Irgendwie legen immer alle Wert darauf, Gemälde und so Zeug möglichst realistisch aussehen zu lassen. Also Farben, Schattierungen, Perspektive etc. I wonder... macht das Streben nach möglichst viel Realismus die Kunst langweilig?
Ich sehe das an den Werken von Aaron Blaise, einer meiner Vorbilder. Was ich vor allem an ihm schätze ist seine Begeisterung fürs Zeichnen. Seine Werke: technisch perfekt und nahezu fotorealistsch. Aber irgendwie auch langweilig. Oder Bob Ross. Es gibt auf Youtube ein Video, da hat eine ein Landschaftsgemälde nach der Anleitung von Bob Ross auf die Schlafzimmerwand gemalt. Sah auch genau so aus wie ein Bob-Ross-Bild. Das Video endete so: "Ich hasse es, aber ich bin zu faul es nochmal zu übermalen.", und mal ehrlich, die Bilder von Bob Ross sind schon ziemlich langweilig und sehen auch alle aus wie graue Pampe. Keine leuchenden Farben und immer so ein sch*** abgestorbener Baum im Vordergrund, weil muss ja rein weils das in echt auch gibt...
Wenn es nach den Profis geht: Verwende nie absolute Werte, wie absolut weiß, absolut schwarz, achte auf die Farbe der Schatten und die Farbe von indirekem Licht... blabla... Und als ich einestages durch Artstation scrollte: Na sowas, die Bilder sehen unabhängig vom Künstler von den ganzen Profis igendwie ziemlich ähnlich aus.
Natürlich soll auch das schlechteste Bild der Weltgeschichte nicht unerwähnt bleiben: Die Mona Lisa. Nein, wirklich. Das Bild ist stinklangweilig und seelenlos. Gnadenlos überbewertet - sollte dringend mal von Mister Bean korrigiert werden. Hat sich an dem Zeug etwa die ganze Kunstwelt orientiert, oder bilde ich mir nur ein, dass Realismus viel zu überbewertet ist? Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich auch gut streiten und es muss nicht jeder Fotorealismus schlecht finden, aber meiner Wahrnehmung nach schleicht sich so ein gewisser stilistischer Mainstream ein.
Ich finde bei Kunst viel interessanter wenn sie Ideen aus der Fantasiewelt in die echte Welt transportiert, also weniger die Ausführung sondern viel mehr das Design. Es ist ein Akt der Schöpfung, etwa für Designer und Architekten unerlässlich - da zählt dann auch mehr der Inhalt als die Ausführung, wenn eben die Kunst nicht nur zur Fotokopie verkommt, sondern der Inhalt selbst eine eigenständige Ästhetik erzeugt und damit auch nicht der Künstler nur sowas wie ein Kopierer, sondern gewissermaßen ein Erfinder von Realität ist.
Wie ist eure subjektive Meinung zum Thema Kunst und Realismus?
Ist Realismus in der Kunst ein Irrglauben?
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