So, ich will ja schon seit Wochen in diesem Beitrag was schreiben, jetzt komm ich endlich mal dazu.
Achtung, der wird etwas länger.
Wie ich ja gern mal sage: "Wer sich auf ein einziges Lieblingsbuch festlegen kann, hat noch nicht genug gelesen."
Ich habe eine Menge Bücher, die in die Kategorie "Lieblingsbuch" passen und ich zähl jetzt mal ohne Rangfolge ein paar auf und dabei werde ich sicher noch einige vergessen...
Die Zamonien-Romane von Walter Moers
Dazu gehören mittlerweile 6 Romane:
- Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär
- Ensel und Krete
- Rumo und die Wunder im Dunkeln
- Die Stadt der träumenden Bücher
- Der Schrecksenmeister
- Das Labyrinth der träumenden Bücher
Zamonien ist ein Kontinent voll mit merkwürdigen Gestalten. Man kann die Bücher soweit unabhängig von einander lesen, aber ich empfehle, mit dem Blaubären anzufangen und Die Stadt der träumenden Bücher vor dem Labyrinth zu lesen, denn die beiden gehören tatsächlich zusammen.
Ich mag die Bücher so sehr, weil sie von irrsinigen Einfällen nur so wimmeln. Kaum zu glauben, dass sich ein einziger Mensch so viel ausdenken kann. Obwohl Moers auch viel bei anderen Autoren klaut bzw. leiht, aber er verdreht alles so, dass man es kaum noch erkennt. Das macht es aber umso spannender, diesen Sachen auf die Spur zu kommen, daran hab ich ja Spaß.
Die Zamonien-Romane sind, trotz des Auftritts von Käpt'n Blaubär, definitiv keine Kinderbücher, ganz im Gegenteil.
Die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett
Davon gibts mittlerweile ja auch schon viele, viele, viele und ich hab noch nicht alle gelesen, aber genug, um zu wissen, dass ich die Scheibenwelt großartig finde.
Besonders mag ich die Bücher um die Stadtwache, mein Liebling davon ist Night Watch. Mittlerweile ist mein Englisch auch so gut, dass ich die Bücher mehr oder weniger problemlos im Original lesen kann. Manche Wortspiele verstehe ich zwar trotzdem nicht, aber ab und zu kommt mir doch eins unter, das ich begreife, das sich aber nicht übersetzen lässt.
Die Thursday-Next-Romane von Jasper Fforde
Die würde ich auch gern noch auf Englisch lesen, wobei das schwierig werden könnte, die sind schon auf Deutsch nicht so ganz einfach.
Es geht um Thursday Next, eine Literatur-Agentin, die in einer Parallelwelt zu unserer lebt, in der statt Fernsehen Bücher und Literatur wichtig sind und sie arbeitet u.a. daran, Fälschungen zu entlarven und sowas. Und eines Tages werden Buchfiguren entführt und verschwinden einfach aus der Handlung und Thursday befindet sich plötzlich in der Buchwelt und muss sich dort zurecht finden und dafür Sorgen, dass Romane so enden, wie sie enden sollen... was nicht immer gelingt.
Den neuesten Teil hab ich noch nicht gelesen, aber es steht noch auf meiner Liste. Die Bücher machen großen Spaß und wenn ich die Möglichkeit hätte, eine fiktive Welt zu besuchen, würde ich Thursdays wählen, weil ich von da aus auch Zutritt in alle anderen literarischen Welten hätte.
Otherland von Tad Williams
Mit der Reihe hab ich viel Zeit verbracht, sie besteht aus 4 Bänden, die aber eine Geschichte erzählen. Es geht um virtuelle Realität und die Geschichte hat es einfach in sich, die hat mich noch monatelang nach dem lesen nicht losgelassen. Das Hörspiel dazu ist auch richtig gut.
Die Osten-Ard-Reihe von Tad Williams mag ich auch sehr, obwohl ich mich grade kaum noch an die Handlung erinnern kann... wird wohl mal Zeit, die nochmal zu lesen...
Anansi Boys von Neil Gaiman
Das erste Buch, das ich auf Englisch gelesen habe und trotzdem genauso Kopfkino hatte, als hätte ich ein deutsches Buch gelesen. Ich liebe es heute noch heiß und innig. Es hängt inhaltlich (sehr) lose mit American Gods zusammen. Es geht um einen afrikanischen Spinnengott und seine Söhne.
Ich kann gar nicht genau sagen, wieso ich es so toll finde, es ist einfach so.
Ein gutes Omen bzw. Good Omens von Pratchett und Gaiman
Großartiges Werk von zwei großartigen Autoren!
Grob gesagt geht es um den Weltuntergang. Genauer gesagt um den Kampf zwischen Gut und Böse und wie ähnlich sich diese Seiten sind; die Bedeutung des Zufalls; Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; Die apokalyptischen Reiter; Gottes Unergründlichkeit...
Die Geschichte ist skurril, albern, witzig, tiefsinnig und vielschichtig; die Figuren sind allesamt liebenswert, ach, da stimmt einfach alles.
Ich besitze das Buch gleich doppelt, auf deutsch und englisch.
Das Original ist besser, wie so oft, aber die Übersetzung liest sich auch nicht übel.
Bisher alles sehr fantasylastig hier, man merkt schon, was mein bevorzugtes Genre ist... aber ab und zu lese ich auch was anderes...
Die Waringham-Saga von Rebecca Gablé
Dies sind historische Romane, die im mittelalterlichen England beginnen und die Geschichte der Familie Waringham erzählen. Es beginnt mit Robin of Waringham, der eine enge Verbindung zum englischen Königshaus knüpfen kann, die auch lange bestehen bleibt. Die Autorin mischt dabei gekonnt die historischen Ereignisse mit der Familiengeschichte der Waringhams. Es ist immer hilfreich, im Nachwort nochmal zu lesen, was nun echt und was erdacht ist.
Insgesamt neigt Gablé zwar sehr zu Wiederholungen, was Ereignisse oder Charaktereigenschaften der Hauptpersonen angeht, aber damit kann ich gut leben, weil sie einen so lebendigen Schreibstil hat, da sind 1000 Seiten im Nu durchgelesen.
Auch die Bücher, die sich nicht mit den Waringhams beschäftigen, lassen sich gut lesen.
Die Königsmörder-Chroniken von Patrick Rothfuss
Doch wieder Fantasy...
Die hab ich neulich erst gelesen und es war unglaublich, wie sehr mich die Geschichte in ihren Bann gezogen hat. Ich habe jede freie Minute gelesen und wenn ich nicht lesen konnte, steckten meine Gedanken dennoch ganz tief in dieser Geschichte fest. Hatte ich so lange nicht mehr.
Ich warte sehnsüchtig auf den nächsten Teil, der irgendwann nächstes Jahr erscheinen soll... ich darf kaum drüber nachdenken, wie dringend ich wissen will, wie es weitergeht... ich erzähl jetzt aber nicht zu viel, sonst verderbe ich noch jemandem den Lesegenuss...
Wobei ich allen, die die Bücher noch nicht gelesen haben, eigentlich empfehlen würde, bis zum Erscheinen des dritten Teils zu warten, denn der Cliffhanger ist bööööse.
In einem tiefen dunklen Wald von Paul Maar
Ein Kinderbuch, ja, aber soooo schön. Es ist mein Lieblingsmärchen.
Es geht um Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora, die heiraten soll, sich aber für keinen Prinzen entscheiden kann. Deswegen will sie sich von einem Untier entführen lassen, um gerettet zu werden. Damit es aber nicht zu gefährlich ist, muss es natürlich ein vegetarisches Untier sein.
Als sie sich hat entführen lassen, macht sich Simplinella, eine andere Prinzessin, auf, sie zu retten, weil sie ihrem Vater einen Gefallen tun will, da das Königreich sehr klein ist, da käme die Hälfte von Henriette-Rosalinde-Audoras Reich gerade recht. Es ist eine superniedliche Geschichte, die mit den typischen Märchenklischees spielt und von Verena Ballhaus ganz großartig illustriert wurde.
So, nu ist erstmal genug. Da fehlen sicherlich noch welche, aber ich kann jetzt nicht mehr.