Dann also Twilight.
Es lassen sich 3 Schwerpunkte erkennen:
- Soziophobie
- Versagensängste
- Ordnungzwang
Soziophobie:
Twilight leidet offensichtlich unter ausgeprägter Soziophobie. Wie in "BBBFF" erwähnt beschränkten sich ihre sozialen Kontakte in ihrer Kindheit auf ihre Familie, vor allem ihren Bruder. Gerade in der Jugend kann soziale Isolation schwere dauerhafte Folgen haben. In einem Versuch des Selbstschutzes hat sich Twilight in das Lesen und Lernen gerettet, um vom Mangel an Kontakt mit anderen Ponys abzulenken und so das Gehirn vor bleibenden Schäden zu schützen (dazu später mehr). Twilight hängt somit in ihrer sozialen Entwicklung weit zurück. Anzeichen sind unter anderem ihre Probleme beim knüpfen von Freundschaften und der Interaktion mit anderen Ponys. Besonders deutlich wird dies in S1E1: Twilight zeigt keinerlei Interesse an den Mane 6, sie möchte einfach nur schnellst möglich wieder zurück in die Bibliothek, wo sie mit ihren Büchern allein sein kann (wie bereits in ihrer Jugend). Ein Ereignis, dass ihren Zustand noch verschlechterte, war die Trennung von ihrem Bruder. Mit diesem verlor sie ihren einzigen sozialen Kontankt, der ansatzweise in ihrem Alter war, was ein schweres Trauma zur Folge hatte.
Ordnungszwang:
Twilight ist ein Ordnungsfanatiker. Checklisten, eine stets aufgeräumte Bibliothek, Checklisten für Checklisten...Wenn etwas nicht nach Plan läuft 8oder noch viel schlimmer: sie keinen Plan hat) gerät Twilight in Panik und hat Probleme beim logischen Denken und der Problemlösung. Ich sehe dafür zwei mögliche Gründe: Zum einen das schwere Traume, dass sie durch den Verlust ihres Bruders erlitten hat, zum anderen die Bücher als Ersatz für soziale Interaktion.
Der Weggang ihres Bruders war ein einschneidendes Ereignis in Twilights bisher so geordnetem Leben und stellt in gewisser Weise einen Kontrollverlust dar. Das Einhorn versucht nun, die Kontrolle in ihrem Leben durch penible Ordnung und mehrfache Absicherung wiederherzustellen oder aufrecht zu erhalten.
Ein anderer Erklärungsansatz könnten die Bücher sein. Bücher und Bibliotheken sind systematisch aufgebaut, sie folgen immer einer vorher festgelegten Ordnung. Der jahrelange Einfluss der Bücher könnte nun Twilights Denkmuster dem entsprechende verändert haben, dass sie am liebsten ihr ganzes Leben in eine logisch-strukturierte Bibliothek verwandeln möchte.
An dieser Stelle möchte auf die verblüffenden Ähnlichkeit zu der Figur des "Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper" aus der Serie "The Big Bang Theory" hinweisen. Genau wie Twilight hat auch Dr. Cooper Probleme im Umgang mit anderen Personen, ist überdurchschnittlich begabt und weist einen ausgeprägten Ordnungs- bzw. Gewohnheitszwang auf.
Versagensängste:
Besonders deutlich wird diese Angst in S2E4 "Lesson Zero". Allein der Gedanke, dass sie Celestias Forderungen nicht erfüllen lässt ihr rationales Denken aussetzten und macht sie zu einer manischen Hysterikerin, die mit allen Mitteln versucht, ihre Aufgabe zu erfüllen und dabei die Interessen und Gesundheit der anderen Ponys vollkommen ausblendet. Auch der Test zur Aufnahme in "Celestia's School for Gifted Unicorns" ist ein weiteres Beispiel. Ein Erklärungsansatz: Nachdem ihr Bruder die Familie verlassen hatte kümmerten sich ihre Eltern vermutlich noch intensiver um Twilight. Sie machten ihr das Leben leicht und nahmen ihr viele Aufgaben ab. Dadurch lernte Twilight nie das Gefühl einer Niederlage kennen oder lernte damit umzugehen. Als sie dann später dennoch eine Niederlage erlitt war es für sie so traumatisierend, dass sie seitdem versucht, jede Niederlage abzuwenden aus panischer Angst, dass sich das Gefühl der ersten Niederlage wiederholen könnte.