Nerds, Geeks & Co

[cooglephish]

(23.02.2015)bisty schrieb:  P.S
Diejenige, die folgende Anekdote verstehen, bekommen von mir virtuelle Cookies:

Zitat:-Hello, is this tech support?
-Yes
-Who is General Failure, and why he is reading my disk?

Fee und ich haben es verstanden. Wir hätten gern Kekse.

[404compliant]

(23.02.2015)bisty schrieb:  (auf Beispiel von VisualStudio 6 und MFC, meine Güte, war das schrecklich )

Leider leben solche Sachen immer lange, insbesondere im Industriebereich... ich darf noch heute alte MSVC6-Projekte weiter pflegen, und MFC ist schon lange nicht mehr aus unseren Produkten heraus programmierbar. Das alte '98er Visual Studio kriegt man tatsächlich noch immer zum Laufen, in meinem Fall unter Windows 7 zumindest.

Das Gros der Projekte läuft mittlerweile immerhin unter VS2010, und wenn demnächst das '15er kommt, werd ich hier mal massiv darauf drängen, dass wir langsam mal nachziehen.

Aber schlimmer geht immer, ich kenne auch Industriesteuerungen, die noch unter DOS oder Windows 3.1 laufen.

[bisty]

(23.02.2015)cooglephish schrieb:  Fee und ich haben es verstanden. Wir hätten gern Kekse.  

Hier habt ihr welche:

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(23.02.2015)404compliant schrieb:  Leider leben solche Sachen immer lange, insbesondere im Industriebereich.t immer, ich kenne auch Industriesteuerungen, die noch unter DOS oder Windows 3.1 laufen.

Auf meiner Arbeit darf ich ehe coole Sachen, wie Spring machen, und da entwickeln wir in IntelliJ unter Mac OS X. Und für Hobbyprojekte in C++ (hauptsächlich Arduino) benutze ich CLion+CMake unter Linux. Und PyCharm für Python/OpenCV/Picamera. Und in der Zukunft werden wir in der Firma vielleicht sogar Scala verwenden dürfen, das wäre zwar nicht soo edgy wie Haskell, aber trotzdem cool. Functional programming rules (es gibt zwar java8 mit Lambdas, aber das ist nicht dasselbe).

[404compliant]

VS2010 ist eigentlich auch schon ganz ordentlich, kann das Wichtigste von C++11, und wird voll von Boost unterstützt. Im Moment baue ich gerne an diversen Stellen boost::signals2 ein, das Signal/Slot System von Boost. Zusammen mit den 11er Lambda-Funktionen ist das extrem praktisch.

[bisty]

Und hier habe ich Fotos von Geräten, mit denen ich an meiner alten Uni mal spielen dürfte. Das waren richtige Nerdspielzeuge. Und nein, diese Fotos stammen nicht aus 70er, mit den Geräten dürfen wir im Jahr 2010-2012 spielen (Die Oszilloskope hat der Dozent von seiner alten Arbeit bei Militär 'mitgenommen', wenn ich mich nicht irre, da die Uni keine eigene hatte).

Spoiler (Öffnen)

[Nic0]

Naja, analoge Speicheroszilloskope würde ich jetzt nicht als "Nerdspielzeug" bezeichnen, sonst ist ja gleich jeder Elektrotechniker ein Nerd.

Wir haben teilweise auch noch solche Gerätschaften an der Uni, aber nur weil sie alt sind, macht sie das noch lange nicht nerdig. Die Bediehnung ist ja noch fast die gleiche wie bei digitalen.

[Richelieu88]

Würde mich selbst als Nerd bezeichnen. Ich schaue mir öfters verschiedene Fantasy-, Science-Fiction-Filme und Animes an, interessiere mich für Technik und Geschichte und bin gerade dabei, mehr über das Manga-Zeichnen zu lernen. Ich besitze außerdem eine "Bioshock Infinite"-Tragetasche und auf meinem Termosbecher ist ein Bild von Ika Musume/Squidgirl (fällt besonders beim Auffüllen bei Star Bucks auf   ). Ach so, und dann besuche ich regelmäßig die Hackerspace RaumZeitLabor in Mannheim.

Einziges Manko: Von meiner bisherigen Schulbildung und Studium tendiere ich mehr in Richtung Theologie/Philosophie denn Technik und IT. Aber das passt ja auch ganz gut zusammen  

[cooglephish]

(24.02.2015)zer0x schrieb:  Naja, analoge Speicheroszilloskope würde ich jetzt nicht als "Nerdspielzeug" bezeichnen, sonst ist ja gleich jeder Elektrotechniker ein Nerd.

Was ist überhaupt ein "Nerdspielzeug"? Ich glaube, das kann man auch nicht wirklich einheitlich definieren. Vielmehr sehe ich es so, dass ein Nerd, in diesem Fall ein "Techniknerd", die Angewohnheit hat, sich für solche Geräte zu begeistern, sie auseinanderzunehmen und zu testen, was man damit alles anstellen kann. Das gilt für Oszilloskope ebenso wie für Computer und Smartphones. Nicht jeder, der soetwas nutzt, ist automatisch ein Nerd. Das Nerd-Sein ist immer mit einer gewissen Obsession verbunden.

[Kara]

Niedlich, dass hier manche "ich interessiere mich für Geschichte" als einen Faktor für ihre Nerdigkeit nennen. Ich studiere Geschichte, würde mich aber trotzdem nicht als Nerd bezeichnen - sonst müsste man ja mehrere hundert Studenten an unserer Uni als Nerds bezeichnen, und das sind nur die Historiker, dazu kommen noch die Latinisten, Graezisten, die riesige Fakultät der Naturwissenschaftler, und natürlich die Informatiker.
Ich lese Fantasyliteratur, spiele Computerspiele und Pokemon, sammle Disneyfilme und My little Pony Figuren, habe als Teenager Mangas gelesen und Animes geguckt, Star Trek gesehen, war als Kind ein Riesen-Dinosaurierfan... aber ist das nicht heutzutage alles irgendwie normal? Ich fühle mich durch "außergewöhnlichere" Hobbies jedenfalls nicht gleich als Nerd, würde auch niemanden deswegen so bezeichnen.

Was genau die Kriterien für "Nerdtum" sind kann ich allerdings auch nicht sagen
Vielleicht muss man sich entweder selbst als einer fühlen, oder wiederholt als einer beschimpft werden?


Aber seit den Nerdbrillen ist "Nerd sein" wohl definitiv IN  

[Nic0]

(24.02.2015)cooglephish schrieb:  Was ist überhaupt ein "Nerdspielzeug"? Ich glaube, das kann man auch nicht wirklich einheitlich definieren. Vielmehr sehe ich es so, dass ein Nerd, in diesem Fall ein "Techniknerd", die Angewohnheit hat, sich für solche Geräte zu begeistern, sie auseinanderzunehmen und zu testen, was man damit alles anstellen kann. Das gilt für Oszilloskope ebenso wie für Computer und Smartphones. Nicht jeder, der soetwas nutzt, ist automatisch ein Nerd. Das Nerd-Sein ist immer mit einer gewissen Obsession verbunden.

Eher spezielle, unübliche Sachen. Wenn man sich ein Oszilloskop aus einem CRT und 'ner Mikrowelle baut, dann ist das eher ein Nerdspielzeug. Aber wenn es sich ein ganz übliches Gerät, was eigentlich jeder mit etwas Verständnis jeder bedienen kann, dann ist ein Oszilloskop, nur weil es etwas älter ist, genauso nig ein Nerdspielzeug wie ein Lötkolben.

Ich bin ja auch nicht Computernerd, wenn ich mir den neusten Alienware Gamer-PC kaufe. Wenn ich ihn mir allerdings selbst zusammenstelle und -baue, muss ich mich ja schon etwas intensiver mit der Materie beschäftigt haben. Dann ist das schon eher ein Nerdspielzeug.

[Meganium]

Meiner Ansicht nach ist Nerd/Geek, welche ich oftmals in einen Topf werfe, durch seine Detailverliebtheit gekennzeichnet.

Ein Hobbyastronom wird die Planeten kennen, Epherdemien lesen um Objekte am Himmel zu lokalisieren, sowie ein Teleskop justieren. Ein Nerd/Geek kennt zudem noch alle Mars- bis Plutomonde mit Namen und Daten auswendig.
Ein Elektriker, der an Hochspannungsmasten arbeitet, wird Isolatoren austauschen, Starkströme schalten und Leitungen anschließen. Ein Nerd/Geek dokumentiert außenstehend die Nummer des Strommasts, Geokoordinaten, und macht Bilder von Phasenabstandshaltern, nicht um Schäden zu dokumentieren, sondern aus Freizeitfreude.

[Kara]

(24.02.2015)Meganium schrieb:  Ein Nerd/Geek kennt zudem noch alle Mars- bis Plutomonde mit Namen und Daten auswendig.

Das tut aber auch jemand, der hauptberuflich Astronom ist

Außer du setzt noch als Faktor für "Nerd/Geek" ein: UND der es nicht beruflich macht
Aber da wären vielleicht einige selbstbezeichnete Computernerds auch wieder beleidigt?

[Nic0]

(24.02.2015)Kara schrieb:  Das tut aber auch jemand, der hauptberuflich Astronom ist

Außer du setzt noch als Faktor für "Nerd/Geek" ein: UND der es nicht beruflich macht
Aber da wären vielleicht einige selbstbezeichnete Computernerds auch wieder beleidigt?

Wie wäre es mit: ...und der daran auch persönliches Interesse hat.

[Kara]

Dann wären aber immernoch 90% der Historiker Geschichtsnerds, 90% der Biologen und Chemiker Wissenschaftsnerds...
Man arbeitet ja normalerweise nicht in einem Job, der einen nicht die Bohne interessiert, oder doch? Grade etwas, das ein längeres Studium erfordert halten oft auch nur Leute durch, die das was sie da tun auch interessiert.

Außer natürlich, du beschränkst die Fähigkeit, Nerd zu sein, auf Astronomen, Mathematiker und Informatiker. Die bezeichnen sich ja meiner Erfahrung nach auch gerne mal selbst so (aber auch nicht alle).

[Meganium]

(24.02.2015)Kara schrieb:  Das tut aber auch jemand, der hauptberuflich Astronom ist

Zugegeben. Es sind nur ca. 150 Monde. Über die Zeit wird auch ein Hobby-/Berufsastronom sicherlich mal alle kennen. Und diese Gelegenheit bekommt er, wenn er sich damit näher beschäftigt, sei es aus Forschungsgründen oder aufgrund der Navigation (bevor die Sonde versehentlich einen Krater in einem Mond hinterlässt den man nicht beachtet hat oder so^^ ). Er erarbeitet sich somit die Details. Der Nerd/Geek kennt diese Details bereits, muss sich dann aber qualitative Dingen erarbeiten, wenn noch nicht geschehen - er wird alle Monde auswendig können, aber nicht wissen, wie man am Sternenhimmel navigiert. Beide Wege sind natürlich legitim.

Zitat:Aber da wären vielleicht einige selbstbezeichnete Computernerds auch wieder beleidigt?

In wiefern?

[Kara]

(24.02.2015)Meganium schrieb:  

Zitat:Aber da wären vielleicht einige selbstbezeichnete Computernerds auch wieder beleidigt?

In wiefern?

Naja, wenn sich jemand selbst als Computernerd bezeichnet, aber beruflich mit Computern arbeitet, und man dann sagt "du bist deswegen aber gar kein Nerd" - vielleicht fühlt der sich dann in seiner Computernerdehre gekränkt? Oder fühlen selbstbezeichnende Nerds nicht so, wenn man ihnen ihr "Nerdtum" abspricht?

[Meganium]

(24.02.2015)Kara schrieb:  Naja, wenn sich jemand selbst als Computernerd bezeichnet, aber beruflich mit Computern arbeitet, und man dann sagt "du bist deswegen aber gar kein Nerd" - vielleicht fühlt der sich dann in seiner Computernerdehre gekränkt? Oder fühlen selbstbezeichnende Nerds nicht so, wenn man ihnen ihr "Nerdtum" abspricht?

Also ich bezeichne mich ja auch als ein gewisser Nerd in meinem Beruf und habe persönlich kein Problem damit: Ich programmiere die Anzeigetafeln, obwohl ich lediglich nachlesen muss, welche Nummer man in das Steuergerät eintippt, damit "225 Ehingen" erscheint. Dann kenne ich fast alle Zeiten aller Linien, sowie dazugehörigen Kurse von zwei Standorten auswendig und bin kein Disponent.

[Nic0]

Es geht ja nicht darum sagen zu können "Ich kenne mich damit aus.", sondern "Ich beschäftige mich so intensiv damit, dass ich Wissen/Fähigkeiten besitze, die nur wenige andere besitzen."
Selbst wenn diese im gleichen Fachbereich sind.i

[Kara]

(24.02.2015)zer0x schrieb:  Es geht ja nicht darum sagen zu können "Ich kenne mich damit aus.", sondern "Ich beschäftige mich so intensiv damit, dass ich Wissen/Fähigkeiten besitze, die nur wenige andere besitzen."
Selbst wenn diese im gleichen Fachbereich sind.i

Also ist deiner Meinung nach jeder (gute) Professor (die ja oft deutschlandweiten, wenn nicht gar weltweiten Ruf in ihrer Fachrichtung genießen) ein Nerd seines Faches?

[Nic0]

Ne, eben nicht.

Nochmal ein Beispiel:

Wenn ein Elektrotechniker in der Lage ist alle Ströme und Spannungen einer Schaltung über Netzwerkanalyse zu berechnen und daraus die Funktion für diese Schaltung abzuleiten, dann ist das nichts besonderes, denn es gehört seinem Job und jeder andere Elektrotechniker sollte das auch können.
Wenn er durch Schaltungsblick™ auch noch so komplexe Netzwerke sofort im Kopf analysiert und die Funktion sofort nur durch die Konstellation der Bauteile erkennt, dann ist er ein Nerd, denn das ist schon außergewöhnlich.