So, inneren Frieden wieder gefunden (der wird sich aber gleich wieder auflösen, fürchte ich
).
War Easy Peasy. Zwei Stunden durch den Wald spazieren und den ganzen Technik-Krempel (schon eine Uhr ist Technik-Krempel) daheim lassen.
So im Nachhinein wird mir klar, wie ich mich 2011 eine Zeit lang so gut halten konnte. Als ich Fernseher und Stereoanlage weggepackt hatte, bin ich dafür oft vier bis fünf Stunden täglich im Wald rumspaziert. Als ich dann wieder daheim war, stand kein Krempel mehr in meinem Zimmer, der mir das Hirn vernebeln konnte. Folgedessen habe ich dann einfach nur gegen die Wand gestarrt oder meditiert und bin zeitgerecht schlafen gegangen, weil es ja sowieso nichts mehr zu tun gab. Ab und zu habe ich noch ein Buch geschmökert und im Internet habe ich damals kaum Zeit verbracht. Da war ich auch noch nicht im Forum registriert.
Langeweile kam aber nie auf. Einerseits versuchte ich bewusst die Zen-Philosophie zu leben und ständig Aufmerksamkeit zu wahren, andererseits führte der komplette Lebenswandel dazu dass ich mich selbst weniger wichtig nahm. Meine Gedankenwelt bzw. mein Ego kam mir dann nur noch vor wie ein quängelndes Kind, welches weder weiß was es wirklich will, noch was es braucht. Also weit weg von Rationalität, weswegen ich solche Anwandlungen wie:
"Mir ist langweilig" oder
"Was für einen Krempel den keine Sau braucht superwichtigen Gegenstand, der mein Leben für immer bereichern wird, soll ich als nächstes kaufen?", kaum noch ernst nahm. Ich kann kaum aufzählen wie viele Gegenstände ich besitze, die mein Leben wirklich bereichert hätten. Wahrscheinlich sind meine Schuhe und mein Gewand noch am ehesten dran weil ohne dem Zeug müsste ich frieren, aber dem schenkt mein Ego eigentlich kaum eine Beachtung.
Interesanterweise stört es mich im
"normalen" (objektiv eher:
"krankhaft verzerrten") Bewusstseinszustand nicht, ein Sklave meines Egos zu sein - Da bemerke ich schlicht einfach keine Trennung in meiner inneren Welt, weswegen da dann nur so ein undefinierbarer
"Einheitsbrei" aus Bewusstsein und Unterbewusstsein (Ego) existiert, welcher sich dann als
"Ich" bezeichnet.
Oder ganz schön ausgedrückt, um einen Zen-Meister aus einer Doku zu zitieren:
"Die innere Welt für den ungeübten, ist eine Welt ohne Horizonte!"
Nach zwei Stunden Wald sieht die Welt ganz anders aus aber das sollte sich spätestens beim nächsten Medienkonsum ala
"Musik" oder
"Film", wieder gelegt haben.