Auch wenn bei bestimmten Themen Übereinstimmungen existieren. Es sagt im Zweifel auch schon viel aus, ob eine Partei dem Punkt zwar zustimmt, aber nur ein oder zwei Sätze schreibt und eine andere Partei diesem Thema ein ganzes Kapitel in seinem Manifest widmet.

[RipVanWinkle]

Das Problem ist halt auch immer die Auswahl der Fragen. Stört mich immer, wenn Thema x, das mir wichtig ist, gar nicht im Fragenkatalog vorkommt. Aber ist halt so. Trotzdem schön, dass es sowas gibt und benutze ich jedes Mal um meine Vorstellungen mit irgendwas abzugleichen.

[404compliant]

(02.11.2020)Leon schrieb:  Zumindest bei der AfD spiegelte der Wahl-O-Mat deren Einstellung schon relativ gut wieder.

So weit sie zu dem Thema überhaupt eine tragfähige Meinung haben. Wenns nicht gerade klassische rechte Themen sind, wechseln sie ja auch gerne mal ihre Meinung mit dem Wind.

[Magic Twilight]

Bundesrat hat heute EU-weite Regeln beschlossen:

2021 wird der Pass erneuert. Neue Ausweisregelung.
Fingerabdrücke zusätzlich.

[Firebird]

(27.11.2020)Magic Twilight schrieb:  Bundesrat hat heute EU-weite Regeln beschlossen:

2021 wird der Pass erneuert. Neue Ausweisregelung.
Fingerabdrücke zusätzlich.

Klasse, Datenkrake Behörde. Jetzt können die massenhaft biometrische Daten sammeln.

[BlackT0rnado]

(27.11.2020)Firebird schrieb:  

(27.11.2020)Magic Twilight schrieb:  Bundesrat hat heute EU-weite Regeln beschlossen:

2021 wird der Pass erneuert. Neue Ausweisregelung.
Fingerabdrücke zusätzlich.

Klasse, Datenkrake Behörde. Jetzt können die massenhaft biometrische Daten sammeln.

Ihr habt die Leute gewählt die sowas einführen. Pech gehabt.

[Meganium]

(27.11.2020)Firebird schrieb:  

(27.11.2020)Magic Twilight schrieb:  Bundesrat hat heute EU-weite Regeln beschlossen:

2021 wird der Pass erneuert. Neue Ausweisregelung.
Fingerabdrücke zusätzlich.

Klasse, Datenkrake Behörde. Jetzt können die massenhaft biometrische Daten sammeln.

Folgende Person und strikten Datenschützer kenne ich: Er fliegt seit 2001 nicht mehr, da er nicht durch Sicherheitsschleusen will, da er nicht als Terrorist generalverdächtigt wird. Er wird mir heute bestimmt vorschlagen, den Pass zu verweigern. Ich frage ihn einfach mal nach einem Rat.

[Firebird]

(27.11.2020)BlackT0rnado schrieb:  

(27.11.2020)Firebird schrieb:  

(27.11.2020)Magic Twilight schrieb:  Bundesrat hat heute EU-weite Regeln beschlossen:

2021 wird der Pass erneuert. Neue Ausweisregelung.
Fingerabdrücke zusätzlich.

Klasse, Datenkrake Behörde. Jetzt können die massenhaft biometrische Daten sammeln.

Ihr habt die Leute gewählt die sowas einführen. Pech gehabt.

Erstmal hat das nicht wirklich was mit den deutschen Volksvertretern zu tun. Es handelt sich um eine Vorgabe der EU, die umgesetzt werden muss. Das Wie ist entscheidend. Ja, eine andere Koalition hätte das Ding anders umgesetzt oder Änderungen erzwungen, aber irgendwie musste diese EU-Richtlinie umgesetzt werden.

[RipVanWinkle]

Dass das mit dem Datenschutz vereinbar sein soll finde ich sehr fragwürdig. Ich will keine Fingerabdrücke abgeben, ich bin doch kein Verbrecher. Vielleicht sollte ich mich mal informieren, ob meine Kommune Bußgelder bei abgelaufenem Personalausweis verteilt.
Das mit den Fotos und der Geschlechtsangabe ist ok.

Die Überwachung, Kontrolle und Einschränkungen hier in Deutschland und der EU werden auch ohne Corona einfach viel zu viele in letzter Zeit. Wo soll das denn noch hinführen?

[Firebird]

(27.11.2020)RipVanWinkle schrieb:  Die Überwachung, Kontrolle und Einschränkungen hier in Deutschland und der EU werden auch ohne Corona einfach viel zu viele in letzter Zeit. Wo soll das denn noch hinführen?

Mir fallen leider noch mehrere Dinge ein, wo das hinführen wird, allgemeine Uploadfilterpflicht, TERREG, E2E-Verschlüsselungsende, alles Dinge, die die Freiheit und den Datenschutz einschränken.

[RipVanWinkle]

Wenn das so weitergeht sind wir am Ende auch nicht mehr besser als China.

[Yavarin]

(27.11.2020)RipVanWinkle schrieb:  ...und der Geschlechtsangabe ist ok.
...

Schau dir deinen Perso nochmal genauer an




Die Schufa versucht übrigens gerade Zugriff auf Kontoauszüge zu erhalten. Damit hätten sie dann ziemlich genaue Daten und müssten weniger raten. Datenschutztechnisch aber eher ein Albtraum.

[Firebird]

(27.11.2020)Yavarin schrieb:  Die Schufa versucht übrigens gerade Zugriff auf Kontoauszüge zu erhalten. Damit hätten sie dann ziemlich genaue Daten und müssten weniger raten. Datenschutztechnisch aber eher ein Albtraum.

Hat O2 nicht die Zusammenarbeit beendet, weil die erwünschten Ergebnisse nicht kamen, sprich dier Druck zu groß war?