Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL

[J-C]

(04.05.2015)Conqi schrieb:  Gibt es so viele Leute, die mit dem Zug zur Schule fahren oder warum?

Ich zum Beispiel - täglich 18 km hin und zurück ^^

Aber wie gesagt, meine S-Bahn fährt jetzt halt alle 20 Minuten, in sofern ^^

[Koyo]

S-Bahn die unter 20 Minuten fahren, wo gibts die denn? o.o

[BlackT0rnado]

U.a. in Berlin

5-10 min takt (S-Bahn und U)

[Piet.Lu]

In Bielefeld fahren alle 8 Minuten Straßenbahnen der selben Linie. allerdings gibts da ja auch nur 4 verschiedene Linien

[kommo1]

Redet ihr jetzt von der S-Bahn oder von der Stadt/U-Bahn?

[Koyo]

Ich red schon von S-Bahnen.
Straßenbahnen werden meines Wissens ja nicht von der DB befahren.

[Piet.Lu]

(05.05.2015)Koyo schrieb:  Ich red schon von S-Bahnen.
Straßenbahnen werden meines Wissens ja nicht von der DB befahren.

ach, diese S-Bahnen meinst du.
Dann ignoriert, was ich gesagt habe

[Spreepony]

Die S-Bahn Berlin fährt z.B. auf den Linien S41 und S42 nen 10-Minuten-Takt. Im Berufsverkehr alle 5 Minuten.
Das sind die beiden Ringlinien. Sonst wird bis auf wenige Linien alle 10-20 Minuten gefahren.
Im Normalbetrieb versteht sich.

[Koyo]

Hm in Berlin macht das ja auch Sinn .... oder auch nicht, weil ich finde, dass das in jede Großstadt gehört. @_@
Wobei dann jede 20 Minuten eine S-Bahn zu Streikzeiten ja noch tierischer Luxus ist würde ich sagen.

[BlackT0rnado]

Hier ein Bericht/Artikel übern Streik, grad am lesen

http://www.neues-deutschland.de/m/artike...ocialMedia

[Spreepony]

Wirst lachen aber die wenigen noch fahrenden linien (S1, S2, S46, S5, S7) fahren nen 20-Minuten-Takt xD

[Crash Override]

Der Beitrag dieser Person gefällt mir. Einerseits regt der Beitrag zum nachdenken an, andererseits zeigt er, wieso wir dort sind, wo wir sind.

Wie ich schonmal gesagt habe: Die Deutschen sind zu verwöhnt.

[J-C]

Also ich bin in Hamburg.

Normalerweise gibt es in der HVZ einen 3/7-Minuten-Takt, wenn die S2 die S21 und die S11 die S1.

S11, S21, S31, S1 und S3 fahren alle während des Streiks im 20-Minuten-Takt.

Der RE1 Hamburg-Rostock fuhr hingegen gerade dann, wo ich den gut brauchen konnte - sonst fast gar nicht.

Die anderen REs bedienen teils RB-Halte mit, um den Schaden zu begrenzen, was mich jedoch eh nicht betrifft ^^

Deswegen gebe ich gerne, sagen zu können "is' mir egaaal!"

[DerWächter/mmmm]

Mittlerweile nervt es eigentlich nur noch. Bzw wird langsam lächerlich. Und ich glaub auch ehrlich gesagt nicht, dass der längere Streik viel mehr bewirken wird, als dass etliche Bahnreisende genervt sind und drunter leiden dürfen, weil z.B, irgendwelche lang geplanten und bereits gebuchten Fahrten halt ins Wasser fallen.

Entsprechend hoffe ich aber auch, dass die im Lauf der nächsten Monate mal endlich zur Vernunft und einer Einigung kommen.

[kommo1]

Ne lustige Grafik zum Sinn und Unsinn des Streikens.

[Crash Override]

Das einzige, was ich daran erkennen kann, das es sich in D nicht lohnt - weil trotz Streik nix vorangeht (4 Streiktage auf 1000 Beschäftigte zwichen '98 und '07; dafür sank aber der Reallohn um 0,8% zwischen 2000 und 2008).

In Portugal, Italien, Frankreich und Dänemark gibt's wesentlich mehr Streiks - mit eher Positiven folgen, wenn ich das recht sehe.

Allerdings seh ich, dass viele wieder das eigentliche Kernthema dieses Streiks "bewusst vergessen". Es geht nicht um mehr Geld oder mehr Freizeit - es geht immer noch darum, dass eine andere Arbeitergruppe ebenfalls einen Tarifvertrag bekommt.

Wie würden sonst z.b. Festangestellte reagieren, wenn sie die gleichen Tariflichen Leistungen wie Leiharbeiter bekämen? So könnte man es sich vorstellen (zumal Leiharbeiter meist die gleichen Arbeiten machen wie Festangestelle).

[kommo1]

(05.05.2015)Crash Override schrieb:  Wie würden sonst z.b. Festangestellte reagieren, wenn sie die gleichen Tariflichen Leistungen wie Leiharbeiter bekämen? So könnte man es sich vorstellen (zumal Leiharbeiter meist die gleichen Arbeiten machen wie Festangestelle).

Da wird eine Generation lang gemeckert und die nächste wird reinerzogen. Lief doch schon immer so.
Aus erster Hand kann ich dir sagen, dass es viel einfacher ist Arbeiter dazu zu bewegen sich für die Leiharbeits-Kollegen einzusetzen, welche in der Regel weniger bekommen und mit denen sie teilweise Jahrelang zusammenarbeiten.

[Phantom Heart]

Dieses Tarifeinheitsgesetz, wird wenn es im Sommer durchkommt nicht wirklich lange bestehen bleiben. Denn das Recht auf Streiken ist im unserem Grundgesetz verankert. Eine große Klage der GDL oder anderen kleineren Gewerkschaften beim Gericht in Karlsruhe wird ausreichen um dieses in meinen Augen lächerliche Gesetz wieder zu kippen, da dies gegen unser Grundgesetz verstößen würde.

Deutschland ist ein Land mit den wenigsten Streiktagen auf 1000 Beschäftigen im Jahr. Schaut euch andere Länder an wie z.b Holland, da sind die Zahlen viel viel viel höher.

Die Mitmenschen welche sich hier oder generell darüber aufregen sollten mal wirklich in die Geschichtsbücher gucken. Der erste Mai ist offiziell der Tag der Arbeit. Den Menschen vor 125 Jahren, welche sich für bessere Recht der Arbeitnehmer und Sozialere Gerechtigkeit sowie den Arbeitsschutz eingesetzt haben und allen darauf folgenden haben wir es zu verdanken, dass es uns in diesen Bereichen viel besser geht als in anderen Ländern. Habt ihr euch mal die Arbeitsbedingungen zur Zeit der Industrialisierung angeschaut? So wie hier manche am Poltern sind wohl eher nicht geschweige sich damit mal befasst zu haben.

Es wahren Arbeiter, mit Blaumännern, verdreckten Gesichtern und Handschuhen welche sich erhoben haben und auf die Straße gegangen sind um wegen diese so scheiß Zumutungen zu kämpfen.

Ab jenem Tag vor 125 Jahren, wo sich die Arbeiter erhoben haben, verdanken wir durch den unermüdlichen Einsatz jener Menschen und die darauf folgenden Generationen das wir so einen hohen Standard haben.

Urlaub? Geregelte Arbeitszeiten? Weinachtsgeld? Betriebsräte? Die Versicherungen wie Rente und jene für Arbeitsunfälle? Das ist nicht von heut auf gleich in die Windel geschießen wurden sondern wurde mühevoll und hart erkämpft in den so vielen Jahrzehnten. Ohne dies, würde es uns allen wesentlich schlechter ergehen da es keine Tarifverträge gäbe und keine Gesetze zum Arbeitsschutz und co. Es gäbe keine Rente und keinen Urlaub. Unsere Familienmitglieder müssten sich um uns kümmern, wenn wir ein Bein durch einen Arbeitsunfall verloren hätten.

Habt ihr dies mal überhaupt Achtung gezollt in euer Diskussion? Habt ihr euch nicht mal gefragt was in der Geschichte steckt? Weshalb es Gewerkschaften gibt? Wann sie entstanden sind? Informiert euch mal ausgiebig über die Themen und lasst euch nicht immer von den Medien wie Bild oder der gleichen beeinflussen.

Nur zu gerne wollen uns doch die Arbeitgeber wie Sklaven behandeln. Höchste Arbeitszeiten, größte Erfahrungen und das bei niedrigster Bezahlung. Die meisten Chefs heutzutage sind nur noch reinste Arschlöcher und würden zu gerne diese Spielchen spielen. Die ganzen Leute welche sagen das es doch dem Standort Deutschland gefährde oder so viel x Schäden verursacht haben auch nur ihre eigenen Taschen im Kopf. Dass es aber genug Berufe hier in Deutschland gibt, welche für die wirklich erbrachte Leistung Tag für Tag so scheiße bezahlt werden dafür, dass interessiert anscheinend niemanden. Das Handwerk bestes Beispiel dafür. Dort, schuften sich die Mitmenschen Tag für Tag in schwerer körperlicher Arbeit ihren Rücken krum, für ein Gehalt was häufig von vorne bis hinten nicht reicht. Jene Handwerker, sind gezwungen nebenbei oder am Wochenende Schwarz arbeiten zu gehen, damit die Familie genug Geld zur Verfügung. Achja, tägliche Überstunden gehören zum Standard im Handwerk dazu.

Also bitte, jene welch sagen: Scheiß GDL, Scheiß Lokomotivführer, Scheiß Streik, Scheiß Käsekuchen und hast nicht gesehen, die sollten daran denken das es Streikende wie in diesem Fall die Mitmenschen von der GDL oder auch was aktuell ist für Erziehung und Gesundheit sind die dazu beitragen das die Soziale Gerechtigkeit und bessere Bedingungen für jeden Arbeitnehmer ausgehandelt werden. Jeder der selbst in einer Gewerkschaft Mitglied ist weiß genau das seine Branche auch nach Ablauf des Tarifstreiks auch wieder streiken geht für bessere Bezahlung und co.

[Triss]

(06.05.2015)Phantom Heart schrieb:  Also bitte, jene welch sagen: Scheiß GDL, Scheiß Lokomotivführer, Scheiß Streik, Scheiß Käsekuchen und hast nicht gesehen, die sollten daran denken das es Streikende wie in diesem Fall die Mitmenschen von der GDL oder auch was aktuell ist für Erziehung und Gesundheit sind die dazu beitragen das die Soziale Gerechtigkeit und bessere Bedingungen für jeden Arbeitnehmer ausgehandelt werden.

Die soziale Gerechtigkeit wird aber nicht dadurch besser, dass Leute aufgrund des Streiks Abmahnungen bekommen, in ihrer Ausbildung oder ihrem Studium wichtige Termine verpassen, oder andere wichtige Termine nicht wahrnehmen können.
Ein Kämpfen für bessere Bedingungen ist richtig und wichtig, aber man sollte auch sehen, was genau man da bestreikt.

[Phantom Heart]

(06.05.2015)Triss schrieb:  

(06.05.2015)Phantom Heart schrieb:  Also bitte, jene welch sagen: Scheiß GDL, Scheiß Lokomotivführer, Scheiß Streik, Scheiß Käsekuchen und hast nicht gesehen, die sollten daran denken das es Streikende wie in diesem Fall die Mitmenschen von der GDL oder auch was aktuell ist für Erziehung und Gesundheit sind die dazu beitragen das die Soziale Gerechtigkeit und bessere Bedingungen für jeden Arbeitnehmer ausgehandelt werden.

Die soziale Gerechtigkeit wird aber nicht dadurch besser, dass Leute aufgrund des Streiks Abmahnungen bekommen, in ihrer Ausbildung oder ihrem Studium wichtige Termine verpassen, oder andere wichtige Termine nicht wahrnehmen können.
Ein Kämpfen für bessere Bedingungen ist richtig und wichtig, aber man sollte auch sehen, was genau man da bestreikt.

Tja, leider gibt es Berufe wie die Lokomotivführer oder die Erzieher in Tagesstätten welche nicht so eine große Auswahl an Möglichkeiten haben. Leider ist der Arbeitskampf hier in Deutschland so geregelt: Arbeitgeber sperrt aus und bezahlt keinen Lohn und Arbeitnehmer streiken und legen ihre Arbeit nieder. Andere Möglichkeiten gibt es laut meinen Informationen nicht so wirklich. Denn z.b zu Streiken ohne Urabstimmung wird als Wilder Streik bezeichnet und dies ist ein direkter Kündigungsgrund. Ich denke, dass man auch andere Möglichkeiten nehmen würde um für bessere Standards zu kämpfen wenn sie auch vorhanden währen. Natürlich, kann ich mich auch komplett irren und es gibt andere Möglichkeiten die ich aber bisher noch nicht kennengelernt habe.