Mit
Zug um Zug - Europa handelt es sich um eine eigenständige Variante, die das Geschehen auf den europäischen Kontinent verlagert und mit einigen Neuerungen daherkommt.
Neben den drei bekannten Aktionsmöglichkeiten gesellt sich eine weitere: Das Bauen eines Bahnhofs. Jeder Spieler besitzt drei Bahnhöfe und benötigt zum Bauen eine bis drei Waggonkarten einer Farbe, je nachdem wie viele Bahnhöfe der jeweilige Spieler bereits auf die Karte setzte. Diese ermöglichen es, eine anliegende gegnerische Strecke für die eigenen Zielkarten nutzen zu können. Gerade Partien mit vier oder fünf Spieler profitieren sehr davon, das mindert einen möglichen Frustfaktor. Die damit erschlossene Strecke wird jedoch nicht für die längste Strecke gewertet und am Ende ist jeder nicht verwendete Bahnhof vier Zusatzpunkte wert.
Bei den Strecken selbst gibt es zwei neue Formen:
- Fähre: um über das Wasser bauen zu können, muss man mindestens die dargestellte Anzahl an Lokomotiven verwenden
- Tunnel: beim Bau werden die nächsten drei Waggonkarten vom Stapel aufgedeckt, für jede Karte der benutzten Farbe bzw. einer Lokomotive erhöhen sich die Baukosten um jeweils eins, kann man den Tunnel dadurch nicht bauen, bekommt man die eigenen Karten zurück auf die Hand
Die Karte ist dadurch nicht mehr so simpel wie USA, doch ich mag sie. Natürlich fühlt sie sich gleich viel heimischer an. Das Balancing gefällt mir auch mehr. Es gibt nicht mehr so viele 6-Waggon-Strecken, wodurch man motivierter ist sofort Strecken zu bauen, anstatt erst Waggons zu hamstern. Auch die Art der Zielkarten wurde geändert. So gibt es nun viele kurze Strecken (die von der Länge eher mittellang sind) und wenige lange Strecken, die meist von einer Ecke zur anderen gehen. Zum Start bekommt man eine lange Strecke und drei kurze, wovon man mindestens zwei behalten muss. Die lange Strecke muss man nicht behalten. Nachziehen kann man jedoch nur kurze Strecken. Leider gibt es im Grundspiel nur sieben lange Strecken, wodurch sich schnell einprägt, was es so gibt. Doch dieses Problem reißt die separat erhältliche Erweiterung
Zug um Zug - Europa 1912 wieder raus. Dort gibt es dann aber auch wirklich kurze Strecken. Erwähnenswert ist noch der 8-Waggon-Tunnel im Norden. Ist nicht gerade einfach, aber es winken etwa so viele Punkte wie bei einer langen Strecke. Ansonsten gibt es wieder Bonuspunkte für die längste, zusammenhängende Strecke.
Durch die App-Version habe ich viele weitere Varianten von dieser Reihe kennengelernt und die Europakarte ist weiterhin meine Lieblingsversion. Sehr zu empfehlen!