Ist auch schon wieder 25 Jahre her, daß ich mal dort war... im Urlaub 1990 mit den Eltern, der zukünftige Railway Dash (bis dato ausschließlich auf Straßenbahnen fixiert) war gerade mal 13 Jahre alt. Aber irgendwie sprang der Eisenbahn-Funke dann doch über...
Hat sich ja doch einiges verändert seither, wie ich jetzt auf den Bildern sehe. Gleisanlagen erneuert, Bahnsteige erneuert, neue Retro-Schilder und Lampen... haben schon was gemacht, das muß ich schon sagen.
Richtig: Wernigerode ("Hbf", wenn man es so nennen will) dient nur dem Bekohlen, Wasserfassen und glaub damals zumindest noch dem Entschlacken der Loks. Das eigentliche Bw der Harzquerbahn liegt ein paar wenige km weiter stadteinwärts: Wernigerode-Westerntor, so heißt (oder hieß wenigstens damals) der zugehörige Halt. Ausgestattet mit allem, was ein Dampf-Bw so braucht, damals sogar noch mit einer Achssenke, und natürlich war dort dann auch das Bww für die Wagen.
Wär schon interessant, nach all der Zeit mal wieder dorthin zu kommen und zu sehen, wie das heute aussieht
Übrigens hab ich auf der Harzquerbahn auch meine erste und bis heute einzige Zugtrennung miterlebt: war vielleicht zwei oder drei km nach der Abfahrt von Steinerne Renne, Fahrtrichtung natürlich bergwärts. Wir waren im letzten Wagen, ich draußen zum Rauslarven auf der Plattform, auf einmal gibt es einen Hieb durch den Zug, es bremst mächtig, und die Bahn steht... und nur kurz darauf kam die Zf angerannt und drehte überall die Handbremsen fest. Nanu?
Wiederum kurz darauf kam die Info, daß es erstmal auf unbestimmte Zeit nicht weitergeht... na toll
Also sind wir genau wie mindestens die Hälfte der anderen Fahrgäste auch ausgestiegen und zu Fuß weiter. An der Zugspitze haben wir es dann gesehen: die Lok stand vielleicht 10 m oder so von ihrem Zug entfernt
Die Kupplung (glaub, das war die an der Lok) war einfach durchgegammelt; es gab nur eine sehr kleine Bruchstelle, an der noch blankes Metall zu sehen war (worüber also die Kräfte gingen), der Rest des abgerissenen Kupplungs-Querschnitts war bereits schwarz von Dreck, der sich über längere Zeit in dem Riß gesammelt hatte, geworden... also eine Kombination aus Materialermüdung und mangelhafter Wartung (damals noch unter DR-Regie, die heutige HSB gab es noch nicht).
Als ich dann viel später in der Ausbildung das Thema "Bremse" hatte, hab ich auch verstanden, was dort genau passiert war und warum das so war, warum also sowohl Zug als auch Lok dann standen... praktisch selber miterlebt. Seither hab ich keine Zugtrennung mehr selbst miterlebt.
Nachdem eine Hilfslok den Zug nach Wernigerode (vermutlich nur bis Steinerne Renne) zurückgezogen und sich an die Spitze gesetzt hatte und die Schadlok von der Strecke war, lief auch der Betrieb wieder an... und natürlich überholte der Zug uns ausgestiegene Fußlatscher und war dann glaub eine halbe Stunde früher oder so als wir in Drei Annen Hohne
War aber wirklich interessant (und bezahlbar!) damals. So wie damals, von 14 Tagen glaub 10 Tage oder so mit dieser Bahn unterwegs zu sein, mit der ganzen Familie, wäre heute gar nicht mehr finanzierbar. Damals galt ja noch der DR-Einheitstarif... und es gab gute altmodische Edmonsonsche Fahrkarten