Kurz nachdem ich mich auf brony.de angemeldet hatte, fand ich auch schon heraus, dass im Atelier auch Dichter unterwegs sind. Was ich bisher lesen konnte, gefiel mir und ich habe Lust bekommen, mich auch mal einzubringen.
Der Betreff ist übrigens der Titel eines kleinen handgefertigten Albums, natürlich mit der guten alten Schreibmaschine geschrieben, das ich meiner Großtante und meinem Großonkel in Meerane schenkte.
Das war Dezember 2013.
Ich habe mich auch schon einige wenige Male auf offenen Lesebühnen versucht und fand eigentlich meist recht guten Anklang.
Hier veröffentliche ich nun erstmals meine kleinen Werke im Internet und würde mir einen produktiven Austausch unter Künstlern wünschen, um daran zu wachsen. Auf gute Gemeinschaft!
Vorab: schreibt man hier seinen Realnamen unter die Gedichte oder wie "signiert" man?
Kleine Sammlung von Kurzzeilern hier im Forum:
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Guten Morgen, Welt
Insider
Allseitsbeliebte Süßspeisen
Ausstrahlung
Saufen
Möpse!
Gulasch
Päuschen
Kannibalismus oder so
Honey Melon
Wassersuppe
Freigang auf See
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(12.08.2016)willkommen im leben schrieb: 42
Es ist ein Morgen, in der Tat,
und ich hab einen Spruch parat:
Ein Morgentief beendet man
mit einem Sonnengruß.
Man streckt sich, hüpft und landet dann
auf keinem falschen Fuß.
Einen Guten Morgen an alle Schlafmützen und jene, die noch nicht so recht im neuen Tag angekommen sind!
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(04.08.2016)willkommen im leben schrieb: 47
Nur mit Fahne
erste Sahne?
Gut, dann ist das halt sein Glaube-
Zum Höhepunkt mit Sahnehaube.
Na, eigentlich doch eher Schaum-
In seinem Oberlippenflaum.
Hat dir eigentlich schonmal wer gesagt, dass du in letzter Zeit irgendwie... seriöser wirkst? Irgendwie nicht mehr wie ein Fisch, den man fängt, um mit ihm immer nur das eine zu machen?
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Wasserbund
Schädlingsbekämpfung
Ein Ort der Muße
Bergerimit
Geteiltes Leid
Dem letzten Menschlichen
Seelenverwandt
Spektakel zwischen den Mächten
Prismatisch
Sich ein Bild machen
Überlegungen auf einer Hunderunde
Gesunde Einstellung
Vorübergehend
Zeitgeist- Bericht
Der Frühling
[titellos]
Ohne Grenzen
Reale Paranoya- Gesellschaft
Regenguss
Manipulation
Alles stört
Geburtstagsgedicht
Steinskram
Aufstieg
Rückzug
Elternhaus
Der Herbst
Rückkehr
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(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Wasserbund:
Ein Gespür für jenes Leben
dessen diese Welt zu Haus
und eineseigne Eingangsforte
in die Eigenheit dort draus
vermag dem selbst ein Wohl zu sein
auch ohne jeden Sonnenschein.
Spoiler (Öffnen)3.8.2014
Marcus Schietke
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(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Schädlingsbekämpfung:
Auf der Lauer
mit dem Hammer
hockt der Bauer
in der Kammer
untertage
gegen Sturm.
Schnellt herauf, die Luke offen,
schlägt den Maulwurf,
bumm, getroffen,
ob es hilft,
das bleibt zu hoffen.
Spoiler (Öffnen)18.9.2013
Marcus Schietke
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(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Ein Ort der Muße:
Von Lebensfreude möcht ich sein
an einem Hain bei Sonnenschein
vom Dösungsschlafe übermannt
mit einer Rute in der Hand.
Entronnen aller Weltlichkeit
der anderen- und ihrer Zeit-
erwache ich weil ich es will
und alles ist so friedlich still.
Die Sonne sinkt, die Nacht kehrt ein,
ich werde bald zuhause sein.
noch eh ich mich zur Ruh begebe
lächle ich von leichter Häme
als man fragt, woher ich denn
zu dieser Zeit noch käme.
Spoiler (Öffnen)14.6.2014
Marcus Schietke
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(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Bergerimit:
Das Blattwerk wächst empor geschwind,
die Zweige gar so weit.
Ein neuer, warmer Tag beginnt
in jener fernen Zeit.
Komm, wucher weiter, erobre das Land,
sollst nicht voll Qual verglühen.
Sollst nicht in chemischem Sud zergehen,
ertrinken in giftigen Brühen.
Stattdessen erweitre das Wurzelwerk,
auf dass es die Felswand durchbricht!
Hinuntergleitend in das Tal
erreicht es den Boden noch nicht,
denn tief liegen dem Hoch die Weiten zu Füßen,
deine Glieder zeichnen sein Gesicht.
Spoiler (Öffnen)18.9.2013
Marcus Schietke
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(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Geteiltes Leid:
Wandelnd in der Nacht
eine Träne erhascht,
schließt sich um sie die wärmende Hand.
Seidenmantelwind,
eine Brise nur ascht
eine schmerzliche Steinsmine auf.
Bleiern quält der Schritt
ein erschöpftes Konstrukt
schwacher Muskeln in trübem Gewand.
Fallende Tränen.
Eine Brücke. Geduckt.
Jemand fängt sie, er fängt sie zu hauf.
Spoiler (Öffnen)6.1.2014
Marcus Schietke
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(21.06.2016)willkommen im leben schrieb: Dem letzten Menschlichen:
Gedei in deiner Grübelkammer,
web dir Hoffnung und ein Leben,
red nach oben für Gesellschaft,
hierzuland wirds keine geben.
Wahr Vernunft und schöne Werte,
die sonst keinem mehr gefallen,
kehr zurück in tiefste Gründe,
wandle still in alten Hallen
von Rethorik und Kultur,
von einem Erbe deinesgleichen, grab dich hoch und was du siehst
lässt deinesgleich erbleichen.
Spoiler (Öffnen)31.1.2014
Marcus Schietke
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(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Seelenverwandt:
ich könnte meine Augen schließen,
ich ließe mich von dir führen.
Ich kann die feste Verbundenheit
zu deiner Seele spüren.
Wir sind verwandt, möcht ich doch meinen,
doch du sagst, dem sei nicht so.
Demnach kanns nur eins bedeuten:
Du bist mein und ich dein Bro.
Spoiler (Öffnen)5.9.2013
Marcus Schietke
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(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Spektakel zwischen den Mächten:
Ich sitze hier auf meinem Balkon
und sehe gen Himmel, der mich erdrückt.
Regen fällt durch das Wolkendickicht,
zu Linken finster, zur rechten Licht,
inmitten ein Farbstreif, der näher rückt,
umzuckt von gleißender Kraft.
Engelsgleich und wunderhaft
gleitet des Himmels Wärme,
die Finsternis bricht und weicht in die Ferne,
nicht in mein Herz hinein.
So wird sie eine Weile ganz vergessen sein.
Die Blitze zucken weiterhin noch eine Weil' umher,
das grollen vernehme ich wohl
noch einige weitere Zeit.
Leiser wird es, gebettet in Dunkelheit, die weiter zieht.
Und es fällt kein Tropfen mehr.
Spoiler (Öffnen)2.8.2012
Marcus Schietke
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(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Prismatisch:
Unserall umschmiegen seicht
von drob' gefall'ne Wesen.
Keine Farbe, ohne Form,
von keiner Hand verlesen.
Jedes einz'ge gleitet schimmernd,
als ein Lichtstrahl sie durchbricht.
Jenes muntre Farbenspiel
erschafft ein Phantasiegesicht.
Zum Abendrot ein warmes Lächeln,
uns're Mimik als sein Spiegel,
etwas Gutes dieser Welt
bricht unser Tiefensiegel.
Spoiler (Öffnen)4.11.2013
Marcus Schietke
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(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Sich ein Bild machen:
Vier Landstriche bilden den Rahmen.
Ein Dorf sät in ihm einen Samen.
Etwachset ihm ein Menschenvolk
im Schatten vom finsteren Berg
und endlose Wälder, im Nebel versunken,
vollendet's das Meisterwerk.
Im dichten Nebel schwimmt warmes Licht
einer steinernden Laterne,
entlockt dem Poet ein schönes Gedicht,
er trägt es in jegliche Ferne.
Spoiler (Öffnen)13.9.2015
Marcus Schietke
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(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: Überlegungen auf einer Hunderunde-
Raste hin und blick umher,
was in zu großer Ferne liegt,
ist oftmals doch zu folgeschwer,
das Rasten zu beenden.
Nicht und niemals streb' ich mehr
nach allem Glück auf dieser Welt.
Was Weltenbummern so gefällt,
halt' ich schon längst in Händen.
Der Langsame sieht mehr, so heißt es,
wissen tu' ich es schon lange
seit ich seidenleichten Geistes
meine eignen Träume fange.
Spoiler (Öffnen)Stand:4.5.2016
Marcus Schietke
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(22.06.2016)willkommen im leben schrieb: In einer weichen Wattewelt
die mich um euren Ärger prellt
kann ich doch sehr gut leben.
Spoiler (Öffnen)März 2016
Marcus Schietke
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(24.06.2016)willkommen im leben schrieb: Vorübergehend
Den Tiefen der Nacht entfährt ein Schrei
der alles und jeden durchdringt,
in den Tiefen des Waldes bis in die Stadt
ein schallendes Echo erzwingt.
Der Mond erträgt geduldig
die Schmerzen jenes Schreis,
auf dem Vorsprung eines Felsens
brüstet sich ein Greis.
Standhaft bleibt er, nun befreit
von Teilen seiner Last,
das glückliche Gedankengut
nun endlich neu erfasst.
Erfrischt als gleich dem Morgentau
zur Früh' der Stunde Acht
entflüchtet still im Nebel er
dem Mond der Tagesnacht.
Spoiler (Öffnen)28.10.2013
Marcus Schietke
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(24.06.2016)willkommen im leben schrieb: Zeitgeist- Bericht
Buchstaben, tanzt,
schwellt über die Feder,
ergießt euch auf weißem Papier-
und fließt immer weiter!
Ein tinterherz'ner Reiter
mit tintenschwarz Visier.
Hinter seinem Gatter
so endlose Weiten-
verweilende Geister,
sie lassen sich treiben,
sie wissen alles
aus ihren Zeiten
und sie hauchen es aus-
der Reiter wird's geleiten
in die tintenschwarze Spur.
Mit seinen Diensten fügt er sich
seinem Allgezeitenschwur.
Spoiler (Öffnen)11.9.2013
Marcus Schietke
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(25.06.2016)willkommen im leben schrieb: Der Frühling:
Der Garten ist mit Sonne erfüllt,
das blühende Bunt enthüllt.
Der Frühling ist da,
mit all seinen Farben,
nicht zu erkennen,
dass seine Blumen einst starben.
Nein, sie leben noch, tief in der Erden
und jetzt sprießen sie wieder, in riesigen Herden.
Nun siehst du sie und freust dich drüber
und weißt, der Winter ist vorüber.
(...)
Spoiler (Öffnen)12.4.2006
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(25.06.2016)willkommen im leben schrieb: Enjoy the life, from beginning to end,
arrange your life, it's in your hand.
Take care of your head,
the ladder of success is to climb.
Don't do what is bad,
then you reach all.
When all is succeed,
and you are contend,
then you did understand,
what is the sense of the life.
Spoiler (Öffnen)2006-2010, das genaue Datum hab ich mir damals nicht aufgeschrieben.
Marcus Schietke
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(26.06.2016)willkommen im leben schrieb: Ohne Grenzen:
Als der Mensch im Winde stand,
zerbrach er seine Fesseln,
vor ihm die See, zu der er fand.
Die unruhigen Wellen so schwer,
der Abgrund so tief zu seinen Füßen
so unendlich leer,
so unendlich frei.
So schrie er
und erzählte,
füllte das Dunkel mit seinem Geist,
verließ die kalt gestählte
Stadt, die alles fest verschweißt.
Spoiler (Öffnen)9.8.2013
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(26.06.2016)willkommen im leben schrieb: Reale Paranoya- Gesellschaft:
Mein ist alles in meiner Welt,
nichts anderes kann sie durchdringen.
Alles, was lebt, sich zu ihr gesellt,
es sei, es mög' ihm gelingen,
verändert nichts, entweichet ihr
und endet vor ihren Toren,
doch will's sie verschlingen
und sät allhier
die unheilbringensten Sporen.
Erkeimen sie und treiben dann
Mycel durch alle Gassen,
worauf sie selbst und ihr Verlauf
ohnmächtig, still verblassen,
verzehrt dies' Leben meine Welt
und nährt von mir, von meiner Kraft.
Dann wenn die eig'ne Welt entstellt,
im Nichts nun neu erklafft,
dann ist das Urteil längst gefällt,
das neue Kammern schafft,
die anderen zu hassen.
Spoiler (Öffnen)19.9.2013
Marcus Schietke
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(26.06.2016)willkommen im leben schrieb: Regenguss:
Wir waren auf dem Weg
zur Arbeit am frühen Morgen.
Die stürmisch schwarzen Wolken
sollten uns gar nicht sorgen.
Doch fahren wir nun durch ein Meer,
das Ströme um uns webt.
Das ist es doch, was Lebenslust
in größtem Maße hebt.
Wo wir beide heute war'n,
das schwärmen wir hier vor.
Wir spinnen unser Seemannsgarn
von Neptuns Höllentor.
Spoiler (Öffnen)9.9.2013
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Manipulation:
Eine kleine Waldameise
kriecht behutsam und ganz leise
in das Innenohr.
Weiter führt sie ihre Reise,
dreht im Schädel ihre Kreise,
stoppt vorm Hirn, davor
bleibt sie wie angewurzelt stehen
um sich's von Nahem zu beseh'n,
dann kräftig daran rumzuschrauben.
Keine weitre Waldameise
lässt ihr Leben in der Schneise
dieses Menschen, kaum zu glauben.
Spoiler (Öffnen)5.9.2013
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Alles stört:
Untertage lebst du nun
und blickst genervt umher.
Du beschwerst dich weiterhin
über wachsenden Verkehr.
Die Ameisen sind viel zu laut
und Spinnen noch viel mehr.
Zahllose stampfende Beine
belasten dich wirklich sehr.
Doch stehst du auf und gehst nach oben
hörst du kleine Kinder toben,
flüchtest dich zurück.
Und setzt du selbst sodann
schon Spinnenweben an,
dann weißt du eines ganz gewiss:
Als Rentner ist's ein Ärgernis.
Spoiler (Öffnen)12.9.2013
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Herzlich grüßt dich an deinem Tag,
wer dich schätzt und wer dich mag.
Bleib bei deiner Party immer am Ball
und bring die Korken laut zum Knall
jedoch dein Gläschen nicht zu Fall,
bei all den Tischen überall!
Amüsier dich ruhig, sei nur nicht verlegen,
sonst platzt du noch, der Freude wegen.
Spoiler (Öffnen)20.11.2009
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Stein und Stein gesellt sich gern,
gemeinsam werden sie Sand.
Sie reiben einander im Mondenschein
in Einheit, Kant' um Kant'.
Nun sind sie eins, bald sind es zwei,
sobald der Sand sich mehrt.
Stein und Stein in ihren Sanden
bilden in Einheit den größten Wert.
Stein und Stein zerschlagen sich,
erhoben im Sturm der Sande.
Jeder fallende Kiesel
entbricht der tiefen Bande.
In Teile gebrochen, sie brechen noch weiter,
so werden sie stumpf und taub.
Nach und nach, von Kieseln erschlagen
zerfällt auch der Sand zu Staub.
Spoiler (Öffnen)8.8.-16.8.2013
Marcus Schietke
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(29.06.2016)willkommen im leben schrieb: Aufstieg:
Lang erloschne Gluten
schürt der Wind, zieht durch das Zelt
und spürt die Wunde bluten.
Die Medizin fehl, kein Verband,
ich nahm den Tod in Kauf.
Doch hältst du, Liebste, fest im Stand,
den alten Lumpen drauf.
Mein leibestiefer Schmerzensschrei
bleibt weithin unerkannt.
Es scheint, als gäb's hier nur uns zwei
und unsren Meldungsbrand.
Das sei es halt, wir bleiben hier,
ab in das hohe Bergrevier!
Bis in die Wolken tront die Welt,
in der wir uns erschaffen
ein kleines Haus mit Ackerfeld,
wo jetzt noch Löcher klaffen.
Lösch' das Petroliumlampenlicht
und wasch' den Lumpen aus!
Und wenn die Dunkelkälte bricht,
zieh ich ein Blümchen raus.
Ich werd' es dir zu vielen schenken,
wenn wir in der Ferne sitzen,
an die schweren Zeiten denken,
dort, auf unsren Bergesspitzen.
Spoiler (Öffnen)11.2.2015
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb:(26.06.2016)willkommen im leben schrieb: Rückzug
Oh meiner Seele kalter Rumpf,
du schlugst schon allzu lang
so monoton im Wintersumpf,
fernab von Tatendrang
und Sehnsucht nach der großen Welt.
Willst du sie nicht verstehen?
Was ist, das dich am Leben hält,
dich einfach umzudrehen?
Sag dich los vom Finsterwald
und bring den Spuk zu Ende!
Die stillen Wasser lähmen bald
die steif gefrornen Hände.
Der Grund zerfällt,
bald ist's ein Moor,
dann gibt es kein Entrinnen.
Oh kalte Seele, alter Tor,
du wirst kein Land gewinnen.
Wie deine wird es unsre Gruft
wenn du im Dunkel irrst,
bei ewig selbem Blütenduft,
wenn du dort glücklich wirst.
Vertraute Kammern und Kanäle
von kaltem Trost, wie immer.
Das einzige Licht, eine fliehende Seele,
verbirgt sich in leisem Gewimmer.
Wie ungebärdig willst du gähnen
in deine Dunkelstadt und sirren
und lodern und in deinen Tränen
gebrochen durch Ruinen flirren?
Verblich'ner Groll wirft keine Schatten,
was fürchtest du zu finden?
Was wir im Wahn verloren hatten,
in deinen Irrgewinden?
Der Druck weicht leerer Finsternis,
die Stadt scheint hier zu enden.
Kamillenduft der Genesis
verwebt dich in Legenden.
Du suchst das jenseitige Glimmen,
den lichterlohen Löwenzahn,
wirst dich verzehrt zugrunde dimmen
und hast dir nicht mal leid getan.
Ich will den Grund des Lebens sehen,
doch bleibt er blind entstellt.
Wird wohl noch eine Brise wehen
in meiner heilen Welt?
Oh Seele mein, in deinem alten
Schmerz, der ewig neu beginnt
und deiner Angst vor Ungestalten
warst du nimmer mehr als Kind.
Das letzte Licht ist ausgeschalten-
Stille Nacht, die Ketten spinnt.
Ich werde dich geborgen halten,
immer, wenn wir einsam sind.
Spoiler (Öffnen)21.1.2015
überarbeitet 26.6.2016-10.7.2016
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(10.07.2016)willkommen im leben schrieb: Elternhaus:
Sei mir herzlich stets willkommen
als mein hochgeschätzter Gast.
Mit den Folge deines Kommens
hab ich mich schon oft befasst.
Ich muss erstehen, was noch fehlt
dich rundum zu versorgen.
Keine Speis', kein Hauseswinkel
bleibt dir hier verborgen.
Mein sei dein, dir soll's nicht mangeln,
nicht dem Körper, nicht dem Geist.
Immer bleibt's dein trautes Heim
das du besuchst, wenn du verreist.
Spoiler (Öffnen)2.11.2013
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(18.07.2016)willkommen im leben schrieb: Der Herbst:
Die Blätter der Bäume vom Winde verweht-
gefallen zur Erd', vom Regen gebunden-
wirbeln auf und tanzen im Kreis
sobald der Wind sich dreht.
Der Regen fällt auf die Städte nieder,
perlet ab an der gläsernen Wand,
erstarret bei Kälte zu klirrendem Eis-
ertaut- und überrinnt den Fensterrand.
Das Wetter ist feucht und leicht deprimierend-
viele erkranken, viele auch nicht.
Der eine hustet, der andere keucht,
der Gesunde ist draußen und spricht:
Gute Besserung!
Spoiler (Öffnen)1.12.2008
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(28.09.2016)willkommen im leben schrieb: Rückkehr
Silhouetten Hand in Hand
Lassen ein Gefühl vermuten.
Starrend giert der Pappverstand
Für seine stündigen Minuten.
Neuronenwall, du stilles Elend,
schwelgst noch im "gerade eben".
Ich taumle wild und sinnbeschäumend
in schwerem Takt daneben
und weine nicht in meinen Schoß,
und sei es, um die Brust zu heben
bis Wasserfarben grenzenlos
den Augenblick im Licht verweben.
Wische ich sie wieder fort,
erstrahlt der Horizont.
Ich lach und weine im Akkord,
hab ich das je gekonnt?
Spoiler (Öffnen)28.9.2016
Marcus Schietke
Spoiler (Öffnen)
(02.10.2016)willkommen im leben schrieb:Spoiler (Öffnen)Dunkelheit folgt auf den Fuße,
folgt ihm an das grelle Licht.
Dem Tod erliegt die schwache Muße
und du widersetzt dich nicht?
Verzehrt von Funken bricht der Schatten,
reißt im Sog, zu ihrem Glück,
den Raum, den sie verloren hatten,
auf den kalten Grund zurück
und feucht und still auf tausend Kerzen-
blauer Puls und Lichtgestalt-
vom Höllenbrand gesäte Schmerzen
kommen, sind und schwinden bald.
(25.12.2017)wil schrieb: Ich nehme auch "Aufträge" an. Ich trete aber nicht die Rechte an den dabei entstehenden Gedichten ab.