Von den stilprägenden Elementen mag ich Trap an sich gerne. Die Roland TR-808 mit ihrer wuchtigen Bass Drum und knackigen Snare ist wohl meine Lieblings-Drum Machine und Samples oder Emulationen davon gehören zu Trap (und verwandtem Southern Hiphop) wie zu kaum einem anderen Genre. Die Rolls/Rushs von Snare und Hi-Hat sowie synkopierten Akzente geben insgesamt teilweise ganz nette Rhythmen, die sich vom all zu präsenten Four-to-the-floor aus anderen Genres abheben. Naja, zumindest bei manchen Songs. Im Laufe der letzten ~2 Jahre ist manches davon leider schon wieder zum Trap-Klischee verkommen, so dass ehemals Interessantes inzwischen schon mehr als nur vertraut klingt.
Die dreckige, düstere, teils geradezu manische und bedrohliche Art von Trap gefällt mir persönlich am Besten, weil er angesichts der Entstehungsgeschichte von Trap in den Problemvierteln von Atlanta meiner Meinung nach die authentischste Form des Genres ist. Alleine der Name impliziert schon, dass man sich in einer auswegslosen Situation befindet.
Sachen wie Chilltrap oder Crossover mit anderen Genres wie R'n'B und Synthpop mag ich hingegen gar nicht, das lässt sich in meinen Augen schwer mit dem ursprünglichen Trap vereinen. Trap
will nicht leicht und zugänglich sein, und gerade das macht für mich einen großen Teil der Attraktivität aus. Nimmt man nun andere, fast schon chart-freundliche oder entspannte Elemente und legt einfach einen Trap Beat drunter, dann ist das Ergebnis für mich einfach nicht mehr ansprechend.
Oder, um es an den Soundbeispielen fest zu machen: "RL Grime - Core ($unday $ervice Remix)" gefällt mir deutlich besser als "Destiny - Time (Taptone Remix)"
Wobei ich in letzter Zeit eher wenig Trap gehört habe. Habe früher öfters
Trap City verfolgt, aber wenn ich das gerade so durchgehe, ist da auch viel Schund dabei.