(22.11.2014)Herrmannsegerman schrieb: Dann klär mich mal auf.
Ich habe auch nicht wirklich die Zeit mich genau mit dem Thema zu beschäftigen, ich kriege da leider nur die wichtigsten Fetzen mit.
Was genau sind den die Inhalte der Forderung?
Wie gesagt. Es wurd leider doch nie richtig verlautet, was die GDL abgelehnt hat.
Also, es geht darum, dass die GDL u.a. für Zugbegleiter, die in der GDL sind einen Tarifvertrag aushandeln will.
Erst hat sich die DB dagegen gesträubt, der GDL diesen Tarifvertrag zu geben. Da hatte die DB einzig ein Angebot gemacht, das sich an die Lokführer richtete.
Da die GDL den Tarifvertrag nicht bekommen hat, hats auch kein sinn über das Angebot zu sprechen. Also wurds abgelehnt und es kam zu Streiks.
Dann hat die DB mit der EVG einen neuen Tarifvertrag für 5000Lokführer abgeschlossen und bot auch endlich der GDL einen Tarifvertrag für die Zugbegleiter an.
ABER!
Es soll je 2 Tarifverträge Geben. Lokfüher GDL und EVG, sowie Zugbegleiter EVG und GDL.
Die in der Jeweiligen Berufsgruppe vertretene Gewerkschaft sollte nun Federführend die Verhandlungen führen.
Heißt.
Wenn der Tarifvertrag für die Zugbegleiter ausläuft und es zu verhandlungen kommt, Legen EVG und GDL für ihre Tarifverträge der DB ihre forderungen da.
Jetzt verhandelt aber ausschließlich die EVG, auch über den GDL Tarifvertrag.
Heißt.
Wenn die EVG 8% mehr Lohn und die GDL 12% mehr Lohn fordert und die DB der EVG nur 4% mehr Lohn zusteht. MUSS auch die GDL diese 4% mehr Lohn akzeptieren. Obwohl sie mehr haben wollte.
Die GDL hat dann auch keine möglichkeit ihre interessen durch zu setzen. Wenn die EVG nicht Streikt, wäre die GDL in der Friedenspflicht.
Heißt, sie hätte einen Tarifvertrag zum Schein bekommen und ihr wären die Hände gebunden.
Im Umkehrschluss würde das selbe für die Lokführer bedeuten. Hier würde die GDL Federführend für die EVG Lokführer mitverhandeln.
Der EVG scheint das ganz Recht zu sein. Aber der GDL nicht. Weil ihr die Hände gebunden und damit im Bereich der Zugbegleiter ein Grundrech versagt worden wäre. Also konnte sie nur Ablehnen und wieder Streiken.
Nun hat die DB versucht, Gerichtlich den Streik zu verbieten und der schuss ging nach hinten los. Die GDL hat recht bekommen und damit die Zübel in der hand jederzeit Streiken zu dürfen für das was sie fordert.
Also hat die DB jetzt Reagiert und scheint der GDL ein Tarifvertrag mit allen Rechten und Pflichten zugestanden zu haben. Heißt auch, das man jetzt anfangen kann, über die eigentlichen Tarifforderungen, nach mehr Lohn, Arbeitszeitentlastung usw zu Verhandeln.
Nur Schlägt jetzt die EVG quer, diese will diese Tarifpluralität nicht und möchte über die GDL Zugbegleiter verhandeln und ihre Lokführer verraten und den GDL Verhandlungen überlassen (allerdings werden die ggf eh besser ausfallen).
Sprich, was da genau hinter steckt, kann ich nur sagen was ich denke, das ist nicht offizielles.