23.11.2012 |
Corexx
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 6]
(23.11.2012)Maze schrieb: Eine 2-Stern-Bewertung? Autsch, das tut weh
Aufgrund mangelnder Rückmeldungen derjenigen, die so wenig Sterne vergeben, nehme ich an, dass es an Kapitel 4 liegt.
Ich werde im Anfangspost eine Liste hinein-editieren mit allen "unschönen" Dingen. Wer bisher der Geschichte gut folgen konnte, braucht sich damit nicht spoilern; denn Kapitel 4 ist das "schlimmste" Kapitel.
Fast alle Projekte werden momentan munter abgewertet. Jemand beglückt uns gerade mit einer Streubombenladung voll Einser-Sterne. Also nicht zu Herzen nehmen, was hier gerade abläuft.
Und ich kann endlich Kapitel 6 lesen.
Altaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa! Was für ein Mindfuck. Celine, diese kleine Schlange! Und ich habe mich schon auf den Kopf gestellt und darüber sinniert warum Prinzessin Celestia in Ambers Tagebüchern rumkritzelt. Oh du... du Aas! Das bleibt nicht ungesühnt, diese Frevelei mich derart zu foppen. Hast du gehört, Maze!
Ich werde dich aufspüren, finden werde ich! Und dann... dann!
Arggggghhhh!!!
Es war so offensichtlich, so offenkundig. Und ich habe es nicht bemerkt. Ach Mann, ich gehe jetzt in meine Ecke und heule ´ne Runde und bewerte mein Leben neu.
Achja: Al btraum, nicht Al ptraum.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.11.2012 von Corexx.)
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23.11.2012 |
Maze
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 7]
Du wolltest nur mit Kieselsteinen werfen, erinnere dich daran!
Und wenn du Celine magst, dann magst du auch das nächste Kapitel; da gibt es wieder eine Szene mit ihr
Das freut mich jetzt, das ich dich dran bekommen habe. Mission erfüllt, würdest du sagen
Alptraum / Albtraum
Ich habe diesen Fehler 15x in der gesamten Geschichte gemacht, nicht einmal Albtraum richtig geschrieben... das hat sich wirklich eingeschliffen, bei mir. Wie gut, dass du mich darauf hinweist
Ich frage mich, an welcher Stelle der Geschichte ich dich dazu bekomme, dass du das "Reserve-Kapitel" liest. Wird interessant werden
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23.11.2012 |
Maze
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 7]
Das muss dich echt wurmen, mit Celine
Ja, die Fehler. Ich kann einen Satz zwei Dutzend mal lesen, ohne den offensichtlichen Fehler zu finden; ich lese zu "textuell"; zu inhaltlich und zu wenig syntaktisch. Manchmal lese ich einen Satz und es fehlt ein ganzes Wort - und das fällt mir erst auf, wenn ich den Satz zum 8. mal lese. In dieser Hinsicht ist mein Kopf sehr stoisch und lässt mich das lesen, was ich lesen will, nicht das, was wirklich dasteht :/
Du behältst dir doch ein Kapitel in Reserve; liest sozusagen mit einer Woche Verspätung. So zumindest habe ich dies bisher interpretiert.
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23.11.2012 |
Corexx
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 7]
(23.11.2012)Maze schrieb: Das muss dich echt wurmen, mit Celine
Ich habe mich in dem Moment einfach nur dumm gefühlt. All' meine Überlegungen waren Tausende von Astronomischen Einheiten danebengeraten. Dann drückst du im vorherigen Kapitel den Leser, also mich, genau auf Celine. Wie sie sich FÜR PRINZESSIN CELESTIA HÄLT und ich schaffe es nicht 1+1 zusammenzuhählen. Stattdessen versuche ich weiter durch null zu teilen oder ziehe Wurzeln aus negativen Zahlen und wundere mich, dass nur Dummfug oder gar nichts bei rauskommt.
Ach, ich sitz weiter in meiner Ecke und klebe mit Panzertape die Splitter meines Selbstverständnisses und Stolzes wieder zusammen.
Zitat:Ja, die Fehler. Ich kann einen Satz zwei Dutzend mal lesen, ohne den offensichtlichen Fehler zu finden; ich lese zu "textuell"; zu inhaltlich und zu wenig syntaktisch. Manchmal lese ich einen Satz und es fehlt ein ganzes Wort - und das fällt mir erst auf, wenn ich den Satz zum 8. mal lese. In dieser Hinsicht ist mein Kopf sehr stoisch und lässt mich das lesen, was ich lesen will, nicht das, was wirklich dasteht :/
Deswegen hat man Betaleser. Bei aller Akriberie: mehr Augen bedeuten mehr Blickwinkel bedeuten höhere Ausbeute der Fehlerchenvernichtung.
Zitat:Du behältst dir doch ein Kapitel in Reserve; liest sozusagen mit einer Woche Verspätung. So zumindest habe ich dies bisher interpretiert.
Ach, das meinst du. Naja, mein Vorsatz ist eigentlich: Lese keine unfertigen Geschichten. Sie brechen dir das Herz und lassen dich alleine im dunklen, kalten Gemäuer zurück.
Als Masochist, der ich nunmal bin, missachte ich diese Regel geflissentlich am laufenden Band. Deswegen versuche ich wenigstens den zweiten Vorsatz einzuhalten: Lass dir immer ein Kapitel auf Reserve über, um das Gefühl des Erreichens des Endes zu vermeiden. Denn die Geschichte ist, technisch betrachtet, noch nicht an dem (jeweils gegenwärtigen) Ende. Ich könnte schließlich jederzeit weiterlesen. Missachte ich aber auch häufig genug. Und wird mir hier auch noch irgendwann passieren, dass ich darauf pfeiffe, bis zum letzten, gerade verfügbaren Kapitel lese und dann wieder fluche, weil das nich weitergeht.
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23.11.2012 |
Streiben (†)
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 7]
Tut mir leid dass bisher so wenig Feedback von Lesern kam, ich widme der Geschichte natürlich auch meine Aufmerksamkeit
Ich bin mir sicher, dass ich guten Gewissens 5 Sterne vergeben darf, und dir damit wieder ein bisschen Zuversicht zurückgeben kann. (Ausserdem empfehle ich gute Fanfics wo ich nur kann, und da meldet sich bestimmt der ein oder andere Leser mehr )
Nach und nach kritzel ich dann meine Eindrücke zu den jeweiligen Kapiteln
Kapitel 1 :
Mein allererster Eindruck war "Hey es beginnt wie fast jede Geschichte! Es war ein wunderschöner Tag, grüne Wiesen blablabla" Aber dann fiel mir etwas auf. Bei deiner Art zu schreiben, zeichnet sich nach und nach dieses Bild in meinem Kopf. Man kann sich quasi schon richtig vorstellen, WIE paradisisch es ist. Deine Protagonistin, die Trickserin Miracle Amber Dream ist sehr sehr sehr symphatisch, und... ich kann es nicht anders sagen, feenhaft geschrieben. Es ist ein sehr angenehmer, leichter Einstieg, und ich kann es kaum erwarten, das zu lesen was noch vor mir liegt Und nach und nach versteht man, wieso sie sich Trickserin nennt. Dass sie ihre Grenzen, und ihre Funktionsweise der erfüllten Wünsche dem Leser gegenüber so offenlegt, gibt einem ein zufriedenes Gefühl, denn als Mensch ist man nunmal unheimlich neugierig UH! OH! Und wie du den 3 verschiedenen Ponyarten jeweils ihre eigene Art von Magie beschrieben hast, musst du dich einfach mit Lob überschüttet fühlen. Die Erdponys, so kommt es mir jetzt vor, sind den anderen beiden Arten kein bisschen benachteiligt. Fluttershy is best Erdpony (Wenn du weißt was ich meine) Mein Gesamteindruck vpm ersten Kapitel: Nichts wirkt unnötig, nichts wurde ausgelassen, es ist das Musterbeispiel eines ersten Kapitels, es ist einfach alles da. Eine Meisterleistung, die mich schon ein wenig neidisch macht, denn bei mir gibts nichts als einen wüsten Haufen loser Blätter. Du kannst meiner Meinung nach seeeehr stolz auf dich sein
Kapitel 2:
Dass du in einer Zeit schreibst, die weit vor der der Mane Six liegt, macht dich zu einem Pionier, denn wagen dies nur wenige. Auch das historische Ereignis, der Entdeckung von Heißluftballons, ist ein Thema, welches ich vorher noch nie lesen durfte, und es bereichert meine Fantasie, in der mein eigenes Equestria (wie in allen von uns ) existiert. Ich danke dir dafür.
Dein Humor ist sehr sehr sehr schlicht gestreut, doch konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich las: "Am Ende mussten sie sich dann aber doch wieder von den Pegasi retten lassen, auch wenn der Ballon selbst dieses mal sanfter herunter kam."
Gerliban ist ebenso symphatisch wie Amber, das typische verkannte Genie, dessen Unordnung und verrückte Ideen ihn oft belächelt werden lassen. Dass er seinen Traum verwirklicht, und Amber daran teil haben lässt, löst bei mir ein wohliges Gefühl der Zufriedenheit aus, deine Geschichte nimmt einen wirklich mit, ich kann es nur noch einmal sagen: Du kannst verdammt stolz auf dein Werk sein, es ist großartig.
Ps: Zum Ende hin bekam ich sogar 'ne Gänsehaut, dieses "so steht es geschrieben" Gefühl ist überwältigend.
Kapitel 3:
Im dritten Kapitel kommst du auf eine Frage zu sprechen, die mir bereits während des lesens der vorherigen Kapitel einfiel. (Und da bist du ja schon wieder großartig, als ob du das schon geahnt hättest) Und zwar, wenn sie ein Zuhause gefunden hatte, würde sie nicht die Fernweh packen? Diese ganze Reiserei, lässt sie dies nicht einen Ort missen, an dem sie ihr eigenes Fleckchen Paradies hat? Diese beiden Kontraste stehen in einen derart zwiespältigen Kontrast, für den mir, als Leser nicht so recht eine Lösung einfallen will. Bei der Begegnung mit der Dienerin in der Backstube zeigte sich wieder, wie groß ihr Herz ist. Wie weise sie doch ist. Alle Ponies sind gleich, unabhängig vom sozialen Rang, ob arm oder reich, jung oder alt. Diese Lektion kann man als so wertvoll betrachten, denn gilt sie auch für die unsrige. An dieser Stelle ziehe ich meinen gerade nicht vorhandenen Hut vor dir. (und ganz nebenbei, ich bin vernarrt in ihr "Pfff!" wenn etwas gegen ihre Ansichten steht) Urks... hochnäsiger Adel...irgendetwas sagt mir, dass das nicht gut ausgehen wird. Du hast auch diesen Part absolut sagenhaft zur Geltung gebracht. Man kann diese.. diese Snobs vom ersten Satz nicht leiden. Einzig Kobtus scheint mir ein Hengst der Tat zu sein, und meine Missgunst macht bei ihm einen großen Bogen, hehe. Hm... dieses Gefühl, dass Geld nicht glücklich macht... ich bin froh, dass ich diese Ansicht teilen kann. Auch die vielen Wünsche der Adeligen bekräftigen dies, konnten sie doch gar nicht mehr genug von ihrer Begabung bekommen. Grinsen musste ich ja bei "Zauberinnenhut und einen Umhang mit Zaubersternen darauf" denn unweigerlich dachte ich an Trixie Und wieder zeigt sich, wie edelmütig sie ist... dass die anderen Ponies aus dem Dorf dankbar, aber zugleich ein wenig misstrauisch sind, zeigt, wie selten auch in dieser Welt solche Großmütigen Seelen sind.
Der letzte Part bringt das Geschehen wieder zügig voran, geradezu so, als ob wir von einem Ort zum nächsten springen, das sorgt sowohl für Abwechslung, als auch für Spannung, und wirft natürlich einen riesigen Haufen Fragen auf. Und zwingt mich geradezu, mir Antworten auf ebendiese Fragen zu holen. Ich war selten so motiviert, mehr lesen zu wollen.
Kapitel 4
Es begann so... schön, leicht wehmütig, wenn man den Abschied kennt, der zugleich süß wie bitter sein kann. Es wirkte unheimlich verstörend, was der armen Amber geschah, es riss mich förmlich aus der heilen Welt, die sich allmählich in meinem Kopf aufgebaut hatte.
Nun lese ich Kapitel 5 mehr aus dem Wunsch, die Schmerzen zu lindern, die Kapitel 4 in mir verursachten. Auch hier muss ich wieder sagen, du bist großartig darin, im Leser Gefühle zu erwecken. Ich hoffe nur, ich finde, wonach ich suche in den nächsten Kapiteln.
Kapitel 5
Wieso macht Arzt Eradit mit seiner unbekümmerten, anfangs leicht wirren Art, soviel wieder gut? Wie schafft er es, trotz größtem Unmutes in mir, diese klaffende Wunde zu verbinden, dir mir mit dem Schicksal von Amber's Augenlicht, geschlagen wurde? Und dann verstand ich es. Seine selbstverständliche Art macht Mut. Sein Vertrauen dass man etwas schaffen kann, seine unnachgiebige Art, seine leicht provozierende Verhaltensweise...
Aus Trauer wird Wut. Wut ist besser als Hoffnungslosigkeit, denn von Wut kann die Hoffnung zehren. Du hast das auf so eine beeindruckende Art und Weise geschrieben, dass in mir irgendetwas wach wurde, was schon vor sehr langer Zeit verloren ging. Das zusammen mit einer Freundin von mir starb, und von dem ich nie die Heilung fand, weil es niemals jemanden gab, der mir klar machen konnte, was Zuversicht ausmacht. Jetzt, in deinen Zeilen habe ich endlich wieder vernehmen können, warum ich immer noch da bin, warum ich noch immer erhobenem Hauptes und voller Zuversicht weitermachen kann. Nun. diese neue "Familie" die Amber nun hat, wirkt sehr ...verrückt. Gleichzeitig aber auch so liebevoll, dass ich mich für sie freuen kann. Ich kann es einfach gerade nicht beschreiben, das was ich bisher geschrieben habe, muss reichen. Danke dafür, dass du deine Geschichte mit uns teilst. Sie ist wundervoll, und einzigartig, in jeglicher Hinsicht.
Was deine Präsentation der gesamten Geschichte angeht, muss ich ebenfalls meine Begeisterung aussprechen, denn es lässt sich lesen wie ein virtuelles Buch, keine losen Seiten, und auch dein Schreibstil schmiegt sich elegant an das Format, in der die Texte geschrieben sind. Es ist einfach unglaublich
Ps: Tut mir Leid Corexx, nächstes mal schreibe ich mit unsichtbarer Tinte, sodass das nicht wieder vorkommt
Schritt für Schritt....
Gaaaanz vorsichtig...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.11.2012 von Streiben (†).)
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23.11.2012 |
Corexx
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Registriert seit: 23. Jul 2012
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 7]
Streiben... Maze und ich waren hier sehr glücklich. Alleine.
*seufz* Und damit ist die Combo gebreaked. Gratulation, Herr Combobreaker-Streiben.
Habe jetzt doch Kapitel 7 angefangen, meine Vorsätze zerbröckeln wirklich im Winde heute:
Ach, ich bin einfach kein Freund von Zeitsprüngen. Man liest fröhlich vor sich hin und out-of-nowhere sind 3 Monate ins Land gezogen. Ich verstehe zwar, warum man das macht, aber ich werde es einfach nie mögen.
Zitat:Ich kann meine Mähne nicht mehr selbst herrichten, nicht, wenn sie so lang ist. Schneide sie mir kurz, mit einem Pony, der mir beinahe in die Augen fällt.
Ein Pony bekommt einen Pony - welch Wortwitz!
An dieser Stelle muss ich auch noch einmal extra erwähnen, wie gut mir das mit dem "Festhalten" via Magie gefällt. Ich bin sonst seltenst der Freund der Zauberei, weil sie einfach keine festen, narrativen Regeln kennt und ich zu häufig gelesen habe, wie ein Zauberspruch alles wieder ins Lot bringt. Aber diese Festhalteidee ist wirklich hervorragend implementiert. *verneig*
An dieser Stelle muss ich auch noch einmal extra erwähnen, wie gut mir Herr Eradit gefällt. Ein wenig zu "anstoßlos" (was sich eventuell noch ändert), er ist zwar schrullig und unordentlich, aber mir fehlt eine letzte, kleine Macke. Ansonsten ein gelungener Charackter, der mit Authentizität die bisherige relative Makelosigkeit mehr als wett macht.
Zitat:„Wir reden mit ihr. Geben ihr zwei Dinge, die sie bisher nicht hatte, nicht haben konnte: Zeit und Ruhe. Und freundliche Gespräche über diese Welt hier, um uns herum, die Welt, in der wir leben. Die Zeit wird uns Wege ebnen, die alle Taten nicht ebnen könnten. Das Warten wird erreichen, was das Handeln nicht vermag. Geduld und Beständigkeit werden unzerstörbare Mauern einreißen.
That prosa. D:
Irgendwann wird dieses Zitat bei mir auftauchen. Bei Celestia, gefällt mir das gut.
Ansonsten muss ich mal schauen, was ich noch von dem Rest der Hausbewohner halten soll. Du wirfst einen ja ziemlich voll mit einer Vielzahl an Mitarbeitern, "Patienten", dann kommen noch Red Coat und ihr Gefolge. Es ist wirklich zum Bersten gefüllt. Was ich tendenziell nie so gut finde, fehlt den Figuren einfach der nötige Raum.
z.B. Susurrus, der einfach so auf einmal eine halbe Seite lang sprechen darf, vorher aber kaum erwähnt wurde, trotzdem maßgeblichen (negativen) Einfluss auf Amber hat. Eine Reduktion hätte hier möglicherweise gut getan.
Jedenfalls: wenn ich am Anfang meine Bedenken hatte, dass hier jemand seine wunderbare Geschichte selbst torpediert, dann bin ich sehr froh darüber mir selbst attestieren zu können, dass das nicht der Fall ist. Der Multifokus gegen Ende des Kapitels, der auch auf die gute Celine schielt, tut der Sache sehr gut. Amber ist wirklich toll (trotz aller Sue-Reste :p), aber in der Symphonie mit dem Rest der "Irrenhaus"-Bande komplementiert sich das Bild erst.
Klopfen Sie sich auf die Schulter, Herr Maze, Sie haben das Recht zu erfahren, dass sie auf meiner nicht sonderlich langen "Werde ich mir irgendwann ein Hardcover von anfertigen lassen"-Liste stehen. Sie... Literat, Sie!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.11.2012 von Corexx.)
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24.11.2012 |
Maze
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 7]
Also, ich freu mich, dass du dich zu Wort meldest, Streiben
Das ändert ja nichts an der Art und Weise, wie ich dir Antworte, Corexx
Und ich werde auch nicht die unterschiedlichen, teils doch sehr gegensätzliche Positionen bewerten, die ihr einnehmt. Ich freue mich über jeden, der seine Kritik angemessen hervorbringt - und natürlich freue ich mich sehr über jeden, der darinnen zum Ausdruckt bringt, die Geschichte weiterlesen zu wollen.
Ich finde dies sehr spannend, freue mich, dass meine Geschichte teils so verschiedene Leser ansprechen kann.
Zitat:Kapitel 1 : Mein allererster Eindruck war "Hey es beginnt wie fast jede Geschichte! Es war ein wunderschöner Tag, grüne Wiesen blablabla" Aber dann fiel mir etwas auf. Bei deiner Art zu schreiben, zeichnet sich nach und nach dieses Bild in meinem Kopf.
(Pst! Der Prolog - und damit die Geschichte - beginnt mit einem Buch...!)
Aber ja, das erste Kapitel fängt äußerst klischeehaft klassisch an. Freut mich, dass es mir gelungen ist, dies auf eine angenehme Weise darzustellen
Zitat:UH! OH! Und wie du den 3 verschiedenen Ponyarten jeweils ihre eigene Art von Magie beschrieben hast, musst du dich einfach mit Lob überschüttet fühlen. Die Erdponys, so kommt es mir jetzt vor, sind den anderen beiden Arten kein bisschen benachteiligt. Fluttershy is best Erdpony
Dann habe ich erreicht, was ich damit wollte: Erdponys gleichberechtigt neben die anderen Ponys zu setzen. Das war mir mit diesem Abschnitt ein wichtiges Anliegen.
Corexx hat diese Stelle (den gesamten Abschnitt von Miracles Eintrag in ihr Buch) in einem anderen Thread zitiert.
Ist interessant, an welchen Punkten ihr gemeinsam zustimmt, für mich als Autor
Zitat:Bei der Begegnung mit der Dienerin in der Backstube zeigte sich wieder, wie groß ihr Herz ist. Wie weise sie doch ist. Alle Ponies sind gleich, unabhängig vom sozialen Rang, ob arm oder reich, jung oder alt. Diese Lektion kann man als so wertvoll betrachten, denn gilt sie auch für die unsrige. An dieser Stelle ziehe ich meinen gerade nicht vorhandenen Hut vor dir. (und ganz nebenbei, ich bin vernarrt in ihr "Pfff!" wenn etwas gegen ihre Ansichten steht) Urks... hochnäsiger Adel...irgendetwas sagt mir, dass das nicht gut ausgehen wird.
In der Szene mit der Dienerin ist Miracle vor allem eins: Zickig und unfreundlich
Miracle ist egalitär - aber auf einer anderen Ebene, als "Land vs. Adel". Wie sich ihr "Ponys sind alle gleich" manifestiert: Wird sich noch zeigen.
Und eine Lanze möchte ich für Ana Goodwill brechen; dass diese nicht dem "hochnäsigen Adel" zugeteilt wird. Es werden noch weitere Adelige in der Geschichte auftreten und diese sofort abzutun, nur weil Miracle sie (oder sie Miracle) nicht leiden kann (können), täte ihnen Unrecht.
Die drei Adelsstuten sind gewollt Stereotype. Sollen sie sein, mit allen negativen Eigenschaften, die der Leser ihnen dabei zuspricht; aber sie sollen ausdrücklich nicht ein Muster für alle adeligen Ponys sein.
Zitat:Nun lese ich Kapitel 5 mehr aus dem Wunsch, die Schmerzen zu lindern, die Kapitel 4 in mir verursachten. [...] Ich hoffe nur, ich finde, wonach ich suche in den nächsten Kapiteln.
Ich denke - ich weiß es als Autor nicht (kann es nicht wissen) - dass dies ein wenig darauf ankommt, mit welcher Perspektive du liest. Ob dir ihre Fortschritte oder ihre Einschränkungen wichtiger sind. Von beidem wird in den kommenden Kapiteln einiges geboten.
Zitat:Seine selbstverständliche Art macht Mut. Sein Vertrauen dass man etwas schaffen kann, seine unnachgiebige Art, seine leicht provozierende Verhaltensweise...
Aus Trauer wird Wut. Wut ist besser als Hoffnungslosigkeit, denn von Wut kann die Hoffnung zehren.
Ob Arzt Eradit wirklich Wut erzeugen will - dies wird nicht beschrieben.
Aber Wut ist negativ, zerstörerisch. Sie frisst am Herzen, obgleich sie ein Quell großer Kraft ist.
Aggression - obgleich das Wort in der Umgangssprache negativ besetzt ist - ist neutral: Alleine den Mut zu haben, auf jemand zuzugehen und ihn anzusprechen ist eine "Aggression". Um eine Herausforderung anzunehmen, muss derjenige aggressiv sein. Aggression kann somit positive wie negative Züge haben.
Amber empfindet Wut und Zorn. Nur die Zeit mag sagen, wie sich das auf sie auswirken wird.
Zitat:Jetzt, in deinen Zeilen habe ich endlich wieder vernehmen können, warum ich immer noch da bin, warum ich noch immer erhobenem Hauptes und voller Zuversicht weitermachen kann.
Eine der Zielsetzungen dieser Geschichte ist es, den Umgang mit Verlust darzustellen. Prinzessin Red Coat, Miracle Amber Dream, Celine und noch sehr viel weitere Ponys haben damit zu kämpfen. Jeder von ihnen auf seine eigene Art und Weise; bei einigen wird nicht einmal beschrieben, was "der Verlust" eigentlich ist. Einige sind erfolgreich, andere schaffen es nicht alleine; und wozu gehört Miracle Amber Dream?
Dass du positive Dinge hoch bewertest und deine Kraft in der Geschichte reflektiert wird, finde ich gut. Diese Geschichte ist, letzten Endes wie jede Geschichte, nur seltsam geformte, schwarze Zeichen auf weißem Untergrund. Dass man darinnen etwas Positives für sich entdecken kann, ist nicht zufällig - von einem selbst. Der Autor, der spielt in dieser Rolle tatsächlich kaum eine Rolle. Du findest etwas wieder, das du dir selbst einmal gesagt hast; dieses könnte ich niemals hinein schreiben.
Wenn ich Arzt Eradit sinngemäß zitieren darf: "Wir sind nicht zufällig die Menschen, die wir sind."
Ansonsten auch vielen Dank für die lobenden Worte.
Ist Arzt Eradit ein Gary-Stue?
Er ist tatsächlich "anstoßlos"; es sei denn, man wäre im Bereich der Psychotherapie zuständig und würde ein anderes Konzept als er vertreten (was schwierig wird, da ich in diesem Bereich nur ein Laie bin und Arzt Eradit somit gar kein reales Konzept haben kann).
Er wird idealisiert dargestellt; Miracle hängt sich (im positivem!) an ihm und seiner Stimme auf. Wir begegnen ihm nur in seinem professionellen Umfeld; sein privates Leben (kann er das in der Anstalt eigentlich haben?) wird wirklich nur im allerkleinsten, in minimalen Sätzen angedeutet. Dass er mit Wild Storm oder anderen spricht, wenn ihm so manches ans Herz geht, z.Bsp.
Man kann an einigen Stellen kritische Fragen an ihn stellen. Wenn man sich von der idealisierten Darstellung nicht blenden lässt, findet man die kleinen Andeutungen.
Aber er nimmt eine spezielle Stellung für Amber in dieser Geschichte ein. So wie sich bei Prinz Dazzler die Textformatierung ändert, so erfährt auch Arzt Eradit eine Sonderbehandlung. In ihm wird heraus gestellt, was Amber hilft; dies wird beschrieben.
Arzt Eradit ist ein starker Charakter, wie Miracle Amber Dream. Bei Amber werden viele Aspekte ihres Wesens ausgelotet - bei Arzt Eradit findet dies nicht statt. Es werden höchstens (wenn überhaupt) Fragen vom Leser provoziert, die dieser sich selbst beantworten muss.
Setzt dies Arzt Eradit als Charakter herab? Möglicherweise ja; denn um ihn zu einem "guten" Charakter zu machen muss der Leser winzige Stellen finden und selbst ausfüllen.
Arzt Eradit ist das Pony, als das der Leser ihn sehen will. Er kann, ohne große Probleme, als ein idealisierter Retter von Amber gesehen werden. Jemand, der immer für sie da ist, genau weiß, was er tun muss, um ihr Kraft zu geben.
Oder es ist ein Pony, das in seiner Profession gut und erfahren ist und der Leser eben annimmt, dass man eben nur diese eine Seite von ihm offensichtlich dargeboten bekommt.
Und gerade bei Arzt Eradit ist dies, so empfinde ich es, wichtig, dass dies der Leser entscheiden muss, auch wenn dies intuitiv geschieht.
Zeitsprung / Multifokus
Im "Herbst"-Band vergehen 5 Jahreszeiten. Miracle hat mit sehr vielen Ponys zu tun. Arzt Eradit, Honey Hoof, Wild Storm, Strong Shoulder, Mending Heart und Celine und Susurrus sind Ponys, auf die immer mal wieder Bezug genommen wird; eher selten auch auf Lady Moon Shadow. Und natürlich Prinzessin Red Coat und Lady Star Flame. Diese Ponys können nicht fehlen.
Aber Zeit / Platz fehlt. Ich muss Entscheidungen treffen, welche Szenen ich jetzt und welche ich erst in Rückblende einführe. Susurrus kommt wie aus dem Nichts - sowohl seine Stimme in Kapitel 5, als auch sein Auftritt im späteren Kapitel. Er ist unvermittelt da, als habe er sich angeschlichen.
Das Herbst-Kapitel leidet wirklich an einem (zu) großen Multifokus; zuviele wichtige Dinge passieren in diesen 5 Jahreszeiten. Es muss eine Reduktion statt finden. Und da steht dann jeder Autor vor schwierigen Entscheidungen.
Den Weg, den ich gewählt habe, setzt möglicherweise andere Prioritäten, erfüllt andere Erwartungen, als man sie als Leser hat. Ich kann mir kaum vorstellen, wie ein Leser den "Herbst" abschließt, ohne sich nicht zu wünschen, dass Dies oder Jenes mehr beleuchtet worden wäre. Aber die Geschichte darf an dieser Stelle auch nicht zu lange verweilen.
Vielleicht darf ich schon an dieser Stelle sagen: Amber ist eine Reisende. Wer reist, lässt Ponys zurück. Aber es sei auch gesagt, dass diese Ponys irgendwie doch mit auf die Reise gehen, im Herzen - und dass man zumindest das eine oder andere Pony doch noch einmal wiedertrifft.
Zitat:Zitat:„Wir reden mit ihr. Geben ihr zwei Dinge, die sie bisher nicht hatte, nicht haben konnte: Zeit und Ruhe. Und freundliche Gespräche über diese Welt hier, um uns herum, die Welt, in der wir leben. Die Zeit wird uns Wege ebnen, die alle Taten nicht ebnen könnten. Das Warten wird erreichen, was das Handeln nicht vermag. Geduld und Beständigkeit werden unzerstörbare Mauern einreißen.
That prosa. D:
Irgendwann wird dieses Zitat bei mir auftauchen. Bei Celestia, gefällt mir das gut.
Darfst du gerne verwenden
Zitat:Klopfen Sie sich auf die Schulter, Herr Maze, Sie haben das Recht zu erfahren, dass sie auf meiner nicht sonderlich langen "Werde ich mir irgendwann ein Hardcover von anfertigen lassen"-Liste stehen. Sie... Literat, Sie!
Oh, die Geschichte hat noch den einen oder anderen Knackpunkt, bei dem du (und vlt. andere) mich mit Steinen bewerfen werden wollen
Aber dafür, dass du mir 15 Kapitel Zeit geben wolltest, dass Miracle "Ember" Dream dich überzeugt, ist mir das mit 7 Kapiteln in einer guten Zeit gelungen
Freut mich wirklich, dass ich dich gewinnen konnte. Danke, dass du Miracle diese Chance gegeben hast!
Nachträgliches Edit:
Corexx schrieb:Naja, mein Vorsatz ist eigentlich: Lese keine unfertigen Geschichten. Sie brechen dir das Herz und lassen dich alleine im dunklen, kalten Gemäuer zurück.
Mir geht es auch so, weshalb ich Geschichten erst veröffentliche, wenn sie fertig sind. Dann kann man auch inhaltlich den Anfang besser auf das Ende abstimmen; und auch wenn ich jetzt jedes Kapitel noch einmal (inhaltlich) überarbeite und versuche, bestimmte Aspekte besser darzustellen, so ist Miracle Amber Dream doch "fertig".
Diese Geschichte wird bis zum Ende gelesen werden können.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.11.2012 von Maze.)
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24.11.2012 |
Corexx
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 7]
(23.11.2012)Streiben schrieb: Ps: Tut mir Leid Corexx, nächstes mal schreibe ich mit unsichtbarer Tinte, sodass das nicht wieder vorkommt
Jetzt ist das Pony schon in den Brunnen gefallen!
Immerhin hast du diese wunderbare Geschichte gefunden - Tollpatsch Streiben, wie er leibt und lebt und am Ende doch das Richtige tut.
(24.11.2012)Maze schrieb: Ist Arzt Eradit ein Gary-Stue?
JA. Ja, er ist einer. Aber ein erträglicher, ein wichtiger, ein sympathischer - einen, den ich gewähren lassen kann. Ganz ohne - fast ohne - Gegenworte!
Zitat:Er ist tatsächlich "anstoßlos"; es sei denn, man wäre im Bereich der Psychotherapie zuständig und würde ein anderes Konzept als er vertreten (was schwierig wird, da ich in diesem Bereich nur ein Laie bin und Arzt Eradit somit gar kein reales Konzept haben kann).
Er wird idealisiert dargestellt; Miracle hängt sich (im positivem!) an ihm und seiner Stimme auf. Wir begegnen ihm nur in seinem professionellen Umfeld; sein privates Leben (kann er das in der Anstalt eigentlich haben?) wird wirklich nur im allerkleinsten, in minimalen Sätzen angedeutet. Dass er mit Wild Storm oder anderen spricht, wenn ihm so manches ans Herz geht, z.Bsp.
Eradit vollführt natürlich eine wichtige Funktion. Er ist für Amber mehr als Anstoß genug, wie er sie immer wieder, gar nicht mal so unfies, aber aufrichtig, fördert und fordert.
Aber für den Leser (oder zumindest für mich) ist er (bisher) einfach einen Ticken zu idealisiert, zu gut in dem was er tut, von dem er selbst sagt, dass er gar nicht so genau wisse, ob es hilft. Hier erschließt sich die Diskrepanz, weil man als Leser mehr erfährt, als der Arzt wahrhaben will (oder kommuniziert).
Aber das ist furchtbar nicklicher Kleinkram. Gegen einen sympathischen Nebencharackter, der an der richtigen Stelle die richtigen Sachen sagt und tut ist nichts einzuwenden. Außerdem: wir haben ~40.000 von 210.000 Wörtern hinter uns und verweilen sicherlich noch einige Zeit bei dem Herrn Eradit. Viel Raum für die ein oder andere Entwicklung, also, bei allen Tugenden, belass' es erstmal bei der Aussage und spoiler mich nicht. Am Ende des Tages verplapperst du dich noch (was wieder Kieselsteine zur Folge hätte :p ).
Zitat:Zeitsprung / Multifokus
Das Herbst-Kapitel leidet wirklich an einem (zu) großen Multifokus; zuviele wichtige Dinge passieren in diesen 5 Jahreszeiten. Es muss eine Reduktion statt finden. Und da steht dann jeder Autor vor schwierigen Entscheidungen.
Den Weg, den ich gewählt habe, setzt möglicherweise andere Prioritäten, erfüllt andere Erwartungen, als man sie als Leser hat. Ich kann mir kaum vorstellen, wie ein Leser den "Herbst" abschließt, ohne sich nicht zu wünschen, dass Dies oder Jenes mehr beleuchtet worden wäre. Aber die Geschichte darf an dieser Stelle auch nicht zu lange verweilen.
Also wenn es nach mir ginge....
Gibt doch nichts Schöneres als Kapitel mit 25.000 Wörtern...
Zitat:Vielleicht darf ich schon an dieser Stelle sagen: Amber ist eine Reisende. Wer reist, lässt Ponys zurück. Aber es sei auch gesagt, dass diese Ponys irgendwie doch mit auf die Reise gehen, im Herzen - und dass man zumindest das eine oder andere Pony doch noch einmal wiedertrifft.
Jetzt lass' das Spoilern, ich kenne deine Story nicht erst seit gestern. Ich bin quasi schon Amber-Experte!
Zitat:Oh, die Geschichte hat noch den einen oder anderen Knackpunkt, bei dem du (und vlt. andere) mich mit Steinen bewerfen werden wollen
Aber dafür, dass du mir 15 Kapitel Zeit geben wolltest, dass Miracle "Ember" Dream dich überzeugt, ist mir das mit 7 Kapiteln in einer guten Zeit gelungen
Freut mich wirklich, dass ich dich gewinnen konnte. Danke, dass du Miracle diese Chance gegeben hast!
Wenn diese Geschichte ab Kapitel XX nicht zur einer schlecht geschriebenen Human-In-Equestria-, zu einer nervigen Random- oder einer übertriebenen Gore-Geschichte mutiert, dann sehe ich keinen Grund hier nicht ein Hardcover anfertigen zu lassen.
Und weil ich jetzt einfach mal die (aberwitzige!) Unterstellung verkünde, dass 'Die Geschichte von Miracle Amber Dream' weiterhin gute bis sehr gute Kost abliefern wird (unabhängig von den Plottwistern und Überraschungen, die noch ihrer Entdeckung harren), kannst du in diesem Punkt beruhigt schweigen.
Meine Intuition ist verlässlich. Und das Werfen von Steinen ist in der Regel fast immer ein Bonus - keine vergnügliche Story ohne Ecken und Kanten, mit denen man, gewinnbringend, zu kämpfen hat.
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30.11.2012 |
Maze
Great and Powerful
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 8]
Der Herbst neigt sich dem Ende zu; Kapitel 8: Von Gift und Heilung ist das vorletzte Kapitel dieses Bandes.
An dieser Stelle würde es mich interessieren, welche Ponyrasse ihr als Leser Celine zuordnet? Einhorn, Pegasus, Erdpony? Die Geschichte gibt keine Auskunft, jede Vorstellung ist richtig, aber welche ist eure?
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30.11.2012 |
Corexx
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 8]
Hmmm, die Szene mit den Wölfen is kinda weird. Vor allem weil ich keinerlei Sinn dahinter sehe, vor allem nicht, warum Strong Shoulder derart den (fast) tragischen Helden spielt, obwohl er doch Pegasus ist und alle im Hause waren.
Anyway, es spült uns direkt in eine interessante Verzahnung von Chirurgie und dem Wünschen, aber die Szene ist mir viiiiiiiiiieeeel zu kurz. Sie ist gut! Aber viiiiiiiiiieeeel zu kurz. Lass mich dich rütteln, Maze: viiiiiiiiiieeeel, viiiiiiiiiieeeel, viiiiiiiiiieeeel zu kurz.
Amber dringt in einen von Schmerz, Angst und allerlei anderen negativen Emotionen beladenen Geist ein, der nebenbei die eben geschehenen Ereignisse und die Operation über sich ergehen lassen muss. Und sie hält auch noch die Zügel in den Hufen bzw. die Strippen in der Hand. Nichts ist dagegen einzuwenden, Strong Shoulder möchte man so schnell schließlich nicht abnippeln sehen (zumindest ich nicht), aber diese potenzialgeschwängerte Szene ist dir, joar, so ca. 3/4 bis 1 Seite wert. Man muss sich hier natürlich nicht in wunderbar deliziöse Details des Fleischflickens verlieren, das wäre wohl vollkommen out of focus, aber wir erinnern uns: Amber ist das Zentralgestirn dieses Geschichtskosmos und das Wünschen ihre Sonne. Was bekomme ich zu lesen, um ihre Anstrengungen zu illustrieren:
Zitat:Und sie wünschte ihm. Zwang ihm den Wunsch auf. Angst, Furcht, Schmerz schlugen ihr entgegen. Ihre Zauberei erbebte, zerriss sofort, wenn sie nur einen Moment lang nicht ihre ganze Kraft hinein legte. Sie drang tiefer in Strong Shoulder ein, konzentrierte sich auf seine Gefühle, auf die Angst, die Furcht, den Schmerz. [...] Webte ihren Zauber, festigte ihn, machte ihn stark und widerstandsfähig – und doch konnte sie nicht einen Augenblick lang ruhen, nicht einen winzigen Bruchteil des Wunsches Strong Shoulder überlassen, wie sie es sonst zu tun gewohnt war: Sie musste alles zugleich halten, alles zugleich erschaffen oder verdrängen, [...] enkte sich die Nadel in das blutende Fleisch, fing sie den Schmerz auf, wie ein kostbares, rohes Ei und legte ihn behutsam zur Seite. [...] Nie zuvor war ein Wunsch derartig gestört worden und doch hielt er stand. Stemmte sich Ambers Herz gegen die Flut.
Abgesehen von einer wieder durchaus gewissen Mary-Sue-Haftigkeit (ich werde wohl nie vollkommen davon loskommen ) ist die Szene grundsolide, plastisch, nachvollziehbar, aber mein Corexx-Radar riecht Potenzial: die Szene gibt noch so viel mehr her, das Ankämpfen gegen Strong Shoulders Nicht-Wollen im Wunsch zu sein + Ambers Anstrengungen diesen verdammt nochmal größtmöglich gestörten Wunsch aufrecht zu erhalten ein wahres "Level Up" ihrer Fähigkeit. Selbst wenn ich den Fokus von diesem Kapitel missinterpretiere, goddamnit das war meine Reaktion, als ich gesehen habe, dass die schöne Szene zu Ende ist:
Ansonsten, was ein beinahe lustiger Gegensatz zu dem "zu kurz" weiter oben ist, versucht das Kapitel abermals verzweifelt alle gegenwärtigen Bewohner des Hauses irgendwie einzufangen. Es wirkt schon sehr bemüht (die Betonung liegt auf wirkt! - ich behaupte nicht, dass es bemüht >ist< ), wie jeder irgendwie seine kleine Eskapade, seinen kleinen Beitrag leistet. Was generell nicht verkehrt ist, bekommt so jeder Mitarbeiter oder "Gast" langsam seine nötigen Facetten und die ganze Konstellation eine gewisse Tiefe.
Aber ich habe nachwievor einen prallgefüllten Beutel vor Augen, der jeden Moment platzen könnte, weil so viel los ist, weil so viel Zeit vergeht, weil so gar nicht klar ist, was manche Leute da eigentlich wollen. Meine gegenwärtige Hauptfrage ist ehrlich: what is the purpose of all this overload of people?
Was Mrs Miracle dort zu suchen hat, ist vollkommen ersichtlich, aber für den Rest... nun die zukünftigen Kapitel werden darauf (wohl) eine Antwort geben, aber momentan muss ich die mentalen Arme sehr weit strecken, um noch alle Mitglieder der gegenwärtigen Location umarmen zu können. Und trotzdem entschlüpfen mir immer wieder Leute. Aus dem Stand aufgezählt würde ich wohl mind. zwei Leute vergessen oder durcheinanderbringen, ob sie zum Hause Eradit gehören oder "Gäste" desselbigen sind, ob sie Pegasus, Erdpony oder Einhorn waren. Und was sie, bei Celestia, überhaupt in dem Haus genau wollen.
Zum Abschluss:
Momentan (und das ist nicht umbedingt als Kritik anzusehen) dreht sich alles ein wenig im Kreis und beißt sich selbst in den Schweif. Amber will helfen, Eradit will Geduld, die Monate ziehen ins Land, alles geht so mehr oder minder seinen gewohnten Gang. Das ist erstmal nur eine Feststellung, jedoch, und das greift eine schon ähnlich getätigte Aussage auf, what is the purpose of all this?
Lady Red Coat möchte sich doch wünschen lassen; literally out of nowhere. 1:0 für Eradits Geduld? Nun, eine Möglichkeit, aber Lady Red Coats Motivation bleibt mehr als nebulös, was an und für sich für jemanden, der hinter himmelhohen Mauern versteckt bleibt, nichts Überraschendes ist. Aber woher kommen dann ihre Impulse zur Korrespondenz? Woher die Motivation nicht nur gewünscht zu bekommen, sondern diese auch auszustehen? That kind of bothers me, weil ich in letzter Zeit (neben der Perfektion des Englischen, was ich jetzt mal vergnüglicherweise einfließen lasse) mich mit Charackterentwicklung beschäftigt habe, die vor allem das Motiv umfasst. Und ich sehe bei den meisten Konstellationen kein, im narrativen Sinne, bindendes Motiv.
Okay, Eradit will helfen, (man will sagen) selbstverständlich auf seine Art und Weise. Er hat hier die Expertise, sozusagen den Hebel in Hufen. Miracle will ihm helfen beim Helfen und eine gute Gehilfin sein. Nun, okay, ja, warum nicht. Es ist ja, in einem erneut recht vage gehaltenenen Sinne, auch Hilfe zur Selbsthilfe.
Dennoch sehe ich nicht ganz die Motivation im Detail. Es ist genereller Usus im Hause Eradit zu helfen, jedes Pony ist in guten Händen. Aber das ist, zumindest aus meiner Warte, sehr unbefriedigend - vor allem unter der Prämisse, dass Monate ins Haus ziehen und Routine den Alltag bezieht (auch wenn der nette Herr Gaukler oder die Wölfe mal für das ein oder andere Novum sorgen). Shoot, wenn ich darüber nachdenke hat die Sternenguckerin, eine der am seltensten auftauchenden Nebenfiguren, die nachvollziehbarste Motivation, die am besten dargestellte Prämisse, warum sie tut, was sie tut und unter welchen Kosten sie es tut. Ich bin mir nicht sicher, ob das im Sinne des Erfinders ist.
Vielleicht aber doch. Deswegen: es bleiben Feststellungen, die ich im Verlauf der nächsten Kapitel erörtern werde. Also spoiler mich nicht zu sehr. :p
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01.12.2012 |
Maze
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 8]
Zitat:Anyway, es spült uns direkt in eine interessante Verzahnung von Chirurgie und dem Wünschen, aber die Szene ist mir viiiiiiiiiieeeel zu kurz. Sie ist gut! Aber viiiiiiiiiieeeel zu kurz. Lass mich dich rütteln, Maze: viiiiiiiiiieeeel, viiiiiiiiiieeeel, viiiiiiiiiieeeel zu kurz.
Hm, dank der Überarbeitung ist die Szene sogar um 100% gewachsen; vorher hat alles, was du in deinen Posting zitierst gefehlt...
Ja, der Fokus liegt woanders; aber ich verstehe auch, dass dein Fokus auf dieser Szenen liegt (liegen möchte).
Ich werde diese Szene noch einmal überarbeiten.
Zitat:Aber ich habe nachwievor einen prallgefüllten Beutel vor Augen, der jeden Moment platzen könnte, weil so viel los ist, weil so viel Zeit vergeht, weil so gar nicht klar ist, was manche Leute da eigentlich wollen. Meine gegenwärtige Hauptfrage ist ehrlich: what is the purpose of all this overload of people?
[...]
Und was sie, bei Celestia, überhaupt in dem Haus genau wollen.
Zunächst die "einfache" In-der-Welt-Antwort:
Arzt Eradit: Seine Patienten helfen oder heilen.
Mending Heart und Strong Shoulder: Die Patienten pflegen, von Arzt Eradit lernen.
Wild Storm: Hausmeistern und verwalten
Honey Hoof: Kochen
Celine und Lady Moon Shadow: Werden von der Gesellschaft abgeschoben; finden im Hause Eradits einen Ort zum Leben.
Susurrus: Hat sich selbst eingeliefert; keiner weiß, was er eigentlich will.
Lady Star Flame: Will ihre Freundin nicht alleine lassen.
Zofe Neat Tide: Muss mit ihrer Herrin mitgehen, gleich wohin diese geht.
Prinzessin Red Coat: Sie soll hier geheilt werden.
Miracle Amber Dream: Hauptpony Kobtus hat sie hierher gebracht, weil er nicht wusste, wohin mit ihr. Arzt Eradit reizt sie, fordert sie heraus und Amber verbleibt dort, da sie immer noch versucht, wieder auf die Beine zu kommen.
Die Meta-Antwort:
Arzt Eradit leitet eine Heilanstalt. Dazu gehören schlicht und ergreifend mehrere Ponys; eine Hausmeisterin, ein Koch, Pfleger. Und natürlich bedarf es auch Ponys, die dort untergebracht sind. Von einem solchen Haus erwartet man eine gewisse Anzahl an Ponys; da es ein einziges Haus ist, rücken sie sich auch alle irgendwie gegenseitig auf die Haut.
Die "Rollen", welche die Ponys einnehmen, sind:
Arzt Eradit: Gibt Amber einen Weg vor, den sie beschreiten kann. Rettet sie vor der Verzweiflung über ihre Blindheit. Ist der Fels in der Brandung, an dem sie sich festhalten kann, bis sie wieder selbst laufen kann.
Lehrt sie das Schreien; sorgt dafür, dass sie beständigt läuft.
Zeigt besondere Herausforderungen für Blinde durch seine Butterbrote und Unordentlichkeit auf. Zeigt zugleich auf, was Blinde dennoch tun können.
Mending Heart: Verfeinert Ambers Sprache mit den Tieren. Ist eine Freundin, die eine "naive" Sicht der Hoffnung verbreitet.
Honey Hoof: Verfeinert Ambers tastende Zauberei. Deutet besondere, soziale Herausforderungen für Blinde an (plötzliche Berührungen, die gut gemeint sind. Unachtsames Führen).
Wild Storm: Vertritt eine pragmatische Sicht der Dinge. Zeigt teilweise auf, wie Blinden geholfen werden kann (Klammern an den Büchern; eine Realisierung der gestellten Aufgabe im Gegensatz zu dem Anspruch "alles" machen zu müssen).
Strong Shoulder: Kontrolle von Susurrus; nicht immer erfolgreich.
Susurrus: Vorbereitung zu einem Antagonisten. Stellt die "Gefahren" für Blinde dar, die von Mitponys ausgehen (feindselige, plötzliche Berührungen; feindselige Scherze). Er ist, sozusagen, der Gegenspieler von Arzt Eradit, der Amber vor Augen (Pun!) führt, wie hilflos sie ist.
Celine: Ermöglicht es Amber zu schreiben. Stellt eine gescheiterte Existenz dar, die das eigene Schicksal nicht annehmen konnte. Negative Reflexion zu Amber. Ausserdem ist es Celine, das ist Grund in sich genug
Lenny: Völlig unwichtig; taucht auch nur einmal in Erwähnung in Kapitel 5 auf; damit das Anwesen "größer" ist. Dient alleine der Rechtfertigung für so viele Ponys. Minimaler Querverweise zu "Of Mice and Men".
Lady Moon Shadow: Besitzt für Ambers Geschichte keine wirkliche Bedeutung. Verdeutlicht auf einer gesamtgeschichtlichen Ebene jedoch, in welcher Zeit Amber spielt und wieviele Generationen es mindestens bis zur Rückkehr von Nightmare Moon dauern wird.
Lady Star Flame: Derzeitige, jedoch schwache und mit Absicht ambivalent dargestellte Antagonistin. Sie stellt indirekt die "böse" Welt dar, was ihr gegenüber etwas ungerecht ist. Sie deutet mögliche Komplikationen an, wenn Amber ihre Reise fortsetzt.
Zofe Neat Tide: Eine Prinzessin hat eine Zofe. Punkt. Sie spielt ja auch keinerlei Rolle.
Prinzessin Red Coat: Warum ist sie hier? Warum das Aufeinandertreffen mit Amber? Dies klärt sich im nächsten Kapitel.
Viele Ponys? Ja. Viele unterschiedliche Perspektiven? Ja. Ein Hin und Her, Schwierigkeiten mit der Orientierung? Ja. Ein Drunter und Drüber mit verschiedenen Anforderungen, Tätigkeiten, Wegen? Absolut.
Willkommen in der Welt, in der sich Amber nach ihrer Blendung plötzlich wiedergefunden hat!
Zitat:Momentan (und das ist nicht umbedingt als Kritik anzusehen) dreht sich alles ein wenig im Kreis und beißt sich selbst in den Schweif. Amber will helfen, Eradit will Geduld, die Monate ziehen ins Land, alles geht so mehr oder minder seinen gewohnten Gang. Das ist erstmal nur eine Feststellung, jedoch, und das greift eine schon ähnlich getätigte Aussage auf, what is the purpose of all this?
Zeit. Routine. Einschleifen von Veränderungen; die Akzeptanz von Veränderungen über einen langen Zeitraum hinweg. Das gemächliche Annehmen, die gemächliche Veränderung. Das ist eines der Hauptziele des Herbst-Bandes.
Es würde unglaubwürdig wirken, wenn Amber nach einer Jahreszeit wieder auf den Beinen stünde. 5 Jahreszeiten jedoch sind eine Zeit, in der man als Leser annehmen kann, dass Amber ihre Blindheit soweit angenommen und gemeistert hat, dass sie wieder, nun, ein "normales Leben" beginnen kann zu leben. Was das auch immer heißt.
5 Jahreszeiten festigen Wege, Brücken und auch Mauern, die Amber sich erbaut. Und so etwas braucht Routine, Alltag.
Warum mit so vielen Ponys? Weil sie dazu gehören. Weil sie in meinem Kopf mit entstanden, als ich mir das Haus Eradits ausdachte; weil sie in meiner Vorstellung ein Loch hinterlassen würden, würde ich sie weglassen.
Weil Arzt Eradits Haus nicht um Amber herum, sondern um Arzt Eradit herum erdacht wurde. Ebenso wie Gerliban, seine Fohlenfreundin und Gerlibans Beziehung zu der Dorflehrerin. Worldbuilding, das nicht auf Amber abzielt.
Bis auf Lady Moon Shadow und Zofe Neat Tide haben alle anderen ihre Rollen gefunden; wirken auf ihre Weise auf Amber ein. Eine bunte, wilde und chaotische Mischung, in der Amber sich zurechtfinden muss. Was letztendlich passieren wird, wenn Amber diesem Mischmasch entsteigt, das wird sich lesen lassen.
Zitat:Und ich sehe bei den meisten Konstellationen kein, im narrativen Sinne, bindendes Motiv.
Hilft es denn zu sagen, dass die Timber Wolves eine Vorbereitung sind? Dass Susurrus eine Gegenposition zu Arzt Eradit aufbaut? Dass es tätsächlich die Zeit ist, die Prinzessin Red Coat heilt (in laienhafter Anlehnung an die "Wirklichkeit") und sie dadurch tatsächlich wieder anfängt, langsam, in diese Welt zurückzufinden?
Nein, hilft es an dieser Stelle nicht. Die Güte des Herbst-Bandes wird sich erst, kann sich erst in der Rückblende erschließen. Weil hier, wenig überraschend, Grundlagen gelegt werden.
Weil es auch keinen narrativen Sinn machen würde, diese Thematiken bereits hier zu erörtern. Sie werden wieder aufgegriffen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Zitat:Vielleicht aber doch. Deswegen: es bleiben Feststellungen, die ich im Verlauf der nächsten Kapitel erörtern werde. Also spoiler mich nicht zu sehr. :p
Es wurden Grundlagen gelegt, die sich durch die gesamte Geschichte ziehen werden. 26 Kapitel werden hiervon zehren.
Das ist alles andere, als eine befriedigende Antwort, trotz der vielen Worte. Ist das Herbst-Kapitel "zu kurz"?
Wenn du schreibst, dass die Ponys, die dort auftauchen, langsam Persönlichkeiten werden; wenn Routine und Alltag und ein Vergehen von Zeit deutlich wird; wenn die Entwicklung von Amber nachvollziehbar ist, warum sie am Ende des Herbstes diese oder jene Einstellung erhalten hat; wenn du ein wenig Einblick in das Leben von blinden Ponys und die Herausforderungen, die sich ihnen (gerade auch im Alltag) stellen gewonnen hast - dann war der Herbst-Band erfolgreich.
Er kann und soll teilweise auch an dieser Stelle nicht alles sagen. Wo die Grenze des "gut genug" oder "zu wenig" ist, wird sich nie definieren lassen.
Vielleicht ein abschließender Fragenkomplex:
Du hast bereits in Kapitel 4 in einem Kommentar geschrieben, dass es möglicherweise eine unkluge Entscheidung ist, die "Heilung" von Prinzessin Red Coat im Nachhinein durch andere Ponys bewerten zu lassen und den Erzähler und Miracle in diesem Moment schweigen zu lassen.
War es eine unkluge Entscheidung? Warst du, als diese Thematik an mehreren Stellen im Herbst wieder aufkam, soweit davon distanziert, dass du damit nichts mehr anfangen konntest? Wäre es besser gewesen, all das, was im Herbst dazu in Retroperspektive aufgekommen ist, in Kapitel 4 einzugliedern?
Ich denke, es war die richtige Entscheidung. Und so wenig, wie man in Kapitel 4 auf die Entwicklungen im Herbst schließen konnte (und er ist ja noch nicht abgeschlossen), so wird sich auch aus dem, was im Herbst geschehen ist, viele Entwicklungen ergeben - die einfach keinen Sinn machen, sie im Herbst darzustellen. Weil viele Dinge angestoßen aber nicht beendet wurden - weil sie andauern. Und Zeit und Entwicklung brauchen, bis sie zur Blüte kommen.
Und weil dies durchaus bis zu einem gewissen Grad unbefriedigend und frustrierend ist, sage ich auch, dass der Herbst nicht "zu lang" sein darf. Weil ein Verharren der Geschichte an dieser Stelle nur unnötig... lang wäre. Dies bezieht sich explizit nicht auf Einzelstellen, aber auf den Gesamtumfang.
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02.12.2012 |
Corexx
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 8]
(01.12.2012)Maze schrieb: Viele Ponys? Ja. Viele unterschiedliche Perspektiven? Ja. Ein Hin und Her, Schwierigkeiten mit der Orientierung? Ja. Ein Drunter und Drüber mit verschiedenen Anforderungen, Tätigkeiten, Wegen? Absolut.Willkommen in der Welt, in der sich Amber nach ihrer Blendung plötzlich wiedergefunden hat!
Nun, nichts wo ich etwas aus Prinzip gegen haben könnte, aber mir fehlt weiterhin das narrative Ziel und die Verdeutlichung der Notwendigkeit. Bei Amber gibt es quer durch die Bank eine gewisse Andeutung, warum sie tut, was sie tut. Beim Rest hängt man mehr oder weniger in der Schwebe. Deine Auflistung (beider Arten) ist nachwievor ein Statement für den verzweigten Hintergrund der Geschichte, aber, wie schon einmal erwähnt: ich brauche wieder deine Erläuterung, deine außernarrative Exposition, um zu sehen, was die Szenen eigentlich alles leisten. Durch die schiere Menge, durch die Beliebigkeit mancher Personen, die nichts wirklich Herausstechendes tun, was nicht auch eine andere Person gebündelt tun könnte, bleibt vieles so diffus.
Es ist, ich wiederhole mich, nur eine Feststellung und im negativen Falle maximal meine eigene Präferenz. Bis auf Arzt Eradit fehlen mir jedoch griffige Persönlichkeiten, die auf mehreren Ebenen funktionieren, die mir als Leser bedeutsam erscheinen, die ich gerne/ungerne haben will, die ich vermisse, wenn sie nicht da sind. Momentan vollführt nur Herr Eradit in gewissem Maße diese Funktion (neben Miracle obviously), was ich bei dem Wust an Mitarbeitern/Patienten schlicht schade finde.
Man hätte am Anfang die ganze Riege der Ponys vorstellen und sich dann nur auf Miracle/Amber/Mending Heart konzentrieren können, mit einer zusätzlichen Fokussierung auf Celine/Miracle wegen der Tagebuch-Geschichte. Wäre mir persönlich, zumindest beim theoretischen Überlegen, lieber gewesen, als ständig mit weit ausgestreckten Armen knapp ein Dutzend Figuren über wenige Kapitel hinweg balancieren zu müssen, die mehr oder minder unbeschriebene Blätter bleiben.
Zitat:Was letztendlich passieren wird, wenn Amber diesem Mischmasch entsteigt, das wird sich lesen lassen.
Wäre ja auch schlimm, wenn nicht.
Zitat:Hilft es denn zu sagen, dass die Timber Wolves eine Vorbereitung sind? Dass Susurrus eine Gegenposition zu Arzt Eradit aufbaut? Dass es tätsächlich die Zeit ist, die Prinzessin Red Coat heilt (in laienhafter Anlehnung an die "Wirklichkeit") und sie dadurch tatsächlich wieder anfängt, langsam, in diese Welt zurückzufinden?
Das ist eine Frage des Spannungsbogens. Und momentan sehe ich hier keinen: es ist nicht uninteressant Miracles Werdegang zu lesen. Aber es gehen Monate ins Land, literally. Und. Es. Passiert. Nichts. Alles hängt in der Lethargie der Routine - mag deine Absicht gewesen sein, genau das zu porträitieren, aber im Kontext einer Geschichte fehlt mir, nun, der Kontext. Und hier kommt die kleine Krux mit der Rückblende: der Fokus gerät ordentlich ins Schlingern, ich weiß, allein wegen dem Titel, wozu das alles gut ist (es ist eben Teil von Miracle Amber Dreams Geschichte), aber was gemacht wird, warum so viele Perspektiven butterweich angeschnitten werden und einem wieder entfleuchen, bevor man sie überhaupt richtig gegriffen hat, ist mir schleierhaft.
Ich kann einfach nicht das Gefühl abschütteln, dass das nicht Wochen/Monate sind, die dort ins Land ziehen - es ist so beliebig, was passiert (was, wie gesagt, nicht viel ist), es fühlt sich in nur geringer Weise mit der Zeit verbunden an, die (angeblich, wenn man Eradit glauben schenken möchte) so wichtig sein soll. Natürlich ist genau das, diese langsame Alltäglichkeit, was Eradit anspricht (und du über seine Person), aber im Sinne eines narrativen Konstruktes ärgert es mich irgendwo (ärgern im Sinne von foppen). Und hier setzt diese Frage nach der purpose an - warum alles so passiv? Warum alles so, chronologisch betrachtet, lang, ereignisarm, weitgefächert. Weil du mir (und das wieder _außerhalb_ der Geschichte) erzählst, dass es wichtig/nicht uninteressant für die spätere Entwicklung wichtig sein wird? Mag sein, finde ich sogar gut, wenn das Eine zum Nächsten führt, Rückkopplungen überall aufgebaut sind, aber IM HERBSTBAND PASSIERT EINFACH NICHTS. Und das macht mich, bei genauerer Überlegung, so kirre - es hätte nicht einmal irgendwas Bombastisches sein müssen, gerade die Szene mit den Wölfen, die die gefährlichste Szene war, gefiel mir einfach gar nicht, weil sie so furchtbar unnötig für sich stand. Eine tiefe Freundschaft mit Mending Heart zum Bleistift, die in ihrer Entwicklung über die Wandlung der Jahreszeit gezeigt wird - so etwas in die Richtung: ein den Leser bindenes, recht offenkundiges Konzept. Das ganze Drumherum, wie es jetzt vorhanden ist, wäre ein Super-Specia-Extra alâ "Seht, was alles noch in den peripheren Bereichen der narrativen Konstruktion abläuft und seinen Teil zur Struktur leistet". Dies wäre ideale Fassade, Aufschmückung, Abrundung, Komplementierung. Aber, und das ist mein kleiner Stein des Anstoßes, diese Weitfächerung auf viele Personen, die jeweils nur kleine Fragmente leisten, ist kein an und für sich gut tragendes Konstrukt. Es bietet keinen Raum für, um zum Anfang zurückzukehren, die Entwicklung von Spannung.
In der Hinsicht muss man dir wohl hoch anrechnen, dass es trotzdem nicht langweilig war; aber ich werde das Gefühl nicht los, dass mit einem anderen Aufbau (es geht mir gar nicht mal primär um den Inhalt... eigentlich geht es mir gar nicht um den Inhalt ) bedeutend lesenswertere Kapitel geschaffen hätte. Kapitel, die nicht erst in der Rückblende ihre Güte entfalten (oder auch nicht), sondern bereits für sich stehend ein kleines Leseerlebnis sind und in der Rückblende jedeglich einen (mehr oder minder) dicken Bonus erhalten, weil so viele Querverbindungen bestehen und Dinge angeschnitten wurden. Du verstehst?
Zitat:War es eine unkluge Entscheidung? Warst du, als diese Thematik an mehreren Stellen im Herbst wieder aufkam, soweit davon distanziert, dass du damit nichts mehr anfangen konntest? Wäre es besser gewesen, all das, was im Herbst dazu in Retroperspektive aufgekommen ist, in Kapitel 4 einzugliedern?
Well, to be honest: Red Coat ist mir egal. Ihre Begleitung ist mir egal. Ihre Verlustgeschichte ist mir egal. Ihre (möglichen, vorhandenen) Denkmuster, Ideale, Wunschvorstellungen, Eigenheiten sind mir weitesgehend egal. Würde sie am Anfang des nächsten Kapitels gehen, wäre es mir egal.
Ist das Antwort genug? Sie >scheint< von Bedeutung für die Geschichte zu sein, aber es erschließt sich mir nicht, weil sie nicht als bedeutsam (in meiner Empfindung) dargestellt wird. Müsste ich Strong Shoulders Heldentod gegen Red Coats Tod an gebrochen' Herzen stellen (um mal hypothetisch zu werden), wäre mir beides recht gleich egal - weil beide für mich irgendwo in der Peripherie herumgurkende Nebencharacktere sind, die für mich keinerlei bindenes Motiv erfüllen. Mit dem Unterschied, dass Strong Shoulder als ein Nebendarsteller konzipiert ist, Red Coat aber eigentlich wichtiger sein soll(te). Aber, für mich, nicht ist. Weil ich nie an sie rankomme, weil sie hinter ihren Mauern, auf dem Elfenbeinturm der Trauer hockt, nichts tut, passiv bleibt, selbst für den auktorialen Erzähler eine tabula rasa oder terra incognita bleibt (wobei sie in Kapitel 8 wenigstens etwas Background bekommt. Finally!. Und für Miracle/Eradit, die beiden Hauptfiguren der Erzählung, erst recht. Sie bleibt ein einziges, riesiges Fragezeichen (bei freundlicher Bewertung) oder Achsel zucken (bei schlechter Bewertung). Es steht noch ein Herbstkapitel mit ihr und Miracle aus? Gut! Sie ist vielleicht für die Rückblende von Bedeutung? Well, fine. Aber momentan, ja, ist sie eben da. Und auch nicht. Absolut, nun, diffus wie Nebel. Und an dieser Stelle bin ich mir mal ziemlich sicher und behaupte: das war nicht deine Intention!
Alles in allem:
Es geht mir beim "zu kurz" nicht um den Herbstband an sich und dessen Umfang. Gerade weil es keinen Klimax gibt, auf den man (recht) offensichtlich zureitet, wäre ein hier geschildertes, ewiges Verweilen wohl End-of-Ponie-Style, aber kein gutes Storytelling.
Ich störe mich schlicht am, meiner Meinung nach, suboptimalen Konstrukt deiner narrativen Erzählung, die völlig out of focus ist, ihre Vielschichtigkeit kaum Ausspielen kann, keinen Spannungsbogen besitzt, sich irgendwo im Kreise dreht, ja, wie du schon selbst sagst, irgendwo auch unbefriedigend ist (frustrierend aber nicht. Frustrierend, mein lieber Maze, sind andere Geschichten. Nicht diese hier! ). Ich habe nicht einmal eine richtige Meinung zu diesem herbstlichen Nebel, der langsam unter dem Himmel wabert; ich muss buchstäblich darauf warten, dass du mich, in Form deiner Rolle als Autor, in den nächsten Band hebst, damit ich von einer sonnigen Anhöhe auf dieses Nebelfeld schauen und es bewerten kann. Exposition von einem ganzen Band? Well, ich weiß nicht, ob ich das für besonders empfehlenswert halte, mehrere Kapitel in Unbestimmtheit zu tauchen, nur damit man im Anschluss zeigen kann, wohin das Gezeigte (oder eigentlich eher nicht Gezeigte) hinführen soll.
Klingt jetzt möglicherweise wieder negativer, als eigentlich angedacht, aber das ist bei mir, so mein Gefühl, irgendwie Usus.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.12.2012 von Corexx.)
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02.12.2012 |
Maze
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 8]
Zitat:Man hätte am Anfang die ganze Riege der Ponys vorstellen und sich dann nur auf Miracle/Amber/Mending Heart konzentrieren können, mit einer zusätzlichen Fokussierung auf Celine/Miracle wegen der Tagebuch-Geschichte. Wäre mir persönlich, zumindest beim theoretischen Überlegen, lieber gewesen, als ständig mit weit ausgestreckten Armen knapp ein Dutzend Figuren über wenige Kapitel hinweg balancieren zu müssen, die mehr oder minder unbeschriebene Blätter bleiben.
(hervorhebung durch mich)
Folgendes soll jetzt keinerlei argumentative Antwort sein, im Sinne von: Ist gut / ist schlecht / überleg du es dir noch einmal. Das nicht.
Aber so entwickele ich meine Geschichten nicht. Ich theoretisiere nicht im Vornherein. Die Rollen, die ich den Ponys zugewiesen habe, habe ich ihnen fast alle in Retroperspektive zugewiesen.
Wenn ich Worldbuilding (für mich, als Autor, während des Erschaffensprozesses) betreibe, habe ich zwar eine Geschichte im Kopf, mit Stationen, die abgelaufen werden, aber zugleich erschaffe ich nicht nur eine Geschichte, sondern eine (mehr oder weniger) autarke Welt drum herum.
Ich habe die Bewohner des Hauses Arzt Eradits erschaffen und am Anfang stand nur bei Arzt Eradit und bei Celine fest, wie diese mit Amber umgehen. Alles andere haben die Charaktere "unter sich" ausgemacht. Während des Prozesses der Verschriftlichung. Hätte ich all dies im Vornherei planen müssen - ich käme damit nicht zurecht.
Das ist, meiner Meinung nach, Stärke wie Schwäche zugleich. Miracle/Amber hat sich an vielen Stellen nicht an meine Ursprungsplanung gehalten; bei vielen Charakteren musste ich den ursprünglichen Charakter abändern, weil sie doch anders waren. Das bedeutete dann Rewrite / Rewrite / Rewrite (und einer der Gründe, warum ich ein Kapitel-für-Kapitel-veröffentlichen nicht tun könnte).
Wie gesagt, das soll keine Rechtfertigung sein. Ich schreibe recht intuitiv, mit zum Teil riesigen Änderungen in der ursprünglichen Planung; ich denke nicht in theoretischen Kategorien und Modellen. Dies hat Vor- und Nachteile.
Zitat:Und hier setzt diese Frage nach der purpose an - warum alles so passiv? Warum alles so, chronologisch betrachtet, lang, ereignisarm, weitgefächert. Weil du mir (und das wieder _außerhalb_ der Geschichte) erzählst, dass es wichtig/nicht uninteressant für die spätere Entwicklung wichtig sein wird?
Was wäre denn die Umkehrung davon? Die Zeitsprünge selbst spielen für die Lesezeit keine Rolle und werden meist mit einem oder wenige Sätze abgehandelt. Also hast du Erwartungen, dass in dieser nicht gesprochenen Zeit Wichtiges passiert; weil du der Meinung bist, dass mehrere Monate nicht einfach so ins Land ziehen dürften.
Ich frage mich: was?
Es muss Zeit vergehen. Viel Zeit. Ich kann den Herbst nicht in eine einzige Jahreszeit packen, das geht einfach nicht.
Allerdings erscheint mir das Vergehen der Zeit auch eher ein Nebenpunkt zu sein, nicht dein eigentliches Anliegen.
Zitat:... aber IM HERBSTBAND PASSIERT EINFACH NICHTS.
Dem muss ich jetzt tatsächlich widersprechen und dir, auch wenn ich deine Interpretationen und deine Vorstellung nicht als solche kritisieren mag, sagen, dass du nicht recht hast.
Amber lernt leben! Auf Alltagsdingen. Sofern sich dieser Band nicht mit Schuld oder dem Thema Verwünschung / Wünschen befasst, befasst er sich mit dem Thema "Leben und Blindheit".
Würde nichts passieren, hättest du dir nicht 29.000 Wörter damit angetan (wobei ich Kapitel 4, das ja auch zum Herbst gehört, nicht mitgezählt habe. Denn in Kapitel 4 passiert schon etwas Blendendes).
Der Spannungsbogen ist nicht wie in Kapitel 4 gehalten. Es passieren wenig "abenteuerliche" Dinge. Wenige Dinge, die eine Bardin erzählen würde - darum schweigt Singing Dawn ja auch. Es ist kein Zufall, dass ein "fehlender Spannungsbogen" an einer Stelle proklamiert wird, an dem Singing Dawn nichts zu sagen hat.
Aber diese Geschichte ist kein [Adventure]. Man könnte sie, ohne Probleme, als [Adventure] schreiben, das ja. Eine kleine Änderung im Fokus und wir hätten eine solche Geschichte. Ist sie aber nicht.
Der Spannungsbogen (der sich bei dir als "[es ist ja] nicht uninteressant" äußert) zielt auf eine sehr elementare, sehr grundlegende Ebene ab.
Wenn du keine Neugierde darüber hast, wie Blinde mit der Welt zurecht kommen, welche kleinen Tricks es gibt, wie Amber die Welt nach und nach für sich gestaltet (Klammern, Halstücher bei ihren Freunden, dass sie wieder Schreiben lernt, usw.) dann hat dieses Kapitel - auf dieser Ebene - keinen Anker für dich. Dann passiert wirklich "nichts". Aber du hast ja, zumindest ein mildes Interesse.
Es wird "abenteuerlicher" werden, wobei ich dieses Wort nur ungerne benutze. Aber nicht im Herbst.
Für mich ist es wichtig, als "Handlung" im Herbst diese "Blindenwelt" zu erläutern. Im Alltag. Ich versuche, dem Thema Blindheit gegenüber gerecht zu werden, diesem Thema den nötigen Respekt und Ernst (und zugleich ein blendendes Augenzwinkern) entgegen zu bringen.
Ich halte es jedoch nicht für nötig, dies explizit in der Geschichte darzulegen. Wenn dem Leser nicht bewusst ist, wieviel Zeit es braucht, als plötzlich Blinder die Welt um sich herum erneut begreifbar zu machen, dann lernt der Leser es eben dadurch, dass lange Zeit nichts abenteuerliches passiert.
Und, das ist meine Überzeugung, diese Geschichte braucht dies. Ein abenteuerlicher Spannungsbogen wäre, an dieser Stelle, tödlich.
Diese Geschichte geht um Miracle Amber Dream - und sie ist blind. Diese Blindheit hat sich unversehens und plötzlich in die Welt gedrängt und fordert nun ihre "Zeit" ein. Sie ihr nicht zu geben, würde der Geschichte, würde der Blindheit, würde Miracle Amber Dream nicht gerecht werden.
Miracle mag das Zentralgestirn sein, aber sie umkreist keine homogene Sonne. Anzunehmen, dass die Sonne neben dem Wünschen nicht auch wenigstens aus Blindheit bestünde, wirft die Frage auf: Warum ist sie dann überhaupt erblindet? Doch nicht just for fun, nur weil blinde Protagonisten the favor of the month sind!
Ein Leben ist vielschichtig; Miracle Ambers Leben ist vielschichtig. Dass es darin Zeiten gibt, die nicht alle ansprechen, ist verständlich.
Die Frage ist, wie mache ich dies als Autor dem Leser klar? Ich habe mir für den "Klappentext" die Frage gestellt: Spoiler ich ihre Blindheit? Nehme ich sie als Prämisse auf?
Soll ich den Leser mit Prämissen ertränken, jegliche Lesefreude im Vornherein durch einen Versuch des Erklärens ersticken, weil ich mich plötzlich auf Metaebenen erkläre?
Habe ich nicht gemacht. Mit allen Stärken und Schwächen dieser Geschichte bin ich, im Großen und Ganzen, überzeugt von ihr. Dass ich derlei Dinge nicht als Prämisse aufschreiben muss. Dass die Geschichte, obgleich sie so vieles verbindet, doch lesenswert ist.
Jetzt, im Nachhinein, erkläre ich derlei schon. Das kommt, leider, als "Autor erklärt seine Geschichte" herüber. Das soll es nicht sein. Du fragst etwas bzw. wirfst eine Frage indirekt auf und ich antworte dir.
Zitat:In der Hinsicht muss man dir wohl hoch anrechnen, dass es trotzdem nicht langweilig war; aber ich werde das Gefühl nicht los, dass mit einem anderen Aufbau (es geht mir gar nicht mal primär um den Inhalt... eigentlich geht es mir gar nicht um den Inhalt ) bedeutend lesenswertere Kapitel geschaffen hätte.
Wobei du mich nach und nach immer mehr verwirrst, Herr Corexx!
Ist nun das Vergehen von 5 Jahreszeiten der Stein des Anstoßes?
Der "wenig abenteuerliche Spannungsbogen" des Inhaltes?
Der Multifokus auf viele verschiedene Ponys?
Vermutlich, nein, eher: Selbstverständlich irgendwie alles auf einmal.
Zitat:Kapitel, die nicht erst in der Rückblende ihre Güte entfalten (oder auch nicht), sondern bereits für sich stehend ein kleines Leseerlebnis sind und in der Rückblende jedeglich einen (mehr oder minder) dicken Bonus erhalten, weil so viele Querverbindungen bestehen und Dinge angeschnitten wurden. Du verstehst?
Du liest noch immer! Damit muss die Geschichte insgesamt ein Leseerlebnis bieten, das diese... deinige "Durststrecke" (?) überbrückt.
Niemand liest 29.000 leseerlebnisfreie Wörter. Du verstehst?
(das ist nicht ironisch / sarkastisch gemeint! Sondern freundschaftlich-ernst!)
Zitat:Well, to be honest: Red Coat ist mir egal. Ihre Begleitung ist mir egal. Ihre Verlustgeschichte ist mir egal. Ihre (möglichen, vorhandenen) Denkmuster, Ideale, Wunschvorstellungen, Eigenheiten sind mir weitesgehend egal. Würde sie am Anfang des nächsten Kapitels gehen, wäre es mir egal.
Ist das Antwort genug?
Nein, da du dich auf Red Coat beziehst, nicht auf Miracle Amber Dream. Weil alles, was du neben dem Verlust aufzählst, im späteren Herbst dargestellt wurde, nicht in Kapitel 4.
Hätte es Kapitel 4 gut getan, dort bereits Ambers Vorstellung von "ich habe die Prinzessin verwünscht" einzugliedern? Und Arzt Eradits Gegendarstellung (vlt. in Form von Kobtus)?
War es ein Fehler, die Thematik um die Heilung (mit Perspektive auf Amber!) über den Herbst hinweg zu ziehen, anstatt diese Thematik mit dem Ende des 4. Kapitels zu beenden?
Wir reden auf sehr viele unterschiedlichen Ebenen miteinander, die wir beide, so erscheint es mir, selbst gar nicht so scharf trennen, wie wir es eigentlich müssten.
Diese Geschichte hakt wichtige Punkte nicht einfach ab. So, erledigt. Es werden Anfänge beschrieben... aber ein Ende gibt es im "Leben" nicht, nicht bei den Thematiken, mit denen Amber sich auseinandersetzen muss.
Dadurch ist, für mich, klar, dass gerade auch ein Band wie der Herbst, in dem Amber vieles lernt, ihre Auswirkungen erst später hat. Weil Lernen "verändertes Verhalten" erzeugt.
Das bedeutet nicht, dass ich den Herbst-Band schreibe mit der Absicht: "Es erklärt sich alles erst später."
Aber ich schreibe eine gesamte Geschichte; in der, so ist meine Hoffnung, alle Kapitel ihren Beitrag leisten. Mal früher, mal später (oder sehr viel später).
Der Herbst bietet einiges, neben den Grundlagen. Aber eben nur ein "abenteuerliches" Ding: Die Blendung.
Zitat:[Prinzessin Red Coat] bleibt ein einziges, riesiges Fragezeichen (bei freundlicher Bewertung) oder Achsel zucken (bei schlechter Bewertung). Es steht noch ein Herbstkapitel mit ihr und Miracle aus? Gut! Sie ist vielleicht für die Rückblende von Bedeutung? Well, fine. Aber momentan, ja, ist sie eben da. Und auch nicht. Absolut, nun, diffus wie Nebel. Und an dieser Stelle bin ich mir mal ziemlich sicher und behaupte: das war nicht deine Intention!
Ich widerspreche dir: Das war die Intention! - Allerdings deutlich anders formuliert! (und auch mit einer etwas anderen intendierten Konsequenz).
Prinzessin Red Coats Kummer und ihr Heilprozess ist eine Black Box. Sie ist, obgleich sie da ist, einfach nicht dort. Ihr Verlust hat sie beinahe gebrochen - seit Monaten ist sie nicht fähig, ein ordentliches Leben zu führen! Amber erholt sich deutlich schneller, deutlich besser von ihrem Verlust, als Red Coat.
Erst wenn Red Coat wieder "zu leben" beginnt, kann sie wieder eine handelnde Rolle einnehmen. Die ersten Anzeichen sind da, kommen plötzlich aus dem Nichts - was Absicht ist! Dieses Zurückkehren ist kein linearer Prozess (zumindest nicht für Außenstehende und sehr vermutlich auch nicht für Red Coat selbst). Plötzlich gibt es diese Zuckungen, dieses "wieder an der Welt teilnehmen"; dies ist meinem Wunsch geschuldet, ihren Kummer so "realistisch wie möglich" darzustellen (soweit ich mich als Laie damit auch immer aus dem Fenster lehne).
Und auch wenn sie wieder handlungsfähig ist, verbleibt sie auf der Ebene von wichtigen Nebenfiguren.
Um Red Coat gerecht zu werden, ihrem Innenleben, ihrer Geschichte, müsste diese Geschichte sich um sie drehen. Es ist aber Ambers Geschichte.
So lange du wahrnimmst, welche Beziehung Amber zu Red Coat hat, ist es, bis zu einem gewissen Grad, tatsächlich unerheblich, wie sehr du Red Coat magst. Ob dich ihr Verlust trifft, oder auch nicht.
Es geht nicht darum, eine tiefgehende Verbindung zu einer Mutter, die ihr Kind verlor, aufzubauen. Aber so lange Red Coat als eine solche Figur annehmbar ist, die ihre Rolle erfüllen kann, bei dem, was war, ist und wird, so lange ist es gut. Du brauchst nicht mit ihr zu trauern, du musst diesen Schmerz in ihr nicht nachvollziehen können. Aber du solltest ihn respektieren können.
Ich hoffe, ich konnte damit erklären, was ich meine.
Zitat:Klingt jetzt möglicherweise wieder negativer, als eigentlich angedacht, aber das ist bei mir, so mein Gefühl, irgendwie Usus.
Du liest diese Geschichte. Dies alleine sagt mir, dass, auch wenn wir uns zumeist über die negativen Dinge unterhalten, diese Geschichte etwas richtig macht. Und einmal sehr vereinfacht gesagt: je mehr du kritisierst, umso besser muss diese Geschichte an anderer Stelle sein; sonst würde man das ganze nicht lesen.
Ich verstehe viele Dinge - im Querschnitt. Aber ich empfinde das Herbstkapitel nicht als leer oder spannungsfrei; wobei mir der blinde Alltag durchaus ein "spannendes" Anliegen war. Die ganzen kleinen, unbedeutend erscheinenden Aspekte. Und sei es, dass Amber von 2 auf 4/6 tastende Zaubereien kommt, weil Honey Hoof mit ihr übt.
Der Multifokus ist eine Schwäche. Und doch erzeugt er ein anderes Bild vom Hause Eradits, als ein starker Fokus auf Amber / Arzt Eradit / Mending Heart / Celine erzeugen würde. Ob das am Ende positiv ist oder nicht - das muss jeder für sich entscheiden.
Ich möchte auch nicht immer so häufig sagen: Warten wir ab, sehen wir es in der Gesamtheit (auch wenn ich meist das eher unpassende Wort Rückblende / Retroperspektive benutze) an.
Ich nehme schon zur Kenntnis, dass dir etwas im Herbst fehlt. Dass der Multifokus zu groß ist. Dass es wenig "abenteuerlich spannend" ist.
Aber ich, für mich, halte dagegen, dass da durchaus etwas ist. Auch wenn es nicht deine Erwartungen erfüllt.
Die Kritik des "nichts Passierens" und des "fehlenden Spannungsbogen" nehme ich an - aber auf deiner Ebene. Nicht auf einer allgemeinen Ebene. Und da stehe ich, als Autor, dann tatsächlich vor einer Zwickmühle, wie ich damit umgehe. Wie ich deine Meinung respektiere und achte - und dies auch zum Ausdruck bringe - aber zugleich auch das Werk verteidige (wobei "verteidigen" ein vlt. unpassendes Wort ist). Es ist eine schmale Gratwanderung; ich möchte deine Rückmeldungen haben, deine Kritik.
Aber zugleich möchte ich dir auch wenigstens andeuten, dass es andere Perspektiven gibt, nach denen diese Kritikpunkte nicht so schwer wiegen oder sogar als positive Kritikpunkte aufgefasst werden. Nicht als Rechtfertigung für schwache Konstruktion; sondern als gleichberechtigte, andere Perspektive, mit anderen Kriterien.
Damit einsichtig ist, warum ich manchmal zustimmme und manchmal nicht.
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02.12.2012 |
Corexx
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 8]
(02.12.2012)Maze schrieb: Wobei du mich nach und nach immer mehr verwirrst, Herr Corexx!
Ist nun das Vergehen von 5 Jahreszeiten der Stein des Anstoßes?
Der "wenig abenteuerliche Spannungsbogen" des Inhaltes?
Der Multifokus auf viele verschiedene Ponys?
Vermutlich, nein, eher: Selbstverständlich irgendwie alles auf einmal.
Ja, subsummiert ist das Aufgezählte jenes, was mich am Herbst stört, also kann ich gar nicht so verwirrend gewesen sein. Nur intuitiv nach vorne preschend, weil ich für meine Postings keinen theoretischen Unterbau im Vorfeld skizziere.
- Es vergehen Monate. Ja, du zeichnest eine Entwicklung nach, die wohl Monate braucht, um glaubwürdig zu wirken. Das ist ein Problem, dass ich dir nicht einmal ankreiden kann, weil es jeder hätte. Zwei Sätze und, auf einmal, sind Wochen, Monate im Lande.
Die Möglichkeiten, die dieses Vorgehen erkauft, sind leider direkt an Nachteile geknüpft. Nachteile, mit denen man aber mal mehr oder mal minder souverän umgehen kann. Und in diesem Kontext mögen mir die, irgendwo auch recht beliebig scheinenden, narrativen Herausgriffe der Szenen nicht gefallen. Wenn Monate vergehen, dann müssen auch andere Dinge passiert sein. Für den Leser interessantere Dinge, die trotzdem Miracle auf ihrem Weg in den Alltag porträitieren - genau an dieser Stelle fehlt mir ein bindenes Konzept, ein kleiner MacGuffin, was auch immer im Kontext des Hause Eradits dafür angemessen scheint. Man sollte eigentlich meinen, dass das Klarkommen mit der Blindheit Antriebsquelle genug sein sollte, aber es ist ein komplexes, sehr undeutlich gehaltenes Stück Zielfindung. Wann kommt denn Miracle nun mit dem Blindsein klar? Eigentlich jetzt schon, wie ich finde. Warum sich damit also noch aufhalten? Weil Maze denkt, dass das so sein sollte.
- Spannungsbogen: hiermit meine ich kein Adventure, aber eine Achterbahnfahrt. Das ist essentiell für jede Art von Geschichte, wenn sie interessant bleiben will. Es bedarf Hoch und Tiefs, es muss nicht einmal intensiv sein, ich brauche hier keine bis zum Anschlag aufgedrehte Spannungsschraube, die mich in den Herztod vor Aufregung treibt. Das würde auch gar nicht zum Ort des Geschehens passen. Aber selbst, wenn die Spannung auf geringem Aktivitätsniveau vor sich hinköchelt sind kleine Auf und Abs, Rückschläge und das Erreichen von Irgendetwas, wichtig. Und hier sehe ich aus meiner Warte Nachholbedarf. Gerade weil, wie eingangs erwähnt, narrativ kein bindendes Konzept vorliegt, dass von sich aus Spannung/Intensität erzeugt, wiegt dieser Punkt so schwer. Natürlich, hier muss ich mich wohl spezifizieren, passiert irgendwas im Herbstband. Es vergehen schließlich mehrere Tausend Wörter. Aber der Spannungsbogen ist, bis auf einige Stellen am Anfang, eine flachgeschlagenene Linie; dabei hättest du, ohne deinen bisherigen Inhalt über Bord werfen zu müssen!, die Irrungen und Wirrungen zum Beispiel einer Freundschaftsfindung (mit Eradit, Meding Heart, Celine, whatsoever) einbauen können. Miracle hätte, nur weil es sie selbst interessiert, der Sternenguckerin auf den Pelz rücken können. Aber Miracle bleibt passiv. Unsäglich passiv, selbst im späteren Herbstteil, wo sie schon sehr gut mit dem Blindsein soweit klarkommt, dass ich mich frage, warum sie immer so passiv ist (sie orientiert sich eigenständig, hat sich in der Zauberei verbessert und, am Wichtigsten, sie trägt keinen (zumindest wird er nicht dargestellt) emotionalen Ballast mehr mit sich - was mich ein wenig verblüfft, weil sie bei genauerer Betrachtung ziemlich schnell darüberhinweg gekommen ist. Jedenfalls: Eradit hat sie nicht zur Gehilfin erklärt, damit sie monatelang passiv bleibt. Nein, Maze, ich glaube nicht, was ich hier lese. Miracle ist ein eigenwilliges Biest und der Anfangsschock der Blindheit ist mittlerweile, über die Monate, zerfallen. Time for activity! Vom Schicksal & Alltag sich herumschieben lassen muss auch mal ein Ende finden - ein Ende, dass meiner Meinung nach schon mitten im Herbstband hätte Anklang finden können.
- Multifokus ist schön und gut. Ich benutze ihn schließlich selbst, kann also keinen pädagogischen Zeigefinger erheben und selbst mit dem verbotenenen Spielzeug herumhantieren. Aber er leidet auch unter meinem Empfinden, dass ein narratives Konstrukt fehlt, dass diese ganzen Szenen zusammenhält. Es ist viel zu exemplarisch, was für Personen mal für eine Seite oder weniger als kleinen Obolus zu Miracles Alltag beisteuern. Es wirkt zu beliebig, die Frage nach der purpose hockt zumindest mir andauernd auf dem Kopf und will sich auch mit deinen letzten Ausführungen nicht verstummen lassen - gerade weil man als Leser nicht weiß, wohin das führt. In diesem Sinne hast du einen Multifokus, machst also alle Characktere irgendwie wichtig, weil du im Vorfeld nicht festlegst, wer unwichtig ist. Was schon daran liegt, weil man nicht im Entferntesten abschätzen kann, wohin die Reise geht. Das ist ja an und für sich schön. Aber führt im Kontext mit den anderen beiden Dingen, an denen ich Anstoß nehme, zu Problemen.
Nicht im kataklysmischen Sinne, die das Projekt zu Fall bringen könnten, aber ich habe das Gefühl, dass das narrative Erzeugnis zwar bestmöglich, aber mit falscher Nadel gewebt wurde. In diesem Sinne Hut ab, dass das Ganze immer noch derart gefällig ist, obwohl ich den Eindruck habe, dass hier vollkommen verquer vorgegangen wurde. Aber es bleibt meine Meinung, resultierend aus meinem Eindruck. Du wirst einen anderen haben. Andere werden einen anderen haben. Ach, immer diese Subjektivität. Ich hau' die Kapitel das nächste Mal durch meinen Analyze-O-Tron für mehr Objektivität und statistisch verwertbare Zahlenkolonnen.
Noch ein wenig Butter bei die Fische zum Abschluss:
- Lady Red Coat, the Black Box Messiah, unter den Nebendarstellern. So eindeutig ihre Erstrolle war (als Miracle noch unter den Sehenden weilte), so nebulös ist ihre jetztige Existenz. Und das stört mich. Weil es den Fokus in Schluckauf bringt, gleichzeitig aber kaum ein Wort über sie verloren wird. Und das ist, salopp gesagt, nearly boring, unpleasant, confusing. Ich verstehe ihre gesamte Existenz nicht, was sie nicht unsympathisch macht, aber in die Grauzone des Achselzuckens, des Abwartens und Tee trinkens, stellt. Szenen mit ihr zu lesen sind kein Gräuel, aber für mich momentan reines Totschlagen von Wörtern, während ich mit meinen mentalen Zähnen an der Frage rumknabber, warum sie als wichtig dargestellt wird, obwohl sie nichts für Miracle tut. Alles, was Miracle an Genesung erreicht, erreicht sie ohne Lady Red Coat. Trotzdem soll, zumindest will mir das die Geschichte weis machen, Lady Red Coat wichtig sein, bedeutsamer als z.B. Mending Heart oder Celine, will gleichauf mit dem Arzt Eradit stehen. Ich muss an dieser Stelle mal offenkundig bekunden (der Kunde wegen): die Absicht funktioniert nicht. Sie ist der diffuse Nebel im diffusen Nebel, das Maximum an Unbestimmtheit in einem sowieso schon vom Multifokus überfrachteten, ohne Ziel nach vorne schlingernden Band. Ich möchte sie ja respektieren und ihre eigene, angeschnittene Geschichte wertschätzen, aber ich erkenne keinen triftigen Grund, warum ich das sollte. Sie ist für Miracle nicht wichtig. Sie ist für den Leser, also für mich, nicht wichtig. Sie ist wohl für ihre Begleitung wichtig - aber wir erfahren über diese ebenfalls fast nichts. Und für Miracle wäre dies erneut: nicht wichtig. AHHHHHHH.
Warum tust du mir das nur an, Maze? Warum Lady Redcoat? Everthing was just fine, bevor sie auftauchte.
Wehe dir, wenn sich dieser Kritikpunkt, wie die anfängliche MarySue-Attitüde, nicht noch in Wohlgefallen auflöst. Wehe dir!
Und, kommen wir jetzt zum Eigentlichen, hinter dem alles andere wie Sandkörner in der Wüste wirken:
Where is chapter 9, maze? You think this is a motherbucking game?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.12.2012 von Corexx.)
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02.12.2012 |
Maze
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 8]
Zitat:Wann kommt denn Miracle nun mit dem Blindsein klar? Eigentlich jetzt schon, wie ich finde. Warum sich damit also noch aufhalten? Weil Maze denkt, dass das so sein sollte.
Darauf werden wir vielleicht noch einmal zurück kommen
Zitat:Unsäglich passiv, selbst im späteren Herbstteil, wo sie schon sehr gut mit dem Blindsein soweit klarkommt, dass ich mich frage, warum sie immer so passiv ist (sie orientiert sich eigenständig, hat sich in der Zauberei verbessert und, am Wichtigsten, sie trägt keinen (zumindest wird er nicht dargestellt) emotionalen Ballast mehr mit sich - was mich ein wenig verblüfft, weil sie bei genauerer Betrachtung ziemlich schnell darüberhinweg gekommen ist.
(Hervorhebung durch mich)
Das verblüfft mich auch gerade etwas.
Was ist für dich "emotionaler Ballast"? Denn auch wenn das letzte Kapitel einen verstärkt anderen Fokus hatte, so kratze ich mich doch am Kopf und frage mich, wann in den letzten Kapiteln Amber nicht mit emotionalem Ballast behaftet gewesen wäre?
Ihre Sorge um Prinzessin Red Coat und ihre Schuld. Ihre Sorge um ihre Hilflosigkeit. Ihr Sorge darum, was ihr Wünschen macht/ist/soll.
Diese Thematiken werden doch in Kapitel 6, 7 und 8 doch aufgeworfen, angesprochen und nicht abgeschlossen?
Zitat:Miracle ist ein eigenwilliges Biest und der Anfangsschock der Blindheit ist mittlerweile, über die Monate, zerfallen. Time for activity! Vom Schicksal & Alltag sich herumschieben lassen muss auch mal ein Ende finden - ein Ende, dass meiner Meinung nach schon mitten im Herbstband hätte Anklang finden können.
Der Herbst ist bald zu Ende und er endet mit activity!
"Eigenwilliges Biest"... diese Beschreibung hat etwas.
Zitat: Ach, immer diese Subjektivität. Ich hau' die Kapitel das nächste Mal durch meinen Analyze-O-Tron für mehr Objektivität und statistisch verwertbare Zahlenkolonnen.
Ich kenne einen Professor, der die Güte von Texten mit Hilfe mathematischer Formeln berechnen möchte...
Jetzt würde es mich tatsächlich interessieren, was du im nächsten Kapitel mit Statistik objektivieren möchtest. Das würde... interessant.
Da aber auch die Zahlenkolonnen nur auf subjektiv ausgewählten Kriterien basieren würden, nehme ich lieber dein Geschreibsel, als Tabellen. Das macht mehr Spaß; ist vergnüglicher
Zitat:[...]Lady Red Coat, [...]. [...] Lady Red Coat. [...] Lady Red Coat [...].
So respektlos und Prinzessin Red Coats Titel zu ignorieren ist nun aber doch unter deiner Würde, Corexx!
Zitat:Warum tust du mir das nur an, Maze? Warum Lady Prinzessin Redcoat? Everthing was just fine, bevor sie auftauchte.
[...] Wehe dir, wenn sich dieser Kritikpunkt, wie die anfängliche MarySue-Attitüde, nicht noch in Wohlgefallen auflöst. Wehe dir!
(Korrektur des Titels durch mich)
Kommt Zeit, kommt Rat!
Das nächste Kapitel gibt dir eine Antwort darauf.
Zitat:Where is chapter 9, maze? You think this is a motherbucking game?
Ich überlege derzeit tatsächlich, die Geschwindigkeit der Veröffentlichung zu erhöhen; auf "wenn es fertig überarbeitet ist, wird es online gestellt".
Der Grund ist, dass ich gedanklich mit einem anderen Projekt begonnen habe. Nur ist in meinem Kopf kein Platz für zwei parallele Projekte dieser Größenordnung - und die Geschichte von Miracle Amber Dream würde mich mit einer wöchentlichen Veröffentlichung noch gute 26 Wochen (ein halbes Jahr!) beschäftigen. Käme ich auf 2 Kapitel pro Woche, wären es "nur noch" 13 Wochen...
... manchmal muss man erst so etwas schreiben, um zu begreifen, wie groß das kleine Projekt am Ende doch geworden ist
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04.12.2012 |
Maze
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 9]
Ich habe mich nun dazu entschlossen, ungefähr 2 Kapitel pro Woche anzustreben. Ein halbes Jahr ist dann doch, bei aller Liebe und Toleranz, etwas zu lang.
Es folgt also nun Kapitel 9, das letzte Herbst-Kapitel. Entsprechend finden wir uns auch am Ende des (zweiten) Herbstes im Hause Eradits wieder.
Edit: Die Wunschzene zwischen Amber und Strong Shoulder in Kapitel 8 ist nun überarbeitet und ein deutliches Stück länger. Wobei mir mein Fokus dennoch darauf liegt, was geschieht, nicht, wie (oder gar ob) es geschieht.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.12.2012 von Maze.)
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04.12.2012 |
Corexx
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 9]
Kapitel 8:
Zu der editierten Szene zwischen Strong Shoulder und Miracle sage ich nur:
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Kapitel 9:
Und da ist sie wieder auf Achse, die gute Miracle. Konsequentes Durchhalten ihrer Wandernatur, neue Abenteuer warten, nachdem ihre Rebirth-Phase hinter ihr liegt, aber hoffentlich noch nicht abgeschlossen ist. In der Hinsicht hoffe ich doch, dass mir die unsichere, auch mal zweifelnde Amber erhalten bleibt und nicht komplett durch eine zwar blinde, aber dennoch wieder vollständig hergestellte, vielleicht sogar erstarkte Miracle ersetzt wird. Das wäre irgendwie schade.
Ansonsten: Abschiede tun weh, irgendwie hat man sich als Leser doch schon ein wenig an die gastfreundlichen (und weniger gastfreundlichen) Bewohner des Hauses Eradits gewöhnt, aber beim Abschiedsbrief floß nichts. Für gewöhnlich bin ich so nah am Wasser gebaut, dass meine halbe Hütte schon in der Brandung steht, aber da wollte nichts fließen. Also eben mehr winterliche Melancholie, als herbstliche Tränentropfen, auch in Ordnung.
Was bleibt zu sagen, während im Hintergrund Finsterforsts "Ein Lichtscheint" läuft und mit schönstem Männerchor Die Hoffnung, sie ist zurück
In der Ferne das Glück
So komme was kommen mag
Wofür mein Leben bestimmt tönt? Wir befinden uns definitv am Scheideweg.
Denn eigentlich fängt das richtige Abenteuer jetzt erst an, oui monsieur maze?
Nitpicking ist heute mal nicht, Abschiede haben nicht perfekt zu sein, dafür tun sie zu sehr weh, daher gibt es für das Kapitel 'nen rundumgelungenes:
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05.12.2012 |
Maze
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 9]
Ich bin froh, dass die überarbeitete Wunschszene dir gefällt
Zitat:In der Hinsicht hoffe ich doch, dass mir die unsichere, auch mal zweifelnde Amber erhalten bleibt und nicht komplett durch eine zwar blinde, aber dennoch wieder vollständig hergestellte, vielleicht sogar erstarkte Miracle ersetzt wird. Das wäre irgendwie schade.
[...]
Finsterforsts "Ein Lichtschein"
"Ein Lichtschein" habe ich jetzt auf YouTube nicht auf die Schnelle gefunden, dafür ein anderes Lied, das ich hier einfach einmal als Antwort gebe: YouTube - Finsterforst - Die Suche nach dem Licht.
(Wobei die Stimme wirklich schrecklich ist! ... ich bin mehr für verständliche Bands wie Hammerfall und Nightwish und bei Nightwish ist es mir tatsächlich egal, welche Sängerin singt; so lange das Lied in der Gesamtheit gut ist)
Zitat:Abschiede tun weh, irgendwie hat man sich als Leser doch schon ein wenig an die gastfreundlichen (und weniger gastfreundlichen) Bewohner des Hauses Eradits gewöhnt, aber beim Abschiedsbrief floß nichts.
Das war auch bei diesem Brief nicht beabsichtigt, dergleichen beim Leser zu erzeugen. Der Brief hat eine andere Funktion.
Melancholie ist schon durchaus in Ordnung. :Zwinker:
Zitat:Denn eigentlich fängt das richtige Abenteuer jetzt erst an, oui monsieur maze?
Natürlich gehört schon alles zum Abenteuer!
Aber im Grunde ja
Miracles Reise kann nun auch wieder physisch weiter gehen.
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07.12.2012 |
Maze
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RE: Die Geschichte von Miracle Amber Dream [Kapitel 9]
Band 3: "Winter - Herzlichkeit" beginnt und die Wirklichkeit reicht Miracle einen Huf.
Kapitel 10: [... ... ...] ist leicht abwegig und man muss aufpassen, nicht den Weg zu verlieren.
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