11.10.2014 |
Herrmannsegerman
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(11.10.2014)Odinsson schrieb: (11.10.2014)Herrmannsegerman schrieb: (11.10.2014)Odinsson schrieb: Denn Jeder Streik bedeutet auch für mich Finanzielle einbußen.
Zahlt euch nicht die Gewerkschaft den Lohn im Streikfall weiter?
Doch, aber nur 10€/std und maximal 50€/Schicht
OK, Respekt, das kenne ich anders.
Aber Erlaube mir die Frage warum diese Streiks so plötzlich kommen müssen?
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11.10.2014 |
Odinsson
Wonderbolt
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
So Plötzlich sind die gar nicht. Also was heißt die?!
Es war ja jetzt zuletzt der eine von 21-6 Uhr. Und davor 2 Warnstreiks (wo ich auch mit dem Zug verreist bin und glück! Hatte das ein Beamter Lokführer dienst hatte und der Zug nur 45min Verspätung hatte.)
Und dem sind ja noch Tarifrunden vor bzw einher gegangen.
Warum diese so Kurzfristig erst angegeben werden, weiß ich nicht. Aber vermutlich, damit die Bahn keinen ersatzverkehr einrichten kann, mit dem sie ihre Weste halbwegs sauber halten könnte.
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11.10.2014 |
Herrmannsegerman
staatlich geprüftes
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(11.10.2014)Odinsson schrieb: So Plötzlich sind die gar nicht. Also was heißt die?!
Es war ja jetzt zuletzt der eine von 21-6 Uhr. Und davor 2 Warnstreiks (wo ich auch mit dem Zug verreist bin und glück! Hatte das ein Beamter Lokführer dienst hatte und der Zug nur 45min Verspätung hatte.)
Und dem sind ja noch Tarifrunden vor bzw einher gegangen.
Warum diese so Kurzfristig erst angegeben werden, weiß ich nicht. Aber vermutlich, damit die Bahn keinen ersatzverkehr einrichten kann, mit dem sie ihre Weste halbwegs sauber halten könnte.
Der Streik, Sorry.
Der letzte Streik ist ja erst zwei (?) Tage davor angekündgt worden. Das ist für den Endkunden schon plötzlich und ich finde es nicht gut, das man der Bahn nicht die Zeit gibt Ersatzverkehr einzurichten.
Vor allem, da man der Bahn den Streik teuerer machen könnte wenn man ihr die Zeit geben würde Ersatzverkehr einzurichten.
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11.10.2014 |
Odinsson
Wonderbolt
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Da kann man sich streiten ob es der Bahn teurer werden würde. Da sie immerhin weniger Zurück erstatten müsste. Und vor allem, würde das Druckmittel Fahrgast nicht so effektiv wirken denke ich mal.
Aber das ist meine Persönliche einstellung.
Wie es die Gewerkschaftführung sich genau gedacht hat, dazu müsste man sie Fragen.
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11.10.2014 |
Raibowshuy
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Im Grunde bin ich für Streiks.
Ja, es ist (gelinde gesagt) bescheiden, dass Kunden/Fahrgäste darunter leiden und es ist demnach auch nicht schön, wenn im individuellen Fall, das Leben den Bach runtergeht, aber dafür kann die streikende Gewerkschaft nichts. (Klingt gefühllos, ich weiß, ist jedoch Tatsache.)
Was ich jedoch nicht befürworte, ist die Methode, mit der die GDL streikt.
Es ist leider so, dass die Bahn schon ihre Vorschläge macht. Jedoch nimmt die Gewerkschaft selbst sie nicht ernst. Egal wie der Vorschlag der Bahn lautet, die GDL (und ich rede jetzt explizit nur von dieser Gewerkschaft) schlägt dieses einfach aus.
Das Dreiste, was sie gebracht hat ist, sie betrat den Verhandlungsraum und machte auf der Hacke kehrt.
Wie soll so bitteschön eine ordentliche Lösung gefunden werden???
Der Sinn einer Verhandlung ist doch nicht, sein gegenüber zu erpressen. Und das macht die GDL. Daher wird auch momentan so stark über Gewerkschaften hergezogen. Andere machen dies nicht. Sie fügen dem Arbeitgeber kurzfristig Schaden zu und nimmt dann an Angebot des Arbeitgebers an.
Ein anderer Aspekt, den ich von dieser Gewerkschaft nicht verstehe, ist, wenn jetzt tatsächlich alle Forderungen durchgesetzt werden würden, dann wäre das ein Gehaltsplus von 15%. Da muss ihnen doch klar sein, dass ihnen das kein Arbeitgeber dieser Republik bezahlen wird.
Nochmal zusammen gefasst:
Streiks ja, aber nicht mit diesen Methoden.
Das Leben ist kein Ponyhof...Schade eigentlich.
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11.10.2014 |
Crash Override
Faust
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Das "auf der Hacke kehrt machen" allerdings rechne ich nicht der kompletten Gewerkschaft zu, sondern nur den Verhandlungspartnern. Die Bahner, die zwar der Gewerkschaft angehören, würden das nicht tun - aber dafür sind die Verhandlungspartner da (wie auch die Bundesregierung durch das Volk gewählt wird). Bei denen (auch bei dem Verhandlungspartnern) verfolgt man bestimmte Ziele, die nicht jedem Passen. Auch wenn da die Bahn einen Schritt auf die Gewerkschaft zu gemacht hatte - nämlich etwas höhere Löhne zu bezahlen, ich glaub das waren aber nur 2% - war das wohl nicht das, was man da erwarten wollte.
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11.10.2014 |
Raibowshuy
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Stimmt.
Dennoch finde ich es unverschämt sich so zu verhalte.
Aber das nur am Rande.
Das Leben ist kein Ponyhof...Schade eigentlich.
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11.10.2014 |
Odinsson
Wonderbolt
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(11.10.2014)Raibowshuy schrieb: Im Grunde bin ich für Streiks.
Ja, es ist (gelinde gesagt) bescheiden, dass Kunden/Fahrgäste darunter leiden und es ist demnach auch nicht schön, wenn im individuellen Fall, das Leben den Bach runtergeht, aber dafür kann die streikende Gewerkschaft nichts. (Klingt gefühllos, ich weiß, ist jedoch Tatsache.)
Was ich jedoch nicht befürworte, ist die Methode, mit der die GDL streikt.
Es ist leider so, dass die Bahn schon ihre Vorschläge macht. Jedoch nimmt die Gewerkschaft selbst sie nicht ernst. Egal wie der Vorschlag der Bahn lautet, die GDL (und ich rede jetzt explizit nur von dieser Gewerkschaft) schlägt dieses einfach aus.
Das Dreiste, was sie gebracht hat ist, sie betrat den Verhandlungsraum und machte auf der Hacke kehrt.
Wie soll so bitteschön eine ordentliche Lösung gefunden werden???
Der Sinn einer Verhandlung ist doch nicht, sein gegenüber zu erpressen. Und das macht die GDL. Daher wird auch momentan so stark über Gewerkschaften hergezogen. Andere machen dies nicht. Sie fügen dem Arbeitgeber kurzfristig Schaden zu und nimmt dann an Angebot des Arbeitgebers an.
Ein anderer Aspekt, den ich von dieser Gewerkschaft nicht verstehe, ist, wenn jetzt tatsächlich alle Forderungen durchgesetzt werden würden, dann wäre das ein Gehaltsplus von 15%. Da muss ihnen doch klar sein, dass ihnen das kein Arbeitgeber dieser Republik bezahlen wird.
Nochmal zusammen gefasst:
Streiks ja, aber nicht mit diesen Methoden.
15%? Woher nimmst du diese Zahl?
Die GDL Fordert 5% und 2 Std weniger Arbeit die Woche, wobei ich diese für nicht durchführbar halte!
Andererseits, will sie, das andere Berufsgruppen in den Tarifvertrag aufgenommen werden, was wenn die Mitgliederzahl stimmt, völlig legetim ist.
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11.10.2014 |
Raibowshuy
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(11.10.2014)Odinsson schrieb: 15%? Woher nimmst du diese Zahl?
Die GDL Fordert 5% und 2 Std weniger Arbeit die Woche, wobei ich diese für nicht durchführbar halte!
Andererseits, will sie, das andere Berufsgruppen in den Tarifvertrag aufgenommen werden, was wenn die Mitgliederzahl stimmt, völlig legetim ist.
Ich habe mit jemandem gesprochen, der sich dies bezüglich gut auskennt und entsprechende Kontakte hat.
Im Moment kann ich dir die genaue Berechnung nicht präsentieren, kann mich aber nochmal mit der genanten Person in Verbindung setzen und es dann genauer erläutern.
Das Leben ist kein Ponyhof...Schade eigentlich.
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11.10.2014 |
Odinsson
Wonderbolt
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Naja, okay. Es wären am ende ca 8 Arbeitsstunden am ende Weniger.
Was ich allerdings für überzogen halte. Da dann auf 20 Personale 1 neues Eingestellt werden müsste um das aus zu gleichen.
Und das Personal wo her nehmen? Man kann Lokführer in 9 Monaten ausbilden...aber son Ausbildungskurs von 20Teilnehmern schaffen es 6 bis zur Prüfung und 4 bestehen mit ach und krach
Davon halte ich nichts und auf die weise könnte man solche engmpässe nicht ausgleichen. Was bedeutet, das diese forderung überzogen ist. Meine Meinung als GDL mitglied
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12.10.2014 |
Atomicorn
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Registriert seit: 16. Jan 2013
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Um
Mich an dieser diskussion zu beteiligen, müsste ich erstmal wissen, was ein lokführer denn so verdient.
Ich sitze in der zugansage und für mich und sich das bahnsteigteam bedeuten die streiks nur: mehr stress, mehr ärger, längere arbeitszeiten.
Oh, ich habe es grade gelesen.
Ich trage auch eine gewisse (wenn vielleicht auch nicht ganz so hohe) vernatwortung, schichte, gehe an feierabend, samstag und sonntagen. Und verdiene sehr viel weniger. Kann davon leben wie ein könig. Also finde ich es nicht gerechtfertigt.
Die fahrdienstleiter, welche die gleise stellen übernehmen ja auch einen grossen teil der verantwortung.
> [1:46:18 AM] VinyVanDaCore: Atomi Hotwing – Heute 01:45
> und dann hab ich gemerkt dass da mehr kommen will und dann dachte ich mir so: okay, kommando zurück XD
>Das kenne ich aber auch. Da denkste dir: "Erstmal einen Rausdrücken" und dann kam der Penner mit Verstärkung.
Und schon waren die Grenzen wieder dicht
Herrmann hat einen sehr großen Penis.
>Iron
ja, immer doof wenn die schokopresse sich plötzlich einschaltet XD
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.10.2014 von Atomicorn.)
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12.10.2014 |
Adama
Royal Guard
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Registriert seit: 02. Dez 2012
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Nach einer Ausbildung von 9 monaten 2,4 k netto?
nicht schlecht.
Als ITler verdienst du bei mir in der Firma fast das gleiche, mit 3 jahren lehre und dann noch lebenslangen lernen und bedienen von Sehr komplexen systemen und verantwortung für eine ganze Firma. 2500 Menschen verlieren ihren Job wenn wir unsere Arbeit nicht richtig machen. Natürlich ist das nicht vergleichbar mit Menschenleben.
Dazu bist du noch der Depp vom dienst, wenn die Telekom einen Fehler macht, sind natürlich wir drann schuld das Fritz meier nicht ins Internet kann.
Wir haben auch Samstagsarbeit, Rufbereitschaften , früh und Spätschicht. Und extrem viele Überstunden, einer in meiner Abteilung Arbeitet teilweise bis 3 uhr morgens weil ein server nicht rund lauft.
Das einstieggehalt nach der Ausbildung ist bei uns sogar geringer als das was du im moment verdienst, keine ahnung, ich bezweifle das man sich da beschweren kann.
Ich will mich nicht beschweren, ich mache meinen Job sehr gerne, und mag auch die Firma für die ich arbeite (auch wenn sie von der bezahlung natürlich nicht die beste ist, gibt es durchaus andere vorzüge bei uns, und auch nicht solche dinge wie Kündigungen weil die Billanz am ende nicht passte) und ich will auch euch nicht das recht auf einen Streik oder so Absprechen, aber man sollte mal sehen wieviel man so im vergleich zu anderen Berufsgruppen verdient, und was man anderen mit den Streiken antut.
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12.10.2014 |
Blackjack99
Changeling
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Registriert seit: 18. Jan 2014
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Normale Lokführer lernen 3 Jahre nennt sich EIB l/t
Unsere System e sind auch sehr Komplex und jede Lok ist anders zu bedienen
Jedes Signal kann dir was anderes sagen usw
Danke Morning für die Sigi
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.10.2014 von Blackjack99.)
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12.10.2014 |
Crash Override
Faust
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(12.10.2014)Lauron schrieb: Normale Lokführer lernen 3 Jahre nennt sich EIB l/t
Ausgeschrieben (wohlgemerkt, ich bin kein Lokführer oder sonst der Firma DB zugehörig, geschweige denn einem Betrieb der als Subunternehmer für die DB Arbeitet) heisst das:
Eisenbahner Im Betriebsdienst - Fachrichtung Lokführer und Transport
Allerdings weiß ich nicht, wie die "9-monatigen" TF (Triebfahrzeugführer, wie die Lokführer auch genannt werden) heissen... aber nu wieder wech vom OT.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.10.2014 von Crash Override.)
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12.10.2014 |
Railway Dash
~Chief Plush~
Lokführerpony
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Mal von mir ein paar Worte zum Thema "Jeder, der den Beruf ergreift, weiß doch vorher, worauf er sich einläßt":
Ach, tatsächlich? Ist das so?
Ich bin vor 11 Jahren auf meine S-Bahn hier gegangen. Wir fuhren damals fast nur den ET 420, der einem Fahrzeugstörungen ausschließlich über Leuchtmelder anzeigt, der keine aus einem Schrank herauszuwuchtenden Rollstuhl-Ausklapprampen besitzt, folglich auch keine Anforderungstaster für selbige, und der auch keine Fahrgastsprechstellen besitzt. Gegenüber den Kunden gab es prinzipiell keine Namen, sondern nur auf Verlangen die Zugnummer (die ohnehin kein Geheimnis war, steht sie doch in vielen Fahrplänen öffentlich drin). An "Uniform" (neudeutsch: Unternehmensbekleidung, kurz Ubk) konnte so ziemlich alles getragen werden, was nach DB aussah, ob es nun der aktuellen "Kollektion" entsprach oder nicht, war weniger wichtig, solange es ordentlich aussah. Durchsagen mußten zwar gemacht werden, wurden aber auch nicht überbewertet. Fahrplan- oder sonstige Auskünfte gab es durch uns praktisch keine (nur einfache Fragen, die haben wir natürlich beantwortet), und Fahrzeugstörungen wurden über Funk oder die ersten Diensthandys telefonisch gemeldet, und gut wars.
Heute: die Umstellung auf den ET 430 ist in vollem Gange. Gut, der hat Klimaanlagen und ist insgesamt moderner. Schön... freilich hat er Klapprampen für Rollstuhlfahrer. "Ihr Lokführer" muß im Bedarfsfall hinterdappen, den Schrank aufsperren, die nicht wirklich leichte oder handliche Rampe rausholen, auslegen, sicherstellen, daß sie auch wirklich so liegt, daß sie nicht verrutschen oder gar wegrutschen kann, nach der Ein- oder Ausfahrt wieder zusammenklappen, wieder in den Schrank wuchten, wieder vor - derweilen hat der Zug mal locker drei Minuten Verspätung, was für eine S-Bahn eine Ewigkeit ist. Ergebnis: Streß, ich will nämlich trotzdem pünktlich fahren... und nun kommt der größte Brüller: im ganzen Zug verteilt sind Anforderungstaster für diese Rampen, die leider seit dem ET 430 auf ausdrückliches Verlangen unseres bestellenden Verkehrsverbundes (gegen die ausdrücklichen Warnungen auch unserer Betriebsleitung; soviel zum Thema "pöhse Bundesbahn") alle im gesamten Zug ständig aktiv sind. Ergebnis: auf diesen Knöppen wird munter rumgedrückt, teils, um uns zu ärgern, teils aus Versehen - aber jede. Einzelne. Knopfdruck. Auf. Diesen. Tastern. Wird. Uns. Mit. Brutal. LAUTEM. Und. GRELLEM. Piepton "bekanntgegeben". Könnt ihr euch vorstellen, was das für eine Belastung ist...? Man bekommt Kopfschmerzen ohne Ende von dem ständigen Gepiepe - oh, und jede einzelne Störung, die die Fahrzeuge "produzieren", bekommen wir auf die gleiche Weise präsentiert. Eine Belastung, die es beim 420 schlicht nicht gab..... Aber weiter mit den veränderten Bedingungen: zum Fahrplanwechsel werden nun auch für uns verpflichtend Namensschilder eingeführt, damit auch ja jeder sofort meinen Namen wissen soll, wenn er sich beschweren will; ob irgendwelche Gheddokiddies mir dann in meiner Wohnung einen ungebetenen Besuch abstatten, weil sie ja den Namen wissen, interessiert den RMV auch herzlich wenig. Von der Keine-Namen-Politik kein Wort mehr... das ist auch "neu". Thema Ubk: man könnte manchmal meinen, es gibt kein wichtigeres Thema mehr Ob der Zug pünktlich ist oder nicht, wurscht; ob er kaputt ist oder nicht, auch wurscht; ob die Fahrgäste stundenlang im naßkalten November-Schneeregen auf dem Bahnsteig festgesessen haben: genauso wurscht, Hauptsache, der Lokführer trägt Schlips, gebügeltes Hemd und sieht generell eher aus wie ein Model aus dem Katalog War das damals, als ich angefangen habe, schon bekannt? Nein. War es abzusehen? Na, sagen wir, zu befürchten vielleicht... Thema Ansagerei: ständig sollen wir die Leute bei Laune halten. Dieses ansagen, das ansagen, jenes ansagen, bei Verspätungen den Grund nennen (der darf natürlich nicht negativ klingen, erst recht nicht negativ für das Unternehmen), bittedankewirentschuldigenunsdreimaldreimalundbittenganzliebumihrverständnis - ja, Entschuldigung, ich dachte, ich bin der Lokführer und nicht der Radiomoderator!? Und überhaupt: woher soll ich die Informationen erstmal selber nehmen? Bekomme ich sie etwa? In den seltensten Fällen!!! Wenn ja, dann gebe ich sie natürlich auch weiter, das ist ja klar. Ansonsten telefoniere ich meinerseits der Transportleitung oder dem Fahrdienstleiter hinterher, ich bin also "ganz nebenbei" auch noch mein eigener Informationsbeschaffer - dieweil mir am Bahnsteig die Leute schon bald die Seitenscheibe reintrommeln; daß ich gerade am Telefon hänge und nur EINE Sache machen kann - mit ihnen reden oder versuchen, an Infos zu kommen - zählt natürlich nicht. Als "Dank" gibt es gerne mal die unflätigsten Beschimpfungen bis hin zu tätlichen Angriffen - wen interessiert es betriebsseitig? Richtig: keinen! So siehts mal aus! Im Gegenteil: beschwert sich einer, wie pöhse doch dieser unfähige Knallkopp von einem Fahrer zu ihm war, bekommt er noch eine Ladung Gutscheine und drei Entschuldigungsschreiben in den Arsch geschoben, wir bekommen es doch immer wieder mit! Rückendeckung durch das Unternehmen stelle ich mir irgendwie anders vor... - Allgemein wird der Umgangston und das Anspruchsdenken der Fahrgäste auch ständig rauer, eben weil sie permanent recht bekommen und wir die Deppen sind - das war früher anders! Als ich den Beruf ergriff, war der Lokführer noch der technische Bedienstete auf dem Zug, zuständig für die Technik, die betrieblichen Aufgaben und die sichere und pünktliche Durchführung der Zugfahrten - und nichts anderes!
Aber nööööö, wir sollen ja heute am besten 5 Jobs gleichzeitig parallel machen - "unterstützt" durch Elektronik. Dazu haben wir als Diensthandys Smartphones bekommen. Ergebnis: jeden Quatsch sollen wir über einen sogenannten Elektronischen Zugbericht melden - wöllte ich das immer machen, bräuchte ich eine persönliche Sekretärin. Dazu inzwischen eher mehr als weniger Papierkram, komplizierter gewordene innerbetriebliche Vordrucke (@ Kollegen: nein, ich meine nicht die Befehle oder Fpl.mitteilungen, sondern VAF-Zettel oder Sdl-Zettel), deren Ausfüllen doppelt so lange dauert wie früher - keine größer gewordene Belastung? - Und mit dem Handy sollen wir im Störungsfalle den Reisenden auch noch Alternativverbindungen raussuchen - jaaaaa, alles klar Wenn ich eine Fahrzeugstörung habe, hab ich auch gar nichts anderes zu tun, als am Bahnsteig zu stehen und mein eigenes Auskunftsbüro und mein eigener Fahrgastlenker zu sein Da ruft mich keine TP an, da muß ich nicht versuchen, den Zug wieder fahrfähig zu bekommen, ach wo, Hauptsache, ich spiele fleißig Auskunft und lasse mich als Dank mal wieder vollpöbeln. Wer den Sarkasmus findet, dem sei recht herzlich dazu gratuliert. -
Die Schichten selber werden auch stetig straffer, es ist inzwischen keine Seltenheit mehr, daß wir in der Hauptverkehrszeit drei, vier Stunden am Stück auf der S-Bahn sitzen - mit Wendezeiten von sieben Minuten, selten zehn. Wie, auf eine Toilette gehen? Sonst noch Wünsche?! In der S-Bahn gibt es keine Toiletten, direkt an den Bahnsteigen auch nicht - laß dir was einfallen, wozu bist du Lokführer! Nicht mal dafür reicht es oftmalen noch... glücklich, wer den anatomischen Vorteil des männlichen Geschlechts hat, kann ich dazu nur sagen. Und dann immer und immer und immer wieder anfahren, Fahrzeiten halten, Geschwindigkeitswechsel und Signale beachten, punktgenau anhalten - nicht einmal, nicht zweimal, nein, pro Schicht vielleicht 150mal oder so (hab es selber noch nie gezählt). Früher waren die Schichten weit weniger straff gewesen... aber wir müssen ja schließlich unbedingt wettbewerbsfähig bleiben/werden (welcher Kuckuck hat eigentlich den Mus vom Wettbewerb auf der Schiene rausgehauen und gefordert? Wir Tf waren es jedenfalls nicht! Wir dürfen nur die Folgen ausbaden, und das von Jahr zu Jahr heftiger!), also heißt es, die gesetzlichen Grenzen bis aufs Blut auszureizen!
Das alles haben wir alle also vor Jahren, als wir unsere Berufe antraten, schon gewußt...? Wirklich...?
Ganz ehrlich: die sich stetig weiter verschlechternden Bedingungen kann keiner vorhersagen. Dazu müßten wir in die Zukunft sehen können, und das können wir nun mal nicht.
Deshalb finde ich es nur fair, daß es von Zeit zu Zeit wenigstens einen kleinen Ausgleich gibt... da der Arbeitgeber aber freiwillig nicht will, bleibt uns leider keine andere Wahl als der Streik. Uns selber macht das auch keinen Spaß... wir sind FAHR-Personal und kein Am-Bahnsteig-rumsteh-Personal, aber was hilfts? Und das letzte "Angebot" war in Wahrheit nichts anderes als der Wurf des Fehdehandschuhs direkt in unser Gesicht: 2%. Na "riesig", vor allem, wenn man bedenkt, für welche absolut blödsinnigen Personalien und Projekte Geld ohne Ende rausgepulvert wird, als würde es überhaupt keine Rolle spielen; bei uns, die wir aber erstmal dafür sorgen, daß die Züge (wenn möglich, sogar pünktlich) rollen, wird dann rumgegeizt!? Sorry, aber da hört zumindest mein Verständnis auf. Außerdem waren diese 2% an eine Bedingung geknüpft: wir bekommen sie zwar, aber nur, wenn die GDL ab sofort die Verhandlungen aussetzt, bis die Bundesregierung ihr Gesetz zur Tarifeinheit "auf den Weg gebracht" hat! Ja, sorry - für wie doof halten die uns denn wirklich!?!? Wir sollen uns unsere Tarifhoheit, unser Verhandlungs- und Vertretungsrecht durch unsere Gewerkschaft, die GDL, für einen lächerlichen Betrag abkaufen lassen und dann warten, bis Frau Nahles es schon im Sinne des Arbeitgebers richten wird!? Nein - da war auch bei mir das Maß endgültig voll.
Vielleicht noch zu der Frage, warum wir uns nicht einfach mit der EVG zusammentun, diese Frage ist für Außenstehende tatsächlich unverständlich. Also: die heutige EVG ging hervor aus der transnet, diese wiederum aus der früheren GdED (Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands). Solange es die GdED war, war die Vertretung auch angemessen; dann wurde diese Gewerkschaft aber durch Wirtschaftsleute "modernisiert" und nannte sich transnet. Gut, mag mancher sagen, ist nur ein Name - aber darum geht es nicht. Zusammen mit dem Namen änderte sich auch das Verhalten der Gewerkschaftsführung: immer mehr wurde ein Kuschelkurs mit dem Arbeitgeber eingeschlagen und nur noch getan und abgeschlossen, was dem Arbeitgeber genehm war - und das war keine Interessenvertretung mehr. Der Gipfel war glaub 1999 oder 2000 erreicht: es ging um eine dringend notwendige "Sanierung" des Konzerns (nebenbei gesagt: diese Sanierung war nicht durch die Fahrpersonale notwendig geworden, sondern durch das eklatante Mißmanagement der ach-so-hochgelobten "Bahnmanager" seit dieser unseligen Bahnreform von 1993 (in Kraft seit 1.1.1994), die von Stund an ja NUR NOCH aus der "freien Wirtschaft" kamen und vom Eisenbahnbetrieb bestenfalls noch wußten, daß eine Eisenbahn auf Schienen fährt - aus, Ende, mehr wußten die nicht von Eisenbahn, maßten sich aber an, sie zu managen - mit katastrophalen Folgen, wie nicht anders zu erwarten war, aber die verantwortliche Regierung Helmut Kohl ließ natürlich an diesem "Projekt" keinerlei Kritik zu). Das Ergebnis: nicht nur gab es keine Entgelterhöhung, nein, zusätzlich wurde dem Fahrpersonal mehr Jahresarbeitszeit aufgebrummt - und zwar OHNE Lohnausgleich Heißt: wir durften von Stund an MEHR arbeiten für dasselbe Geld. Danke, liebe transnet! Vielen herzlichen Dank! Ganz toll! So stellen wir uns doch eine Vertretung unserer Interessen vor! - NICHT.
Als kleines "Dankeschön" wechselte einige Jahre später der Vorsitzende der transnet, Norbert Hansen, direkt in den Vorstand der DB AG, als Arbeitsdirektor - wenn das kein "Gschmäckle" hat, dann weiß ich auch nicht. Wurde zwar kurz nach Rüdiger Grubes Amtsantritt korrigiert und Hansen in die Wüste geschickt, der Vertrauensverlust in die heutige EVG sitzt bei uns, den Tf, und auch dem übrigen Fahrpersonal aber tief - und bisher hat die EVG keinen einzigen Abschluß erzielt oder auch nur ernsthaft auszuhandeln versucht, der wirklich substantielle Verbesserungen für das Fahrpersonal bringt.
Es gibt ja auch noch Themenfelder, die nicht Bestandteile des aktuellen Tarifkonflikts sind, für uns aber sehr wichtig. Z.B. muß jeder Betriebsdienstler längstens aller drei Jahre zur Tauglichkeitsuntersuchung zum Bahnarzt... und wehe, der Bahnarzt findet was. Tschüß, Betriebsdiensttauglichkeit - hallo, obermies bezahlter Büro-Aushilfs-Job! Vielleicht nur vorübergehend, vielleicht ist man aber auch bald ganz weg vom Fenster... da müssen Absicherungen her. Oder, speziell auf uns Tf zugeschnitten: Thema Personenunfälle. Seien es Gleislatscher, die nur wieder zu faul waren, die 50 m Umweg durch die Unterführung zu nehmen, seien es Selbstmörder oder seien es - das ist am schlimmsten für uns - spielende Kinder am Gleis: die Chance, daß wir irgendwann einen vorne auf dem Zughaken kleben haben, auf gut Deutsch gesagt, ist verflucht hoch, und wer von uns wie darauf reagiert, ist unvorhersagbar, bis man es selber schon mal hinter sich hat (manche schnitzen sich gedanklich eine Kerbe in den Gewehrkolben und gehen achselzuckend zur Tagesordnung über, andere haben wochen- oder monatelang damit zu kämpfen, und wieder andere schaffen es nicht mehr, einen Führerstand auch nur zu betreten - die sind dann natürlich ebenfalls berufsbedingt betriebsdienstuntauglich). Auch dafür müssen Absicherungen her, genau wie für den immer härter werdenden Schichtdienst (siehe "Schichtenoptimierung") - den hält keiner bis zum gesetzlichen Rentenalter durch, selbst wenn der Bahnarzt ihn lassen würde. Natürlich interessiert das die werte Bunteregierung einen Dreck, nach der hat gefälligst JEDER bis 67 oder noch länger zu arbeiten - daß es Berufe gibt, in denen das schlicht nicht möglich ist, interessiert Frau Nahles und Frau Merkel nicht für den Dreck unter den Fingernägeln. Ist das unsere Schuld? Nein. Dafür braucht es aber nun auch tarifvertragliche Regelungen und Absicherungen - das, was die EVG dazu zustande gebracht hat, ist ein schlechter Witz; das, was die GDL erreicht hat, hat da schon ein ganz anderes Format. Daran sehen wir als Mitglieder am deutlichsten, wer unsere Interessen wirklich vertritt - und wer eben nicht, und schon deshalb werden wir uns auf keinen Fall in eine Tarifeinheit mit der EVG zwingen lassen, in der die GDL dann nur noch brav abnicken darf, was die EVG "verhandelt" hat. Alles unter der Voraussetzung, daß dieses Gesetz, gegen das jetzt schon erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken bestehen, überhaupt je kommt - ehe der Bundespräsident es nicht unterschreibt, ist es nichts weiter als ein wertloses Stück Papier, und ich könnte mir vorstellen, daß Herr Gauck sich hüten wird, etwas zu unterschreiben, was offensichtlich verfassungswidrig ist.
Deshalb war das "Angebot" der DB für die GDL natürlich völlig unannehmbar - und es drängt sich wirklich der Eindruck auf, als wären Streiks von der DB (nicht der GDL! Ich sags auch gerne nochmal: von der DB!) durchaus GEWOLLT, damit man der Buntenpolitik in Berlin endlich die nötigen Argumente frei Haus liefern kann, warum so ein Gesetz ja so zwingend notwendig ist und unbedingt verabschiedet werden muß. Nutzen für die DB: künftig nur noch Verhandlungen und Abschlüsse mit der braven EVG, genau das, was der Arbeitgeber will.
Es tut mir auch wirklich leid für jeden, der durch unsere Streiks betroffen ist - wie gesagt, wir würden euch auch lieber pünktlich ans Ziel bringen. Ganz nebenbei bin ich sogar selber vom Streik betroffen, falls in den nächsten Tagen einer stattfinden sollte - aber ich sehe selber, daß es anders nicht mehr geht. Wir wollen es nicht - aber wenn wir nicht untergehen und zu Arbeitgeber-Marionetten werden wollen, mit denen nach Belieben nur noch gespielt werden kann, dann bleibt uns leider gar keine andere Wahl.
Und es hoffe bitte niemand auf das Gesetz zur Tarifeinheit - selbst wenn dieses beim Bundespräsidenten durchkäme, würden die Spartengewerkschaften direkt das Bundesverfassungsgericht anrufen. Und selbst mit diesem Gesetz gibt es immer noch andere Mittel und Wege, um deutlich zu machen, wenn etwas absolut nicht mehr läuft - die S-Bahn Berlin bzw. deren damalige "Unternehmensführung" mußte das in der Vergangenheit schon mindestens einmal erfahren
Schlußendlich spreche ich eine Tatsache aus, die wie eine Drohung klingt - ich tue das nicht gerne, aber es wird einfach mal wieder Zeit, daß gewisse "hohe Herrschaften" diese Tatsache endlich mal wieder begreifen lernen: zum allerletzten Ende entscheiden genau zwei Leute, ob ein Zug fährt oder nicht. Das ist zum einen der Fahrdienstleiter im Stellwerk (stellt er uns keine Fahrstraßen, also auch keine Weichen, können wir nicht fahren) - und das sind zum anderen wir im Führerstand. Wenn einer von beiden "Nein" sagt, fährt der Zug nicht - da können die BWL-"Bahnmanager" auf und nieder springen. Also ist es wohl besser, nicht gegen, sondern mit uns zu arbeiten
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12.10.2014 |
MianArkin
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Angestellte haben das Recht auf einen Arbeitskampf, ungeachtet ob es die Putzfrauen, Verkäufer im Media Markt oder Bahnangestellte sind.
Die Zahl derer die durch einen solchen Streik benachteiligt werden könnte darf keine Rolle darauf haben ob eine Gruppe Streiken darf.
Wieviele derer die bei solch einen Streik Sauer werden, würden es sich selbst verbieten lassen zu streiken (ob nun für mehr Geld, bessere Arbeitszeiten, mehr Urlaub oderoder).
Warscheinlich die wenigsten.
Ich billige eure Ausstände, auch wenn ich selbst davon betroffen wäre.
Das Streikreicht ist ein Immanentes Recht des Arbeiters gegenüber seinem Arbeitgeber, dieses zu Verbieten, auch nur für bestimmte Berufsgruppen, bedeutet für mich den Niedergang unseres Sozialstaates, da dadurch dem Arbeitgeber durch Arbeitskampf keine Zugeständnisse bezüglich des Arbeitnehmers mehr abgerungen werden können.
Kaum ein Arbeitgeber (vorallem bei Großbetrieben) achtet sonderlich auf seine Angestellten, ohne dem Mittel des Arbeitskampfes könnten Arbeitgeber faktisch Willkührlich handeln und der Angestellte währe ihm (in den Gesetzlichen Grenzen) auf Gedei und Verderb ausgeliefert.
Streikt ruhig weiter, bis die DB einknickt .
Ohne Angestellte ist die DBAG nur ein Riesen Altmetalllager mit Deutschlandweiter Ausdehnung .
Zitat:Dr. Robert D. Hare:
Einmal war ich völlig entgeistert von der Logik eines Häftlings, der meinte, sein Mordopfer hätte von seiner Tat profitiert, indem es "eine harte Lektion über das Leben" gelernt hätte.
John H. Crowe, 1975:
Bedeutet dieses, dass sie „gestorben“ sind, während sie „tot“ waren?
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12.10.2014 |
Morasain
Draconequus
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(11.10.2014)Odinsson schrieb: Meine Miete, das brauch ich nicht hinterm berg halten. Liegt bei 710€.
Also, nur aus Interesse... Warm? Falls nicht... Dann ist das das, was triss und meganium mit "über seinen Verhältnissen leben" meinen.
Wenn du den Sarkasmus nicht erkennst, lies nochmal.
Peace is a lie, there is only passion./ Through passion, I gain strength./ Through strength, I gain power./ Through power, I gain victory./ Through victory, my chains are broken./ The Force shall free me.
Sith-Creed
Hat die Gunst eines Moderatoren.
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12.10.2014 |
Odinsson
Wonderbolt
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(12.10.2014)Atomicorn schrieb: Um
Mich an dieser diskussion zu beteiligen, müsste ich erstmal wissen, was ein lokführer denn so verdient.
Ich sitze in der zugansage und für mich und sich das bahnsteigteam bedeuten die streiks nur: mehr stress, mehr ärger, längere arbeitszeiten.
Oh, ich habe es grade gelesen.
Ich trage auch eine gewisse (wenn vielleicht auch nicht ganz so hohe) vernatwortung, schichte, gehe an feierabend, samstag und sonntagen. Und verdiene sehr viel weniger. Kann davon leben wie ein könig. Also finde ich es nicht gerechtfertigt.
Die fahrdienstleiter, welche die gleise stellen übernehmen ja auch einen grossen teil der verantwortung.
Was bist du denn von Beruf?
Also ich begründe meinen Verdienst vor allem wegen der Krassen Arbeitszeiten, nicht nur der Verantwortung wegen.
(12.10.2014)Adama schrieb: Nach einer Ausbildung von 9 monaten 2,4 k netto?
nicht schlecht.
Als ITler verdienst du bei mir in der Firma fast das gleiche, mit 3 jahren lehre und dann noch lebenslangen lernen und bedienen von Sehr komplexen systemen und verantwortung für eine ganze Firma. 2500 Menschen verlieren ihren Job wenn wir unsere Arbeit nicht richtig machen. Natürlich ist das nicht vergleichbar mit Menschenleben.
Dazu bist du noch der Depp vom dienst, wenn die Telekom einen Fehler macht, sind natürlich wir drann schuld das Fritz meier nicht ins Internet kann.
Wir haben auch Samstagsarbeit, Rufbereitschaften , früh und Spätschicht. Und extrem viele Überstunden, einer in meiner Abteilung Arbeitet teilweise bis 3 uhr morgens weil ein server nicht rund lauft.
Das einstieggehalt nach der Ausbildung ist bei uns sogar geringer als das was du im moment verdienst, keine ahnung, ich bezweifle das man sich da beschweren kann.
Ich will mich nicht beschweren, ich mache meinen Job sehr gerne, und mag auch die Firma für die ich arbeite (auch wenn sie von der bezahlung natürlich nicht die beste ist, gibt es durchaus andere vorzüge bei uns, und auch nicht solche dinge wie Kündigungen weil die Billanz am ende nicht passte) und ich will auch euch nicht das recht auf einen Streik oder so Absprechen, aber man sollte mal sehen wieviel man so im vergleich zu anderen Berufsgruppen verdient, und was man anderen mit den Streiken antut.
Ich sagte bis zu 9 Monate. Und ich hatte auch die Quoten genannt. Und zwar von 20 Anfänglichen Teilnehmern, kommen 6 bis zur Prüfung und 4 Bestehen sie, 1-2 davon auch erst beim 2en mal. Das ist eine Knall harte ausbildung und vor allem Qualitativ leider äußerst minderwertig!
Die RIchtige Lokführer Ausbildung ist eine 3 Jährige IHK Eisenbahner im Betriebsdienstausbildung.
(12.10.2014)MianArkin schrieb: Angestellte haben das Recht auf einen Arbeitskampf, ungeachtet ob es die Putzfrauen, Verkäufer im Media Markt oder Bahnangestellte sind.
Die Zahl derer die durch einen solchen Streik benachteiligt werden könnte darf keine Rolle darauf haben ob eine Gruppe Streiken darf.
Wieviele derer die bei solch einen Streik Sauer werden, würden es sich selbst verbieten lassen zu streiken (ob nun für mehr Geld, bessere Arbeitszeiten, mehr Urlaub oderoder).
Warscheinlich die wenigsten.
Ich billige eure Ausstände, auch wenn ich selbst davon betroffen wäre.
Das Streikreicht ist ein Immanentes Recht des Arbeiters gegenüber seinem Arbeitgeber, dieses zu Verbieten, auch nur für bestimmte Berufsgruppen, bedeutet für mich den Niedergang unseres Sozialstaates, da dadurch dem Arbeitgeber durch Arbeitskampf keine Zugeständnisse bezüglich des Arbeitnehmers mehr abgerungen werden können.
Kaum ein Arbeitgeber (vorallem bei Großbetrieben) achtet sonderlich auf seine Angestellten, ohne dem Mittel des Arbeitskampfes könnten Arbeitgeber faktisch Willkührlich handeln und der Angestellte währe ihm (in den Gesetzlichen Grenzen) auf Gedei und Verderb ausgeliefert.
Streikt ruhig weiter, bis die DB einknickt .
Ohne Angestellte ist die DBAG nur ein Riesen Altmetalllager mit Deutschlandweiter Ausdehnung .
Ganz genau. Allerdings versucht man mit der Tarifeinheit nicht das Streikrecht grundsätzlich zu verbieten sondern es zu umgehen. So das im Betrieb nur noch die Größte vertretene Gewerkschaft verhandeln und Streiken darf. Wenn dann aber ver Gewerkschaftsvorsitzende im Aufsichtsrat des Unternehmen sitzt, frag ich mich, was mir eine solche Gewerkschaft ernsthaft schon bringen soll...
(12.10.2014)Morasain schrieb: (11.10.2014)Odinsson schrieb: Meine Miete, das brauch ich nicht hinterm berg halten. Liegt bei 710€.
Also, nur aus Interesse... Warm? Falls nicht... Dann ist das das, was triss und meganium mit "über seinen Verhältnissen leben" meinen.
Also Kalt wäre das warlich über meine Verhältnisse. Nein es ist die Warmmiete. Aber sehr Zentral gelegen.
Und ich kann RailwayDash an dieser Stelle nur zustimmen!
Ich habe von der Arbeit her, es zwar viel Ruhiger wie er. Dafür sind meine Arbeitszeiten im gegensatz weit Krasser. Sprich das es sich anders gewichtet.
Anbei mal ein Vid ausn Bundestag. Hat mit dem Streik nichts zu Tun, allerdings von der Bahnprivatisierung.
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12.10.2014 |
Herrmannsegerman
staatlich geprüftes
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Bronies Bayern e.V. Vizechef
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Registriert seit: 08. Feb 2014
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(12.10.2014)bisty schrieb: Meiner Meinung nach, kann man eigentlich alle Lokführer durch Rechnern ersetzen lassen - mit SkyTrain in Düsseldorf hat es schon prima geklappt, und wenn man genug Geld/Kraft in die Entwicklung investiert, wird es auch möglich sein, alle Lokführer bei DB durch softwaregesteuerte Systeme zu ersetzen. Dann haben wir keine Streike und Verspätungen mehr - Software streikt nicht und wird auch nie müde. Außerdem ist so ein computergesteuertes System auch billiger und zuverlässiger, als ein Mensch.
DAs blöde ist, das die Fahrdienstleiter mitziehen und dann auch nichts automatisches mehr fährt. Hat sich beim ÖPNV-Streik hier in der Stadt gezeigt.
Und so zuverlässig und billig sind die Systeme auch nicht.
ÖPNV-Streiks sind allerdings ein Thema auf das ich sehr allergisch reagiere.
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