The witch is dead?

[Whitey]

Wie wir ja alle wissen ist Maggie Thatcher vor 4 Tagen gestorben. Und die Reaktion darauf war allgemeine Partystimmung in London und das massive runterladen dieses Liedes aus Wizard of Oz.

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Fun Fact: Der erste Kommentar unter dem Video lautet: "Shit. Hell is now being privatised!!"

Was mir dazu dann erstmal einfällt ist die Frage: Darf bzw. sollte man ne öffentliche Feier veranstalten wenn eine Politikerin stirbt?

Selbst wenn die Nachrichten da immernur die besonders radikalen Deppen zeigen, was ja durchaus möglich sein kann weil es Quote bringt, gibt es offenbar zumindest genug von diesen Leuten um die BBC darauf aufmerksam zu machen.

Mich persönlich regt die Nummer schon die ganze Woche auf und ich finde diese Reaktion ziemlich bescheuert. Natürlich war die nicht grad beliebt und auch keine besonders nette Person die nette Politik gemacht hat, aber so schlimm wars nun auch nicht und abgesehen davon hatte die Frau seit 20 Jahren nichts mehr zu sagen. Ich finds ziemlich lächerlich wie sich da Leute über den Tod einer dementen Frau freuen die teilweise noch nichtmal geboren waren als die an der Macht war.

Aber gut, das bin vllt nur ich.

Darf man sich also darüber freuen, ist das geschmacklos oder alles nur schwarzer Humor und Satire?

Und wenn man sich nicht freuen darf, ab wann ist denn dann der Punkt erreicht an dem man sich freuen darf? Man könnte ja argumentieren dass tote Menschen generell eher ne traurige Sache sind, auch wenn die böse waren. Andererseits muss man vllt mit sowas rechnen wenn man sich derart unbeliebt macht.

Drinbevor Hitlervergleiche ohne Ende. :3

[Thunderhasi]

Was spricht dagegen?
Ich mein, es ist doch eigentlich absolut legitim die Einstellung zu vertreten, dass das Leben ohne diese Person schöner wäre.
Unabhängig davon, ob diese Person diese Taten noch vollbringen kann, oder nicht.
Wenn Kinderschänder weggesperrt werden, können sie auch niemanden etwas tun. Aber dennoch würde es einige Leute geben, die sich darüber freuen würden, wenn diese Person von der Erde getilgt wird.
Und da es so viele Leute getroffen hat, warum nicht feiern? Vorallem da es sich um Politik handelt, kann das Volk so ein Zeichen setzen.

[Charles]

Ich find's OK Ihr noch einen Tritt mit ins Grab zu geben. Nicht so schlimm Whitey? Weißt Du eigentlich was die Frau so alles gemacht hat? Ich kenne ja diesen moralischen Grundsatz man solle nichts schlechtes über kürzlich verstorbene sagen, doch warum eigentlich nicht? Aus Rücksicht auf die Angehörigen? OK, das wäre ein Argument. Aber dann wären wir wieder bei der uralten Frage wie lange etwas her sein muss, bevor man politisch korrekter Weise darüber Witze machen darf. Alles höchst subjektiv.

Ansonsten belasse ich es mal dabei einen Song zu posten von jemandem der dabei war:

[Wondi]

Irgendwie wusste ich, dass das Thema kommt.


Zum Thema ansich: Man persönlich muss ja nicht traurig sein, wenn eine solche Person stirbt. Ich denke, dass das ausreicht.

[Jandalf]

Bei Leuten die den Tod einer Person feiern obwohl der Tod dieser Person für sie keinerlei Vor- oder Nachteile hat handelt es sich um Arschlöcher.

Ich könnte es noch ein wenig verstehen wenn sie gestorben wäre als sie noch im Amt war. Aber so wie es jetzt ist sind diese Leute aus meiner Sicht einfach nur Abschaum.

[Conqi]

Ich bin Anhänger der Meinung "nach dem Tod ist mir eh alles egal". Von daher wäre es mir egal wer da feiert, wenn ich sterbe. Im Endeffekt geht es ja aber auch gar nicht um den Toten an sich, sondern um seine Bekannten und Freunde. Man stelle sich mal vor, man ist die Tochter dieser Frau, das verletzt einen bestimmt ziemlich. Ich bin daher einer ähnlichen Meinung wie vor einiger Zeit als die großartige USA Bin Laden erwischt hat. Man sollte da keine Party draus machen, zumal die Frau "nur" Politikerin war.

Andererseits könnte ich auch nicht genau sagen wie ich reagieren würde, wenn ich in so einer Situation wäre, als unbetroffener Außenstehender sagt sich das ja immer so leicht.

(12.04.2013)Whitey schrieb:  Drinbevor Hitlervergleiche ohne Ende. :3

Bin schon nah dran.

[Rußmähne]

(12.04.2013)Whitey schrieb:  Was mir dazu dann erstmal einfällt ist die Frage: Darf bzw. sollte man ne öffentliche Feier veranstalten wenn eine Politikerin stirbt?

Naja. Bei Maragaret Thatcher finde ich das schon etwas unangebracht. Sie hat eine gute Witschfts- und Soziapolitik gemacht. Das Land ist aber auch geteilt in Befürworter ihrer Politik und Gegner. Außerdem hat sie, wie du schon geschrieben hast, seit 20 Jahren nichts mehr gemacht.
Zudem zeigen Medien IMMER das was Quote bringt. Da kommen die junge Leute die Thatcher verschmähen doch gerade richtig.

Trotzdem kann man sich doch über den Tod von manchen Politikern freuen. Ägypten hat auch gejubelt als Mubarak starb. Dasselbe in Libyen mit Gaddafi. Bei manchen Politikern kann/muss man jubeln wenn sie sterben.

[Charles]

(12.04.2013)Jandalf schrieb:  Bei Leuten die den Tod einer Person feiern obwohl der Tod dieser Person für sie keinerlei Vor- oder Nachteile hat handelt es sich um Arschlöcher.

Ich finde es völlig legitim wenn Leute die unter Thatcher's Politik zu leiden hatten nun ihren Tod feiern. Für diese hat das nämlich durchaus einen Vorteil. Nennt sich "späte Genugtuung" - we survived despite of you, bitch!

Ich feiere Thatcher's Tod ja nicht, aber ich spreche dieses Recht niemandem ab, der unter ihrer Fuchtel gelitten hat.

[Dreadnought]

Die Meute feiert den Tod eines Politikers... Errinert mich irgendwie an Gadaffi und Hussein... Zwar war sie nicht so ein Monstrum wie die anderen beiden... Aber hey! Nobody is perfect.

Der jubel wird allerdings auch abebben.

[Wondi]

(12.04.2013)Rußmähne schrieb:  Naja. Bei Maragaret Thatcher finde ich das schon etwas unangebracht. Sie hat eine gute Witschfts- und Soziapolitik gemacht.

"Gut" in welcher Hinsicht? Der Staatshaushalt und die Nation sind eine Sache, die Lebensqualität vieler Menschen eine andere. Die Privatisierung von Trinkwasser oder die Zerstörung des öffentlichen Sektors (s. brit. Gesundheitswesen) sind zu nennen. Quasi über Leichen ging sie also selbst ohne Skrupel.

Wie gesagt. Man ist ja, anders als in anderen Ländern dieser Erde, nicht dazu gezwungen, sich die Augen auszuheulen, wenn ein Staatsmann (oder eine Staatsfrau) verstirbt. Ob man mit Champagner auf der Straße feiern muss, obwohl man zu ihrer Amtszeit noch in die Windeln gemacht hat, ist eine andere Sache.

[Jandalf]

(12.04.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Ich finde es völlig legitim wenn Leute die unter Thatcher's Politik zu leiden hatten nun ihren Tod feiern. Für diese hat das nämlich durchaus einen Vorteil. Nennt sich "späte Genugtuung" - we survived despite of you, bitch!

Und leute die Genugtuung daraus ziehen dass eine Frau die seit Jahren unter Demenz leidet "endlich" gestorben ist nenne ich das Asozial. Ich meine ich verlange ja nicht dass diese Leute jetzt trauern, sie dürfen sich auch gerne freuen aber wenn man sich das nur mal für ne Sekunde aus sicht der Angehörigen vorstellt dass da Leute auf quasi auf ihrem Grab tanzen finde ich das doch eher geschmacklos.

Witze würden mich nichtmal stören, humor ist schließlich etwas gutes. Aber diese völlig offene Schadenfreude finde ich extrem Geschmacklos. Eben weil ihr Tod einfach nichts mehr ändert. Das hat auch nichts mit respekt vor den Toten zu tun. Haben die auch schon gefeiert als die Frau ihre drei Schlaganfälle hatte? Vielleicht ne kleine Feier vor dem Krankenhaus?

[Charles]

(12.04.2013)Jandalf schrieb:  

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(12.04.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Ich finde es völlig legitim wenn Leute die unter Thatcher's Politik zu leiden hatten nun ihren Tod feiern. Für diese hat das nämlich durchaus einen Vorteil. Nennt sich "späte Genugtuung" - we survived despite of you, bitch!

Und leute die Genugtuung daraus ziehen dass eine Frau die seit Jahren unter Demenz leidet "endlich" gestorben ist nenne ich das Asozial. Ich meine ich verlange ja nicht dass diese Leute jetzt trauern, sie dürfen sich auch gerne freuen aber wenn man sich das nur mal für ne Sekunde aus sicht der Angehörigen vorstellt dass da Leute auf quasi auf ihrem Grab tanzen finde ich das doch eher geschmacklos.

Witze würden mich nichtmal stören, humor ist schließlich etwas gutes. Aber diese völlig offene Schadenfreude finde ich extrem Geschmacklos. Eben weil ihr Tod einfach nichts mehr ändert. Das hat auch nichts mit respekt vor den Toten zu tun. Haben die auch schon gefeiert als die Frau ihre drei Schlaganfälle hatte? Vielleicht ne kleine Feier vor dem Krankenhaus?

Gut, dann sind wir da halt unterschiedlicher Meinung. Fakt ist, ich kenne Engländer persönlich die unter ihrer Politik direkt zu leiden hatten. Ich kenne deren Geschichten. Ich verurteile diese Menschen nicht dafür, dass sie sich über den Tod ihrer einstigen Peinigerin nun freuen und das feierlich begehen (wobei ich mal fragen müsste ob sie das jetzt tatsächlich hart feiern, wie es scheinbar in den Medien gezeigt wird - ich denke eher nicht).

Ich würde Dir halt empfehlen verurteile nicht durch die Bank weg alle die sich nun freuen. Ich werde das nicht weiter vertiefen, aber ich kann bei einigen sehr gute Gründe erkennen sich über Thatcher's Tod zu freuen.

[Rußmähne]

(12.04.2013)Wonderbolt21 schrieb:  "Gut" in welcher Hinsicht? Der Staatshaushalt und die Nation sind eine Sache, die Lebensqualität vieler Menschen eine andere. Die Privatisierung von Trinkwasser oder die Zerstörung des öffentlichen Sektors (s. brit. Gesundheitswesen) sind zu nennen. Quasi über Leichen ging sie also selbst ohne Skrupel.

Gut in der Hinsicht, dass sie den wirtschaftlichen Niedergang verhindert hat. Zudem hat sich auch der Wohlstand bei vielen Bürgern erhöht. Natürlich hat sie auch einiges schlecht gemacht während ihrer Zeit als Politikerin, aber deswegen ihren Tod zu feiern finde ich etwas übertrieben.

[Wondi]

Hättest du meine ganzen Post zitiert, wäre dir aufgefallen, dass ich das mitnichten für die feine englische (hue) Art halte.

[Jandalf]

(12.04.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Ich würde Dir halt empfehlen verurteile nicht durch die Bank weg alle die sich nun freuen. Ich werde das nicht weiter vertiefen, aber ich kann bei einigen sehr gute Gründe erkennen sich über Thatcher's Tod zu freuen.

Die würden mich durchaus interessieren. Was muss ich mit einem Menschen machen damit er nach zwanzig Jahren immer noch Freude daran hat dass ich leide. Was rechtfertigt es Freude am Leid anderer zu haben?

[Charles]

(12.04.2013)Jandalf schrieb:  

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(12.04.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Ich würde Dir halt empfehlen verurteile nicht durch die Bank weg alle die sich nun freuen. Ich werde das nicht weiter vertiefen, aber ich kann bei einigen sehr gute Gründe erkennen sich über Thatcher's Tod zu freuen.

Die würden mich durchaus interessieren. Was muss ich mit einem Menschen machen damit er nach zwanzig Jahren immer noch Freude daran hat dass ich leide. Was rechtfertigt es Freude am Leid anderer zu haben?

Jobverlust gefolgt von totalem sozialen Abstieg bis zur Obdachlosigkeit, Gefängnis für Dinge die keine Verbrechen sind, Verlust eines Freundes im Krieg...

[Guinness]

(12.04.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Die würden mich durchaus interessieren. Was muss ich mit einem Menschen machen damit er nach zwanzig Jahren immer noch Freude daran hat dass ich leide. Was rechtfertigt es Freude am Leid anderer zu haben?

Jobverlust gefolgt von totalem sozialen Abstieg bis zur Obdachlosigkeit, Gefängnis für Dinge die keine Verbrechen sind, Verlust eines Freundes im Krieg...
[/quote]

Und durch Thatchers Tod bekommt jeder ein Haus, einen Job, es gibt eine Amnestie und die gefallenen Soldaten werden wieder lebendig? Da bekommt ein gewisser Zimmermannssohn aber ordentlich Konkurenz^^

Wenn Leute mit Thatchers Tod ihren persönlichen Frust ablassen ist das geschmacklos und pietätslos.
Wenn die Leute deswegen aber feiern so ist das einfach nur dumm. Feiern könnte man wenn die vielen Fehler von Thatchers Politik behoben würden aber danach sieht es nicht aus. Zumal die Frau schon zwanzig Jahre nicht mehr in der Politik ist. Wenn man bedenkt wie wenig sich geändert hat ist mir eher nach weinen als nach Freude zu Mute.

[Charles]

(12.04.2013)Guinness schrieb:  Wenn Leute mit Thatchers Tod ihren persönlichen Frust ablassen ist das geschmacklos und pietätslos.
Wenn die Leute deswegen aber feiern so ist das einfach nur dumm.

OK, dann verurteile weiter im Rundumschlagverfahren Menschen deren persönliche Schicksale, an denen diese Frau einen gehörigen Anteil hatte, Du nicht verstehst. Ich erinnere Dich dann an Deine moralische Überlegenheit wenn du mal selbst persönlich betroffen bist.

[Twonky]

(12.04.2013)Whitey schrieb:  Was mir dazu dann erstmal einfällt ist die Frage: Darf bzw. sollte man ne öffentliche Feier veranstalten wenn eine Politikerin stirbt?

Man sollte dürfen aber man muss eigentlich net.

(12.04.2013)Whitey schrieb:  Darf man sich also darüber freuen, ist das geschmacklos oder alles nur schwarzer Humor und Satire?

Nunja wenn man Witze wie "Shit. Hell is now being privatised!!" Hört finde ich des okay. Aber wenn man sich einfach nur dumm freut...mja...muss net seien aber wie du schon sagtest so schlimm war se auch net.

(12.04.2013)Whitey schrieb:  Und wenn man sich nicht freuen darf, ab wann ist denn dann der Punkt erreicht an dem man sich freuen darf?

Ich finde man sollte sich immer freuen "dürfen" aber ob das meine Zustimmung hat hängt jeweils davon ab ob ich das verstehen kann.
Bei Thatchers kann ich es ja halbwegs verstehen aber die hat Politik gemacht als ich nochnet geboren wurde hab demnach relativ wenig von Mitbekommen. So wie ich das mitbekommen hat hat sie Politik gemacht die manchen sehr und manchen kein bisschen gefallen hat....wenn die denen des kein bisschen gefallen hat feiern...sollen se doch :K auch wenn ich das nicht toll finde.

[Monpetiteponey]

Im Grunde ist hier doch wieder die pure Doppelmoral im Thread am Werke.

Über so was wie Geschmack, Niveau und Anstand lässt sich streiten, aber solches Verhalten ist doch nur allzu menschlich.

Wer sich noch nie bei sowas ertappt hat werfe den ersten Stein, ich persöhnlich werde vermutlich auch innerlich vor Freude glühen -auch wenn ich keine Party deswegen schmeissen würde- wenn gewisse Personen das Zeitliche segnen, ob es sich jetzt ebenfalls um Politiker - wie in meinem Fall zb. Kohl, Schäuble, Schröder/Fischer, Ströbele, Roth und Konsorten - oder um ein anderes Beispiel aus meinem Leben zu nennen das A*schoch dass sich "Vater" nennt handelt ist egal.

Wer noch nie Rache genossen hat ist nicht menschlich.