21.05.2015 |
Mephysta
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(21.05.2015)Odinsson schrieb: Es kann dennoch nicht sein. Ich kann nicht hingehen und auf dem Rücken vom Personal und derer Freiheit fehlende Personale dauerhaft ausgleichen. Vor allem dann nicjt, wenn die DB zu den Top10 Arbeitgeber einmal gehören will. So geht das nicht.
Alternativvorschlag, wenn das Geld halt einfach nicht da ist? Also außer einfach die Ticketpreise in die Höhe zu treiben?
(21.05.2015)Odinsson schrieb: Und Fernbusse, naja ich will mal hoffen das diese auch sher bald spürbar Teurer werden. Ergo Personalkosten, Maut usw.
Bezweifel' ich einfach mal.
Fernbusse und Co. florieren momentan einfach nur so dermaßen, dass sie das theoretisch gar nicht nötig haben.
Vielleicht irgendwann mal, wenn sie das DB-Monopol stürzen und sich solche Dinger erlauben können.
(21.05.2015)Odinsson schrieb: Naja, aber du hast es geschafft und wenn nicjt, hättest du nicht bei einem Freund schlafen können, zu einer Busstation gehen oder mitn Fahrrad hinfahren oder eine Fahrgemeinschaft mit anderen Studenten aus deinem Ort Organisieren.
a) Nein - ich war im ersten Semester und kannte noch niemanden so persönlich, dass ich bei jemandem hätte übernachten können.
b) Wie gesagt; Einziges öffentliches Verkehrsmittel = Bahn
c) 30+ Kilometer ... Fahrrad? Wohl eher nicht.
d) Fahrgemeinschaft fällt u.A. aus ähnlichen Gründen wie Punkt 1 flach - außerdem kriegt man sowas nicht ad hoc organisiert, wenn man die Leute nicht kennt, keine Handynummern hat, etc. Zudem haben auch nicht alle Leute, die aus dem gleichen Ort kommen auch zur gleichen Zeit Prüfung und sind meist selbst auf den Zug angewiesen.
Ergo: Nein, ich hätte keine andere Möglichkeit gehabt. Glaub' mir, ich habe lange genug hin- und herüberlegt. Meine Mutter schneidet sich die Freistunden auch nicht aus den Rippen, sodass ein Freinehmen direkt der erste Weg gewesen wäre.
"Selbst Schuld" zu sein, weil ich mir statt einer 300-400€ Wohnung lieber ein 100€ Ticket kaufe, finde ich ehrlich gesagt auch schon ein bisschen frech - konnte ja keiner absehen, dass das Verkehrsmittel sich irgendwann weigert, seinen Job zu tun.
Ja, mag sein, dass das nicht gerade alle Studenten betrifft, aber ich finde es mehr als ausreichend, einer handvoll Studenten die Berufsausbildung zu versauen.
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21.05.2015 |
Odinsson
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Die Bahn hat das Geld, sonst hätte sie ja nicht diese Milliarden gewinne.
Und wenn nicht, muss es erwirtschaftet werden. Es ist und bleibt falsch auf Kosten der Personale, Personal ein zu Sparen.
Bei den Fernbussen muss man einfach abwarten. Ich finde es z.b. ne Frechheit das diese keine Maut bezahlen müssen. Und was die Fahrer verdienen und für Arbeitsbedingungen haben, würde mich auch mal interessieren. Denn iwo muss gespart werden und das kann nicht lange gut gehen.
Mir wurde mal gesagt, das man erst mit einem relativ vollen Bus wirklich minimale Gewinne erwirtschaftet.
1 Unternehmen soll sogar vor der Pleite gestanden und die preise nun entsprechend angezogen haben.
Was mich am Bus und viele andere auch noch stört ist der geringe Platz, die Tiolette u.u. und das man sich nicht bewegen kann wie in einem Zug.
Und wie erwähnt, ich habe es auch geschafft, mit relativ wenig Geld, eine recht Teure Wohnung zu bezahlen. Sprich derart abseits zu wohnen, wenn ich keine alternative habe, kann ich iwie einfach nicjt verstehen.
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21.05.2015 |
Mephysta
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
2.2 Mrd. Gewinn ist im Vergleich zu insgesamt 40 Mrd. Umsatz nicht besonders viel. Man muss das auch in Relationen sehen.
Ein Unternehmen ist ja nicht dann erfolgreich, wenn es auf plus-minus Null kommt, sondern, wenn es auch wirklich Gewinne erzielt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie sich die 2.2 Mrd dann einfach in die Vitrine stellen, um sich anzugucken, wie's glitzert.
Man muss das halt in Relationen sehen - 2.2 Mrd wären ganz schnell weg, wenn man allen Forderungen der GDL nachkäme. Ich habe ja nicht gesagt, dass einzelne Änderungen nicht sinnvoll wären.
Ich bin persönlich auch kein Freund von Fernbussen, aber um die Bahn zu boykottieren, wäre es mir allemal zweckdienlich.
Da geht's dann auch so ein bisschen um's Prinzip und wenn ich sehe, wie sich hier im Thread einige Lokführer benehmen, habe ich nichtmal ein schlechtes Gewissen. Das wäre's mir dann auch voll wert. Das sehen halt viele Mitgefangene genauso.
Mit Verlaub, aber ich glaube, Du kannst meine Situation nicht wirklich einschätzen und da entsprechend auch kein Urteil fällen.
30km sind im Prinzip kein Problem - mit dem Auto brauche ich dafür ca. 'ne halbe Stunde.
Und auch mit dem Zug wäre das alles in Ordnung gewesen, wenn die Züge eben auch gefahren wären. Ich bezahle garantiert nicht auf Verdacht das Vierfache, nur, weil ich ja "damit rechnen muss", dass mein Verkehrsmittel mich auf dem Bahnhof stehen lässt.
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21.05.2015 |
Odinsson
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Naja, die Bahn investiert das Geld wahrlich zurück und hat auch Unterstützung vom Bund für das Netz.
Aber, es wird eben nicht alles Billiger, und damit muss man leben.
Ich gehe auch mal nicht davon aus, das die GDL grundlegend Forderungen hat, die das unternehmen in den Ruinen treibt. Das sollte auch nicjt das ziel sein.
Und darum gilt es jetzt auch nedlich mal zu verhandeln, denn die DB muss ja auch zusehen, das sie mit den zugestandnissen Wirtschaften kann.
Ich kann mir kein klares Bild machen, das stimmt. Ich kann nur gedanken kreisen lassen und zur aussprache geben.
Genauso, wie andere über dem Beruf sich kein Urteil bilden können, wenn sie die gesammte Tragweite nicht kennen.
Und was meinst du mit andere Lokführer?
Mir sind mit mir gerade mal 3 bekanmt, 1 in Ausbildung und nen paar andere Bahnangestellte.
Ich muss zugeben, wenn man mich provoziert, kann bzw kommt ich mich kaum mehr halten, aber wenn nicjt Diskutier ich gerne auf einer ebene
Mit dir ist es z.b. grad sehr angenehm :3
@Leon: Das will ich ja mal schwer hoffen das sich da noch was bewegt.
Ich bin kein Fernbusgegner, aber ich finde die Tatsache das sie keine Maut bezahlen eine Frechheit,
Und sonst, hoff ich auch das sich die Preise einmal anpassen werden,
Und diese uminösen 15% word es nie geben. Die GDL hat ihre Forderung der arbeitszeitverkürzung ja bereits von 2 auf 1 std gekürzt. Wenn kriegenndie 30 min, wenn überhaupt. Man muss das alles als Verhandlungsmasse und nicjt gegeben sehen.
Btw: Gewinne sind Rückläufig. Wenn man mal bedenkt, das die DB immer mehr Konkuremz bekommt, vor allem im Güterverkehr, im Nahverkehr ausschreibungen verliert und vor allem, massen in das Netz reinvestiert, dürfte das nicht wundern. Gerade in den letzten Jahrem werden verstärkt Bahnsteige saniert und Strecken umgebaut.
Btw2: Personalmangel, wozu das führen kann, wurd 2013 in Mainz klar. Der DB Fehlten dort Fahrdienstleiter, ettliche Züge vielen aus oder wurden umgeleitet.
Was niemand wusste und auxh nicjt ausgespeochen wurde, war das bereits min 6 Monate vorher, die Strecke Mainz-Worms nachts Betriebsruhe hatte, Mangels Fahrdienstleitern. In dieser Zeit wurden ettliche Güterzüge umgeleitet.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 von Odinsson.)
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21.05.2015 |
Jandalf
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Ich werf hier nochmal nen schönen Artikel von der Zeit rein, in dem einige Lokführer zu Wort kommen.
Killing is badong!
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22.05.2015 |
Koyo
Mangapony
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Odi, du möchtest, dass wir deine Standpunkte verstehen. Dann möchte ich aber auch, dass du verstehst, dass es Leute gibt, die auf die Bahn angewiesen sind und es manchmal nicht so einfach ist Alternativen zu suchen und zu Pandorra sagen "dein Pech wenn du so weit weg wohnst." ist halt doof :/
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22.05.2015 |
Mephysta
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Ja, ist im Prinzip wie Koyo sagt.
Wenn man beim Durchsetzen seiner persönlichen Interessen von Leuten Solidarität erwartet, denen man unmittelbar ans Bein pinkelt, sollte man wenigstens nicht so tun, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass man Zuspruch für sein Handeln bekommt.
In einigen Posts wurde sich hier und auch außerhalb von Foren seitens Gewerkschaftlern in einer Art und Weise echauffiert, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. (Ich nenne da absichtlich keine Namen, weil ich niemanden anprangern möchte. Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen.)
Gewerkschaft will bessere Arbeitsbedingungen.
Gewerkschaft legt die Arbeit nieder.
Pendler hat Umstände bei seinem Weg zur Arbeit.
Pendler hat schlechtere Arbeitsbedingungen.
Jetzt kann niemand erwarten, dass der Kunde Hurra schreit, denn ihm wird eine Dienstleistung verweigert, für die er bezahlt hat und für die er sich jetzt mit Mehraufwand eine Alternative suchen muss.
Die ethisch korrekte Handlung ist jetzt jedenfalls kein "Hast Du Pech.", wenn man sich von genau diesen Leuten Unterstützung erhofft.
Und das Äquivalent dazu ist nicht das Urteil über die berufliche Lage der Gewerkschafter, sondern, wenn ich jetzt sagen würde, dass ihr keine besseren Arbeitsbedingungen bräuchtet.
Geht alles irgendwie. Ich könnte auch vor dem Uni Gebäude zelten oder unter der Brücke schlafen, damit ich rechtzeitig bei meiner Prüfung bin.
Aber das steht aus einleuchtenden Gründen nicht zur Debatte. Genauso, wie ich nicht pauschal verlange, dass die Gewerkschaften Ruhe geben und leer ausgehen sollen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 von Mephysta.)
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22.05.2015 |
Odinsson
Wonderbolt
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Naja, genau genommen ist es verständlich das der Pendler nicht Hurra die Bahn Streikt wieder rufen wird, wenn er zur mit der Bahn zur Arbeit fahren muss. Das stimmt wohl und kann ich auch nachvollziehen.
Hier im Haus gabs auch vor 2 Tagen nen ROhrbruch und ich hatte 2 Tage kein Warmwasser, da ruft man ja auch nicht Hurra sondern muss es einfach hinnehmen und alternativen suchen an Warmwasser ran zu kommen.
Zugegeben das kann man so nicht vergleichen, aber am ende wird einem etwas recht Angenehmes genommen und man muss verzichten.
Ich meine, ich hatte ja auch 2 Möglichkeiten genannt, wie man es regeln könnte, das dennoch etwas fährt, aber es Liegt nicht in meiner Hand. In dem fall hat man nunmal leider wirklich Pech. Was soll man da anderes sagen? Klar stößt man dabei nicht auf gegenfreude, aber ist doch nunmal so.
Die Bahn nimmt hier, im gegensatz zu einem Stahlverarbeitendem Betrieb wo Gestreikt wird, natürlich eine andere Stellung ein, da hier der Endverbraucher der direkte Leidende ist. Was sich aber wohl kaum verhindern lässt.
Was ich meine, das der eine oder andere dadurch richtig gefi**t wird, ist klar und dieser dadurch extreme Nachteile in kauf nehmen muss, weils grad nicht anders geht auch doof. Nur wie soll man darauf rücksicht nehmen können? Und vor allem, ist dann solches Bashing wie es von so manchen endgegen getragen wurde, hier sei dieser Jan Leyk, der Youtuber der weniger Intelligenz wie ne Scheibe Brot hat, manch Foren User und manch anderer genannt. Unmut kann man äußern, aber mein verständniss hört da auf, wo es beginnt zu beleidigen und oder jemand fordert auf sein gutes Recht zu verzichten.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 von Odinsson.)
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22.05.2015 |
Mephysta
Royal Guard
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Ich meine damit auch gar nicht so sehr die Diskussion, die wir gerade führen, sondern das, was im Laufe dieses Streiks sonst so geäußert wurde und wird.
Da kriegt man als Endverbraucher öfter mal so radikale Antworten, die alles Andere als höflich sind und im Endeffekt whinen sie dann rum, dass die Kunden ihnen gegebenüber keine Solidarität zeigen.
Und die meinte ich auch ursprünglich auch, als ich sagte, dass ich denen Stellenstreichungen gönne, so wie sie mit ihren Geldgebern (also den Kunden) umgehen.
Du selbst hast ja doch sehr vernünftige Ansichten und die Streikalternativen, die Du aufgezeigt hast, fände ich persönlich auch besser. Es ist natürlich wahr, dass das wiederum nicht in der Hand des kleinen Arbeiters liegt, sondern da die Gewerkschaftsführung was verzapft.
Allerdings muss ich auch anmerken, dass der Vergleich mit dem Rohrbruch dennoch hinkt.
Das Rohr bricht immerhin nicht vorsätzlich und der Rohrbruch selbst ist alternativlos. Der Streik ist von Menschen verursacht, die theoretisch auch einen anderen Weg gehen könnten.
Zumal eine Dienstleistung ja auch nicht mit einem Verkaufsgegenstand zu vergleichen ist - wenn ein Rohr nicht "funktionstüchtig" ist, habe ich Anrecht auf Umtausch ohne Mehraufwand. Im Falle des Streiks muss ich als Kunde selbst zusehen, wie ich klar komme.
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22.05.2015 |
Meganium
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Zitat:Ich finde es lustig, wenn die Bahnspezialisten sich immer angegriffen fühlen, wenn man mal ein paar - teilweise gut begründete - Argumente gegen das Bahnfahren etc. bringt, aber wenn es um Fernbusse geht, wird mit Halbwahrheiten nur so um sich geworfen.
Hier sehe ich sogar zwei Typen von Bahnspezialisten, lustig finde es deswegen gleich doppelt: Diejenigen, die den Streik befürworten, und diejenigen, die auf die Bahn angewiesen sind. Ansonsten, Word.
PS@Odinsson: Es gibt einen rechtlichen Grund, warum Omnibusse keine Maut zahlen müssen. Sieh dir mal das Verkehrsschild Überholverbot an: Eine Version mit zwei Autos, und eine mit einem LKW. Busse gibt es dort garnicht, Motorräder auch nicht, höchstens als Zusatzschild.
In 99% der Fälle wird ein Bus oder auch ein einspuriges Fahrzeug im Sinne der StVO einfach wie ein PKW gewertet. Die genauen Regularien wären atm zu kompliziert zu erklären. Und natürlich gibt es Ausnahmen, in denen der Bus wieder vom PKW getrennt wird.
Wenn du also die Situation anders haben möchtest, lieber Odinsson, dann musst du dich für eine PKW-Maut stark machen. Wie es in vielen anderen europäischen Ländern auch der Fall ist. Und siehe da: In Ländern, in denen normale PKWs die Maut zahlen müssen, dürfen Omnibusse auch fleißig Gebühren zahlen.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 von Meganium.)
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22.05.2015 |
Odinsson
Wonderbolt
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Naja, ich bleibe bei der Antwort, schlicht und ergreifend "pech gehabt", weil am ende ist es nunmal so.
Und wie erwähnt, unmut kann man Äußern, da habe ich auch volles verständniss für. Das verständniss hört aber auf wenn man mir sagt, das ich ohne andere Privilegien auf mein Streikrecht verzichten soll. Stichwort Verbeamtung.
Oder gefälligs mit dem Zufrieden sein soll was ich habe, andere verdienen weniger. Was immer so ein Todschlagargument ist. Das andere genauso gut und besser verdienen wird dann einfach unter den Tisch fallen gelassen. Ich könnte aus dem Stehgreif 3 Freunde nennen, die alle wie ich eine IHK ausbildung gemacht haben und so viel verdienen wie ich, bzw in einer entsprechenden Relation.
Auch was einem oft an den Kopf geworfen wird, man solle mit dem was man Angeboten hat doch zufrieden sein und nicht meckern ist genauso eine phase. Denn die DB Angebote sind mehr schein als sein und es gibt unter Kollegen keinen, der darüber nicht schlecht lachen kann. Aber wenn man versucht zu erklären warum, wird einem leider der Neid und die Wut nur entgegen gebracht und vor allem das Todschlagargument, "Wenns dir nicht passt, mach was anderes".
Und ja, der vergleichgt Hinkt, das habe ich von anfang an ja auch zugegeben. Aber im endeffekt, wird mir wiederwillens ein Stück Grundversorgung genommen, womit ich erstmal leben muss.
Und es ist nicht ganz richtig. Mit ausnahme von Zeitkarten, hast du bei einem Normalen Ticket ein anrecht auf erstattung, da Streik nicht mehr zu den Punkten der "Höheren gewalt" zählt.
@Meganium: Mir ist es herzlich egal wie der Bus im Rechtlichen sinne der Stvo/Stvzo eingruppiert wird.
Es geht mir darum, das aufgrund von der Monopolstellung und einer angeblichen Marktverzerrung der Bahn oder irgendwie so, Fernbuss in Deutschland zugelassen wurden. Ich habe damit kein Problem.
Womit ich ein Problem habe das hier eine Marktverzerrung statt findet Zwischen Bahn und Bus. Jedes Bahnunternehmen, egal wie es heißt muss eine Nutzungsgebühr für das Netz bezahlen.
Die LKW zahlen für die Autobahnen auch eine Nutzungsgebühr und haben eine Nutzungspflicht.
Also besteht hier zwischen dem LKW und einem Güterzug eine Gleichberechtigte behandlung.
Was zwischen einem Fernbus und einem Fernverkehrszug nicht der fall ist. Ergo hat der Fernbus dadurch das er Kosten durch fehlende Maut spaar einen Wttbewerbsvorteil.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 von Odinsson.)
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22.05.2015 |
Mephysta
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(22.05.2015)Odinsson schrieb: [...]und vor allem das Todschlagargument, "Wenns dir nicht passt, mach was anderes".
Na, das kommt mir doch sehr bekannt vor.
"Einfach was Anderes machen, weil die günstigste Option mit Nichtvorhandensein glänzt."
Das ist im Endeffekt überhaupt nichts Anderes, als wenn man dem Pendler sagt, er soll Bus, Fahrrad oder sonstwas nehmen.
In diesem Sinne reagiere ich auf ein "Pech gehabt" eben doch allergisch, denn das gleiche könnte ich ja über Deine Lage mit Deinen Arbeitsbedingungen sagen.
(22.05.2015)Odinsson schrieb: Mit ausnahme von Zeitkarten, hast du bei einem Normalen Ticket ein anrecht auf erstattung
Du glaubst doch nicht wirklich, dass Pendler jedes Ticket einzeln kaufen, oder?
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22.05.2015 |
Odinsson
Wonderbolt
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Mit dem unterschied, das hier gefordert wird das Menschen ihr gesammtes Leben dauerhaft umkrämpeln sollen. Sei es durch einen anderen Beruf oder das sie auf ihr recht verzichten sollen.
Und dem Menschen, der für eine graume zeit eine unanehmlichkeit hinnehmen muss.
Da gibt es für mich doch einen himmelweiten unterschied.
Das hab ich nie gesagt, das Pendler jeden Tag ihr Ticket aufs neue Kaufen. Wäre auch ziemlich blöd. Nur hattest du nicht Explizit nur den Pendler erwähnt, sondern in dem sinne den Allgemeinen Bahnfahrgast genannt, das man auf seinen Kosten im Falle eines Streikes sitzen bleibt. Wenn du dabei die Pendler mit einer Zeitkarte gemeint hast, fehlt mir da irgendwo der bezug zum Pendler selbst.
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22.05.2015 |
Crash Override
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(22.05.2015)Odinsson schrieb: @Meganium: Mir ist es herzlich egal wie der Bus im Rechtlichen sinne der Stvo/Stvzo eingruppiert wird.
Es geht mir darum, das aufgrund von der Monopolstellung und einer angeblichen Marktverzerrung der Bahn oder irgendwie so, Fernbuss in Deutschland zugelassen wurden. Ich habe damit kein Problem.
Womit ich ein Problem habe das hier eine Marktverzerrung statt findet Zwischen Bahn und Bus. Jedes Bahnunternehmen, egal wie es heißt muss eine Nutzungsgebühr für das Netz bezahlen.
Die LKW zahlen für die Autobahnen auch eine Nutzungsgebühr und haben eine Nutzungspflicht.
Also besteht hier zwischen dem LKW und einem Güterzug eine Gleichberechtigte behandlung.
Was zwischen einem Fernbus und einem Fernverkehrszug nicht der fall ist. Ergo hat der Fernbus dadurch das er Kosten durch fehlende Maut spaar einen Wttbewerbsvorteil.
Ich hab' aber was gegen ne PKW - Maut, auch wenn sie mich eigentlich nicht zusätzlich belastet. Sie ist in gewisser weise diskriminierend - genauso wie die umweltplakette, wie genau, das schneide ich nacher mal an - da sie "inländer" bevorzugt, aber die Ausländer Blechen dürfen. Desweiteren ist das wieder nur eine dummheit der Politiker, die nix anderes im kopp haben als immer mehr verdienen zu wollen.
Selbst bei der LKW-Maut haben sie nicht so wie erhofft Mehreinahmen, sondern eher mehr ausgaben als einnahmen (stand letztens so in der zeitung - und ich muss dazu sagen, dass das aufgrund der Pannenserie von toll collect im ersten jahr sogar nachvollziehbar ist, das das stimmt). Genauso haben mehrere Forscher sich das projekt ausgerechnet und festgestellt, dass die "infrastrukturabgabe" ebenfalls am ende Kostet statt geld zu bringen. Bezahlen tut das der steuerzahler.
Wenn man es also so sieht, dass der Fernbus so gerechnet wird wie ein PKW, dann bringt das mit der Maut nix - denn die Kosten werden von der Steuer wieder abgezogen, und am ende ist es so, als gäbe es die Maut nicht. Da würde es garnichts bringen, eine Maut für Fernbusse haben zu wollen (zumindest nicht nach dem "Deutschen System Dobrind" ). Da müsste man es eher so machen wie schweiz, Österreich und teilweise in Frankreich: Mautstationen an den Auffahrten zur Autobahn und ab dort bezahlt man die Strecke die man fährt.
Dumm nur, dass dann noch mehr LKW auf die Land und Kreisstraßen ausweichen - und die Autobahn leerer werden wird. Das wäre dann der berühmte "Schuss in den Ofen" - und am Ende gibt's wieder woanders Probleme, weil Straßen kaputtgehen usw.
Wie du siehst, ist das ein Teufelskreis - egal wie man es dreht und wendet, es würde sich (im bezug auf die Maut) nichts ändern.
Weiteres beispiel: ein gewiefter Busfahrer fährt auf der A81 von stuttgart nach Schweinfurt. statt auf der A81 zu bleiben, fährt er einmal quer durch würzburg - und hat statt 32 km nur 7 km gefahren. eine Zeitersparnis gibt's da nicht, aber eine ersparnis von Mautkosten und Benzinkosten (die zeitersparnis ist nur dann da, wenn man sonst im Stau stehen würde - was am Biebelrieder Dreieck, das auf der A81 ist, schonmal passieren kann).
Somit kann man die Nutzungsgebühr nicht gegenüber einer Maut aufwiegen; oder fährt deine 185 / 152 etwa noch mit nem 500ps - Dieselmotor? Sicher nicht - und grade da wird abkassiert: beim Sprit, versicherung und (was es bei der Bahn nicht gibt) KFZ-Steuer.
Wie du jetzt siehst - deine "Maut" wird durch die KFZ-Steuer aufgewogen und die könnte man als Nutzungspauschale für die Bahn sehen. Das ist einfach nur mal logisch nachgedacht.
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22.05.2015 |
Mephysta
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(22.05.2015)Odinsson schrieb: Da gibt es für mich doch einen himmelweiten unterschied.
In der Argumentation unterscheidet sich das für mich nicht.
Wie gesagt, ich kann Deine Lage ja auch mit "Pech gehabt" abtun oder argumentieren mit "Dass Du Dir einen Beruf aussuchst, mit dessen Arbeitsbedingungen Du nicht einverstanden bist, kann ich nicht verstehen." Fühlt sich nicht so schön an, oder?
Mehr will ich damit auch nicht aussagen, denn das ist im Kern genau das gleiche wie "Pech gehabt, was wohnst Du auch so weit weg."
Solche Aussagen können sich im Endeffekt beide Parteien sparen, bringt nur Ärger.
(22.05.2015)Odinsson schrieb: Wenn du dabei die Pendler mit einer Zeitkarte gemeint hast, fehlt mir da irgendwo der bezug zum Pendler selbst.
Ich habe doch die ganze Zeit hauptsächlich von Pendlern gesprochen und bin sogar mit Kommentar als (ehemaliger) Pendler in die Diskussion eingestiegen.
Zumal auch unser kompletter vorhergehender Argumentabtausch darauf basierte, dass man als Student ja nun irgendwie zur Uni kommen müsse.
Und ich finde die Kosten eines Zeittickets sollten noch sehr viel eher erstattet werden als eine läppische Einzelfahrt - ich konnte mit dem letzten Monatsticket vor der Prüfung nämlich so gut wie gar nichts anfangen. Das waren 120€, die ich in den Wind geschossen habe. Und die blöde Kuh am Fahrkartenschalter besaß nochmal die Freundlichkeit, den anstehenden Streik zu erwähnen, obwohl der unmittelbar danach losbrach. (Ich weiß, das ist nicht die Schuld der GDL, aber ich habe mich trotzdem darüber geärgert.)
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22.05.2015 |
J-C
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Wow, wenn's so weitergeht wird noch Wochen nach dem Streik weiterdiskutiert ^^
Und ich finde es auch, dass man anderswo als am Allerwertesten der Welt wohnen könnte...
wer will denn auch hier wohnen? :
Wieso zieht man auch dahin, wo man nur ein einziges Verkehrsmittel zur Verfügung hat?
Hab ich nimmer verstanden
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22.05.2015 |
Koyo
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
(22.05.2015)J-C schrieb: Wieso zieht man auch dahin, wo man nur ein einziges Verkehrsmittel zur Verfügung hat?
Hab ich nimmer verstanden
Wir haben auch langsam verstanden, dass
- du während des Streiks dennoch jede 20 Mins fahren kannst
- du nicht verstehen kannst, dass man auch in der Nachbarstadt zur Schule/Uni gehen kann
- du allgemein dich nicht in andere Situationen hineinversetzen kannst.
Schon mal überlegt, dass man sich gar nicht aussucht wo man wohnt und man solange man kein richtiges Einkommen hat, nicht mal eben so einfach umziehen kann?
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22.05.2015 |
J-C
Wonderbolt
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RE: Deutsche Bahn/Lokführer Streik/GDL
Man wohnt nicht in einem Dorf, wenn man studieren will oder dergleichen - es sei denn, man hat ein Auto.
Ich finde, über Extremfälle müssen wir nicht diskutieren, sind nur Einzelfälle.
Die gibt's halt überall.
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