(28.09.2012)tofl schrieb: Ich würde persönlich auch Kalorien nicht überbewerten, mMn ist eine ballaststoffreiche Ernährung mit gemäßigter Protein-, Kohlenhydrat- und Fettzunahme sinniger.
Gesünder auf lange Sicht: Ja.
Zum Abnehmen: Nein.
Kalorien kann man nicht überbewerten, das ist reine Physik. Und die funktioniert. Es ist dem Körper ziemlich egal, ob man ihm jeden Tag 1000 kcal zuviel in Form von Torte oder in Form von Fleisch zuführt. Nur, dass man vom einen irgendwann Gicht bekommt und vom anderen möglicherweise Diabetes.
Zum Abnehmen ist es sehr viel leichter, möglichst auf Fett zu verzichten. Dafür kann man wesentlich mehr Proteine zu sich nehmen.
Da Kohlenhydrate auch relativ viele kcal haben, empfiehlt es sich, in einer Diät, die schnell Ergebnisse bringen soll, auch möglichst auf diese zu verzichten.
Auf Proteine sollte man auf keinen Fall verzichten. Erstens benötigt der Körper essentielle Aminosäuren, zweitens kann der Körper Fette und Kohlenhydrate aus Proteinen herstellen (umgekehrt geht es auch, aber er kann keine essentiellen Aminosäuren aus Fett oder KH gewinnen). Ja, man braucht auch essentielle Fettsäuren, diese sind aber sehr gering und dafür genügt das Fett, das man in der Regel ohnehin in Gemüse/Obst und Geflügel/Fisch findet.
Der Körper holt sich das an KH und Fett, das er braucht aus den Proteinen, die man zu sich nimmt und aus den eingelagerten Fettzellen.
Zudem machen Proteine satt - füllen den magen und liegen relativ lange darin. Die Verdauung anderer Stoffe geht schneller.
Der Trick bei so einer Low-Carb-Diät liegt darin:
Viel Gemüse mit möglichst wenig KH (Gurken, Tomaten, Spinat, Salat, Paprika, Karotten, Brokkoli, Blumenkohl, generell Kohl, Pilze, Zucchini, Brechbohnen) und möglichst wenig Gemüse mit vielen KH (Erbsen, Mais, Kidneybohnen, Kartoffeln).
Auf Nudeln, Reis, Mehl, Teige und Zucker sollte möglichst ganz verzichtet werden. Aus diesem Grund sollte man auch beim Obst aufpassen. Keine Trauben, keine Äpfel, Birnen, Orangen und schon gar keine Bananen. Was gut ist sind Erdbeeren, Himbeeren, Wassermelone.
Fett sollte man wie gesagt weglassen, das bedeutet: kein Käse, keine Wurst, kein Schwein, kein Rind, keine Nüsse, keine Schokolade, keine Mayonnaise, keine Soßen, keine edlen Eissorten.
Wenig Fett enthalten: Huhn (Brust), Pute (Brust), Seelachs, Seehecht, Magerquark, magerer Joghurt.
Will man naschen, empfiehlt sich Light-Speiseeis, zum Beispiel von Langnese Cremissimo. Dieses hat pro Liter etwa 900 kcal, was für Eis verschwindend gering ist. in teuren Sorten steckt Sahne und damit viel Fett, in der Variante von Langnese ist das nicht drin.
Wichtiger ist auch immer, wenn man Light-Joghurt kauft - nicht Light mit Diät zu verwechseln. Es ist wichtiger, dass das Zeug fettreduziert ist, als dass es zuckerreduziert ist.
Die Kalorienmethode funktioniert - sie muss es, denn der menschliche Körper ist nichts weiter als ein Ablauf chemischer Prozesse. Kalorien haben in dem Sinne eine chemische Bedeutung. Jeder Mensch hat einen bestimmten Kalorienbedarf, woraus diese dich zusammensetzen ist irrelevant - es sei denn,d er Körper hat eine Stoffwechselstörung oder eine Allergie, bzw kann den Stoff allein nicht verarbeiten.
Was den vermutlich vermuteten Jojo-Effekt angeht: Der tritt nur dann ein, wenn man nach so eienr Diät wieder mehr als seinen täglichen Bedarf zu sich nimmt. Und nein, der Bedarf ändert sich nicht derart schnell, dass man, nur weil man ein paar Monate Low Carb und 800 kcal/Tag isst, sich von 2000 oder 2500 plötzlich auf 800 reduziert. Das ist Quatsch. Er reduziert sich mit dem Gewicht, aber nicht derart stark, dass er so weit sinken würde und schon gar nicht in dieser Zeit.
Was den Körper zusätzlich unterstützen kann, den Kalorienbedarf nicht zu senken, ist, ihm einmal pro Woche oder pro zwei Wochen seinen normalen Bedarf zu gönnen - zum Beispiel durch eine Pizza und nen riesigen Eisbecher.
Wer es nicht glaubt, soll es ausprobieren. Wer es glaubt, kann es gerne auch ausprobieren. Wie gesagt, es ist nur für eine Zeit des Abnehmens richtig, dem Körper KH und Fette stark zu entziehen - wenn das Gewicht, das man anstrebt, erreicht ist, sollte wieder eine normale Balance zwischen den drei Nährstoffen angestrebt werden - aber langsam und man darf seinen Bedarf nicht überschreiten.
Was ich zum Erfolg dieser Methode sagen kann:
Ich für meinen Teil habe diese Methode durchgezogen - mit 800 kcal am Tag - und habe das ein Jahr lang gemacht. Dann habe ich die Kalorien auf 1200 erhöht, bis ich mein Wunschgewicht erreicht hatte. Danach habe ich die Tagesdosis langsam auf meinen normalen Bedarf (etwa 1800) erhöht. Es gibt keinen Jojo-Effekt, es sei denn, ich stopfe mich wieder maßlos voll. Das ganze ist jetzt 4 Jahre her, es waren 55 oder 56 Kilogramm, die dadurch verschwunden sind.