Gleich mal vorweg muss ich anmerken, dass ich den Titel bewusst so provokant verfasst habe. Es geht mir jetzt nicht darum ewig herum zu diskutieren ob Technologie explizit gut oder schlecht wäre, denn alles hat Vor- und Nachteile. Worum es mir jetzt im speziellen geht ist eine Frage, die mir seit einigen Jahren immer wieder durch den Kopf geht: Können wir übertechnologisiert sein?
Wall-Of-Text-Version (Öffnen)
Persönliche Vorgeschichte:
Als ich mit der Hauptschule fertig war und nebenbei fertig mit meinen Nerven, habe ich eine Schule für Wirtschaftsinformatik begonnen, mit dem Hintergedanken einmal Computerspiele zu programmieren. Lange rede - kurzer Sinn, denn wie ich enttäuscht feststellen musste war dies nur eine weitere Schule in der es trotz strengster (Pseudo-)Auflagen umging wie in einem Irrenhaus, weswegen ich die Schule noch bevor das erste Halbjahr vorüberging geschmissen habe. Die zwei kommenden Jahre danach bin ich eigentlich nur daheim gesessen, da bestand die Praxis aus Fernsehen, Computerspielen und Yahoo-Chat. Rausgegangen bin ich zu der Zeit nicht viel und am Wochenende kam regelmäßig mein Coussin zum Zocken vorbei. Irgendwann wurde ich dann depressiv. Aus meiner damaligen Beziehung war nichts geworden, aus meiner Karriere war nichts geworden ich hatte zuviel Zeit usw. Irgendwann hatte ich dann Liebeskummer wegen einier fiktiven Figur (man kennt es ja aus dem Forum) und habe mich in eine Fantasiewelt auf höchstem technologischem Niveau reingeträumt. Die Grundvorraussetzung für diese Fantasiewelt, war allerdings dass sie irgendwie an die Realität anknüpfen musste. Nicht lange danach entstand die Idee von Dimensionsreisen und endlosen Gedankengängen wie sowas wohl zu bewerkstelligen wäre. Während ich danach strebte irgendwie das unmögliche möglich zu machen, blieb doch immer ein Gedanke im Hinterkopf: Wenn ich achzehn Jahre alt bin MUSS ich Verantwortung übernehmen! Somit war meine Zeitspanne für ein theoretisches Modell auf ungefähr Zwei Jahre begrenzt. Als diese zwei Jahre umwaren führte eines zum anderen. In erster Linie zog ich spontan wieder in die Steiermark um, ohne einen kongreten Plan gefasst zu haben. Ich melde mich am Arbeitsamt usw. hatte zwischendurch durch eine Personalvermittlung einen einzigen Nachmittag mal einen Aushilfsjob auf einer Baustelle und in den Monaten drauf meldete sich bei mir eine ominöse Sekte des AMS namens 'Jugend am Werk' und erklärte mir am Telefon wie das dort eben so abläuft mit Ausbildung usw. Durch dieses Programm landete ich im Endeffekt dort, wo ich immer noch bin. Zuerst war ich vier Wochen schnuppern, dann war ich dort in einem schlecht bezahlten Ausbildungsverhältnis und nach einem Jahr ging das nahtlos in ein normales Lerhverhältnis mit dementsprechender Bezahlung über. Dreieinhalb Jahre später, hatte ich trotz vieler Komplikationen einen Lehrabschluss als Maschinenbautechniker und wurde anschließend ins Labor übernommen für einen Aushilfsjob, den ich bis heute mache.
Nun hatte ich unterm Strich kaum finanzielle Verpflichtungen aber ein relativ gutes Einkommen und habe mich dadurch mit unzähligen Aktivitäten auseinandersetzen können und innerhalb dieser Zeit haufenweise Erfahrungen gesammelt. Ich begann Gitarre zu lernen und habe mich immer weniger für meine damaligen Pläne oder Ansichten interessiert. Ich wurde ausgelastet, wurde glücklich und vor allem wurde ich dankbar für das was ich habe, wogegen ich vorher eher undankbar war, dafür was ich nicht habe. Man sieht gleich die Diskrepanz welche mit der Glas-halb-leer- und -halb-voll-Denkweise einhergeht. Unterm Strich wurde mir eine Sache klar: Mein Glück ist nicht so sehr von meinen Umständen abhängig sondern viel mehr davon, was ich aus den Umständen mache und bald hatte ich ein neues Motto:
"Wenn sich eine Türe schließt, dann öffnet sich dafür eine neue!"
Ich erkannte dass alles Vor- und Nachteile hat und habe mich im Nachhinein gefragt, welche Nachteile denn meine High-Tech-Fantasiewelt gehabt hätte, wäre diese Realität gewesen. Ich zog parallelen zur Gegenwart und erkannte eine Sache: Dass Technologie einerseits die Erwartungen an das 'mögliche' hochschraubt, denn was nicht möglich ist, dass könnte technologisch vielleicht realisiert werden. Allerdings werden im Vorraus eher die Vorteile genannt, nie aber die Nachteile genau untersucht. In erster Linie sollte man sich fragen: Was bringt diese und jene Technologie der Welt?
Wenn man sich den Ist-Zustand ansieht wird klar, dass wir durch Mikrowellenherde, Fahrzeuge, Telekommunikation usw. haufenweise Zeit gewonnen haben. Fein, aber was macht man jetzt mit der Zeit? So wie es in meiner Jugend aussah, hatte ich zuviel Zeit mich auf das unwesentliche zu konzentrieren, aber die Nachteile bestehen noch heute in meiner Denkweise denn ich denke viel zu oft über die Zukunft nach, was ich tun könnte und was ich erreichen könnte und ICH LEBE NIE WIRKLICH IN DER GEGENWART!
Der einzige Zeitraum in dem ich wirklich ein höchstmaß an Gegenwart genossen habe, war das erste Halbjahr 2011, wo ich mein Minimalismus-Experiment durchgeführt habe und im Zuge dessen meinen Fernseher in die Abstellkammer verbannt hatte. Ich konnte nie klarer denken als in diesem Zeitraum, denn da gab es keine Illusion von Zukunft, noch nicht einmal ein 'Ich möchte', was wiederum mit Zukunft einhergeht sondern nur Gegenwart.
Momente der Gegenwart sind zB. auch wenn ich an der Gitarre hänge, durch Teleskop schaue oder sonst was mache. Wenn ich den Fernseher einschalte ist das mehr ein Zustand der Nicht-Realität und der Zeitlosigkeit, welche im Nachhinein betrachtet sehr irritierend auf die Denkweise wirkt, weil die Aufmerksamkeit dadurch stets von der Gegenwart abgelenkt wird. Selbiges Problem mit Computerspielen, Internet etc. Irgendwann wird es absolut unbemerkt schwer wichtig von unwichtig zu unterscheiden. So sieht man sich zB. lieber einen Film bis 23 Uhr an, obwohl um halb Fünf der Wecker läutet. Man möchte noch irgendwas fertigmachen, obwohl man wichtigeres zu tun hat. Man schmeißt sich lieber eine Pizza ins Rohr und verfristet die Wartezeit vorm Fernseher als gesund zu kochen (so mache ich das noch heute). Technologie kann ja gerne viele Vorteile haben aber was übersehen wird ist, dass sie im hohem Grade abhängig und unselbstständig macht, dass sie die Gedanken verwirrt etc. was aber alles erst erkannt werden kann, wenn man mal nicht mehr in dem Kreislauf drinnen steckt. Und selbst danach kann man sich schwer ihrer 'Magie' entziehen.
Das Wesentliche:
In dem Forum lese ich oft, hoher Technologisierungsgrad wäre ein Vorteil aber warum sehen das einige so? Um das definitiv feststellen zu können muss man sich eigentlich zwangsläufig mit der Frage beschäftigt haben, ob einen Technologie an sich glücklich macht oder eher die Beschäftigung damit. Auf den ersten Blick haben Materielle sachen irgend eine magische Ausstrahlung. Das ist nicht verwunderlich, zumal man sich über das Belohnungszentrum temporär glücklich machen kann, wenn man einen Gegenstand ansammelt denn dies geht auf das Jäger-Sammler-Prinzip aus Ur-Zeiten hervor. Materialismus an sich nutzt also nichts anderes als die einseitige Anwendung das Belohnungszentrum zu missbrauchen einen glücklich zu machen aber gerade weil dieser Zustand zeitlich sehr begrenzt ist, zwingt uns dieses Prinzip konsequent dazu immer mehr anzusammeln, immer mehr zu 'verbessern' und zu immer mehr 'Wirtschaftlichem Wachstum' obgleich das Prinzip eines unendlichen Wachstums auf einem endlich begrenztem Raum reine Utopie und absolut nicht mit der Realität vereinbar ist.
Nun kenne ich viele Leute, die würde ich persönlich als trillionenfach glücklicher einstufen als so manchen Millionär. Desswegen, weil diese Menschen behaupten sie wären soweit wunschlos glücklich. Klar ist man nicht Wunschlos glücklich, aber basierend auf eigenen Erfahrungen habe ich gelernt, dass einem begrenzte Möglichkeiten wieder in die Realität zurückbringen. Zum einen weil man sich Verschwendung nicht leisten kann, zum anderen weil man sich in der Freizeit effiziente Möglichkeiten zurechtlegen muss um mit seinen Aktivitäten glücklich zu werden, weil man das Geld einfach nicht hat sich permanent durch Materialismus einlullen zu lassen. Sprich: Qualität vor Quantität.
Letztenendes führt dies zum Ungleichgewicht in der Gesellschaft: Leute die Glauben sie bräuchten Macht und müssten ihre Umwelt anpassen um glücklich zu werden, streben nach genau diesen Dingen. Leute die grundsätzlich Flexibel sind mit ihren Denkweisen und emotionen sehen keinen Sinn in Macht oder Materialismus, haben geringere Bedürfnisse und können sie deswegen auch leichter befriedigen. Wenn wir uns jetzt immer weiter von Materialismus, Technologie bzw. unseren Umständen abhängig machen, dann erhöht das unsere Erwartungen an das Leben und veringert unsere Grund-Zufriedenheit weil das 'theoretisch Erreichbare' nicht erreicht ist. Es mag absurd klingen, aber dem Menschen geingt es einfach nicht 'einfach' bzw. 'praktisch' oder 'effizient' zu denken, sondern betreibt ein Höchstmaß an Aufwand um geringfügig seine Bedürfnisse befriedigen zu können. Er ist einfach undankbar für das was er hat, will mehr, will mehr, will mehr und nochmehr und denkt nie darüber nach ob da nicht vielleicht ein Fehler im System ist, so dass er durch die derzeitig gängige Strategie nie sein Ziel erreichen wird.
Was hilft zB. die beste umweltfreundliche Technik, wenn der Mensch in seiner Denkweise so verfahren ist, dass er diese nicht einsetzt weil er blind irgend einem höherem Ziel, dessen ökonomischen Gedanken er nie erfasst hat, hinterher jagt. Meiner Meinung nach reicht der technologische Standart vollkommen um damit Glücklich zu werden. Wichtig ist es Technologie sinnvoll zu nutzen und sie nicht für unsere stupide Lebensart zu verschwenden. zB. hilft es uns in unmittelbarer Gegenwart reichlich wenig zu wissen dass es ein Hicks-Boson gibt, obwohl dies Wissenschaftlich zelebriert wird. Es hilft in der Gegenwart nichts dass um Epsilon Eridani ein Erdähnlicher Planet kreist und es hilft nichts, dass es am Mars Eis gibt. Wir befinden uns an einem kritischen Punkt wo eigentlich ein allgemeines Umdenken notwendig ist, dass wir unsere Ressourcen planvoll einteilen können und dennoch folgt jeder einfach dem Werbeslogan der einem Verschwendung und Fortschritt als Lebensqualität verkauft. Dann haben wir Elektrogeräte daheim stehen die Grundsätzlich als 'Müll' konzipiert sind, so dass wir einfach nur konsumieren und konsumieren und konsumieren und nicht darüber nachdenken was denn nun eigentlich wirklich von Bedeutung ist oder was wir wirklich wollen.
Viele Menschen haben leider verlernt die Gegenwart zu erleben.
Es gibt übrigens einen bekannten Spruch: "Träume nicht dein Leben, Lebe deine Träume!", Wir tun ersteres.
Als ich mit der Hauptschule fertig war und nebenbei fertig mit meinen Nerven, habe ich eine Schule für Wirtschaftsinformatik begonnen, mit dem Hintergedanken einmal Computerspiele zu programmieren. Lange rede - kurzer Sinn, denn wie ich enttäuscht feststellen musste war dies nur eine weitere Schule in der es trotz strengster (Pseudo-)Auflagen umging wie in einem Irrenhaus, weswegen ich die Schule noch bevor das erste Halbjahr vorüberging geschmissen habe. Die zwei kommenden Jahre danach bin ich eigentlich nur daheim gesessen, da bestand die Praxis aus Fernsehen, Computerspielen und Yahoo-Chat. Rausgegangen bin ich zu der Zeit nicht viel und am Wochenende kam regelmäßig mein Coussin zum Zocken vorbei. Irgendwann wurde ich dann depressiv. Aus meiner damaligen Beziehung war nichts geworden, aus meiner Karriere war nichts geworden ich hatte zuviel Zeit usw. Irgendwann hatte ich dann Liebeskummer wegen einier fiktiven Figur (man kennt es ja aus dem Forum) und habe mich in eine Fantasiewelt auf höchstem technologischem Niveau reingeträumt. Die Grundvorraussetzung für diese Fantasiewelt, war allerdings dass sie irgendwie an die Realität anknüpfen musste. Nicht lange danach entstand die Idee von Dimensionsreisen und endlosen Gedankengängen wie sowas wohl zu bewerkstelligen wäre. Während ich danach strebte irgendwie das unmögliche möglich zu machen, blieb doch immer ein Gedanke im Hinterkopf: Wenn ich achzehn Jahre alt bin MUSS ich Verantwortung übernehmen! Somit war meine Zeitspanne für ein theoretisches Modell auf ungefähr Zwei Jahre begrenzt. Als diese zwei Jahre umwaren führte eines zum anderen. In erster Linie zog ich spontan wieder in die Steiermark um, ohne einen kongreten Plan gefasst zu haben. Ich melde mich am Arbeitsamt usw. hatte zwischendurch durch eine Personalvermittlung einen einzigen Nachmittag mal einen Aushilfsjob auf einer Baustelle und in den Monaten drauf meldete sich bei mir eine ominöse Sekte des AMS namens 'Jugend am Werk' und erklärte mir am Telefon wie das dort eben so abläuft mit Ausbildung usw. Durch dieses Programm landete ich im Endeffekt dort, wo ich immer noch bin. Zuerst war ich vier Wochen schnuppern, dann war ich dort in einem schlecht bezahlten Ausbildungsverhältnis und nach einem Jahr ging das nahtlos in ein normales Lerhverhältnis mit dementsprechender Bezahlung über. Dreieinhalb Jahre später, hatte ich trotz vieler Komplikationen einen Lehrabschluss als Maschinenbautechniker und wurde anschließend ins Labor übernommen für einen Aushilfsjob, den ich bis heute mache.
Nun hatte ich unterm Strich kaum finanzielle Verpflichtungen aber ein relativ gutes Einkommen und habe mich dadurch mit unzähligen Aktivitäten auseinandersetzen können und innerhalb dieser Zeit haufenweise Erfahrungen gesammelt. Ich begann Gitarre zu lernen und habe mich immer weniger für meine damaligen Pläne oder Ansichten interessiert. Ich wurde ausgelastet, wurde glücklich und vor allem wurde ich dankbar für das was ich habe, wogegen ich vorher eher undankbar war, dafür was ich nicht habe. Man sieht gleich die Diskrepanz welche mit der Glas-halb-leer- und -halb-voll-Denkweise einhergeht. Unterm Strich wurde mir eine Sache klar: Mein Glück ist nicht so sehr von meinen Umständen abhängig sondern viel mehr davon, was ich aus den Umständen mache und bald hatte ich ein neues Motto:
"Wenn sich eine Türe schließt, dann öffnet sich dafür eine neue!"
Ich erkannte dass alles Vor- und Nachteile hat und habe mich im Nachhinein gefragt, welche Nachteile denn meine High-Tech-Fantasiewelt gehabt hätte, wäre diese Realität gewesen. Ich zog parallelen zur Gegenwart und erkannte eine Sache: Dass Technologie einerseits die Erwartungen an das 'mögliche' hochschraubt, denn was nicht möglich ist, dass könnte technologisch vielleicht realisiert werden. Allerdings werden im Vorraus eher die Vorteile genannt, nie aber die Nachteile genau untersucht. In erster Linie sollte man sich fragen: Was bringt diese und jene Technologie der Welt?
Wenn man sich den Ist-Zustand ansieht wird klar, dass wir durch Mikrowellenherde, Fahrzeuge, Telekommunikation usw. haufenweise Zeit gewonnen haben. Fein, aber was macht man jetzt mit der Zeit? So wie es in meiner Jugend aussah, hatte ich zuviel Zeit mich auf das unwesentliche zu konzentrieren, aber die Nachteile bestehen noch heute in meiner Denkweise denn ich denke viel zu oft über die Zukunft nach, was ich tun könnte und was ich erreichen könnte und ICH LEBE NIE WIRKLICH IN DER GEGENWART!
Der einzige Zeitraum in dem ich wirklich ein höchstmaß an Gegenwart genossen habe, war das erste Halbjahr 2011, wo ich mein Minimalismus-Experiment durchgeführt habe und im Zuge dessen meinen Fernseher in die Abstellkammer verbannt hatte. Ich konnte nie klarer denken als in diesem Zeitraum, denn da gab es keine Illusion von Zukunft, noch nicht einmal ein 'Ich möchte', was wiederum mit Zukunft einhergeht sondern nur Gegenwart.
Momente der Gegenwart sind zB. auch wenn ich an der Gitarre hänge, durch Teleskop schaue oder sonst was mache. Wenn ich den Fernseher einschalte ist das mehr ein Zustand der Nicht-Realität und der Zeitlosigkeit, welche im Nachhinein betrachtet sehr irritierend auf die Denkweise wirkt, weil die Aufmerksamkeit dadurch stets von der Gegenwart abgelenkt wird. Selbiges Problem mit Computerspielen, Internet etc. Irgendwann wird es absolut unbemerkt schwer wichtig von unwichtig zu unterscheiden. So sieht man sich zB. lieber einen Film bis 23 Uhr an, obwohl um halb Fünf der Wecker läutet. Man möchte noch irgendwas fertigmachen, obwohl man wichtigeres zu tun hat. Man schmeißt sich lieber eine Pizza ins Rohr und verfristet die Wartezeit vorm Fernseher als gesund zu kochen (so mache ich das noch heute). Technologie kann ja gerne viele Vorteile haben aber was übersehen wird ist, dass sie im hohem Grade abhängig und unselbstständig macht, dass sie die Gedanken verwirrt etc. was aber alles erst erkannt werden kann, wenn man mal nicht mehr in dem Kreislauf drinnen steckt. Und selbst danach kann man sich schwer ihrer 'Magie' entziehen.
Das Wesentliche:
In dem Forum lese ich oft, hoher Technologisierungsgrad wäre ein Vorteil aber warum sehen das einige so? Um das definitiv feststellen zu können muss man sich eigentlich zwangsläufig mit der Frage beschäftigt haben, ob einen Technologie an sich glücklich macht oder eher die Beschäftigung damit. Auf den ersten Blick haben Materielle sachen irgend eine magische Ausstrahlung. Das ist nicht verwunderlich, zumal man sich über das Belohnungszentrum temporär glücklich machen kann, wenn man einen Gegenstand ansammelt denn dies geht auf das Jäger-Sammler-Prinzip aus Ur-Zeiten hervor. Materialismus an sich nutzt also nichts anderes als die einseitige Anwendung das Belohnungszentrum zu missbrauchen einen glücklich zu machen aber gerade weil dieser Zustand zeitlich sehr begrenzt ist, zwingt uns dieses Prinzip konsequent dazu immer mehr anzusammeln, immer mehr zu 'verbessern' und zu immer mehr 'Wirtschaftlichem Wachstum' obgleich das Prinzip eines unendlichen Wachstums auf einem endlich begrenztem Raum reine Utopie und absolut nicht mit der Realität vereinbar ist.
Nun kenne ich viele Leute, die würde ich persönlich als trillionenfach glücklicher einstufen als so manchen Millionär. Desswegen, weil diese Menschen behaupten sie wären soweit wunschlos glücklich. Klar ist man nicht Wunschlos glücklich, aber basierend auf eigenen Erfahrungen habe ich gelernt, dass einem begrenzte Möglichkeiten wieder in die Realität zurückbringen. Zum einen weil man sich Verschwendung nicht leisten kann, zum anderen weil man sich in der Freizeit effiziente Möglichkeiten zurechtlegen muss um mit seinen Aktivitäten glücklich zu werden, weil man das Geld einfach nicht hat sich permanent durch Materialismus einlullen zu lassen. Sprich: Qualität vor Quantität.
Letztenendes führt dies zum Ungleichgewicht in der Gesellschaft: Leute die Glauben sie bräuchten Macht und müssten ihre Umwelt anpassen um glücklich zu werden, streben nach genau diesen Dingen. Leute die grundsätzlich Flexibel sind mit ihren Denkweisen und emotionen sehen keinen Sinn in Macht oder Materialismus, haben geringere Bedürfnisse und können sie deswegen auch leichter befriedigen. Wenn wir uns jetzt immer weiter von Materialismus, Technologie bzw. unseren Umständen abhängig machen, dann erhöht das unsere Erwartungen an das Leben und veringert unsere Grund-Zufriedenheit weil das 'theoretisch Erreichbare' nicht erreicht ist. Es mag absurd klingen, aber dem Menschen geingt es einfach nicht 'einfach' bzw. 'praktisch' oder 'effizient' zu denken, sondern betreibt ein Höchstmaß an Aufwand um geringfügig seine Bedürfnisse befriedigen zu können. Er ist einfach undankbar für das was er hat, will mehr, will mehr, will mehr und nochmehr und denkt nie darüber nach ob da nicht vielleicht ein Fehler im System ist, so dass er durch die derzeitig gängige Strategie nie sein Ziel erreichen wird.
Was hilft zB. die beste umweltfreundliche Technik, wenn der Mensch in seiner Denkweise so verfahren ist, dass er diese nicht einsetzt weil er blind irgend einem höherem Ziel, dessen ökonomischen Gedanken er nie erfasst hat, hinterher jagt. Meiner Meinung nach reicht der technologische Standart vollkommen um damit Glücklich zu werden. Wichtig ist es Technologie sinnvoll zu nutzen und sie nicht für unsere stupide Lebensart zu verschwenden. zB. hilft es uns in unmittelbarer Gegenwart reichlich wenig zu wissen dass es ein Hicks-Boson gibt, obwohl dies Wissenschaftlich zelebriert wird. Es hilft in der Gegenwart nichts dass um Epsilon Eridani ein Erdähnlicher Planet kreist und es hilft nichts, dass es am Mars Eis gibt. Wir befinden uns an einem kritischen Punkt wo eigentlich ein allgemeines Umdenken notwendig ist, dass wir unsere Ressourcen planvoll einteilen können und dennoch folgt jeder einfach dem Werbeslogan der einem Verschwendung und Fortschritt als Lebensqualität verkauft. Dann haben wir Elektrogeräte daheim stehen die Grundsätzlich als 'Müll' konzipiert sind, so dass wir einfach nur konsumieren und konsumieren und konsumieren und nicht darüber nachdenken was denn nun eigentlich wirklich von Bedeutung ist oder was wir wirklich wollen.
Viele Menschen haben leider verlernt die Gegenwart zu erleben.
Es gibt übrigens einen bekannten Spruch: "Träume nicht dein Leben, Lebe deine Träume!", Wir tun ersteres.
Kurz-Version (Öffnen)
Haben wir einen Punkt erreicht wo Technologie schon weit entwickelt genug ist, um damit glücklich zu werden? Ist unser Streben nach noch höherer Technologie vielleicht kontraproduktiv, einerseits für die Umwelt, andererseits weil sie uns davon ablenkt, die unmittelbare Gegenwart zu erleben? Hat uns Technologie nicht schon Faul und Abhänig genug gemacht, so dass es einmal Zeit wäre unsere Denkweise zu hinterfragen ob wir mit Technologie wirklich das erreichen können, was wir wollen?
Für fundierte Informationen zu meiner Fragestellung und meiner Denkweise lesen Sie bitte die Wall-Of-Text-Version
Für fundierte Informationen zu meiner Fragestellung und meiner Denkweise lesen Sie bitte die Wall-Of-Text-Version
Ich freue mich auf eine anregende Diskussion!
EDIT: Ich wollte auf die Frage hinaus, ob wir mit Technik überhaupt das erreichen können was wir erreichen wollen oder ob sie uns eher vom eigentlichen Leben ablenkt, also in gewissem Maße Kontraproduktiv ist!
WICHTIG:
Zieht eure schlüsse für eure Aussagen, bitte aus euren eigenen Erfahrungen und nicht aus allgemein propagierten Argumenten wie 'Medizin ist wichtig!' und so zeug. Ich möchte wissen ob ihr findet ob und in welchen Maßen Technologie euer Leben bereichern kann und wieviel Technologie dazu notwendig ist.