Alternative für Deutschland-Partei: Was haltet ihr von denen?

[Mc Timsy]

Meganium schrieb:Sicherlich ein AfD-Ableger. Die Mitglieder dieser Partei sind ja auch für eine direkte Demokratie. Manche Landeier fühlen sich offenbar vom Anblick von Windkraftanlagen gestört. Aber Strommasten, AKWs, Schornsteine oder Mobilfunkmasten scheinen sie nicht zu stören... Ich bezweifle daher, dass sie sich wirklich von WKAs belästigt fühlen - eher vom Hintergedanken einer umweltfreundlichen Politik.

Das hängt stark davon ab mit wem du es zu tun hast. In meinem "Landei-Milieu" gelten Windkraftanlagen als etwas sehr positives. Ich selbst muss sogar sagen, dass ich diese Dinger garnicht so unästhetisch finde.
Allerdings, ja, meine Oma hat panische Angst vor den Dingern. Frag' mich nicht wieso.
"Die sind so hoch..."
Da war es dann auch egal, dass der GAU bei einer Windkraftanlage ein Blitzeinschlag mit Feuer und umstürtzendem Windrat ist. Kohlekraftwerke an der Stelle werden auch abgelehnt, aber Windkraftanlagen? Nein, die machen Angst, oder "verschandeln" die Landschaft.
Es ist ja nicht so als sei die Technik perfekt. Es gibt auch da Nachteile auszugleichen. Aber manchmal verstehe ich die Leute wirklich nicht.

[Jandalf]

(10.09.2016)Lord Zymix schrieb:  Und deswegen steigen wir aus?

Ja. Wir machen die richtige Sache aus den völlig falschen Gründen und zu einem viel zu frühen Zeitpunkt. Wir müssen aus der Atomkraft raus, weil Atommüll ein gigantisches Problem ist, das wir nicht lösen können. Aber wir haben noch keine Alternative. Kohlekraft ist schlecht für die Umwelt (gelinde gesagt) und regenerative Energien erzeugen den Strom (noch?) zu unzuverlässig. Durch den Atomausstieg verlagern wir das Problem nur in andere Länder oder pumpen vermehrt das gute CO² in die Luft.

Ich hoffe ja auf durchbrüche was Fusionskraftwerke angeht damit wir uns von Kohle und Atomkraft endgültig verabschieden können. Aber bis das soweit ist besser Atom als Kohle.

[HeavyMetalNeverDies!]

(10.09.2016)Jandalf schrieb:  ...Aber wir haben noch keine Alternative...

Eigentlich haben wir die schon längst. Weniger verbrauchen. Wir sind äußerst ineffizient geworden. Damals hat man alles doppelt und dreifach verwendet. Es war auch alles viel teurer als heute aber die ganze nachgeworfe Billigware lädt zum wegwerfen ein.

Es ist ja nicht nur der CO2-Ausstoß, sondern auch das Müllproblem. Im Pazifik treibt eine "Müllinsel" so groß wie Europa und für 2050 ist mehr Müll als Fischbestand in den Ozeanen prognostiziert.

Das Problem ist nur: "Alles teurer" und radikale Umweltpolitik ist politisch nicht überlebensfähig.

Um hier aber nur ein paar Ansätze zu nennen: Eine Kilometerbezogene Import-Abgabe (von je weiter die Ware herkommt, umso teurer wird sie), Kilometer-bezogene PKW-Maut, Erhöhung der gesetzlichen Gewährleistung, gesetzlich festgelegte Normen für Ladekabel etc.

[Peddah]

Morgen darf ich hier in meiner Gemeinde wählen gehen, und ich werde genau diese Partei wählen!

[Space Warrior]

(10.09.2016)Peddah schrieb:  Morgen darf ich hier in meiner Gemeinde wählen gehen, und ich werde genau diese Partei wählen!

Nein, lass das lieber! Die AfD ist nämlich räääääschts und damit unsagbar pöhse.

[Lord Zymix]

@Peddah
Space Warrior hatte vorher stehen "Damit machst du dir viele Feinde" (konnte nicht wortwörtlich zitieren). Er hat es geändert.
Du musst sehr aufpassen, du wirst hier verdammt schnell als Nazi bezeichnet, "nur" weil du diese Partei wählst.

[Leon]

(10.09.2016)Peddah schrieb:  Morgen darf ich hier in meiner Gemeinde wählen gehen, und ich werde genau diese Partei wählen!

Es wäre interessant, wenn du auch geschrieben hättest, warum du dich konkret so entschieden hast. Hast du z.B. das Wahlprogramm gelesen und hat es dich angesprochen?

[Demon Hoove]

Bestimmt nicht. Manche hören nur von anderen Nazis "Widerstand gegen Merkel, heil" und finden das ganz ganz Klasse. Anschließend ärgert man sich, dass andere recht haben, wenn man als Nazi gilt und fühlt sich noch als bestätigt.

[HeavyMetalNeverDies!]

(11.09.2016)Demon Hoove schrieb:  Bestimmt nicht. Manche hören nur von anderen Nazis "Widerstand gegen Merkel, heil" und finden das ganz ganz Klasse. Anschließend ärgert man sich, dass andere recht haben, wenn man als Nazi gilt und fühlt sich noch als bestätigt.

Also impliziert das, dass alle AfD-Wähler Nazis sind? Und von wem hast du es gehört? Von der Antifa? (radikal-links)

[Demon Hoove]

Ich bin lediglich konsequent ^^
Wenn nötig kriegen beide Seiten ihren Teil von mir ab.
Man muß weder Links noch klug sein, um Nazis zu erkennen.
Ich traue dieser Partei von geisteskranken zu, dass die das Mutterkreuz wieder einführen.

[Lord Zymix]

Also ganz ehrlich, wenn ich das hier lese, bekomme ich wieder die "Gelüste", die AfD doch zu wählen (ich hatte meine Meinung geändert, aber für dich würde ich dort extra ein Kreuzchen machen).

[Meganium]

Implying du hättest überhaupt deine Meinung geändert. Davon hat man nämlich nichts gemerkt, außer, dass du dich nicht an die Diskussionen mehr beteiligen wolltest, weil es dir zu unangenehm wurde.

[Lord Zymix]

Meganium, das liegt daran das ich im PEGIDA Thread weiter geschrieben habe.

[HeavyMetalNeverDies!]

(11.09.2016)Demon Hoove schrieb:  Ich bin lediglich konsequent ^^
Wenn nötig kriegen beide Seiten ihren Teil von mir ab.
Man muß weder Links noch klug sein, um Nazis zu erkennen.
Ich traue dieser Partei von geisteskranken zu, dass die das Mutterkreuz wieder einführen.

"Nazi" ist so eine typische Schublade, wo man andere Menschen gerne einordnet. Sowas hilft niemanden was. Ich sehe auch nicht wie man Probleme lösen will, wenn man die Gesellschaft in verschiedene Lager spaltet.

Nazis gibt es ohnehin keine mehr. Wenn dann noch "Neonazis". Ausländerfeindlichkeit muss aber nicht zwangsweise etwas mit "Neonazi" zu tun haben. Es ist ja auch nicht so, dass Hitler die Ausländerfeindlichkeit erfunden hätte. Der hat sie nur angewendet. Noch weniger ist man ein Neonazi, wenn man Ausländerkritisch ist. Die Welt hat nicht nur "Schwarz und Weiß" sondern viele "Grautöne" dazwischen. Es ist für Diplomatie sicher nicht gesund jemanden in eine Schublade zu stecken, von welcher er sich selbst distanzieren würde. Ich bin auch kein Marxist, nur weil scheinbar einige meiner Ansichten mit denen von Karl Marx übereinstimmen. Ich habe seine Werke nie gelesen.

Menschen kommen selbstständig auf irgendwelche Ideen, aus irgendwelchen Gründen. Wenn sich die Ansichten zufällig mit denen historischer Figuren kreuzen, heißt dass nicht dass diese Ansichten auch denen entsprungen sind.

Du kannst aber sicher sein, dass, wenn du einen rechten, jedoch "Nicht-Neonazi" des Nazismus beschwichtigst, du alle Kommunikationskanäle verschlossen hast und jede Chance, auf eine sachliche Argumentation/Diskussion mit dieser Person zu führen, vergessen kannst.

Die andere Person hackt dann mit der selben Vehemenz auf Dir herum, wie du auf der anderen Person.
Deshalb sollten unsere Bemühungen dahin gehen, uns möglichst aus dem Schubladendenken zu befreien.
Das kann kein Politiker für uns machen, kein Lehrer, keine Eltern, das muss man selbst anstreben.
Es ist aber eine absolute Notwendigkeit, wenn wir irgendwann mal aus dem geistigen Mittelalter heraustreten wollen.

Uns hilft kein Großhirn der Welt, wenn die Person gegenüber anfängt, mit irgendwelchen Schubladen-Vorwürfen Gefühle zu triggern, weil die schalten das logische Denken dann ab und schon ist man am Niveau des Primaten angekommen, weil die Gefühlsarbeit erledigt das limbische System und das ist sehr sehr alt und dementsprechend primitiv gestrickt.

[Meganium]

@Heavy

Gerade wenn es darum geht, Menschenrechte mit Füßen zu treten, dann gibt es nur noch schwarz und weiß, bei allen anderen Situationen würde ich dir natürlich ohne Widerworte zustimmen.
Hier spielt es nämlich keine Rolle, ob man nun Neonazi oder "nur" AfD-Sympathisant ist. Es herrscht überall Ausländerfeindlichkeit. "Ein bisschen ausländerkritisch", wie es manche Beängstigte von sich geben, gibt es nämlich nicht, weil auch das eine Bisschen nunmal ausländerkritisch ist. Und weil Ausländer nunmal auch Menschen, wie du und ich, sind, ist negative Kritik völlig unangemessen.

[Lord Zymix]

"Menschenrechte mit Füßen zu treten", also so wie in Saudi-Arabien, und dort wo unsere Flüchtlinge herkommen?

(11.09.2016)Meganium schrieb:  Und weil Ausländer nunmal auch Menschen, wie du und ich, sind, ist negative Kritik völlig unangemessen.

Und weil Neonazis oder AfD-Symphatisanten nunmal auch Menschen, wie du und ich, sind, ist negative Kritik völlig unangemessen, nur weil sie andere Werte vertreten.

[HeavyMetalNeverDies!]

(11.09.2016)Meganium schrieb:  @Heavy

Gerade wenn es darum geht, Menschenrechte mit Füßen zu treten, dann gibt es nur noch schwarz und weiß, bei allen anderen Situationen würde ich dir natürlich ohne Widerworte zustimmen.
Hier spielt es nämlich keine Rolle, ob man nun Neonazi oder "nur" AfD-Sympathisant ist. Es herrscht überall Ausländerfeindlichkeit. "Ein bisschen ausländerkritisch", wie es manche Beängstigte von sich geben, gibt es nämlich nicht, weil auch das eine Bisschen nunmal ausländerkritisch ist. Und weil Ausländer nunmal auch Menschen, wie du und ich, sind, ist negative Kritik völlig unangemessen.

Man muss aber unterscheiden ob Menschenrechte vorsätzlich mit Füßen getreten werden, oder ob irgend welche anderen Motiviationen dazu führen, dass Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Natürlich läuft es für die Opfer aufs selbe hinaus, nur kann man das Problem nicht lösen, wenn man den Verursachern aus Halbwissen heraus eine falsche Intention unterstellt.

Es bringt nichts AFD-Wähler irgendwie dafür zur Verantwortung ziehen zu wollen, Menschenrechte zu verletzen oder verletzen zu wollen, wenn sie dies nicht intentional tun, sondern aus einem Zustand der Angst heraus tun.

Dann kann das Problem damit gelöst werden - oder es sollte versucht werden es so zu lösen - indem man die Ängste der Wähler ernst nimmt.

Ich glaube dass die AFD einfach so viele Wähler hat, weil die Wähler Angst vor den Flüchtlingen haben. Die Wähler fühlen sich von anderen Parteien mit ihren Ängsten im Stich gelassen. Es wäre wünschenswert wenn auch gemäßigtere Parteien auf die Flüchtlingskrise (sofern sie das ist) mehr eingehen würden. Aber ich habe das Gefühl, dass gerade in Deutschland das nicht so einfach ist, weil alle hauptsächlich darauf achten nicht in die Neonazi-Ecke geschoben zu werden, wenn sie eine strengere Flüchtlingspolitik anstreben.

Auf der anderen Seite ist es natürlich richtig, dass man die Leute nicht einfach wieder nach hause schicken kann. Ich gebe hier McTimsy recht, dass man eine Europäische Lösung bräuchte, so dass nicht alle immer nur die Verantwortung auf den jeweils anderen abschieben, aber das Problem dabei ist, dass eine "Willkommenspolitik", während sich andere Länder abschotten, nicht gerne gesehen ist. Eine Europäische Lösung wird dann auch dadurch erschwert, wenn es den Eindruck macht, dass ein paar Staaten bereit sind umso mehr Flüchtlinge aufzunehmen, wenn man selbst nicht will.

DIE ANTWORT auf das Problem gibt es derzeit glaube ich nicht. Es gibt nur Wege, wo Leute das Gefühl haben, sie würden zumindest irgendwo hinführen und kurzfristig die Situation verbessern, auch wenn sie langfristkig in die falsche Richtung führen.

[Herr Dufte]

(11.09.2016)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Ich glaube dass die AFD einfach so viele Wähler hat, weil die Wähler Angst vor den Flüchtlingen haben. Die Wähler fühlen sich von anderen Parteien mit ihren Ängsten im Stich gelassen. Es wäre wünschenswert wenn auch gemäßigtere Parteien auf die Flüchtlingskrise (sofern sie das ist) mehr eingehen würden. Aber ich habe das Gefühl, dass gerade in Deutschland das nicht so einfach ist, weil alle hauptsächlich darauf achten nicht in die Neonazi-Ecke geschoben zu werden, wenn sie eine strengere Flüchtlingspolitik anstreben.

Angst war auch damals der Katalysator für den Nationalsozialismus. Man schafft Feindbilder, um eine einfache Lösung für alle Probleme zu haben. Gleichzeitig werden die Probleme auch noch überdramatisiert, damit man empfänglicher für die Meinungsmache ist. 
Das die bewährten Parteien nicht auf die Krise eingehen ist schlicht eine Lüge, die sich warum auch immer in den Köpfen der Leute hält. Vermutlich weil sich nichts geändert hat... aber um fair zu sein hat sich auch seit Beginn der "Flüchtlingskrise" nichts in Deutschland geändert. Man stellt es gerne so dar, dass Flüchtlinge die Gewalttaten in Deutschland verdoppeln, auf einmal der Islam alles übernimmt und Moscheen aus den Boden sprießen. Das stimmt aber einfach nicht. 
"Ja noch nicht, aber wenn es so weitergeht" - Der aktuelle Kurs hat sich mittlerweile doch drastisch geändert. Mit dem Türkeideal, man kann davon jetzt mal halten was man will, wurde doch genau auf die Grenzsicherung eingegangen. Der Flüchtlingsstrom ist ebenfalls deutlich zurückgegangen. Von eine Krise kann man da eigentlich nicht sprechen. Aber das wollen die Leute nicht sehen, man hat persönliche Probleme die gar nichts damit zu tun haben, und projeziert sie auf "die da oben" und Flüchtlingen.

[HeavyMetalNeverDies!]

(11.09.2016)Herr Dufte schrieb:  Das die bewährten Parteien nicht auf die Krise eingehen ist schlicht eine Lüge, die sich warum auch immer in den Köpfen der Leute hält. Vermutlich weil sich nichts geändert hat... aber um fair zu sein hat sich auch seit Beginn der "Flüchtlingskrise" nichts in Deutschland geändert. Man stellt es gerne so dar, dass Flüchtlinge die Gewalttaten in Deutschland verdoppeln, auf einmal der Islam alles übernimmt und Moscheen aus den Boden sprießen. Das stimmt aber einfach nicht.

Denkst du es würde sich etwas am subjektiven Empfinden der Menschen ändern, wenn sich die Medienlandschaft ändern würde, gerade weil die meisten Leute sich ausschließlich aufgrund von Medien-Berichterstattung betroffen fühlen, während sich zeitgleich gar nicht betroffen sind?

Zitat:"Ja noch nicht, aber wenn es so weitergeht" - Der aktuelle Kurs hat sich mittlerweile doch drastisch geändert. Mit dem Türkeideal, man kann davon jetzt mal halten was man will, wurde doch genau auf die Grenzsicherung eingegangen. Der Flüchtlingsstrom ist ebenfalls deutlich zurückgegangen. Von eine Krise kann man da eigentlich nicht sprechen. Aber das wollen die Leute nicht sehen, man hat persönliche Probleme die gar nichts damit zu tun haben, und projeziert sie auf "die da oben" und Flüchtlingen.

stimmt.

[Herr Dufte]

Ja ich denke schon. Ich will jetzt aber nicht sagen, dass die Medien da die alleinige Schuld trifft, schließlich sollten die Leute doch selbst mündig sein und die Informationen kritisch hinterfragen. Nur durch die ständige Berichtserstattung und auch den Fokus auf die Flüchtlingspolitik nimmt dies eine wichtigere Rolle ein, als es eigentlich sollte. Auch gerade soziale Netzwerke helfen Leuten dabei sich in ihrer Meinung bestätigt zu fühlen. Dann kommt es zu stammtischgeschwätzt über Facebook. Und wenn 1000 andere das auch so sehen, muss es ja stimmen.