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21.11.2024, 21:11



Umfrage: Findet ihr die Streiks der GDL übertrieben?
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Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
24.05.2015
Dreadnought Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Sage mal Andromachus, weißt du auch das der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer während dieser Zeit keinen Lohn oder Gehalt zahlt? Der Streikende wird von der Gewerkschaft im Zeitraum des Streikes mit dem Streikgeld finanziert, dass das Gewerkschaftsmitglied die lieben langen Jahre von seinem Lohn und Gehalt eingezahlt hat. Zudem erhält der Streikende kein vollen Bezug (das liegt in den meisten fällen um die 60 Prozent, in Abhängigkeit der Beiträge die der Arbeitnehmer eingezahlt hat), sondern er schadet sich selber mit finanziellen Einbußen. Daher muss man immer Absehen wer den längeren Atem hat. Der ein Streik kostet allen beteiligten.

Auch nicht zu vergessen, Deutschland gehört zu den streikfauleren Ländern. Und wenn ich hier lese, das viele sich von den Streiks genötigt sehen, dann kann ich das nicht nachvollziehen. Denn letzten Endes kostet es meines Erachtens meist nur Nerven. Man könnte jetzt nachprüfen wie oft man im Jahr von einem Streik real betroffen ist. Warscheinlich latscht man häufiger in einen Haufen Hundekot oder ähnliches.

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24.05.2015
Andromachus Offline
Changeling
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(24.05.2015)Dreadnought schrieb:  Auch nicht zu vergessen, Deutschland gehört zu den streikfauleren Ländern. Und wenn ich hier lese, das viele sich von den Streiks genötigt sehen, dann kann ich das nicht nachvollziehen. Denn letzten Endes kostet es meines Erachtens meist nur Nerven. Man könnte jetzt nachprüfen wie oft man im Jahr von einem Streik real betroffen ist. Warscheinlich latscht man häufiger in einen Haufen Hundekot oder ähnliches.

Wenn das meistens "nur Nerven" kostet, dann hätte ja niemand etwas zu befürchten, wenn die Beteiligten voll schadenersatzpflichtig wären. Dann würde auch der Stress entfallen.

Zitat:Es ist zusehends auch pervers das in dieser Bundesrepublik die Leute, die soetwas von sich geben auch noch Wahlberechtigt sind. Bekommt ihr es denn nicht mit wenn man euch Stück für Stück in die Sklaverei treibt?!

Ich wiederhole mich nur ungern: Ich hab flexible Arbeitszeiten, ein 6stelliges Jahresgehalt und einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Mein erster Job bestand darin, Prospekte zu verteilen. Hat vielleicht einfach was damit zu tun, daß ich einen guten Draht zu den Menschen suche, mit denen ich arbeite, anstatt mit allem und jedem in Konflikt zu leben. Dabei bin ich alles andere als ein "People Person".
Ist es wirklich so schwer zu verstehen daß die ganze Streikerei und das "auf den Putz hauen", sich daran erfreuen daß es anderen dann schlecht geht, im Endeffekt nicht dazu führt daß sich die eigene Position signifikant verbessert?

Ums mal mit einem Bild zu verdeutlichen:
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24.05.2015
Leon Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Nur so als Stichprobe: Ich war in den letzten 365 Tagen mindestens 4 mal von Streiks betroffen: Ein mal kam eine halbe Woche lang keine Post, außerdem habe ich, obwohl ich nicht Zug fahre, wegen den GDL-Streiks 2 mal im Stau gestanden und einmal hatte ich organisatorischen Mehraufwand, da ich jemanden zu einem Meetup mitgenommen habe, der sonst mit dem Zug gefahren wäre. In Hunde- oder anderen Kot getreten bin ich dagegen übrigens in diesem Zeitraum nicht.
Das ist zwar nicht viel, summiert man es jedoch auf alle (in)direkt Betroffenen auf, ist der Einfluss enorm.

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24.05.2015
kommo1 Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Zitat:
Zitat:Was das Erwirtschaften angeht, stimmt das. Darum geht es aber nicht. Ein Streik darf nicht dazu missbraucht werden bezahlten Urlaub zu machen. Das wäre nämlich tatsächliches Fernbleiben vom Arbeitsplatz.

Warum nicht? Wie gesagt, als Bahnkunde kann es mir völlig egal sein ob der Lokführer auf einer Demo Steine wirft oder ob er in der Karibik am Strand liegt.
Ich hadere mit mir nicht ausfallend zu werden. Diese Kultur des "Mir ist alles egal" geht mir so auf den Sack. Da es ihnen ja egal ist was um sie herum und mit ihnen passiert wünschen Anhängern dieser Kultur stehts das großmögliche und langanhaltenste Unglück an den Hals. Ist ja alles egal.
Unsere Rechte, Freiheiten und Fortschritte sind ja alle vom Himmel gefallen und uns in mundgerechten Stücken in den Mund gelegt worden. Dafür sind nicht tausende von Jahren Tod und Unterdrückung ins Land gegangen. "Trag mir meinen Arsch hinterher, alles andere ist mir egal".

Und jetzt zum allerletzten Mal. Es ein Arbeitskampf zwischen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Eine Konfrontation. Da kann nicht eine Partei einfach gehen und verlangen, dass der Arbeitgeber trotzdem die Forderungen erfüllt.
Zitat:
Zitat:Zudem soll ja auf die Misstände aufmerksam gemacht werden, Unterstützung aus der Bevölkerung gewonnen und Druck auf den konzern gemacht werden. Das geht nicht, wenn alle BungaBunga auf Ibitza machen.

Misstände berichtet man über Social Media, Wikileaks und in Blogs. Durch Streik kann selbstverständlich keine Unterstützung aus der Bevölkerung gewonnen werden, denn das sind die Leute die direkt daran Schuld sind, daß etwas nicht funktioniert. Indirekt verantwortlich ist dann der Konzern sowie die Politik. Somit bekommt selbstverständlich jeder der Parteien den Frust ab, völlig zurecht.
Wann hast du das letzte Mal dein Zimmer verlassen? Social media, Wikileaks und Blogs haben so gut wie keinen Einfluss auf die reale Welt. Mit den paar nerds im Vergleich zum Rest der Bevölkerung tust du nichts. Wenns danach ginge würde die Linke schon längst alleine regieren. Das Internet hat die Angewohnheit recht linksorientiert zu sein.

Zitat:
Zitat:Wofür ein Konzern bestraft werden sollte bzw was besser verfolgt und dem Wert des Konzerns entsprechend bestraft werden sollte ist der Missbrauch von Abreitsbedingungen, wie es jetzt bei der Bahn mit den Überstunden der Fall ist.

Dafür sind Arbeitsgerichte zuständig.

IdR wehrt sich die Belegschaft ja auch dadurch, daß viele gehen und niemand kommt. Dadurch wird Druck aufgebaut auf die Firma für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Man erkennt dies durch viele unbesetzte Stellen, hohe Mitarbeiterfluktuation und oftmals einem hohen Anteil von (teuren) Externen.
"besser verfolgt und dem Wert des Konzerns entsprechend bestraft" was meinst du warum das da steht?

Die Arbeitsgerichte sind da massiv unterfragt und überfordert. Sie kommen also schon mit dem jetzigen Anschwärzungen kaum zurecht, welche wohl nur nen Bruchteil von dem was Angeschwärzt werden sollte darstellen.

Geh mal in die Logistik und Zeitarbeitsbranchen. Da ist Missbrauch an der Tagesordnung.
Dort herrscht eine starke Angst davor seinen Job ganz zu verlieren, wenn man sich beschwert. Diese Anschwärzungen kann man zwar anonym machen, aber trotzdem hat man Angst, dass man auffliegt und dann wegen zusammengeschusterten Gründen auf der Straße zu sitzen. Im zweifel hat man eh nur nen befristeten Vertrag und wenn man seinen Arsch nicht hoch genug gehalten hat sitzt man sowieso auf der Straße.
Das sind übrigens auch die Branchen in denen am stärksten gegen Gewerkschaften und Betriebräten gewettert wird.

Der letzte Absatz stimmt auch nicht. Es gibt da in den Mittel- und Niedriglohnbereichen eine unterpriviliergte Gruppe die seit Jahren dazu genutzt wird um Arbeitskämpfe zu drücken. Einwanderer. Bevor jetzt jemand schreit. Was ich für "uns" verlange ich immer auch für "andere".
"Es gibt immer jemanden der dich für weniger ersetzen kann." Wenn ich durch Öffnungen von Grenzen den Niedriglohnsektor mit Billigkräfte und Billigsubunternehmen flute, darf ich mich nicht wundern, wenn ich als Niedriglöhner zu austauschbaren Stückgut degradiert werde.

(24.05.2015)Andromachus schrieb:  Und was das Wählen angeht: Ich geh in Deutschland nicht mehr Wählen. Ich habe gewählt - mit den Füßen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.05.2015 von kommo1.)
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25.05.2015
Morasain Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(24.05.2015)Dreadnought schrieb:  Auch nicht zu vergessen, Deutschland gehört zu den streikfauleren Ländern. Und wenn ich hier lese, das viele sich von den Streiks genötigt sehen, dann kann ich das nicht nachvollziehen. Denn letzten Endes kostet es meines Erachtens meist nur Nerven. Man könnte jetzt nachprüfen wie oft man im Jahr von einem Streik real betroffen ist. Warscheinlich latscht man häufiger in einen Haufen Hundekot oder ähnliches.

Lass mich kurz rechnen... das war der neunte Streik innerhalb eines Jahres, richtig? Gut, dann steht es für mich 9:0. Für die Leute, die ich aus der Uni kenne, sieht's ähnlich aus.

Auch wenn ich sagte, dass der Streik mich nicht betrifft, da mein Zug fährt - heftige Verspätungen hat der dann trotzdem. Ich hatte Glück, das ist alles, insofern hat er mich "nur" Nerven gekostet.

Aber warum sollten die Lokführer Solidarität aus der Bevölkerung betreiben? Das scheint ja deine Ansicht zu sein, dass wir denen, die uns Zeit und Geld kosten, auch noch den Rücken stärken sollten. Das ist doch hirnrissig.


Du hast in dem Punkt recht, dass Deutschland "streikfaul" ist. Ich mag dieses Wort aber nicht, und würde es daher lieber durch "ehrgeizig", "ambitioniert" oder "pflichtbewusst" ersetzen. Wir sind nicht da, wo wir sind (führend in Forschung und ziemlich gut in der Wirtschaft), weil wir so viel streiken, sondern weil wir unseren Job machen. Ein Witz, der das ganz gut zusammenfasst: "How many Germans do you need to change a light-bulb? - One. We're efficient and have no humor"


@kommo: Stimmt, damals, vor "tausenden von Jahren" haben die Neandertaler schon um Lohnerhöhung gekämpft! Himmels Willen, warst du jemals in der Schule? Bzw. in einem Geschichtsunterricht?

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Wenn du den Sarkasmus nicht erkennst, lies nochmal.
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Hat die Gunst eines Moderatoren.

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25.05.2015
Andromachus Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(24.05.2015)kommo1 schrieb:  Ich hadere mit mir nicht ausfallend zu werden. Diese Kultur des "Mir ist alles egal" geht mir so auf den Sack. Da es ihnen ja egal ist was um sie herum und mit ihnen passiert wünschen Anhängern dieser Kultur stehts das großmögliche und langanhaltenste Unglück an den Hals. Ist ja alles egal.

Genau das meinte ich. Es gibt soviel "Schlimmes" auf der Welt, alles was du tust ist dich darüber aufzuregen und anderen schlechtes zu wünschen. Du merkst aber nicht, daß du selber damit im Leben nicht weiterkommst.

Zitat:Wann hast du das letzte Mal dein Zimmer verlassen? Social media, Wikileaks und Blogs haben so gut wie keinen Einfluss auf die reale Welt. Mit den paar nerds im Vergleich zum Rest der Bevölkerung tust du nichts. Wenns danach ginge würde die Linke schon längst alleine regieren. Das Internet hat die Angewohnheit recht linksorientiert zu sein.

Alles Unsinn ;-). Leute lesen jeden Tag Blogs, Nachrichten etc., aber wenn draußen jemand Steine auf Polizisten wirft, dann ist den meisten das herzlich egal warum er das tut.
Sorry, aber du lebst irgendwie in einer anderen Welt.

Meine Neubauwohnung verlasse ich übrigens regelmäßig, neben meinem Job habe ich ein ausgefülltes Sozialleben, besuche viele Events und habe schon weit über 30 Länder bereist, inkl. Exoten wie Grönland und Nordkorea.

Wie siehts denn bei dir aus?

Zitat:Die Arbeitsgerichte sind da massiv unterfragt und überfordert. Sie kommen also schon mit dem jetzigen Anschwärzungen kaum zurecht, welche wohl nur nen Bruchteil von dem was Angeschwärzt werden sollte darstellen.

Nun denn, dann sollte man dagegen etwas tun, nicht wahr?
Den Frust an den Kunden auszulassen bringt ändert an der Situation nichts. "Alles Scheiße, darum sorge ich dafür daß es anderen auch scheiße geht!!!!1111einself"

Ich war übrigens schonmal vor dem Arbeitsgericht, ging darum daß mein damaliger Arbeitgeber nicht den vollen Lohn auszahlen wollte, u.a. weil er kurz vor der Insolvenz stand. Die ganze Verhandlung ging 15min, am Ende haben wir uns mit nem guten Bonus getrennt.
Aber ja, ich hätte auch den Kunden alles lahmlegen können, mit Steinen werfen und rumbrüllen wie ein Affe.

Zitat:"Es gibt immer jemanden der dich für weniger ersetzen kann." Wenn ich durch Öffnungen von Grenzen den Niedriglohnsektor mit Billigkräfte und Billigsubunternehmen flute, darf ich mich nicht wundern, wenn ich als Niedriglöhner zu austauschbaren Stückgut degradiert werde.

Nun, vielleicht sollte man da mit Qualifikation, Sprachkenntnissen, Motivation und Zuverlässigkeit glänzen?
Könnte das helfen?

Zitat:
(24.05.2015)Andromachus schrieb:  Und was das Wählen angeht: Ich geh in Deutschland nicht mehr Wählen. Ich habe gewählt - mit den Füßen.
Ausgewandert?

Jepp, schon vor fast 4 Jahren.

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25.05.2015
Dreadnought Offline
Enchantress
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Mensch Andromachus. Dein Job ist ja ziemlich abwechslungsreich, wenn du diese Länder besucht hast. Auch mit deinem Gehalt/Lohn kann man viel anfangen. Das mit dem Prospekte verteilen, gut, das ist ein Anfang einer Karriere.

Morasain, das geht auch an dich.

Du sagst du suchst einen guten Draht zu Menschen richtig? Dann frage ich mich warum du dich noch nicht persönlich mit ein paar einfachen Angestellten mal über die Problematik des Lohns und einer Lohnerhöhung auseinander gesetzt hast. Auch direkt zum Thema Streik. Unterhalte dich mal mit... mir, zum Beispiel. In meinen letzten Job habe ich für 7,50 Euro die Stunde am Telefon gesessen und auf Kunden gewartet. wenigen konnte ich helfen. Der Rest der Anrufer hat mich oft genug dafür Verantwortlich gemacht, das sie sich nicht um ihre ureigensten und simpelsten Angelegenheiten kümmern konnten. Für diese Personen hatte ich insgesamt 6 1/2 Minuten. Darin inbegriffen:
-Begrüßung nach Vorgabe
-Abfrage der Kundennummer
-Problembewältigung
-neues Produkt anbieten
Und das versuch mal bei Leuten die kurz davor sind dich durch ihr Telefon zu ziehen, weil sie die Irgendwas erzählen, dir nicht zuhören, und selbst wenn du denen wirklich Hilfe anbietest, die zu dumm sind diese auch anzunehmen.
Ich hatte dadurch stressbedingten kreisrunden Haarausfall. Oder mein Vater, der Jahre lang auf dem Bau geschuftet hat und die Woche über ausliegen war. Hm... der war kurz vorm Burnout. Wir hatten zu dem Zeitpunkt nicht die Möglichkeit uns zu formieren und zu streiken. Auch mit der Lohnerhöhung sah es Schlecht aus. Als einfacher Arbeiter kommt man nicht einfach so auf einen grünen Zweig.

Das Wunder unserer Wirtschaft existiert auch nur deswegen, weil wir zu produktiv mit unseren qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen sind. Wir unterbieten andere zu einem Spottpreis. Von daher können wir soviel verkaufen. Nicht weil das nur toll ist was wir schaffen. Es ist auch noch günstig hergestellt.

Und jetzt bitte ich dich darum mich in sofern zu entkräften, mir andere Argumente aufzuweisen, oder das Gegenteil davon zu Beweisen, das dass gros der Arbeitnehmer amtlich am Arsch sind. Ansonsten muss ich dich für einen völlig realitätsfernen Menschen halten. Und dass tut mir dann auch weh.

Ach und zu dem Thema: Was will man als einziger Mensch dagegen machen?
Antwort: Solange dagegen wettern, andere diese Sichtweise aufzeigen und andere zum umdenken Bewegen. Alleine wenn sie schon über das Thema nachdenken und es wenigstens aus einer neutralen Sichtweise es betrachten, hat man schon etwas erreicht. Denn aus einigen, werden mehr. Und dann sind es viele. Und zusammen kann man etwas bewegen.

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25.05.2015
kommo1 Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(25.05.2015)Andromachus schrieb:  
(24.05.2015)kommo1 schrieb:  Ich hadere mit mir nicht ausfallend zu werden. Diese Kultur des "Mir ist alles egal" geht mir so auf den Sack. Da es ihnen ja egal ist was um sie herum und mit ihnen passiert wünschen Anhängern dieser Kultur stehts das großmögliche und langanhaltenste Unglück an den Hals. Ist ja alles egal.

Genau das meinte ich. Es gibt soviel "Schlimmes" auf der Welt, alles was du tust ist dich darüber aufzuregen und anderen schlechtes zu wünschen. Du merkst aber nicht, daß du selber damit im Leben nicht weiterkommst.
Was mich an dieser Diskussion aufregt, ist dass man sich seitenweise über die verschiedenen Aspekte des Konfliktes diskutieren kann, nur um immer wieder zu "Ich bin Bahnkunde, trag mir meinen Arsch hinterher" zurückzufallen. Damit fängt es an, dahin fällt es immer wieder zurück, selbst wenn man sich stundenlang über die verschiedenen Argumente und Hintergründe von Bahn und Gewerkschaft(die eigentlichen Konfliktparteien) unterhält.
Warum steckt ihr soviel Energie in eine Diskussion die euch von vornherein überhaupt nicht interessiert? Warum verschwendet ihr eure und unsere Zeit damit? Das ist dann wirklich verschwendete Lebenszeit. Für uns alle.
Zitat:
Zitat:Wann hast du das letzte Mal dein Zimmer verlassen? Social media, Wikileaks und Blogs haben so gut wie keinen Einfluss auf die reale Welt. Mit den paar nerds im Vergleich zum Rest der Bevölkerung tust du nichts. Wenns danach ginge würde die Linke schon längst alleine regieren. Das Internet hat die Angewohnheit recht linksorientiert zu sein.

Alles Unsinn ;-). Leute lesen jeden Tag Blogs, Nachrichten etc., aber wenn draußen jemand Steine auf Polizisten wirft, dann ist den meisten das herzlich egal warum er das tut.
Sorry, aber du lebst irgendwie in einer anderen Welt.
Genau Blogs im Internet und Nachrichten im Fernsehen sind auch voll dasselbe. Nachrichten im Internet. Social Media als Nachrichtenquelle ist ungefähr so zuverlässig wie Comicbücher.
Zitat:Meine Neubauwohnung verlasse ich übrigens regelmäßig, neben meinem Job habe ich ein ausgefülltes Sozialleben, besuche viele Events und habe schon weit über 30 Länder bereist, inkl. Exoten wie Grönland und Nordkorea.

Wie siehts denn bei dir aus?
Mindestlöhner, bitte danke. Reisen ist also nicht so viel, auch wenn ich mich sehr für andere Länder interessiere.
Events sowieso nicht. Hobbys muss ich auch auf das günstigste Beschränken.

Freunde und Sozialleben kann ich micht nicht beklagen. Feuerwehr läuft auch ganz gut.

Zitat:
Zitat:Die Arbeitsgerichte sind da massiv unterfragt und überfordert. Sie kommen also schon mit dem jetzigen Anschwärzungen kaum zurecht, welche wohl nur nen Bruchteil von dem was Angeschwärzt werden sollte darstellen.
Nun denn, dann sollte man dagegen etwas tun, nicht wahr?
Das stimmt. Aber sowas kostet ja Steuergelder. Die fallen aber leider auch nicht vom Himmel.
Zitat:Den Frust an den Kunden auszulassen bringt ändert an der Situation nichts. "Alles Scheiße, darum sorge ich dafür daß es anderen auch scheiße geht!!!!1111einself"
Aus welchen Fingern hast du dir das den gesaugt? Das ist in keinster Weise Ziel und Absicht der Nummer.

2 Dinge sind wahr in der Aktion.
Erstens: Es ist schlimm genug, dass für gerechtere Arbeitsbedingungen überhaupt ein Arbeitskampf nötig sein muss. Irgendwo denkt man doch, dass die da oben ja auch Menschen sind und ihre Mitmenschen nicht so hängen lassen würden.
Zweitens: Dienstleister generieren Geld direkt am Kunden, was den Kunden wirtschaftstechnisch auf dieselbe Stufe stellt wie ein Stück Stahl in einer Autofabrik. Da kann der Arbeitgeber nichts für, da kann der Arbeitnehmer nichts für, da kann der Kunde nichts für. Der Kunde eines Dienstleister ist Werkstück und Endverbraucher in einem. Der Arbeitnehmer kann nicht für seine Rechte kämpfen ohne den Kunden zu schädigen.
Und da die Bahn eine Quasi-Monopol Stellung im Bahnbetrieb hat hat der Kunde auch keine Ausweichmöglichkeiten.
Der Kunde ist nicht Ziel des Arbeitskampfes. Es ist aber unmöglich für den Dienstleister für seine Interessen einzutreten ohne den Kunden zu schädigen. Seine Recht für diese Interessen zu kämpfen erlischt aber auch nicht.

Wir als Wähler haben uns in diese Situation hereingewählt. Die Suppe müssen wir jetzt erstmal ausbaden und uns überlegen, ob wir den Bahnmitarbeitern nicht doch lieber wieder ihren Beamtenstatus zurückgeben oder ob die Streiks vielleicht doch erträglicher sind als wir zur Zeit glauben.


Zitat:Ich war übrigens schonmal vor dem Arbeitsgericht, ging darum daß mein damaliger Arbeitgeber nicht den vollen Lohn auszahlen wollte, u.a. weil er kurz vor der Insolvenz stand. Die ganze Verhandlung ging 15min, am Ende haben wir uns mit nem guten Bonus getrennt.
Zu dumm, dass es nicht immer so einfach geht. Auch vor Gericht gibt es mehr grau als schwarz und weiß. Zudem kann sich nicht jeder Arbeitnehmer einen anhaltenen Prozess leisten. Du hattest das Glück, dass dein Arbeitgeber das auch nicht konnte.

Zitat:
Zitat:"Es gibt immer jemanden der dich für weniger ersetzen kann." Wenn ich durch Öffnungen von Grenzen den Niedriglohnsektor mit Billigkräfte und Billigsubunternehmen flute, darf ich mich nicht wundern, wenn ich als Niedriglöhner zu austauschbaren Stückgut degradiert werde.
Nun, vielleicht sollte man da mit Qualifikation, Sprachkenntnissen, Motivation und Zuverlässigkeit glänzen?
Könnte das helfen?
Bei Billigjobs spielen Qualifikationen und Sprachkenntnisse kaum eine Rolle. Wenn ich so in mein Arbeitsumfeld schaue spielt es eigentlich gar keine Rolle.

Zitat:
Zitat:
(24.05.2015)Andromachus schrieb:  Und was das Wählen angeht: Ich geh in Deutschland nicht mehr Wählen. Ich habe gewählt - mit den Füßen.
Ausgewandert?

Jepp, schon vor fast 4 Jahren.
Wohin denn?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.05.2015 von kommo1.)
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25.05.2015
Spreepony Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Warum Züge fahren mehr als nur nen knopp drücken ist...



Grüße aus Berlin.

Das Flixschwein
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25.05.2015
BlackT0rnado Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(25.05.2015)Spreepony schrieb:  
Spoiler (Öffnen)

Ich gucks grade, spricht ähnlich wie Atze Schröder XD
Aber sehr informativ [Bild: cl-rd-awyeah.png]
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2015 von Leon.)
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25.05.2015
Killbeat Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Leider wirst du die Idioten mit diesen Video nicht überzeugen können.

Übrigens ist das Video von Julien noch da. Mit Proxtube kann man es noch sehen
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25.05.2015
BlackT0rnado Offline
Faust
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(25.05.2015)Killbeat schrieb:  Übrigens ist das Video von Julien noch da. Mit Proxtube kann man es noch sehen

Kann ich bestätigen, damit wird er sich erst recht nicht aus der Affäre ziehen [Bild: 01-cooldiscord.png]
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26.05.2015
Leon Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(25.05.2015)Spreepony schrieb:  Warum Züge fahren mehr als nur nen knopp drücken ist...
Spoiler (Öffnen)
Jedoch gleichzeitig wird im Video bestätigt, dass im Regelbetrieb man mehr oder weniger nichts anderes machen muss und man die Ausbildung dafür nach ein paar Wochen prinzipiell fertig hat. Der Rest sind alles Sonderfälle.

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26.05.2015
Spreepony Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(26.05.2015)Leon schrieb:  
(25.05.2015)Spreepony schrieb:  Warum Züge fahren mehr als nur nen knopp drücken ist...
Spoiler (Öffnen)
Jedoch gleichzeitig wird im Video bestätigt, dass im Regelbetrieb man mehr oder weniger "nichts" machen muss und man die Ausbildung dafür nach ein paar Wochen prinzipiell fertig hat. Der Rest sind alles Sonderfälle.

Mindestens einer dieser Ausnahmefälle tritt aber irgendwie dauernd auf. BÜ schließt nicht, fahren im Gegengleis weil son verkackter Hamster das eigentliche Richtungsgleis blockiert...Alles innerhalb weniger Tage als Fahrgast erlebt.

Normalbetrieb...Wenns nur immer so reibungslos laufen würde....
Ach was red ich da...Immer nur Normalbetrieb ist doch auf Dauer langweilig!

Grüße aus Berlin.

Das Flixschwein
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2015 von Spreepony.)
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26.05.2015
Gron Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Und andere Berufe erfordern nichts? Ausbildungen gibts immerhin aus guten Gründen.
Im Endeffekt heißt es, das der Job mehr ist als nur eine Taste zu drücken, aber wer hat das denn hier schon ernsthaft geglaubt? Von daher entzieht sich mir der Sinn dieses Videos etwas, da es sich für so fast jeden Beruf machen lässt.

[Bild: c5Zk6mK.png?1]
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26.05.2015
Spreepony Offline
Berliner Bahn-und-Böller-Brony
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(26.05.2015)Gron schrieb:  Und andere Berufe erfordern nichts? Ausbildungen gibts immerhin aus guten Gründen.
Im Endeffekt heißt es, das der Job mehr ist als nur eine Taste zu drücken, aber wer hat das denn hier schon ernsthaft geglaubt? Von daher entzieht sich mir der Sinn dieses Videos etwas, da es sich für so fast jeden Beruf machen lässt.

Das hab ich nicht gesagt. Ich hab bei mir auf der Arbeit auch bisschen mehr zu tun als an der Kasse *beep* zu machen.

Das glauben hier mehr als genug. Unter anderem die, die glauben man könne den Bahnverkehr von jetzt auf gleich vollautomatisieren...

Grüße aus Berlin.

Das Flixschwein
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26.05.2015
kommo1 Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(26.05.2015)Gron schrieb:  Und andere Berufe erfordern nichts? Ausbildungen gibts immerhin aus guten Gründen.
Im Endeffekt heißt es, das der Job mehr ist als nur eine Taste zu drücken, aber wer hat das denn hier schon ernsthaft geglaubt? Von daher entzieht sich mir der Sinn dieses Videos etwas, da es sich für so fast jeden Beruf machen lässt.
Das Video an sich ist ja auch nur ne Antwort auf unsere Lieblingsknalltüte Julian.

Ich denke mal man könnte es eher so ausdrücken. Es ist ein Beruf der an sich recht einfach ist, aber bei dem auch sehr schnell sehr hohe Schäden angerichtet werden können.
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26.05.2015
Dreadnought Offline
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Wie geil ist das denn? Haben denn während der Bahnstreiks nicht einige gesagt: "Wenn die Erzieher streiken, dann kann man das ja noch verstehen. Da würde ich voll hinter stehen, bla bla, blupp."

Und nun siehe diesen Artikel...
http://www.mopo.de/politik/-jetzt-reicht...85144.html

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26.05.2015
Piet.Lu Abwesend
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(26.05.2015)Dreadnought schrieb:  Wie geil ist das denn? Haben denn während der Bahnstreiks nicht einige gesagt: "Wenn die Erzieher streiken, dann kann man das ja noch verstehen. Da würde ich voll hinter stehen, bla bla, blupp."

Und nun siehe diesen Artikel...
http://www.mopo.de/politik/-jetzt-reicht...85144.html
ja, und diese Einige werden deswegen auch bei dieser Demo nicht dabei sein.

außerdem ist die MOPO die Bild für Hamburg, da wird sowieso nur verdammt einseitig berichtet.
wie viel genau "viele Eltern" sind, wird nicht gesagt, wie viele Eltern nicht auf die Demo gehen, auch nicht.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.05.2015 von Piet.Lu.)
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26.05.2015
Simaris Offline
Draconequus
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Registriert seit: 07. Feb 2013

RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Ja, ich fand den Streik auch übertrieben, bzw nicht den Streik, das wäre falsch.
Die Streiks in ihrer Frequenz ist eher zutreffend.

Ich bin eher weniger betroffen, aber können die nicht einma ihre Tarifverträge durchsetzen und dann mal für ne Zeit Ruhe geben? 1 Jahr oder so?

Ich denke das JB dafür in den Knast wandert. Ich bin mir da nicht sicher ob nman das noch unter Satire einordnen kann. Zumal Deutschland sowieso superempfindlich ist wenn man es mit seiner vergangenheit konfrontiert.

Das Video zur Lokführerausbildung etc. fand ich auch sehr interessant. Zum Punkt Geschwindigkeit, ich dachte es gibt (widerspruchsfreie) Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Strecken.

[Bild: ersatzsig.png]
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